Der Kinematograph (March 1909)

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Der Kinematograph — Düsseldorf. genau weiss, was beabsichtigt ist — und darüber scheinen sich die Fabrikantenkreise selbst noch nicht ganz klar zu sein — lässt sich ein Für oder Wider gar nicat abgeben. Jedenfalls ist eine Warnung vor übereilten, die Industrie schädigenden Beschlussfassungen an der Tagesordnung. Man sollte auf keinen Fall mit Vorschlägen hervortreten, ohne dass deren Tragweite auf das sorgfältigste abgesch&tzt worden ist. * * * -e- Breslau. G. Chemise, Besitzer eines Elektro- Panoptikums, hat hier vor kurzem in den früheren Gesell¬ schaftssälen von Liebichs Variet6- Etablissement an der Gartenstrasse einen neuen Kino-Salon unter dem Titel „Residenz-Theater“ eröffnet. Die geschmackvolle innere und äussere Ausstattung in Verbindung mit der Vorführung neuester Sujets sichern dem Unternehmen einen guten Er¬ folg, um so mehr, da der Besitzer dem Breslauer Publikum längst kein Fremder mehr ist. Amberg. Die Kinematographen-Aktien-GescIlBchaft Nagel & Fritsch wird demnächst in einem zu erbauenden Pavillon des Gasthofes zum Hechten ein modernes Kine- matographen-Theater eröffnen. Warnung vor Ankauf! Im Kino - Theater Posen, Wilhelmsplatz », sind durch Einbruch folgende Films entwendet worden: Passionsspiele, koloriert, ca. 960 m; Ge¬ stürzte Droschke, ca. 90 m; Unwillkürliches Bad, ca. 90 m; Der Anfänger, ca. 80 m; Drei Hinrichtungen, ca. 30 m ; Zöglings Li- besdurst, ca. 50 m, Suggestion, ca. 187 m; Hochbahn-Katastrophe Berlin, ca. 90 m; Vermählung des Prinz« n August Wilhelm 1908, ca. 60 m; Erdbeben- Katastrophe in Messina, ca. 80 m; Der Hochstapler, spannen¬ des Drama; Verzauberte Burg, ko oriert; Elektric-Hotel; . Folgen einer Prise; Papierfiguren, koloriert; Ein Teufel im Pensionat, koloriert; Bretonische Hauben. Ausser diesen noch folgende Tonbilder: Karneval in Venedig; Serenade Con.ique; Vor dem Damenbad; Schenk mir ein bisschen Liebe; Ballsirenen (Lustige Witwe, 1. Akt): Tanz- Husar, Nach dem Kintop; Bockbierfest; Tetrazzini (Oper); Die kleine Baronesse; O, schöne Zeit; Ja, in der Nacht; Paust-Walze»-. * * * St. Petersburg. Herr Worobjew eröffnete arn Anfang der laufenden .Saison ein grosses Kinematographen-Theater „Colosseum“, da aber die Besucher nicht in den erwarteten Massen herbeiströmten. hoffte der Unternehmer seinem „Colosseum“ durch Umbenennung in „Colosseum Varia“ und durch Engagement mehrerer Spezialitäten-Nummem die Sympathien des Publikums zu erobern. Jedoch Mme. Bethine und Chevalier Andreje mit ihrer höchst inter¬ essanten telepathischen Seance, die bewunderungswerten Kunstschützen Kapitän Slema und Miss Alice, sowie die urdrolligen komischen Jongleure Los deux Hugos vermoch¬ ten nicht dem totgeborenen Unternehmen neues Leben ein- zuflössen und verlängerten nur die Agonie. Jetzt ist das „Colosseum“ an Gleichgültigkeit des Publikums eines natür¬ lichen Todes gestorben und sein Direktor, Herr Worobjew, für insolvent erklärt worden. Die Passiva betragen 86 000 Rubel -s- Die böse Konkurrenz. In einer Vorstadt von Paris hat sich zwischen zwei Kino-Theatern ein ziemlich heftiger Wettbewerb entspannt. Eines Tages kommt der Inhaber eines der Theater, den wir mit A. bezeichnen wollen, auf den sonst sehr vernünftigen Gedanken, in der Tagespresse die Reklametrommel