Der Kinematograph (Nov 1907)

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No. 48 Wenn nun schon cnniial Jas Operatciir-Fi\aMi..'n cin- Keffihrt werden soll, so sollte die Polizei eiiitacli von dem weiten Spielraum, den ihr selbst der Wortlaut des § !•) bietet, insofern Jen iKiliL-iic>;cnJcn 'lebruuch maclien. dass sie als .. p i > 11 / c- i I i cli /. ii v c r 1 ;i s s i r a n - t. r k a ti n t c n Sa c Ii v c r s ta n J i ^ c n " Jen tcch- iiisdicii Leiter der i) e t r e i t e ii J l n Appuruteiabrik eben Kelten lässt. Aus den an^eführien Oriinden wäre dies ebenso ziiverl:ivsi„r aK recln nnJ billiv^. Mas ist aber nicht ^<. sclielieii. I >ie lierliiier l'iiii/ci hat /II Sacli\ersi;iiiJii;i.n i.iiiaiint du. Herren Messler. Direktor der (i. m. Ii. M. ..Mcssters Projektion", und Herrn HffinK. Direktor der ..Internationalen Kincmato- Kraplicn- und Licht-Kh"ekt-(jesellschaf'.'*. licidc Herren sind obliRatorisch den C>peratcuren als priifbercelitigt \ or^eselirielK ii. Herr Messter. der sehr llll^;erll diese h'iinktion iihernalitn. wohl, weil er sich selbst über die 'iegenKriinde von vornherein klar uar, ist als einer der ältesten Fachleute der Branche bekannt, gegen seine nutachten als solche würden selbst von der schärfsten Konklirren/ keine .'-^u eifel geltend iiemacht werden. Als Kaclimann l)ereehnet Herr Messter die I'riifintusnebiilir mit 6 Mark. Herr Miinni ist von üerui Kaiifmarii. Iiuklii^t als solcher Jeni (iruiiJsat/: grosser Umsatz und kleiner Nutzen, und macht's eine Mark billiger. Der Umstand, dass in Herrn Effing ein Kaufmann zum SacliverstänJißen über f c e Ii n i s c h e f-'ratrcti ernainit worden ist. w irJ. wie lins scheint, mit vielem kejht ne>ieM ihn "eltenJ ;:emaclit. Ks nnitet ei^enartiiC :m. w e ui al:c Praktiker, welche Jie Kinematoi^rapheiiiiidustric noch 'n den Win- deln haben liegen sehen, die O^eratCiire ihrer Theater von einem Kaufmann polizeilich begutachten lassen sollen. W eit inelir al>er füllt ins (icw iclit. dass hciile Herren S:ii.li\i.rsi;iiidii;eii. selbst wenn sie nf)eli so äiinstheli be- müht bleiben wollten. Ocschüttsvorteilc aus ihrem Amte nicht zu ziehen, es gar nicht abwenden kAnnen. dass ihnen solche geradezu ins Hrns -.'etratrcn wcr.lcti Dass die Polizei Sachvcrstiindiv,'!. .:iis den Kreisen der konkur- rierenden Fabrikantci' ernaiiiiti.. iiiiiss als ein Feh!i;riff bezeichnet werden, der aus Unkenntnis des in der Brandie Dblichen OeschSftsverfahrens entspruntren ist. Die \'erorilinine erstreckt sich nicht nii'- auf Rerlin. sondern .tnch :iiif dir Vororte im weitesten l'nikreis. Nun I'at i' .li- FaH-ik ihre Sfanmilv'iimlsel'aft. W i^t sind die bftreftenJen Theater von ihr vöPsisr aus«rerUstct worden. Erweiternn^ren, Neuanschaffungen. RnrSnKun- «rcn weri*en vom Kunden eben ..seinem" rabrHtanton nbertra<ren. Aen der fCunde ebcti für sich als den besten eHmnnt hat. Das hst f'jts Prinzin fn ii r Konkurrenz, deren Freiheit der Staat spinen StonrrzaiilrrM niclit zerstören darf. Was aber geschieht letzt? Der fCnnde teilt sefmtn Faf>rilranten mit. ein Pollzoj- wachtmeisfor «oi nir*"-fMcli bei ihm few i scn und habe auf Orunfl '»es 5 1.i Me Priihnu' i'os Operateurs verlangt, w idrii'i -f ills Tl"',ifi r ees, hicrssen Werden mOsse. Was .