Der Kinematograph (Aug 1908)

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No. 84. Der Kinciaatograph — Di««eklori. SchatMtellungpti wirklich Srhauntpllunfren (td<'r S €• Ii a II s t I' I I II n jx <• ?■ \ <i n I* i- i- -■ n n c n siiu'^ lux-li «IftiTs \vi«'(l«'rlu>l<-ii. Kür ilt n i in/i lncii l'iitt riicliiiHT ist (la-4 r«'<'ht iiii:iii<rcncliiii .Man MTlaii'.'t l>-Ii ■iilliclu i -^i ii~ Vim 11)1117.11111 |{<-tri<-l«- seines l'iiterneliiiiclis e lie Ki in/.es.-ii >ii '•"(• ülliss sie >ieli \ erseliaffeii oder einen selir lail>;u ierij£fll. jahrelangen Prt>ze!M fijhren. der mit erheblichen (ieldkosten verbanden ittt. Kill Fall ä Ii n 1 i <• Ii <• r Art lieirl ji l/.t wieder einmal v<ir. |)iesinal i>t jidocli die lieliiirde Ldiiekli<iier In iler ^l|)tivierillii; j/i-wesen W ie weit diese Mo i\ iernn}; il - rechtfertifrt ist. -oll nachher <re|tri.ii «••rdrii. Ein Dri'sfleiHT Kilu'iiiato<_'-ra|«lienl>i-sity.i'r h il sein Tlieali-r dadun li aii>/iiiri'stalteii i.''--ni lit . da-s er nelieii e\aktei \usf iihrniiL' W i-rt anf kiin-t leris. lie Mii-ikl ••._r|eit iiipj nii<l auf tintc Filnis li-ite Aii^-erdem < y\\ .ivU er ' ; e r ä ii s e h - i III i t a t i <> n e ii . dif die l>arst«>llnii'_' r.-alistis< lier tärlicii sollten. Sehlieiwlich lie«8 er d u r e h \ .i i t r ä j; c d i e Handlung erläutern und durch Schau- spieler die Bildpersonen Hprechen. I)ie I'olizei \ e r Ii II 1 iHin die < •eräiix hiinitatii>nen nnd die Vortraire. Sie stellte -ii li auf de;i Staiid|iiinkt. da.ss nur die sin in ni e I., i <- Ii i Ii i I d e i <| a r s : e I - I u n g keiner K •> ii /. «• s s i o ii bedürfe. Alles andere fiele unter den V a r i e t e t Ii e a t e r - Paragraph. Der Unternehmer müsse alao die Koii- zeminn auH § 33a der Gewerbeordnung eriangen. He\ or wir den Bescheid det Polixei prüfen, am anf etwas anden>s hingewiesen. In einr.elnen Kinematographentlieatom werden Bilder vot^'i'f ührl die diireli e:ii (traininiiiiiiiiii iT).:än/.t werilrii. Eti Werden / l> .^^/.eiieii aus (»i'en tte.) Iiild'iel! dar<.'estel!t. Di«' l'ir-iinen a'/iereii «.ilirend da- <■!. im iie ■) ilmn da- sprieht oder sin-.;!, was die Person, die aut dein Milde a^iierl. spreelwii «kIit siiiiieii soll. ()<ler: es «-ir«! ein i<il<l vorfjefülirt. d»s Otto Reutter oder Minst jemand, ein ('«uplet vortragend, xeigt. während aan dem Grammophon das Gou]rfet endiallt. Hedarf aiirh ilie-e \'i'iliiiiihiiig v(m ICwiftmatfigmph Ull i (iruiiimo|ili<>ii der Kuiizes^ioii ? Betrachten wir EunSchttt den ersten Fall. I >!■ Kon/.es-ion au- :t.'!a i-t i ifi irdeiliih füi-: Sing- -)i: Ii ( .1 ~aii'.rs- und di kla niatiirisi hi X oi t riiiri . .'si liaustel- luii 'i ti \ on Personen i.i|.-r I heairal!-i lie \'o:-Ielluni.'<'n. iM'i denen ein liöliere.s lnter_'-*.si' der Kunst (nlei W'is.seii- sohaft nicht obwaltei. Wenn zu einem kinematographiach dargestellten Risen- bahmsuge Eur Rrfaohnng d^ realistischen Wirkung die Geräusche imitiert werden, dir- ein dahiiirolleuder Kisen- hahir/.UL' cr/.eiiL'f. so ist datrcircii nichts /.u saiieii. Da/.u hc- darf e- keiner Ki in/.e—ioii .Vueli dann iiiiht. wenn etwa <liese iniitierteii < Jeräuselie iliv-lit nieehaiiiseli. sondern duri 'i eine Person cr/.cutrt würden. Die .Seliaustclhinj.' \vür<le dadurch, datu eine Person diese Geriiusche macht, keineswegs ZU einer Schaustellung von Personen. Nicht die PersonMi wer de n mr Schan gestdlt, wie dies f 33a verfangt, sondern der Apparat bezw. das dm«h ihn ver- nüttcltc uikI von ihm a>isjfehende Bild. (jegen die imitierten Creräusclic kann also die Polizei nichts «»wenden. Recht zweifelhaft ist es, ob die Vorträge, die von >Schau- sDieU-m oder .\nstestellten Eur Rrlänterung d»'r Uli mVII Ulli: irelialten werl'-n, die Konveasions pfliclit iM'trriindeii Ich denke hier an K -isetiilder. Bilder von Land- sehaUcn. landseiiaftliehe oder hi-lori-i h lierohmt» ^ItEe, d'e von dem .