Der Kinematograph (Jul 1908)

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Hb. 81. Bw Klaematocniph — DawIdaH. alao koxtfii die l''iliii> «Icr lizt-ii-sicrtcii FabrikanUrn^nur neun CenU» |M-r Fiuas (Mark 1.1 :i per Meter).* mit*einem Skonto von lo'*,,, was also einem Netto-Prei» von Mark 1.— per Meter ^nchkonunt. {sehen wir uns einmal die Preise de- aiislamli-« In n Filiii> all. |)it >r dürfen iiii lit iiiiii'i Wi l lis Cents |icr Fuss (■iii>!ffülirt \\»-nl«'n. Ih-v 7.i>\\ iM nai;! -n",, > oiii Wert iiikI tu» (.'ent» per l*fiin<l. al>r> t ni «l^ i|>|iclti r Z. .11 I i,r~ /usa1.1nu n mit Frai-lils|wsi-n. I>rini.'i <li-ii l'reis der Fili is a.it s ('»■m^ per Fii>s. 1!(M Im. i man jetzt die Unk«»sttn <1»t iinierika nischen Alanten. Miete. Aunonotm, Gehaltet Verpaekungs kosten und X't rpackungsmaterial wie Kisten etc.. welche hierzulaiidc nicht l»ereehnet werden, so stellen sich aus- lündisclie Films auf fast neun Cents per Fuss. (1 Ii m !• \ II t / I- n f ii r d <• ii A r ii i c i |)t r Faln i kant iial \M)IiI seinen Nutzen; -i'W der .Vueiit alier uliiie Niil/.eii arlwiteii ■.• Knt«e<ler . i- aUn für tlie Fillii> mehr als neun Ceiit.s bekumuieii. ixler es lount sii Ii nii-lit für ihn, die Films zu verkaufen. \\ a s l> I e i b t da übrig, als d»BS man Films der lizen- sierten Fabrikanten kauft, we'che jetzt für acht (' v u t < nett., k ä n f 1 i • Ii > i n il ? l>ie Saeiii- Sil einta<'li u ie ija- l-'inmaieins uii'l « Ululere !• i] Iii I' I iiiil . (l.i-^ «lies nu llt Ii' iii l.ilii;>t p-e||,-|i,.|i IhT eintai ti~le XVe-.'. eine Ki nikin reii/. tot zu inaehen. ist iler. l)e>MTe \\'are zu l>illi;_'eieiii I'rei.se zu verkaufen. Ein Kedres» der ausländiHcben Fabrikanten gibt es nivht. da Films vom Zollamt nicht unter sechs Cents per Fuss ein- gdanen \\er(l<-ii (^ikuI i rat (Irmon^t randiin'. Man iiuinkelt iiule> ih" li v.i ii W n Iii ttri i.-^ Iieide" ^rössteii Falirikanten «lei . t inMi.iii.:i_'c n un -le ^ii li ne-inen, IkiIm-ii UTeit.s dire Seml g«'strieliei und werde'i binnen kurzem in den sichern Hafen der „Vereinigten und lizenzierten Fal»ikanten" einlaufen. I Damit ist allen andern in- lud ausigndfschen Palmkanten der Wind aus den Sögeln genommen und sie können sieli andern Häfen snwHiden oder ihre Selialiip]H'n als Hrennliol/ lieniitzen blde> ;.'il>t es für jedes .Mitt--] ein (ie^enmiltel und werde ich darüber in einem spätareu Artikel mich aus- s|inebeB. Dr. Berthold A. B»er. Ginspmdi gtflea Üt Imiiiii ktaMMtograpUsdMr Ftans. Ein derzeit in Berlin anwesender Kinemstofrraplien liesitzer liatte dureli die lieeli sanwälte Petzall iihd I )r. .laffa im \'er\valt iiiiiis.-t reit \ I I taliten ^evreii den riilize,|ira-ident»'n viin H«Tlin Kl.iirc ei lHilien, worin die K iiiemat • ■i;raph»Mi- zeitsur als u n g e .s e t £ 1 i o Ii angefm^hten wurde. Die Klage rtfitste sich auf Beeintriohtigung der (ie- werbefreiheit, die durdi die auf kimnmatographiache Bilder ausgedehnt« Zensur beeinträchtigt sei und fcegen die Oe- wcrbeordiiiiiiL.' 'i'r^tusse ])ies'-|lie kam am 7. Ajiril d. .Is. zur X'erliaiidliiiiL uiid wiinle dun Ii ein imitanirreielies l'rteil •hgew ieseil l>er l'iilizei wurde diis Kts-ht ziig»\spriM-hen. w<i die guten Sitten in (lefahr und die allgemeine Drdnung l>e<ir<>lit ■et, SonderheHtimmuoi^n zu wlaamn, wie diese am 1<>. Juli 1851 dnrdi Einführung der Zensur ettcigt seinen. Wenn auch die kinematc^craphisohen Vorstellungen nicht direkt als Theatervorstellungen angesehen werden können, so sin«! doeli <lie ."^iijet^ <ler Bilder einer KontrMlIe zu unterstellen, wie siili lie das iierliner l'oli/.eipr'isidium dureli einen Kriass Vinn .