Der Kinematograph (Nov 1907)

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No. 45. Der Klnematograoh — D#«—MoH. bediene sich nur der Nculieiten. \\ ie sie in den FacHblät- tem zur (ieiiii^c besprochen und bekannt gemacht wer- den, füll jeder (icschättsmann niuss s ch auf dem Lau- tenden eriuiiiLii und dann versuchen, semer Kundschaft das HesiL- /u /einen. lüii U under ist es. das> sich das Au.\eti)|)ho>i so schwer einführt. Versuclu wurde es Aiedcrhult, aber bei Iteinem hat es lans^e ausgehahen. Der alte brave Leierkasten oder das elektrische Klavier besser gesa};t hat noch überall den Vorrang. Ks licift in der Musik etwas .laiintiarktsniassiiies. das cin von eliines Publikum eigentlich /iiriicklialten sollte. \\ u. ls sclieint. steht aber selbst in Jen besseren Kreisen imch uniiier der Jahrmarkt in <junst. Als unser Uktobcrmarkt sein Tam- tam ertönen Hess, verabredeten die Kinos, Ihre Türen SOlaiiK«-' /n/iiM.!il;i.ssen. Man fürchtete die Konkurrenz. Sie hatten aueii meistens /u. aber Cic «rossen Uio- graphen auf dem Markte hatten auch nichts /i. tiui. Ein anderes Hiid i)!etet I > a n e ni a r k. Kopenliagen besitzt etwa Ji' derartige Theater. Aber auch nur drei von ihnen haben Bedeutung. Ks sind die in der Haupt- strasse belegenen. Von diesen dcschäftei» hat eines, das mit grossen Kosten eirmeriehtet uurJe. am very;;'.ngenen ersten Oktober seine Pforten ^cl'licssiii niiisstn. l ud das hatte folv;enJe l rsaclie: I »er liiliaber. %\elelier gleichzeitig hilms fabriziert, wollte einen sensationellen VcM-gaiig. eine Low enjagd photographieren. (f>ie Eittzcl- heiten dieser „Low eiiiagd" sind sch mi Jes Oefteren in unserem HIattif besprochen. I). p..J.) Die Kopen- liaücP'.T l'olizei versajiic dem l nter.ielinicr aiier die ♦ ieiu limi^Mn -.: zu dieser \ eranstalt.mg. v\ eiche auf freiem helJi ni !cr Nähe der StaJf vor sich gehen sollte. Trotz- dem f.'.iiJ die Sache statt, und zwar, fcrtgeuiesen von der eigentlich dazu ausersehenen Stätte, schiffte sich die ganze Löw eni.tjid i-i f^oote. landete auf einer einsamen Stelle am Anuivrenifer ijnd sclihig der Polizei ein Schnipp- elu ii. indem Jon Jas inniL PiltJ pro;irannn'.r<. ni;iss zer- rissen wurde. Ma> kühne ! nteriangen hatte aber tlic Kopenha;;ener HeborJe ar^ verschnupft. Der Justizini- nister. dem diese Theater unterstehen, entzog dem Un- ternehmer die Konzession für Dänemark, ja er musste schon vor Ablauf seiner f:rlaubnis. die bis ersten Januar gegeben war. sein liieater schliessen. fvlhst simtKi Kr«,neu Hiisse an die Ar neu. ilie er reinniitii.' Im.:, komi ten Jas herz der obers'en He'iorJe ircbt riihr.-n. D.-r Kilm ist nnn (lott sei Dank da. aber gezeigt darf er nicht werden, und das schöne Theater, im Zentrum der Stadt, zu dessen fünrichtung ein ganzes Hans erst total umge- baut worden ist. steht mm leer, da für das Lokal selber auch keine (ienelmnv:'mt: z;mi Kinematoirraphenhetrieb inelir erteilt wird, imi den; (ieseizes\eriichter iiiicli die Möglichkeit >;n nehmen, ehien anderen als vermeintlichen Inhaber des '.le.schäfts vorzuschieben. In dieser Stadt des Vergnügens zahlt man „an der Strasse** ffir ein Lokal, das etwa 300 Personen fasst. 25000 Kronen Miete, ond trotzdem Icomint der Inhaber auf seine Kossen. Das b. ste (ieschäft hat unstreitig der MegrütKler dieser Branche m Kopenhagen gemacht. Er hatte ein Theater im Seitenflügel einer sogen. Passage eröffnet, die allerdings an der Ostergade Kegt. Der lange schmale Raum in dem LIdithof war für niemand recht geeignet. Er WTirlde daher fBr weni^''.