Der Kinematograph (May 1908)

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No. 72. Der Kinematograph — DiaMideH. nebeoden ESteni mutet inuii /.n. das- >i<' ihre Kinder einer aolehen — und vielen solchen Vorstellungen aussetzen? Das unter der Schulenciehung stehende Kind lebt dauernd m gewissen sitdidien Gedankei^ngcn. und es bildet sieh in ihm. mit seltenen AuHnahmen. eine jicwi-si- eniiifincllic lii- Scham vor dt-iii w irkli<-h (Jciiicinfii hnaii-. Und iiii lit mir vor dem (iemcint-n. auch v nr den , «as dem Krwai-lisenen nur nattirliih erscheint. I)as Kind lernt, sich in (;«'>fen\\art and» rcr ..aiistiindiji'" lM'li,ij;en Hi.s soll es <l«'nken. wenn im liihle jematxl und fiiiy cmk Krau, vor hunderten von Zuociiaueni intime Kleidung.sstücke ausmziehen anfängt? Einem Kinde werden Heinlic-hkeit und gute Manieren beigelwaeht. Wenn es im Bilde einen Erwachsenen sieht, der die Zunfje fingerlanfr herausstakt un<i heruniwäl/t -i< !i Vase und Kinn leckt un<l <hizu Fral/.en wIiiickIci \itid li.i- - ohni- Humor und uniirli«-ist schnell, tlatii t Film j;es|iail \*ud. so und i ~ /.«ai lai licii wir je<ic-- Kind, da» üljerr!i.sscht wird - aber es .> ird etu.is in ihm verkiU4. dm Lehrer und Etteln mühsam eraopen haben. Pqantasiestoff. der dem Kiii<le vnrjies»-i/.t uerch'ii .soll, muss noch viel mehr ak der für Erwachsene durcligearbt>itet .sein. Die ersten Dichter mühen sich darum, beflonden> Lehrerauaschüsse sehen fortwährend auch die gute Jugend- literatur darauf hin durch, was für Kinder gut ist. Das Volk scUmt feilt seit .Iahrhun<lertcii \ on Mc isi-hcnaher zu Men.schenalter an den .Märchen, di'u Marii ■rici icrit licatcr- stuckcii die es seinen Kindern luetcl. I Kasperll lica'er l>rui|.;t nur ."stiU-k«- uiul W it/.e. die .lahrhundcrtc /.. T. .lahr- tausendc alt sind. Die Kint'inatoffraphentheaterlH-sit/.er. die <lie .lugend einladen wollen. .>«)ll;en sieh von i»erufenen Knee-hern beraten lassen. Die Filuifabrikanten. die für dies -Publikum arbeiten wollen, sollten diren Stoff aus- BchKewlich aus der uralten erprobten Ueberlieferung nehmen. Der ..Märchenausschuss" der Ort.iigruppe Dresden der Schrifts eller-Pensionsunstalt. dessen ProjrrammafK-nd ausser S. M. d< m Korny am li die !'rin/.c»iii Matliilrle voi .Sa< liscn und die kleinen I'rin/.cs>innen l.< iuoliMen. c?- w ird sich in Kür/c i.iiter eincMi andcien Naipcii in l'ermaiicnz er klären, naehdem er iuk-Ii durch Krziehei Kiin-ilcr. (lelelirle. Sachverständige uiul führende I.ieitiinj;sleute verstärkt wcMden ist — wird die saehgemässe in jeder Hin»ielit ..echte"" und gediegene Herstellung solcher Films für Finnen ver- mitteln unfl hat schon <len .Anf.in«.' fianiit yemacht. Für Kinder sind ahcr kem(.,'.\ej;s bloss Phantas-t stiicke uikI l'antotiiinien t:eeii.'Tiet. sondern .sieli.iiisteller würden eip fjliin/.endes (iesi liiifl maclien. wenn sie am Ii leicht un<l ohne Pedanterie b e lehr e ii d c F i I iii s e i n I e g t »' n . die die Bestrebungen de» nxnler len Unterrichts ergänzen. Hierher gehören geagraphisr-he. zoologische, niikniskopi.sehe Films usw., die aber, um iMnauchbar an sein, des sorg- sam ausgearbeiteten «rttntemden Wortes be- dürften. Mit welcher Soi^gsamkeit, meist in den Einzel- heiten von genauen Vorschriften abhängig, ein Lehrer die kleinsten Krläuterungen. die er seinen Kindern fiWtt. ausarlx'itet. davon n acht sich <ie:- Ijiie selti-n eine \'or- stellung. l"m dem ij«'hrer und daiuit der wohlentogenen und gut imterriehteten .lugend aimehmbar zu sein, dazu müs.H<-ii Krl.iut'riiii^eii /.n iM'lehrenden Films in Kino- theatern |M-mlich genau ausge.irlM-itet, mindestens aber in jeder Hinsieht (.Aussprache!) r i < h t i g sein. Auch .