■> .Mai i!»ot> für alle Kinemati)jrrai»lM'n-\'iirfiiliriiii>:eii angeordnet und damit die Zensur auch auf diesi- zu iieelit erweitert habe. Dm UrteQ bestreitet, dass hierdurch die Gewwfaeordnuwg t«t toUt wd im beeondeocen die Gewerbe- freiheit bedroht .sei.' Das Urteil fiillt nicht gerade durch hervorragende Beweisführung auf; im Gegenteil legt es auf Nebendinge und'p'f nicht antrczi»treue Anfechtungen ilen Haii)>tteniir. wälireiul es Keziiirlii Ii \ erlet/ iiiil' iukI littlrohung der (K-werU-freiheit und Ik-werix'onlnung wie die Katae um den hmnen Brei henuageht. ' ' l>enn warum stützt sich das Urtml mit endlosem Wort- schwall auf das'Prexsgesi'tz ? Da.sselbe führt seitenlang aus, dass^keine der Parteien d.is l'res-L'i-^et/ vom 7. Mai aii- irefiilirt habe, das jc<lenfall> mit der Kim iiiatni,'!apliie eng \cr«afldt sei. weil aiuli die K iiiemati ii;ra|>liii' eine \"e."- öffcnt lieh IUI); dureli Milder sei. die ebenso wie das v'e^elirielM-ne Wort den X'orschrifteri iles l*rt'ssm-s«-t/.es untcrlic'ie. Trotz- <lem alM-r kommt der Ik'zirksausschuss, vor dem die Klage verhandelt w urde zu dem Endresultat, dass die kinemato- Lrra|ili'-.i-lien Hilder dem Pre^<L'esefz nieht unterliegen. W älmMid sieh das l'rteil gerade hicrülH-r mit grosser Klarheit und .'Schärfe üIkt garnicht In-hauptete Dinge — auslässt, entbehrte die Bewei^ährung seitens der Anwalt«, dass die Gewerbeordnung und Freiheit verletzt sei, Uarer und jHisitiver (Iründe. Iv- mutet eigenarti«: an. wenn der \'erfa»scr des Urteils mit !^ri>s.sem Behauen ausführt, dass das Pn>ss>;«>setz auf den Kinematographen keine Anwendunt; finden könne, weil, um die Bilder zu „wtöffentlichen" ein kostspieliger Apparat nötig sei, den nicht jeder besitze, und auch die Bildnr nicht jedem, sondern stets nur einem kleinen Kreise zu- i_'iinjri>.' wären ! \V"erdeii nielii l'.ildcr und Zeituni;en auch dureli ..teure .\pparate. die niilit ein jeilcr b"sitzt"", lier- •_'e-l».|lt ? Es müssen daher lebhafte Bedenken dag^en geltend gemacht urerdsfi, dass das Urteil vmn 7. April ab zutr^ond angesehen werden kamt, und wäre es bei der Wicht%keit der Sache zu wünschen gewesen, dass die Angelegenbeit zur NM'itcren Ent sch e idu ng an das Ob wv e r w i d twng age rieh t liclain^t wäre. Ix-ider hat der Kläger* inzwischen B<-rlin vcrla.s.sen und legt keinen weiterm Wert auf eine Nachprüfung dieses eigenartigen Urteils, da Uermit nieht unerhebliche Kosten V. rbiiiidcn sind Die niüiidliclie X'erliandlimg errepte für die Kiiiemato- yrap!ieiil>e~it zer iladiinli ein i^anz I n—oud' re^ lutere<~e. dass der X'ertretcr des i'olizciprääidentcn die Krklärung abgrub: dass eine ganze Reihe anderer .'^tädtc ebenfalls mit der Absicht umgingen, eine Zensur analog der Berliner einzuführen und dat» diesetwegen bereits verschiedene .\nfragHi an das Betfiner roiisriprinidinm gerietet worden sind. Wenn die Zen>iir in dies«'r Wei.si- verallgemeinert würde, dann würtlen all«Tdin<_'-- endlose Selierere- -n <lie Folce sein. d«Min i|ieman<l hätte dafür eine l!üi L'^' h ■ ft . da.~> Films, die in Berlin genehmigt sind, in Dresden oder Hamburg und umgelMiurt zur Dsratellung kommen dürfen. Es kime dann die^Beamten-Unfehlbaiiwit in grellster Weise zur G^tang un<Pder Partikniarismns könnte neue Orjiien feiern. .^oll die Zeiwiir einmal fort li.'^tehen. dann mii» eine Zentralstelle hierfür geschaffen worden, und jeder hier ge- prüfte Film in Deutschland nach <k*r Genehmigung frei st>in — oder a>M-r man stelle, wie es recht und logisch wäre, die Films unter die Bestimmungen des P r e e og eaetzes und Iteschlagnahrae Bilder ungehörigen Inhalts imd bestrafe die Vorfühn-r. wie e» ja jetzt schon trotz der Zensur L'eliandlialit «ini aber das Pressiresctz tatsäclilii li liaiid- haln-n. was das \ erwa!t iingsgcrieht für falsch hält, und die (lewerbcordnung und (iewerbcfreihcit dweh die ZboMT einzuschränken, ist ein Kechtsirrtum. A.