Der Kinematograph (January 1909)

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No. 106 Der Kinematograph — Düsseldorf. Vorführungen 111 einem gramen amerikanischen Zirkus: Szenen aus dem Reitsport. Japans Kultur nach dem Kriege: Zeppelins Luftschiff; Ueber die Alpen nach Italien (Be¬ steigung des Montblanc. Riviera. Venedig. Neapel) u. a. ni. Während der Vorführungen findet Konzert statt Es sind technisch vollendete phiinomenale Darbietungen mit stereo¬ skopischer Plastik in Gräme von 50 qm l»ei feenhaft er- leuchtetem Saale. Man kann diesem Unternehmen vollen Erfolg wünschen. ' R. E. Dresden. Eine bemerkenswerte Umwandlung vollzieht sich jetzt in einem tler ältesten Lokale der Neustadt, dem bekannten ..Goldenen Löwen" in der Bautznerstrasse. Dem Zuge der Zeit folgend, tut sich dort ein elegantes Kinematographe-i-Theater in den völlig renovierten Räumen auf. Köln-Klireiifeld. Ein zweiter Kinematograph unter dem Namen Helios ist eröffnet worden. Ks ist staunens¬ wert. was dort für 20 Pfg. geboten wird. 14 prachtvolle Bilder wirklich fliminerfrci. Erklärung der Bilder. Imitationen, eine elektrische Lichtnummer von Miss Gremon dargestellt, schöne Musikbegleitung und die Unterhaltung in den Wandelgängen. Emil Busch. Aktien-Gesellschaft. Optische Industrie, ist ebenfalls auf der Kino-Ausstellung in Berlin vertreten gewesen, was unser Korrespondent in seinem letzten Bericht zu erwähnen vergass. Herr Unkel, der Besitzer des Tonbildthcaters in Dort¬ mund. Iieabsichtigt auf der Briickstrasse ein zweites Kine- matographenthcater einzurichten, mit Litferung der Ap¬ parate ist die Firma Lenzen & Co., Krefeld beauftrag*. Straubing. Das Konzerthaus ..J iig e r h a I I c" wird mit einer hervorragenden Neuerung auf dem Gebiete der Kinematographen-Technik versehen. Die Projektion der Bilder geschieht direkt auf eine matte Spiegelglasfläche nach dem Prinzipe der ..Camera obscura". Die Lichtquelle mit den intensiven Strahlen ist durch die auf der Bühne befüidliche „Camera" vollständig eingeschlossen, wodurch edes bisher störende Seitenlicht und die dadurch hervor¬ gerufenen Reflexe vermieden werden. Ihr bei der alten Vorführungsweis«' den Raum durchflutende Lichtkegel beeinträchtigt die Schärfe des Bildes und wirkt sehr störend für die Zuschauer. Die Bilder erscheinen unvergleichlich schöner als beim alten Verfahren; die kolorierten Bilder wirken besonders grossartig in brillanten leuchtenden Farben. Die Vorstellung kann bei dem reuen Verfahren auch bei gedämpftem Tageslicht oder bei Beleuchtung vor sich gehen, sofern sich die Lichtquelle nicht im Bild¬ kreis des Zuschauers befindet. Riga. Im Konzertsaal ..Louvre' , der 180 bis 200 bequeme Sitzplätze fasst, ist ein vornehmes Kinemato- graphen-Theater mit Begleitung eines prima Dainen- Orchesters eröffnet worden. Das Theater heisst „K o m e t" und hat sich zur Aufgabe gemacht, nur die besten Bilder, die in Riga mich nicht gesehen worden, zu zeigen Der Apparat stammt von «1er renommierten Firma Gaumont- Messter und sin«l weder Kosten mxrh Mühe gescheut worden, dem Theater ..Komet" nicht nur einen vornehmen An¬ strich zu geben, sondern auch dem Publikum das Beste vom Besten zu bieten Die Vorstellungen beginnen werk¬ täglich um 4 Uhr. Sonntags um 1 Uhr nachmittags und enden um 10 Uhr abends. Gleich nach IO Uhr abends werden die Konzerte ren«»mmierter Damenorchester, unter V«»rträgen beliebter Gesangskräfte, wie früher, fortgesetzt. -t- Neue Fortschritte aid kineinatographischem Ge¬ biete. Ein eigenartiges künstlerisches Unternehmen wird seit kurzer Zeit der Pariser Gesellschaft in dem eleganten Saale von Uharras vorgeführt, und zwar mit grossem Erfolge, ln dem neuen künstlerischen Kinematographen- theater „Le film d’Art" wird das religiöse Schauspiel „Der Judaskuss" von Henri Lavedan gezeigt, für das sich eine Reihe der berühmtesten französischen Künstler, wie Sully, Lambert, die beide die Rollen des Judas und Christus übernommen haben, «ler photographischen Aufnahme zur Verfügung stellten. Dies.