Der Kinematograph (May 1909)

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No. 123. Düsseldorf. 5. Mai 1909. Erscheint jeden Mittwoch. Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise, verboten. Fabrikanten und Konsumenten. Der Verlauf d~r letzten Sitzung* der zur Konvention zusainmongetret'wn Fabrikanten in Paris. die durch den Rücktritt fl'*r Firma Pathe freies eine iil>erraseheiul«* Wen- dum> nahm, veranlagte <li«> übrigen Fabrikanten /u *iner Einberufung von Konsumenten, uni infolge di«*s«*s Ereig¬ nisses möglichst ein** Vebeieinstiinmiing zwischen diesen Gruppen betreffs ihr weiteren Schritte herheizufiiliren. Zwecks dessen lieriefen di«- Herren Fabrikanten eine Versammlung nach Berlin ein. die am Donnerstag den -9. April in den Räumen des Biophon-Theater der Firma Messiers Projektion. Unter den Linden, stattfand. Vordem waren die zur Konvention haltenden Firmen fast täglich zu Konferenzen zusammengetreten, du als Ergebnis einen Aufruf zeitigten, der mit klaren Worten das feste Zusammenhalten aller übrigen über Europa verbreiteten Filmfahrikanten zum Ausdruck bringt und folgenden Wortlaut hat : In der am 2. Februar zu Paris beschlossenen Filni- konvention war die überaus einschneidende Bestimmung enthalten, «lass eine Rückgabe Verpflichtung der Films in Kraft treten solle. Dieser Ausweg erwies sich für unsere Kunden in seiner Plötzlichkeit als unannehmbar, da er eine schwere Schädigung der einzelnen Interessengruppen bedeutet. Die darauflun altgeänderte Filmkonvention bringt un¬ serer Kundschaft den Fortfall «1er Rückgaheverpflichtung also volle Aktionsfreiheit. Hierdurch ab**r fühlt sieh die Firma Pathe freres gezwungen, aus der Konvention auszutreten, denn sie ist der Ansicht, dass der zukünftige Filmverkehr sich auf der Basis des direkten Ver- 1 e i h e n s abwickeln werde. Die innerhalb der Konvention stehenden Fabrikanten sind aller nicht dieser Uelierzeugung und betrachten die Ausschaltung des Film Verleihers als eine grosse Schädigung für alle Teile, ebenso auch die von Pathe freres in Aussicht genommene zukünftige Methode des Filmverkehrs, näm¬ lich: „Das Verleihen direkt an die The¬ aterbesitzer“. Die vereinigten Filmfabrikanten wollen die Verleiher sowie auch die Theaterbesitzer schützen und versichern ‘liermit. «lass sie bereit sind, im g«*gebenen Momente mit allen ihnen zu Gels>t<* stehenden Mitteln d«*n Isslrängten Filmkonsumenten ihre Unterstützung zuzuwenden. Aus d i e s e ui Grunde empfiehlt sich auch zurzeit nicht das vorzeitige Ein¬ gehen von V ertrage»., die eine Aenderung des bisher üblichen freien Fi!mkauf«*s mit sich bringen. Die Herren Fabrikanten standen w«*iter auf dem Stand¬ punkt. dass, um die Sa«he weiter zu klären, sowohl «lie Theaterbesitzer von kmematogruphischen Vorführungen wie Filmverleiher über ihre Ansichten zu lief ragen wären und peraönlieh in der hierzu einberufe- nen Versammlung sich Reserve aufzu- erlegen damit die Stimmung und Meinung der Kon¬ sumenten in unverfälschtem Sinne zum Ausdruck gelange Diesen Zweck erreichten die Herren im vollsten Masse, da alle interessierten Redner ihre Sympathien für «lie Konvention übereinstimmend zum Ausdruck brachten. Herr Effing eröffnet«*, nach einer vor der Ver¬ sammlung stattgehabten Besprechung der Herren Fabri¬ kanten um 4V* Uhr die von ea. 150 Personen besuchte Versammlung, deren B«*deutung nicht nur durch di«*se starke Beteiligung sondern auch dadurch zum Ausdruck kam . «lass di«* Konsumenten aus allen Orten Deutschlands hierzu herbeigeeilt waren. Nachdem der Vereinsleiter die obige Erklärung verlesen, hat «*r die Erschienenen, ihren etwaigen Ansichten und Wünschen Ausdruck zu verleihen damit eine Richtschnur gefunden w«*rde. um die gemeinsamen Interessen wahren zu künn<*n. Wir beschränken uns darauf, den Verlauf der Ver¬ sammlung sachlich zu beleuchten, da eine Wiedergabe der Ausführungen der einzelnen Redner die Spalten unseres Blattes von vom bis hinten in Anspruch nehmen würde Im Laufe der Debatten entrollte sich wie ein roter Faden, dass die Interessen der Theaterb**sitzer und der Film Verleiher erheblich voneinander ab weichen. Ihe ersteien erklärten dass auch sie gezwungen wären, um di«* wöchentliehen Neuheiten aufzunehmen, dieselben weiter zu verleihen, mithin eine gewisse Konkurrenz zwischen Beiden vorhanden sei. und betonten weiter, «lass sie im viel grösseren $ Umfange die Fabrikanten durch ihre Einkäufe unterstützten als «lie Verleiher. Die letzteren wollten dies