Der Kinematograph (January 1909)

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No. 106 . Der K Inematograph — DMweldorf. Lösung einer Aufgabe stehen, die uns die Möglichkeit des elektrischen Fernsehens in greifbare Nähe rückt. Bevor man jedoch endgültig über den Wert und die Brauchbar¬ keit der Erfindung urteilen kann, müssen noch nähere Nachrichten abgewartet werden. . Die Keklamesteuer. ein Teil des Steuerprogramins der Regierung, wurde anfänglich von einem grossen Teile des Publikums, auch von vielen Reichstagsabgeordneten. füi ganz, angebracht gehalten. Inzwischen hat sieh aber ein l*edeutender Umschwung in den Anschauungen voll¬ zogen. nachdem von einem aus den bet eil gten Kreisen gebildeten Ausschuss zur Bekämpfung dieser Steuer der Nachweis geführt worden ist. dass sie ungerecht, unsozial und zwecklos ist Man kann sich in der Tat als billig denken¬ der Mensch der Einsicht nicht verschliessen. dass die In- seratensteuer einen unberechtigten Eingriff in das Erwerbs¬ leben darstellt. Es gibt viele (Jeschäfte, l»ei denen der Inseratenetat ein Vielfaches des Reingewinns darstellt. Wenn z. B. lau einer lnseratenausgalte von 50 (MM) Mk. ein Reingewinn von lOOOO Mk. erzielt wird, so bedeutet eine Steuer von 10°,, di«- Wegnahme des halben Reinge¬ winnes. Durch die Beilagensteuer werden Im- sonders mittlere und kleinere, sowie alle Versandgeschäfte schwer getroffen, weil diese fast ausschliesslich auf Reklame durch Zeitungsbeilagen angewiesen sind. Ein solches (Jeschäft, dass hei »MHN> Mk. Verdienst 20 000 Mk. für Bei¬ lagen ausgibt, ist keine Seltenheit: es müsste 4000 Mk.. d. h. -'i des Verdienstes, an Steuern zahlen. Ganz unge¬ heuerlich würde auch die bisher am freundlichsten beurteilte Piakatsteuer wirken. Eine lM>kauntc Firma der Lebens- mit*elbranche muss 125 000 Mk. jährlich Steuern zahlen, oder aber ein Kapital von 500 (MM) Mk. fallen lassen. Kleine Schilder, deren Herstellung 3 1 * Pfg. kostet, würden jährlich HO Ifg. Steuern erfordern' Die ganze blühende Plakat-, Schiaier- und Lack-Industrie würde vernichtet, zahllos«- Künstler. Zeichner. Maler würden brotlos werden, die graphi¬ sch« Industrie würde schwersten Schaden erleiden. Dem verhältnismässig niedrigen Steuerertrage würden also un- verhältnismässig hohe Schä«ligungcn gegenüberstehen Mit Rücksicht auf diese unwiderleglichen Tatsachen dürfte es die Pflicht des Reichstages sein, di«*se Steuer abzulehnen und andere, gerechtere zu finden. Wird er diese Pflicht erfüllen ? IleuelntTagungen uon Firmen. Krefeld. Die Firma Rheinische Film-Zentrale Peter Matthey ist nach Auflösung der Gesellschaft auf den bis¬ herigen Gesellschafter Kaufmann Peter Matthey über¬ gegangen. Gesdiäftltdie riotizen. | Lenzen* (Jrandopliuu. Als ein hervorragendes Erzeugnis des neuesten Kunstgewerl>efleisHes auf dem (Jebiete d«-r singenden und musizierenden Starkstrommaschinen ist das Grandophon nach dem System Lenzen. Krefeld- Königshof. zu bezeichnen. Es übertrifft alle die vielen bisher vorgeführten Sprech- und Singapparate an Kraft und Deutlichkeit, ohne auch nur das geringste Vibrieren und Quetschen des Tones aufkommen zu lassen Ein solcher Starkstromapparat ist seit einiger Zeit im Krefelder Metropoltheater aufgrctellt. dessen Darbietungen allgemeine Bewunderung und gr«<sses Aufsehen erregen. Vor kurzem hatte inan das Vergnügen, den weltberühmtesten Tenoristen der (Jegenwart Enrico Caruso aus diesem Apparat zu hören und zwar in dem Duett „Die Macht des Geschickes“, das ganz vorzüglich wiedergegeben wurde. Auch die stimmungs¬ volle Ari«- der Mignon. genuinsen von der Königlichen Kammersängerin Lilli Lehmann, fand allseitigeAnerkennung Aus dem neuen