>«>lehe Unterlagen für das gesprochene Wort zur Begleitung Im-- lehrender Films mit genauer Anleitung zum Sprechen wild die oben genannte Stelle auf Wunsch den Firmen * ausarbeiten, die belehrende Films verkaufen. Diese Firmen können dann ihren Films den eni|)fohlenen Text mit trcnaiier tsprechan»eisung im Handi-I gleich IxMgelwn. und dadurch ilven Vorfühningswert bedeutend erhöhen. Zoletxt sei daran erinnert, daas |{Brade bei Kinder- TOfBtelhingen auch auf die Aeussorlichkeiten der Vorstellung, anständiges Oebahren Aller, gute Aofmdit, Oesundheits- räeksichten (keine Plätze so nah^MD Liohtaohirm. kein Flimmern, Pausc-n zw isehen <len einzelnen Stückm, Lüftung) keine anstöasigen Reklamebilder und Ausstattungsstücke, gewissenhaft gesehen werden muss. Theaterbesitzer, die die angegebenen Gesichtspunkte beachten, werden, wenn sie an die Lehrersrhaft als die dnoh einmal hier aussciilag- (.'cliende Instanz licraiitrelen. sjelicr Hrfol;; haben, naelulem das heute tief ein^'cw Urzellc .Misstraiicii der .luireiider/.ii-lier etwas ).'cw irlieii ist. Kiclilit' «.'eliaiidii.il)t ist ja das Kine- niatoi^raphentheater eine wunderbare Krgänzung auch der .Schule. Ein besondtTs ergiebiges Feld eröffnet sich hier dem Kinematognwhen kleinen Formats und der Fabrikation von Fums dazu für die Schule setbat. Dem die Tore zu öffoen ist ja eine eigene Bewegung entstanden, deren eifrigster Verfechter von Anbeginn an unser „Kine- matograph** gewcacu ist. Hermann H«fker. Wie misst man den Verbraudi einer efektrisdien Glöhlampe ? Bei der Beurteilung' der gerade in unseren Tagen leb- haft miteinander konkurrierenden elektrischen Lampenarten spielt die Frage der Brennkosten ein«- ausschla.xuelM-iKle Rolle. Kill jeder w ill natürlicli mit dem gerini.'sten (Jehl- aufvi.iiid eine gnlsst UKiiiliclic i.iilitfülle crzielei nid wiid dali<-i derjeiiiiieii Lani|H- den \ or/.ii<; L'cbcn. deren |{"iiiit/.ii ng ihn ;!m iiilligstcii zu stehen kommt. So is| e> <lcnii kein Wunder, da.ss in den .Ankündigungen tler t diilih>m pen- Fabriken die .Angabe der Bn-nnkosten in den \'or«lergriind gestellt wird. Aber für die meisten Laien sind diese Angaben nicht ohne weiteres verstlkidlich. Was bedeutet es z. B., wenn von den neuesten elektrischen Metallfaden-Lampen gerühmt wird, sie verbrauchen IWatt pro Kerze Imm 7 P r o z S t r o rn c r - p a r ii i ^ ? L'ni da.s zu erklären, niii-ssen wir einen kurzen .\b- st<>cher auf das Gebiet der Physik wagen. Wie bei jeder technit>chen Leistung, wird auch bei de'n Brennen der Glühlampe ..Arbeit", in diesem Falle elek- t r i s c h e .\rbeit oder, um es mit dem Fremdwort aiis- /.iidriickiii. elektrische ..Knertiie" vi-rbraucht. Die elek- trische Ki.ergie w ird wcniirsieii- in der >.'i>.-^ti ii Melir/.ahl der Kalle - in .Ma.si liincn. wc| -lii- duri li I »a mii! nia^eliineii. (Jjusmotore <Kler Wasserräder in Bewegung gesel/.l vwideii. erzeugt. Solche Maschinen lieis.-.eii I) y n a m o- .Ma.schiiieii. Je mehr elektri.sche .ArlH-il die 1 Hnamomaschine leisten muss, desto mehr Kohlen, Uas bezw. Waiiserkraft wird natüriich vcm der Antriebsmaschine verbraucht. Bs wt also klar, daas die Kennkoaten einer Glühlampe sich um so höher stellen, je mehr elektrische Arbeit daxu gehört, um sie zum IxMiclitcn zu bringen Wie wird nun uIkt di«' elektrische .Arbeit gemessen Vm das zu veranschaulichen, wollen wir uns eines Bilde? bedienen, das auch .sonst allgemein unseren Vnrstell mgen über Elektrizität zugrunde liegt. Wir wollen die Elektrizi- tät mit dem Wasser veigleichen. Wie nun das Wasser nur dann Arbeit Irätet. wenn es flieast, so vermag auch die F]lektrizit&t Arbeit iiu- im ..fliessenden" Zustande zu leisten. In solchen Fällen sprechen wir gerade wie Iwim flicsscnden \\'a-~ei \ <in einem .elektrisehcn i ...Strom "" l'm aber mit dem \\ a-ser einen Strom zu erzeii^eii. müssen wir In-ka mit hell das Wasser ifalls e- nicht schon \ on Natur \ on einem hoher gelegenen l'iiiikte lierabkommt) inittels Pum]>en in die lioiie — z. B. in das {{^-servoir eines Wasaerturms schaffen, damit es von dort dann wieder herunter „strömt. Ganz entsprechend veih&lt sich die E3ektrizität. AiKsh sie muss, um „fliessen" zu ktinnen, — Inldlich gesprochen — „in die Höhe" geschafft werden. Dies beaoigt eben die