Der Kinematograph (Aug 1908)

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Nou 86. ilvim Wenn auch der damalige Gesetzgeber iik-ht lialw vor-1 au2M>i'heii können, da.-'.s den-inst Prozcss«- um pliDiio- und kinematographLM-hc Aufnu)tiiu-u gi-fülirt w i rden würden, i und wenn er demnach nicht den Wortlaut der (»esetze danach habe fassen können, so sei doch sicher, dat«s diese Aufnahmen auch in seinem Sinne als V e r 1 a g m a r t i k e l zu gelten haben und da^^s sie mithin denselben Bestim- iiiniiLrt-u des Rechtes imteriiegen, wie andenii Vodag»- artikel. Diese Ekitsoheidnng ist von der einachueidendsten Bedeutung, denn man wird nun sich auf einen wahren Rattenki>nig von Prozt -is«'n gi-fasst maelien mil>»sen. I>enn so «'iiifin li lirgt die Sa<-li< dfiui «iocli iiii lit uii- --ic di-r fraii- zösix lif < B ril lit>li<>f ai ;;fschi-n lial. Jti iiii \m im ain li dir Plalli ii >t U»t -ii h aU \'i :laj^>\vt rk 'I ii-i. 1!. ii und aii> diesi-ni IJrun«!«- uiit»T (.ic für diese gfUcndiii guset/lifh«-n Bestimmungt-n talUn, m> koiumt iboa für di*-se Platten, nun Unterschiede von den Druckwerken, noch ein neues Element hinzu, das nicht nur die Nachbildung, sondern mXfh die WiedcrLfatii- firnidi i \\'< rki- in <!■ r jiiii-ti^i licn Auffassimg aii^si lilii . iiml - llli im iit iM -ti lit in ■Ii i Ai'i iiikI \\ I i-c w 'u- «lit-^c |{i-|tni<liikl i< >ii /iistand«- kouuiil W ir alii- \\i---i ri. « u- dii- |iliiino- iiiul kiiifiiiato- gra|iliist iirn .\ütiialiiin-n cnt^ti iicii, und r> ist um^ am ii bekauiit. inuicft rn sie sicii liicrin von den Dnu kwcrkt n ontersclividiMi. Während diese letzteren das Werk in seinra: Uniprüngiichkeii wiedergeben, also zum Alpdruck bräigen, wenn natürlich auch nicht in lebendigem, zu Auge und Ohr unmittelbar drinu'' iidru Zustaiult-. Mnidt rn <-l>cn in der toten Spra<'hf di - < .i <li kt< ii. «i liildi n tlii lii<-i in Med«' >lcliendi-M Aufii iIiiiku dm li i li-n mii \\ icdi igalicli diT IciM-iuiig'-n I )arstcihing. |)ic l'latlin gi lit ii nur wii'dcr. vias ihni-n anvertraut wurde, also gute oder x lileelite Dai ^,eilungen, und danaeli riehtc-t sieh auch ihr Werl. K> kann >iih deniuaoh U-i den Platten gar nicht Wie 1«•r;.'al>e des Uriginaiwerkes handeln, sondern nur um eine Wieder- holung einer solchen, imd ifi Hiesem Sinne erseheint d«K-h «olil nielit <1<T Koinponi-t odei- l)i<-liter al- liilial»^ des !'rliel>erreeliis. sondern <lei au-iiIleiMle Kiiii-tlei Tatsäcb- lieli i>t III Ktigland aiieli I » reit ~ i im. ■ l-liil >< lu iduiii. in ciii^eiii >iinie ergangen: in diesem Falle lialte ein Kineiiiatogiaplien- rntemchmer eine l'o.s.se in Szene gestützt. die vuii einem Ki-nkurrenten nachgebildet wurde. Der Urheber wurde klagbar und erstritt ein obsiegendes Urteil. Dieses Urteil '■i^t ganz und gar in dem Sinne, dass die Aufführung '-'esehiitzt sein muss, nic-ht aber der Orundplan des Werke«. Wfnn eine < M-^ell-^liafl «inen Kün-tler .craniasst. in <lie l'lutte ein Stiii k aus enu r iii««lernen ( ((wr zu sini: Mi. so geniesst sie ohne weiteres auf die^e \\ iedergal)e die Keehte des Urhebers. Dass ihr diesHs Aufnahmen aber verboten »ein sollen, dürfte bn cur franEÖsisohm EntediNdaiig etwas Neues sein. Oll die hier niedi-rj.'e!<-L'te .Ansehaniing sich durchringen wird, da i>t Ireilicii die Fr.iL'e lininerliin wird auch von italieiii-i hei- Seite darauf Iimireu ie>en. <lass e> luieli itali«'ni- seheu (;i ><-t/.en nie hl iiii)L:h. h >i i. »-im- Knt.--i-heidung, wie die französische zu treffen, denn weder das Gesetz vom f<ept. 1882 über das Urbeberrei ht. noch Art. 3 der B«'rner K(mventioa lasse sich, so wird ausgeführt, so auslegen. <issR die Grammophonfabrikanten davon eine Schädigunt' befürchten müssen. I)as heisst also, was in «lern i'inen I.amle Verboten ist. das ist in dein an lern erlaulit. oder Miit an<iern orten. fran/.(>siselie Falirikalit eii kimni-n zu (omsteii der Krljcn franzosir-cher Konnjonistcn und Autoren verurt« ilt Werden, italienische dagegen nicht. Dass da.