- Tausend pro Jalir v ermietet, und das erste Theater lebender HilJer. Kosii.orama ^re- na.nnt. war entstanden. r)er Zulauf war s'ross und das (ieschiift warf beträchtliche Summen ab. In neuerer Zeit hat der rührige Mann den Kopenhagenem ..Die htstige Witwe" vorgeführt. Allerdings mit deutschen Text. Aber eistens versteht jeder Kopenhagener etw as Deutsch und zweitens ist ihm der T ext der giaJen Knkc so geläufig, dass er ihn trotz der undeutlichen W ieder- gabe des Clrammophons aus dem Oedächtnis leicht er- gänzen konnte. Ich saj;e undeutlich. und Jas tmt keclit, Jenn was ich Javiüi >ieli<)it l'abe. war so kiim- nierlieii ini 1 iiiuerstäiiJlicli. dass man n-chi be«:reift. wie das Publikum in hellen Hauien Jahiiiraniiie und eine halbe Krone für 20 Minuten Vorstellung bezablte. f>jeser l'nternchmer hat so ziemlich alle bedeutenderen Städte Dänemarks mit I ilialen versorgt. F.r bildet jetzt kleine Aktiengesellschaften, die seine (ieschäfie ubernelimen und weiterführen .sollen, in einer kleinen hitischeii Stadt w urden z. B. .WOOO Kronei für sein Theater bezahlt, das in einem Oasthofssaale etabliert ist. Da die Geschäfte aber in Dänemailc konzessionspflichtig sind, so hat der erste stets die beste Chance und kann tnttz der hohen Armenabgaben etwas herausw irt.schaften. -I- Reform sfUmtousdisteUe der KtniMatoflrapMf die« "BrfernipertilMigMig. Um unsere Rciortnbestrebungen durchführen zu können, fehlt es vielen Tueaterbesitzem an geeignetem hilmmaterial. Diesem U^elstande soll abgeholfen wer- den, indem wir eine eiiceiie hiViiiausehsielie für Schii!- fiims schaffen wollen. Wir werden J;e I ;i iis an unsere Mitijlieder ohne Kaution verleilivn iii' i ,ia vm:i uns zu- saii'.mcngesiclitcn Programme mit enier Lnipieh- I u n g an die Schulbehörden. Sohulieiter etc. ver- schen. Die Leihgebühren werden wir so niedrig w ie mög- lich setzen, und zwar wollen wir netenen für lOOO m Schniprouramm • 1. neue und nur einmal ^^elal•fene l ilnis Mk. Ho 2. vier bis fimf \\ ocheii gelaufene l"ilms Mk. ältere ^lims Mk. -K» Da w ir für diese Einrichtung (Jeld brauchen, so wol- len wir .Anteilscheine zu 50—500 Mk. ausgei>eri. die w ir verzinsen werden (s. .Annonce). Wir iiabeii die Anteii- scheme so niedrig k'esetzi. weil wir liofieii. dass sicii moyliciisi Viel l lieatei besitzer an der l"i,m/entrale be- teiligen werden, und so fiir Verzinsimg ihres eigenen (ieldes sorgen werden. ferner wollen wir, damit sich aiicli der kleinste Theaterbesitzer ein standiges Eihnprograinm für Schul- films anscliaffen kann, die Schulfünis nach IJ Wochen ausraii^;.ereil und unter die l eilliaiKr der Anteilscheine je nacii den Anteilen SLiin'-jn. Ms kann also auf diese Weise jeder Inhaber eines Anteilscheines kostenlos hihiis erwerben. Wenn z. B. der Teilhaber für ilKJ Mark Anteile hat. und es sind 5 Teilhaber bei lotio m. so bekommt er nach 10—12 W f)clieii von UHiii m iiMi m Films gratis und femer nocii Zinsen für seiiieii .Aiiteih W ir iiitien um möglichst schnellen Xnsciiluss, da wir alle Anmeldungen nach Eingang und der li^eihenfolgc nach erledigen und am Anlang nicht gleich alles berück- sichtigen können. Für NichtmitgKeder des Reform-Ver- eins erhöht sich der Leihpreis um 60 Mark. Aimieldungen sind zu ricliteii an den Vorsitzenden der K inematojira- phischeii l^eformvereiniginm. Pektor Lemke, (ioihiow ii. Stettin. (ieldsen Jungen an iinsern Kassierer, Herrn Effing. Berlin SW. ()js. Markgraieiistr. 91.