Programm sind lobend hervorzuheben die von südländischer Leidenschaft durchwehte Romanze der Santuzza aus Mascagnis Oper „Cavalleria rusticana“, ein herrliches Ständchen von Schubert und ein hübsches, virtuos gespieltes Xylophonsolo, bestehend aus Variationen über den „Karneval in Venedig“. Sämtliche Darbietungen «les Grandophon erfüllen in vollstem Masse ihren Zweck: sie sind ein«- wertvolle Bereicherung des Programms und erfreuen jedes empfängliche Menschenherz, das durch die herrlichen Töne der Musik und des Gesanges in eine weihe¬ volle Stimmung versetzt wird. Im übrigen s«-i auf die An zeige im ..Kiuematograph“ hingewiesen, worauf Interessen¬ ten aufmerksam gemacht werden. Der neue Kino Pracht-Katalog der Firma Heinrich Kriieniaun A.-G., Dres«len ist erschienen und wird «illen ernsten Reflektanten auf Wunsch zug«-san«lt. Die Bezeich nung Prachtkatalog wird oft gemissbraucht, hier ist sie aber am Platze. Die Uebersichthchkeit und Gediegenheit di*s Textes, die vornehme geschmackvolle Druck-Ausführung und der prächtige hiM-hkünstlerische Deckel harmonieren vorzüglich zusammen und geben eine gesehh>ssene (Je¬ samtwirkung. Ausser «len als erstklassig l>ekannten Erne- mann-Projektoren Modell 1 und 11 finden wir in der Liste ein neues Modell, d«»n Projektor 111 zum ersten Male be¬ schrieben und abgebildet: einen billigen aber leistungs¬ fähigen Apparat für kleine Theater. Vereine. Schulen und als Reserve-Maschine geeignet. Der Preis d«-s Projektor III ist sehr mässig zu nennen, wenn man die hervorragende präzise Ausführung berücksichtigt. Ausser Hilfsmaschinen und Zubehörteilen zur Kinematographie enthält de Liste noch Kostenanschläge empfehlenswerter Ausrüstungen, praktische Tabellen und eingehende Abhandlungen über «lie Wahl der Lichtquelle und über Synchron-Einrichtungen, sodass der Katalog für den Kino-Praktiker als Nachschlage werk bleibenden Wert behält. Das Deckelbild möchten wir Beiner Originalität wegen noch besonders erwähnen. Es ist ein Entwurf des bekannten Dresdner Malers Hst-.s Unger, und die symbolische Bedeutung «1er Verbindung Teufelskopf, Fledermaus und Ernemann-Kino: Die Finster¬ nis und das Böse entfliehen vor dem Licht des Ernemann Kino. Buderus-Kinematographen werke, Gesellschaft mit be¬ schränkter Haftung. Die unter dieser Firma in Hannover errichtete (Jeseilschaft mit beschränkter Haftung hat unt« r gleicher. Firma eine Zweigniederlassung zu Frankfurt a. M. errichtet. (Jegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Kinematographen. Films und Zubehör¬ teilen aller Art, sowie die Fabrikation und «1er Vertrieb von Schallplatten. Automaten und ähnlichen Artikeln. Zur Erreichung dieses Zwecks ist die Gesellschaft befugt gleichartige oder ähnliche Unternehmungen zu erwerben, sich an solchen Unternehmungen zu beteiligen oder deren Vertretung zu übernehmen. Zum Repräsentanten der Firma in Frankfurt a. M. wurde Herr Jos. Ad. Goldmann bestellt. Das Bureau und die Ausstellungsräume befinden sich Frank furt a. M., Schamhorststrasse 7. Programme. Dresden-Blasewitz. Oststrasse S). I. Dresdener Tonbildtheater. Fabrikation von Eisenbahn¬ schienen: Coontows Bay tim«- dance: Dachsjagd: Schneeflocken; Lohengrins Abschied, aus „Lohengrin“; Hyderabad in Indien. Zerstörung der Stadt durch l'cber- schwemmung; Kurzes Glück — lange Reue: Der Berliner Hochtourist: Die Wahlkandidatin. <)tt«> Reutter in seinem Kouplet-Vortrag „Denken Sie sich bh>ss mal an": Ge¬ störter Kindtaufschmaus. Budapest. „Andrässy“ Kinema-Bilder Galeri«-. (An- drässy ut 27.) (Dir : Karl Geiszier & Nay ) Programm ab 2. Januar: Die letzten Tage von Pompeji. Das unruhige Haus: Jeannettes (Jans; Die Liebhaber der Köchin: Der