energisch zu rühren. Seine Riesenan¬ zeige endet mit einem Kupon des Inhaltes, das« der Vorzeiger nur die halben Preise zu zahlen brauche. B.. der eifer¬ süchtige Konkurrent, beschritt ebenfalls den Inseraten weg, indes begnügte er sich mit einem ganz kleinen Kaum, direkt unter der Anzeige seines Konkurrenten, in dem er seinen „zahlreichen Freunden und Bekannten die ergebene Mit¬ teilung“ macht, dass der obige Kupon seines Konkurrenten A. auch bei ihm Gültigkeit besitzt. B. soll ein besseres Geschäft gemacht haben, als A., der den durch den Kupon beanspruchten Raum teuer bezahlen musste. (Elin ähnlicher Fall ereignete sich auch vor einiger Zeit in einer Stadt Mitteldeutschlands.) * * * Kincmatoeriipheu-Besteuerung. Veranlasst durch Be¬ schwerden aus allen Gegenden des Reiches haben wir uns mit geeigneten Persönlichkeiten in Verbindung gesetzt, um an massgebender Stelle gegen die geradezu unerträgliche .Sonderbesteuerung der ..Kinematographen-Theater vor¬ stellig zu werden. Unserer vorigen Nummer legten wir einen Fragebogen bei, der uns durch Mitteilung von Adressen in die Lage setzen soll, möglichst allen Theaterbesitzern einen Aufruf zu gemeinsamen Schritten zusenden zu können. Wir haben gebeten, nicht nur die eigene Adresse, sondern auch diejenige der noch sonst an den betreffenden Orten an¬ sässigen Theaterinhaber uns zu nennen. Ein grosser Teil unsrer Abonnenten hat eingesehen, dass nur auf diese Weise Abhülfe der bestehenden Ungerechtigkeiten zu erwarten ist, und sandte die Fragebogen wie gewünscht ausgefüllt zurück. Andere nannten ihre Adresse, aber nicht die der Kon¬ kurrenten. Warum nicht? In dieser Sache ist doch jeder Konkurrent, der sich uns anBchliesst, ein Mitstreiter und Helfer! Wir bitten darum unser«- Leser nochmals im eigenen Inter¬ esse: Senden Sie uns soviele Adressen wie nur möglich! Eine Denkschrift mit einigen Hundert Namen imponiert- nicht, wenn wir aber den betr. Regierungsstellen nach- weisen können: Im Namen von Tausenden, die der Projektionsbranche angehören, protestieren wir gegen eine .Sonderbesteuerung, welche den Geschäftsbetrieb er¬ schwert und teilweise unmöglich macht, die Angestellten auf das Pflaster wirft, Fabriken von Maschinen, Apparaten, Films und Einrichtungsgegenständen schwer benachteiligt, so wird man nicht ohne weiteres darüber hinwegsehen können. Nicht nur Kinobesitzer haben ein Interesse daran, dass die Steuer sich in angemessenen Grenzen halte, auch Ange¬ stellte, Fabrikanten, Leihgeschäfte, alle sind mitbetroffen, und an alle richtet sich unsere Bitte: Nennt uns alle die¬ jenigen, die zur Branche zählen, damit wür sie zur Mitarbeit aufrufen können! Aus Wiesbaden ging uns ein Frage¬ bogen unausgefüllt und unfrankiert mit 20 Pfg. Strafporto zu. Dem armen Tropf, der sich diesen „Spass“ geleistet, sei hiermit der Empfang bestätigt. — Wir werden unseren Lesern das Porto für ausgefüllte Vragebogen gerne er¬ setzen, nehmen aber keine unfrankierten Sendungen an. (s 30K£) Firmennachriditen (sSSSßSe) I Berlin. Berliner Film-Börse Blau & Pinkus, Berlin. Die Firma lautet jetzt: Berliner Film-Börse Moritz Blau. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige Gesellschafter Moritz Blau ist alleiniger Inhaber der Firma. Hamburg. Hamburger Film-Industrie und Kinemato¬ graphen-Theater-Gesellschaft mit beschränkter Haftung.