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Rj|!21"5!S23p| =^flusdem Reiche derTönT^ Fachzeitung filr Kinematographie, Phonographie und Musik-Automaten. Bezugspreis: uierteljihrlich Inland Mk. 2,10 I Anzeigenpreis: Nonpareille - Zeile 20 Pfg. ind.. 2,75 | Stellen-Anzeigen die Zeile . . 10 m Schluss der Redaktion und Anzeigen-Annahme: Montag Abend. Cusdintten sind nn den „Verleg des Klnematogreph**, POsseldert, foslterh 71, zu richten Alleinige Inseraten-Annahme für Frankreich, England und Belgien durch die Compagnie gd^rale de Publicity John F. Jones & Cie. in Paris, 31 bis, rue du Faubourg-Montmartre. No. 127. Düsseldorf, 2. Juni 1909. Erscheint jeden Mittwoch. Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise, verboten. Kinematograph und Fremdenverkehr. Von Ludwig Brauner. In den (Jesamträumen der Ausstellungshallen am Zoo¬ logischen Garten zu Berlin findet in der Zeit vom IS. Mär/, his 15. Mai I»ll die Internationale Ausstel¬ lung für Reise- und Fremdenverkehr statt. Nie verfolgt den Zweck, in methodischer Anordnung ein Bild aller derjenigen Verkehrseinrieht ungen. Veranstal¬ tungen und Industrieerzeugnisse zu gelten, die der Aus¬ rüstung. der Beförderung und der Unterkunft der Reisenden dienen. Die Ausstellung will ferner auf die Vorzüge und Sehenswürdigkeiten aller für den Verkehr in Frage kommen¬ den Reiseziele Deutsehlands und des gesamten Auslands aufmerksam machen. Auch soll den Hauptzentren des Weltverkehrs und der Reichshauptstadt Gelegenheit ge¬ boten werden, die Veranstaltungen, die dort der Unterkunft, der Belehrung und der Unterhaltung des Fremden dienen, in besonderen Abteilungen zu veranschaulichen. Die Ausstellung selbst wird in zehn verschiedenen Gruppen den einschlägigen Industrien Gelegenheit bieten, ihre Er¬ zeugnisse zur Schau zu stellen. Die staatliehen und privaten ' erkehrHeinrichtungen zu Lande und zu Wasser. Bäder. Kur- und Erholungsorte und sonstige Anziehungspunkte des Reiseverkehrs, die Industrien des Verkehrswesens • Wagen. Automobile. Boote. Luftschiffe, Fahrräder. Motor¬ räder ete.). (Jegenstände der Reiseausrüstung. Ausstellungen der Ergebnisse von Welt- und Forschungsreisen werden hier erstmalig dem Publikum vor Augen geführt, das heute für den Fremdenl>esueh in l>estimmten Ländern in ül»er- wiegender Mehrzahl in Betracht kommt. Was speziell die Kinematographenindustrie an dieser Ausstellung interessiert, ist die Gruppe der Licht¬ bilder und kinematographischen Vorfü- r u n g e n. Sie dürfte, abgesehen von einigen das Auge blendenden grossen Arrangements der vorerwähnten Gruppen den Clou der Ausstellung bilden — wenn die beteiligten örtlichen Verkehrsvereine oder Landesverbände diesem (Jedanken der Ausstellungsleitung das nötige Ver¬ ständnis entgegen bringen und den Wert des gesprochenen Wortes in Verbindung mit anschaulichen let>enden Bildern richtig einschätzen. Der den Ausstellungshallen angegliederte Theatersaal soll den Einzeln- oder Kollektiv-Ausstellern die Möglichkeit bieten, den voraussichtlich sehr zahlreichen Besuchern die Vorzüge ihrer engeren Heimat in der denkbar vollendetste'!’ Weise, in Lichtbilder- und kinematographi- schen Vorttügen so zu schildern, dass bei den Zuhörern die Lust entfacht wird, die schöne Gegend persönlich in Augen¬ schein zu nehmen. Hs würde sch also darum handeln, das lebende Bild in den Dienst der Fremden verkehrs- hestrebungen zu stellen und die Vorzüge’, die es bietet, vor allem die plastische Beweglichkeit, für Reklamezwecke zur Hebung des Fremdenverkehrs auszunutzen. Denn die kinematographischen Aufnahmen grossartiger heimatlicher Landschaftsbilder eignen sieh zum wirklichen Kennen¬ lernen einer (»egend ungleich besser und sind auch un¬ zweifelhaft wirksamer als selbst die besten leblosen Licht¬ bilder. Sie sind nicht nur sehr fesselnd, sie sind zugleich auch belehrend und jedenfalls die beste Methode, einen schönen Ort, eine sc-hone Landschaft beim reiselustigen Publikum ins rechte Licht zu setzen. Im allgemeinen ist man ja über den grossen Vorzug der bildlic hen Darstellung längst nicht mehr im Unklaren und die Verkehrsvereine einzelner Städte und Provinzen sind bereits verschiedentlich bestrebt gewesen. Lichtbilder-Diapositive her- steilen zu lassen, um sie Wanderrednern und Vortrags- meistern anzuvertrauen. So hat der Verein für Fremden¬ verkehr in Stuttgart einen Vortrag mit dem Titel ,.U nser schönes Württemberg“ ausarbeiten lassen, der mit einer Serie von über hundert Lichtbildern erläutert, auf die Reize des Landes in bildlichen Einzel¬ darstellungen aufmerksam macht. Der Vortrag selbst ist knapp gehalten und fasst dabei doch alles Wissenswerte über die einzelnen Punkte, namentlich auch in historischer Hinsicht zusammen, so dass er wohl geeignet erscheint, im Verein mit den hübschen und glücklich zusammengestellten Bildern Fernstehenden einen Eindruck zu geben von den Schönheiten des Schwalicnlande«. Andere mehrfach be¬ kannt gewordene Licht bildervorträge sind die auf Ver¬ anlassung der österreichischen Süd bahn Verwaltung von» Kaiserlichen Rat Dr. M ü n d 1 sehr wirkungsvoll zu¬ sammengestellten Lichtbildervorführungen: V’ o n der neuen Hochstrasse in den Dolomiten“ und ,,V om Ortler bis zum Gardase e“, die l>eidc eigentlich nur Propagandavorträge im Interesse der Verkehrshebung der österreichischen Südbahn sind.