- Vision* d’Art" wie si«* allgcni« in l»ezeichnet werden. bestehen in einer kinematographischei» Darstellung von Theaterstücken, '»ei denen hervorragende Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Musiker mit wirken. Die Vorstellungen finden, da die Bilder sich durch Klarheit und prächtige Inszenierung auszeichnen <llge meine Anerkennung, besonders in den feinen Kreisen der französischen Hauptstadt -s- »wvork. Die Stadt«erwaltung von Newyork hat. einer Meldung der Londoner ..Daily Mail zufolge alle den Kinotheatem erteilte Konzessionen zurüekge zögert und erklärt, dass neue Konzessionen erst dann ■ i teilt werden, nachdem in jedem "einzelnen Falle der Xact weis erbracht worden ist. dass ausreichende Sicherheit* massregeln für «h*n Fall eines etwaigen Feucrausbru» h<- vorhanden sin«l. Wir können uns nicht denken, da" di< Stadt Newyork sich zu einer derartigen «lie lnt«*ressen «ler Kinc»theaterlK*sitzer aufs schwerste schädigenden Ma߬ nahme verleiten lässt, vielmehr möchten wir annehnieu dass der Beschluss in der Praxis wenige« <lrastis«-h i-i al« nach der kurzen Kabelmcldung de* Londoner Blatte- der Fäll sein soll. Wahrscheinlich werden die Ende Dezemlter abgelaufeneu Konzessionen unverzüglich nach einer IV sichtigung der Etablissement- wietler erneuert, m t An¬ nahme natürlich solcher Häuser und Räumlichkeiten, die nicht genügend Sicherheit für den Schutz «le- Publikum - bieten Newyork besitzt jetzt etwas über 550 Kinotheatei -<*- In den Vereinigten Staaten gibt es zurzeit Kinotheater.' Jedes dieser Theater beschäftigt durchschnitt lieh 7 Personen, mithir werden insgesamt 140 000 Personen lieschäftigt. Daneben gibt es in den Vereinigten Staaten 14 Filmfabriken, die mehr als 1(H> Is-ute beschäftigen ausserdem ijihlreiehe Verleibgeschäfte mit grossem Personal Im ganzen «iürften nah«*zu 250 (Mio Mensdu-n in Nordamerika durch den Kinematographen ihr Brot finden. f i<^>^ir^i Zick-Zack. Ein neuer Fernph««tugra|>h. Ein Stockh«>lmer Ingenieur namens Grell hat nach einer Meldung des Londoner Daily Telegraph eine Erfindung patentieren lassen, mit der man beweglich«' Photographien telegraphieren kann um! die deshalb Tclekinematograph heisst. Von sachverstau diger Seite wird «lern B. L. hierzu geschrieben : Der Tele kinematograph. über dessen Prinzip man nach obigem Telegramm nur Vermutungen äussern kann, dürfte zu «ler Gruppe von fernphtuographischen Apparaten gehören deren bis jetzt wichtigster der Kornsche Fernphotograph ist, den auch die Station des Berliner Lokalanzeiger¬ besitzt. Es würde sich bei diesen« Telekinematograplu-n darum handeln, die einzelnen Teilbilder kme m a t ographischer Aufnahmen mit eliens«>gross«'r Geschwindigkeit elektrisel zu übertragen und im Empfangsapparat sichtbar zu machen wie sie l«ei den bekannten Kinematographen aufeinander folgen. Mit den bisherigen Hilfsmitteln der fernphotographi sehen Bildültertragung ist aber eine derartige Gesell windig keit in der Praxis nicht zu erreichen, und man müsste daher annehmen, dass dem angekündigten Verfahren gänzlich neue Prinzipien zugrunde liegen. Bei derartigen Patent anmeldungen ist aber stets zu berücksichtigen, dass in vielen Fällen durch den Gedanken des Erfinders noch nicht die Möglichkeit der praktischen Ausführung gesichert ist. Z. B. sind schon mehrfach in früheren Jahren Patent, angemeldet worden, die das Problem des elektrischen Fernsehens gelöst haben wollten, ohne dass das Verfahren in der Praxis durchführbar gewesen wän- Angenommen dass auch iliese Bedingung der praktischen Ausführbarkeit von der Erfindung des schwedischen Ingenieurs gewähr leistet wäre, fw» würden wir vor einer praktisch ausserordent lieh wichtigen und auch wissenschaftlich sehr interessanten