- zu unhaltbaren Zuständen fiihien muss, liegt auf der Hand, denn danach wären die italienischen Fahiüuuitm imstande, ^tten anzofertigm, deren Herstellang ihren franaösiachen Konkurrenten verboten ist! Dieser Zustand sehreit .sozusagen nach einer inter Pati on al an Regelung der hier mächtig sich geltend maehen- id^ Fragen, tmd uahrseheinlieh wird i s aueh nicht lange dauern, bis Schritte nach dieser KiehtmiL' hin getan werden. Dafür werilen selum die geschädigten und .veiter l«-<lrohten französischen Unternehmer Borgen, und hoffentlieh kommt eine KonventifMi trastande, die geeignet ist. die hier in Frage koinmmden Industrien nieln /n -ejiädigen. Kis di hin uIkt wird man gut tim, sich .so\iel .tl.- möglich vor/.u- seöen. Die Erfindung eines Realsdifilers. her Pliu(o|dn)nin:ra|di. .\ul allen < >i l>ieteM niaeheii die \\ undi i knider von sieh leileii. Ks ist fast, al.-- eil) die Zt-il ihre I!a7-(-lileliii.'keit aui-h in dii.ser Hinsieht dokmnentici-en wollte, als oh es ilu" an Kidie und .'Naininlung fehlen würde, das Genie, mit dem sie ihre Lieblüig<> lM-(fna<iet. aus-ruhen un<l ruhig heran- -.vaehsen zu lassen. .\m l>«^ängstijendsten macht sich dies im Konzertsaale gelte^nd. Knaben und Mädchen, die iKxth nicht d«"n Kinderschuhen entwachsen sind, vollbringen leehiii.-ehe Wundertat«-!!, ilie liL.'iüjäh.-i^r<'s. iiuih-ain erw. t lieiii-- Ki iiineii in den Schal tm .-teile.i. .\lli-nling.- Ii.ii -n h die-i- Kl-i-hi iiiuiig. die er>t zun; \a«-hil«-nkcn iiln-r den inn« ren \\ eri «'es \'ir^nosennnn^. anregen darf, bisher \or- iiel-.ndicli l>ei <'«*n r«'j>r«Klnziore:idon Künsten iH-nu-rkbar gemacht. IVr schöpferische Genius ist etwas vorsichtiger. Rr hat uns wohl die Frühreife musikalischer Talente, wie Im i-|iieK\\. ;<e Mozart geschenkt, ?in zehnjähriger Schiller iili I Sl.a .e-pcan- ward tnis bisln-r noch nicht In-sehert. .Miel .la-- h.iiiL'l aiii-li mit dem ( ei-ic dt r Zeil zi!-aiiini«-n. I>i.- Mu-ik hat heule den X'ori ,mü \ oi allen Künst«-ii. Kinc it ^ < " !ii iati«in trägt alle ihre Kriift»r gh'ichsam in sich. c!ii iR-ucs t.esehleeht ist für .sie vorlKTeitet, geistig prä- destiniert. Und so li^t es wohl auch im Wesen des Ma- schinenzeitalters, dass man ai:ch auf Gebieten, deren Krörtening sonst nur reifem (Seist und tiefer Wissen- .schaft liehkei' \ (ii-liehalt«'n gewt-st-n b.ild wird sagen können, es gibt keim Kinder mehr. Wir «•rhaltt-ii «lie sehr interessante .\litl«-.'lung \ Oll ,incr l-äfiinlunj.' a' t eli-kl i • •teihiusch«-m (Ge- biete, die von «•inem Wiener l-!e.ilsehuler v'ematht wurde und (he bereits die lieaehtuiig und W ürdigung lu-rvor- ragender Autoritäten gefunden. F.« handelt sich, wie da« X. W. J. mitteilt, um die K«>nstruktion eines Photojihono- graphen, der an Stelle der bisher üoUchen Gununiplatte die Fixierung der Tonwellen stif photographischem Wege erstrebt. l)er .\]i|iarat ist bislier wohl nur theoretisch \ iii baiidcn. iiat aber die Apjirobation h«-rvo!-rairender Faihiiiännei- p-funden. ."-t-iii fii j-tip-r .sie-lioiifcr i>l dei fünfzciuijährige l{«'alscliüh'r Waltir Brandt. l'rofe--.ii Dr. .Stephan May»'r. der A.ssist«'nt des verstorb«'nen H"! rates Professor Bolt/.mann, dem der jugendliche Erfinder seine Idee zur Begatachtong vi^egte, richtete an ihn die nachfolgenden Zeilen: „Sehr geehrter Herr! Ihren £nt- wtirf habt» ichtiiit Interesse gelesen und mich über die Klar- liiii dei- zut-'iuiide L'cletrt«-!! (Icdunkeii und die präzise .\u-iii iK-kswi-i-e >< hl (i«'freut. K'h habe <lie .Saciie aueh an I >r. .loset Nobl. der sic h spezieller mit ahnlichen Frag«-n befassi hat. zur Ajusicht gegeben, un«l derselbe hat s«-inc Meinung auf Ilir Papier angeschrieben. I'« i.-önlich mo< hte ich noch erwähnen, dass der verstorbene Hofrat Ludwig Boltzmann einen im Prinzip ähnlichen Apparat konstruiert und iu-L.'eführt hat, hierüber aber nicht» veröffenthcht w iii'l' .\eimliche Gedanken mögen wohl ain-h den Ingenieur ('erv\.-nka in l'ribraiii m-l«'itet haben, dm-h ist es mir un- b«-kaiiiit. oll ders. Ib.- ct*-as veröffentlicht oder Patent«- g«-nomm«-n hat. .b-<lenfalls schlie.<5rie ich mieh dei .Meinung' .Nubls an, dass es empfehlenswert wiue, die Zusammenstel