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für die gesamte Projektionskunst Bezugspreis: | Anzeigenpreis: durch die Post bezogen vierteljährlichI ... _ für die uiergespaltene Nonpareille-Zeile 20 Pfg. bei Franko-Zusendung Inland . . . I n ' * | Stellen-Anze*gen die Zeile.10 „ „ Ausland . . „ 2,75 ! Bei Wiederholungen Rabatt. Schluss der Redaktion und Anzeigen-Annahme: Montag Abend. Eilschritten sind an den „Varlao das Kinematoeraph“, Püssaldort. Postfach 71, zu richten Alleinige Inseraten-Annahme für Frankreich. England und Belgien durch die Compagnie gänerale de Publicity, John F. Jones & Cie. in Paris, 31 bis, rue du Faubourg-Montmartre. Dösseldorf. 3 Februar 1909. Erscheint j*eden Mittwoch. Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise. verboten. Was wir wollen! ln den periodisch erscheinende!! Fachzeitschriften befassen sich in der letzten Zeit Berufsgenoaeen in beach¬ tenswerten Aufsätzen mit Verbesserungshestrcbungen'"im Kinematographenge werbe. Es sind im grossen und ganzen gut gemeinte- Vorsc hläge, die aber nicht den Kern der Sache erfassen. Erfreulich alter ist es vor allen Dingen, dass sich eine Bewegung lienterkbar macht, die den Zweck ver folgt, dem Kinematographentheater jene Stellung” im wirtschaftlichen und sozialen Leben zu verschaffen, die ihm als einer Bildungsstätte mit Fug und Recht zu kommt Lies man die vielen in Vorschlag gebrachten Anregungen recht aufmerksam durch, so hat man das Gefühl, dass damit noch nicht das Uebel. woran der Kine- matograph krankt, aus der Welt geschafft werden wird. Mit einem Wort: die Energie, das höhere Niveau zu erreichen fehlt Was wollen wir denn eigentlich ? Vor allem soll das Kinematographentheater ein Volkstheater in des Wortes edelster Bedeutung sein, in dem neben dem belehrenden und wissenschaftlichen Teile auch Herz und Gemüt zu seinem Rechte kommt, in dem nur unbedenkliche. für breite Schichten der Bevölkerung verständliche Bilder gezeigt werden, deren Inhalt und Ausstattung auf den Beschauer gute Wirkungen und Eindrücke hervorrufen. Diese Volkstheater sollen den andern theatralischen Unter¬ nehmungen ebenbürtig an die Seite gestellt werden können, daher müssen alle unlauteren Machenschaften verschwinden, denn die Kinematographen sollen und dürfen nicht als eine Volksausbeute angesehen werden. Das wäre so ungefähr der Gedankengang und zugleich die Beantwortung der an die Spitze unseres Artikels ge¬ stellten Frage: „Was wir wollen! 1 * Aus dieser Frage ent steht dann die weitere: „Wie erreichen wir die höheren Ziele?“ — Die bisher erschienenen Aufsätze, die sieh mit diesem Thema beschäftigten, hatten zumeist Fachleute zum Verfasser: sie Hessen ihren Sonderinteressen mehr oder weniger einen etwas breiten Spielraum. Dass in dieser Sache aber einmal eine Filmfabrik das Wort genommen hat. ist uns nicht bekannt. Gerade bei den letzteren könnte der Grundstein für die dringend nötigen Aenderungen gelegt worden, da sie doch als Produzenten dem Konsu¬ menten die Lebenskraft geben. Den weitaus grössten Einfluss*haben also in dieser Beziehung die Filmfabriken. Bei ihnen müssen daher d.e Bestrebungen zur Besserung inren^Ausgang nehmen. Eine geschickte Ausnutzung schafft geregelte Verhältnisse und eine Menge Vorteile für beide Teile. Mit einem Schlage würden die Filmfabriken eine Umwälzung herbeiführen, die einen durchschlagenden Erfolg garantiert ln kurzen Strichen soll der Weg hierzu in folgendem gezeichnet werden ► B<*i der gewaltigen Ausdehnung und Verbreitung des Kinematographen kann angenommen werden, dass in Grosstädten 4. in mittleren Städten 2 und in kleineren Ortschaften mindestens ein Theater bestehen können. Ausser Pathe Freres wird wohl kaum eine andere Fabrik Films leihweise abgeben. Träfen nun die Filmfabriken in über¬ einstimmender Weise Massnahmen, dem Film k ä u f e r die Verpflichtung aufzuerlegen, die gekauften Bilder nur vier Wochen anderweit ig”auszuleihen eventuell eine Kon¬ ventionalstrafe eintreten zu lassen, wenn diese Frist über¬ schritten wird, so würden sich auf beiden Seiten sicherlich unschätzbare Vorteile ergeben. Mit einer bestimmten Absicht sind vier Wochen Verleihungszeit angesetzt worden, da während dieser Dauer der Film durch den Verbrauch sich bezahlt gemacht hat. Nach, einem solchen Zeitraum können eigentlich die an Wert herabgeminderten Bilder dem Publikum als Augen« eide nicht mehr vorgeführt werden. Es ist nicht zu verkeimen, dass eine solche Ein¬ richtung sehr viel Gutes schaffen würde. Wer kauft bei¬ spielsweise heute im Rheinland von den Filmfabriken deren Erzeugnisse ? Nur verschwindend wenige Unter¬ nehmer — vielleicht fünf bis sechs. Bei der Durchführung dieser Idee änderte sieh der bisherige Zustand mit einem Schlage, da doch in jeder Stadt mindestens ein Kine¬ matographentheater als Filmkäufer in Betracht zu ziehen wäre Die sich hieraus ergebenden Vorteile für die Film¬ fabriken lassen sieh wie folgt zusammenfassen: Eine grössere Leistungsfähigkeit tritt ein. für den Absatz der Fabrikate würden festere Anhaltspunkte geschaffen und vor allem könnte die Ueberproduktion vermieden werden Hand in Hand damit müsste dann das Bestreben gehen, den Kinematographen technisch weiter auszubauen, dem Inhalt der Bilder eine noch bessere Ausgestaltung und Reinheit zu geben, kurzum, lauter in die Augen springende