\ngestellten erläutert werden. < Liegt in'soksfaer Briäateroog'*'ein deklamatori- sjc h e'r iV o r t'r a f im ^Sfame des f 33a der Oawerb p- ofdnin^T Die Frage istxn verneinen. Ans der Zusammen- stelliinfi: (I e s a II s - ii n fl f! e k I a in a t o r i s c h e \'II r t r ä c sieht man. dass nur an solche 'sungene oder «resproehene \'orllä;:e ;;edaelit ist. die sieh /.(l.- 1> Ü h - n e n in ä s s i j; e n .\ ii f f ü h r ii n eijinen. N'i.r soh-he d e k I a m a t o r i - c h e X'ort rii>:e erfordern eine Konzession, nicht \' <) r t r ii g e s c h I e c h t hin. Ks ist his jetzt aiieli für Vorträge EU Lichtliildern iiiicli nie eine Konzession aus Ii :{:ia jzcfonlert worden. Kin Zweekniässi^keitsgrund, der es rechtfertigen sollt'-, tiass man histori.sch oder land- schaftlich reizvolle Gegenden nicht sollte erläutwn laH.sen. därfte nicht ohne weit^iies auffindbar sein. Es ist nicht einiusehen. wa- d'c Polizei jregen solch" Müder und !/ei;eti solche crläuteriid'-n, \ ieiieieht sonar lidehrcnden. X'orli.i.'c lialii-n sollte. I) i <• s 11 e z ii ir I i • h lii-st sich l iiie Koii'.cssionspflieht all- |; 'Xin cli-nfalls nii !it Ii ■gründen. Iiüel» • die driti" K itejrorie: .sl -liMUspii jer sprechen das. ua- die auf dem Hilde gezeigten Personen sprechen uiüssten. wiihr.'nd die Personen auf dem KMe die ent- spri'i lienden Uewe>:imt;en Vorführen Soliaid ein \ orlratr im Kinemato^'ia|ilieni heater ü'ier ila- rein I )i -kri|.i i\e. iiiu-r da- n iii l-!rl,i iii< i nde liinaus'/eht. also .sobald er Hede und Gegenrede der handelnden Pertionen zum Inhalt hat, fällt er anter die KonzesMonspflicht. Nchniell w it an, es w ürde eine S;,ene aus eiiieniTheatcr- stiickc kiiieTuatot_'ia|ihi- h «larue-tclll .Man -icht zwei Persom-n im ( M -|iräelie 1 las <;es|ii.irli wii.l «h n /uscliauerii durch einen odei- mehieie Schauspieler \ et :iiiiieli. die un- sichtbar sind, l ud zwa - nicht nur i n I' a ! i 1 i c h ver- mittelt, scmdern Wort für Wort, wie der liichter die Szene geschriebm hat, in Rede und Gegmrede, dann fähren die Schauspieler die Szene auf. ScJcbe Vorführung bedarf der Konzession; sie darf also im Kine- inato<:r iphentheater nicht stattfinden. .\ n d e r s . wenn nicht ein oder meivere Schauspieler die Szene aufführen, sondern die zu den Bewegungen gehörigen Worte und Töne aus einem Grammophon erschai- len. Weder der Kinematograph noch das Grammophon lieilürfcn einer Konzession. .\uih die- ahgcstimiiite Zii- -.1 miiienw irkunj; In-ider .-Xpparate nielit. Ks werden <liirch das (Grammophon keim- \ oi i i ii c im Sinne des i; 'X.Ui der (lewerbeurdnung gelioteu. Vortragen kann nur ein Mensch. Die Ziisa.'niiiensfelinni: ^'>n Kine;nato:.'raph und (Jram mophon ist al.so nicht k o n z. e s s i o n s p f I i c Ii t i g. Ebenso Xwenig würde ein Theatw einer Kcmzeasion bedürfen, in dem Szenen kinraiatfigrairiiisch vorgeföhrt werden, während durch ein Grammophon die Worte oder Töne reproduziert w<'rdeii. tlie von di n handelnden Per- sonen zu spreelieii oder ZU sin'_'en wiiren. (lesetzt den Fall, e- würde eine Szene aus .Maria .Siu.trl Kiivmal njra|)his( h und gramiiioplioniseli anftri-noininen und \ ornef uhrt. Ich meine, solche Szeiu- füllt nicht unter den He;xriff einer tlieatrali.sclicn \'orstelluiif{. Ks ist aii. h hier das .Xrirument zu v«'rwerten. das da.s ()herverwalt unjisjferi"'ht im 43. Bande seiner Entscheidungen über den Begriff der theatra- lischen Vorstellnng anführt. Das Oberverwaltungsgericht fillirt aus: ..Die Vorführung eines Kinematographen fällt auch nicht unter die im I? .'ISa genannten theatralischen Vorstelliinjten. I )ie- w ird -( hon riadun li ansncselil<is.seii. da.ss es sich hei dem Kinematoirraphen um eine rein bild- liche I >arstellun}i handelt, eine solche ahcr zu den thcatra lischeii \'orstelliiiifren niemals ^'creclmct werden kann .Xusscrflem'ergibt sieh die l'nziilässijikeit »-iner ülier den W'ortsinn hinausgehenden Ausdehnnnt; <lcs Hejiriffs der „theatralisch«! Vorstellungen" daraus, da.ss die in der zweit«! Lesung dw UewerbetHrdnongs-Novelle vom 1. Juli 1883 eingeschalteten Worte „nnd andere", wonach theatra- lische und andere VOTStellongen „der Oenehmigungspflicht unterlagen, f^eidiwie die in dem Gesetzesentwuife uodi