-"itv.ortet der Fabrikant? Als jahrelang erorofeter Fachmann muss er seinem Kunden die h e s c h ä m e n lI r Frkliiriini' abgeben, er selbst sei zur Pri"ifiniK nielu s.ichverstäiidiir. Fs tritt «'er unerhörte Kall ein. dass er sein e n e i i; e n e ii Kunden an die Konkurrenz verweisen nniss. Er- gebnis: Das Prestige des Fabrikanten miiss in den Augen des Kunden sinken, das der Konkurrenz steigen! Im gOnstigsten Falle! Wie aber, wenn der Kunde dadiireli abspringt? Oder wenn er diircli irgend einen Zutall bei der Konkurrenz etwas ihm Zusagendes im Jet (Jie Prüfungen liirjen n a m I i c Ii iniüc- s c h ii i i s ii) kal selbst statt), also der Stammfabri- kant Verlust erleidet, vkertn er vielleicht die Adresse dieses Konkurrenten vorher garnicht gekannt hat? Kommt dies ineli; einem imfreiw iiiigen Verrat des Kiiiideii\er/eieiiiiivsi.s gleich, vier jedem Angestellten einer l irnia schwer verübelt winde? Der gegeirw artige Zustand ist imhalthur. Da die pcrsiinliclie Rücksprac'ie des Besitzers der vrrössten berliner Kinematfigraplienfabrik mit Herrn Re- '..;!eriinv;srat K'"iiraJ iiicln zur Abhilfe fiiiirte. haben die herlii'er (irossiirmeii auf Xiirej^nnjj ,!,eses Herrn in schfiner l;:nmiii;}ikeii eine Hingabe an die Per.son des Polizc'präsiJenten Herrn von Horries gerichtet, mit der hii:i;;en Forderung, dass zu Sachverstaii liueii nar Herren ernannt wer- den sollei;. die nicht iiidiisiriell ,n der Hranche in- teressiert sind, ilaiint keine Sciiadimin-..; der Mehr- zahl zu jiimsten VVcni^er statlfinJeii könne. Wir zw eifeln nicht. Jass diese sow eit w n bis jetzt :rientiert sind - von Pathc frörcs. Altred Duskes, Leon <laumont. der ..Deutschen 'Bioskope-Clesellschaft**. ..Fclipse " (Direktor Popert) mitimterzeichnete Pet!'i:»ii von Krfi'lv: be'.;leiiet sein w ir J. sobald Herrn von Hor. ies per.soniiv'i Jit Xnvj'.lenenheit vorlie^'t. Die Herren Sachverständigen werden sicher mit Vergnügen ihr Amt niederlegen und Humor genug be- sitzen, um sich zu sagen, dass ein (Bibelspruch nicht in die Praxis übertrauen werden dar; in J^' Variation: Lasset ilie ..Kiindlein" zu mir konniieii und wehret ihnen nicht, denn man treibt sie uns mit der Polizei zu! ßcrolinciisis. Fe Hus der PraxiS: Fraakfurt a. M. .. T o n b i 1 d -1° h e a t e r" so nennt sich seit kurzer Zeit in eitter Anzahl Städte eine Reihe kinematonrap'iisclK r Tliealer lebeiid-snrecliender. sln- ^ienJer und miisi/ ereiider IMioto;iiapliien. \v eiclie in Be- zug auf Leistiiiinsf;ili;ijk( it diesen Namen eivcentiicli nicht mit Recht iühreii imJ ist es recht erstainilich. in w elcliem Killte die Nachahmung dieses Namens sicii vollzogen hat. JeJocIi sagt ein altes Sprichwort: „Nur das (iute bricht sich Bahn" und auch hier kann man dasselbe voll und Ijanz anwenden, denn von den \ie!eii, i;leielinamiv,'en Instituten sind es nur nan/ weiejie. w-lclie überhaupt Anspruch auf den Namen .. I oiiiiildtlieater " liaben. Es war die glänzende Idee des rührigen Direktors Herrn Heinrich Puty,o. welclier das Frankfurter utid gleichzeitig erste Tonbild-Theater ins Leben rief und auch der firfinder der Deutschen Tonbilü-Theater Ci. m. b. H. zu IVankfurt a. V. ist. Mlickt man nun auf die l.ei- siun>;sfahij;keit letztgenannter tirma seit iiirem Ent- stehen zurück, so kanii man bestätigt liiuleii, elass nur diese iiesellschatt resp. das Tonbild-Tlieater zu Frank- furt a. M. den eigentlichen Anspruch auf den Namen ..Tonbildrheater"" liat auf (iriiiid seiner ihirchaiis muster- jjiiltijien in Hezii;.; auf Ton- und Kinematonraph-iiilder stets \> ecliselndeii \Orfiihniniieii. Das roiibildtheatei hatte in den letzten 4 Wochen einen derartig treguen- tierten Besuch zu verzeiehnen. wie es .seit seinem Ent- stehen nicht nachweisen konnte (derselbe steigerte sich auf annShentd 25000 F»ersonen) uml dürfte dieser Erfolg insbcsotidere auf ilie grossartiiien Caruso-(irammoDhoii- Vorträge zurückzuführen sein. Die Direktion beabsicli-