Der Kinematograph (June 1909)

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^^flus dem Reiche der Töne^" Fochzeltuns für Klnematosraphle, Phono$raphle und Musik-Automaten. Bezugspreis: vierteljährlich Inland Ml«. 2,10 I Anzeigenpreis: Nonpareille - Zeile 20 Pfg Ausland.. 2,75 | Stellen-Anzeigen die Zeile ... 10 « Schluss der Redaktion und Anzeigen-Annahme: Montag Abend. Zuschriften lind an den „Verlag das Klnematogrepti", POssalderl, Polllach 71, zu richta Alleinige Inseraten-Annahme für Frankreich, England und Belgien durch die Compagnie gänärale de Publicity, John F. Jones & Cie. in Paris, 31 bis, rue du Faubourg-Montmartre. No. 131. Düsseldorf, 30. Juni 1909. Erscheint jeden Mittwoch. Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise, verboten. Der Kinematograph der Zukunft.. Kin Fernblick von Meorg h«irf-Hamburg. Schnell hat sich d«*r Kiuematograph di«- WVIf «ruls-rt. •hmg mul alt. vornehm und gering eilen in die Kinntheater. die in allen Städten vertreten sind. In Paris sind sogar die liedenteiidsten Ktahlissements zur ausschliesslichen Veranstaltung k i n«-matogra phischer N orfi'lirungen üIxTgegangelt. Das Interesse* nii.ws demnach "i Frankreich grosser sein wie in Deutschland und einige hielten schon I >cutschlaiid bisher für kineinatogra|>hiseh verseucht“, wie der Ausdruck lautete. Kin französisches l'aehhlatt erwähnte kürzlich, dass in Deutschland si**h nur d;vs gewöhnliche Publikum im hohen Orade für die Kine- ■natographic interessiere und wundert sieh, dass de,s sog. Is-sscre“ Publikum vom Kinotheater nicht ang-zogen würde. In Deutschland hat eben das Kino-Theater von vornherein den Charakter eines Volkstheaters gehabt und der „kleine Mann“, der die hohen IVcise eines Schauspiel¬ hauses. auch meistens nicht die Mittelpreise eines kleineren I heaters entweder garnicht «sler nur sc*lten erschwingen kiiiin. wird nach wie vor für das billige Kintrittsgcld eines Filmtheaters sieh oftmals einige Stunden in leichter, wenn auch manchmal in banal-amüsanter Art, vertreils*n lassen. So können wir wohl dein Kincmatographcn in seiner Jetzigen (iestalt eine gute Zukunft und eine lange Lelwns- dauer im Herzen der .Mensehen prophezeien. Alst. wie schon IliMithi* sagt : ,,Alh*s ist zu ertragen, nur nicht eine lo-ihc von schönen Tagen“, so wird doch einmal eine Zeit, •'»•innen, in der die Anzahl derjenigen, die sieh an dem zitternden und flimmernden Spiel der Kino-,.bühne“ gründ- "» zum bekannten Uel>elwerden satt g«*sch«*n hals*n werden, »»bedenklich angewachsen sein wird, dass «las .,Ang«*ls»t“ »•eh der „Nachfrage“ auch auf diesem „Markt«*“ anpassen Denn w«*nn auch immer neue Szenen erdacht, gemimt •'•id kinematographiert werden, eine« gewissen eintönigen Aiistriehes cntltehren «lies«* Vorführungen auf die Dauer nicht. I Alx*r vielleicht ist d«*r Kin«> nicht allein noch ver- »■sserungsfäliig, sondern er mag auch eine Umwandlung erfahren können, die ihn von d«-m heutig«*!! System in s«*im*u zukünftigen ls-istungell etwa «*Iniiso unt«*rseheidet, wi«* die 1 iesehwindigkeit einer miMlernen Sehnellzughikoinotiv«* diese zu etwas ganz anderem machte, als was man ls*i der (Imiiüius (ieschw indigkeit d«*r«*rsten St«*phenson'seh«*ii Isiko- motive sieh unt«*r der Zukunft der Kiscnbahn damals vor st«*ll«*n konnte. Kim* w«*s«*utlieh<* V»*rl>«*ss«*ruiig war s. Zt. auf der Kine matographcn-Ausstellung in Hamhurg ausg«*stellt, di«* «las mit Keelit als grossen Nachteil empfunden«- Plimm«*m «l«-r Milder lK*s«*itigt. „indem «las Ablenkuiigsvernn'igen «*im*s Prismas durch Mutation «l«*s letzteren a tempo «l«*r Mild versehi«*hung derartig «*nt.geg«*nv.irkt, «lass «li«* Lichtstrahlen iles schwin<t«*nd«*n Mildes solange unv«*rrü«*kt in die optisch« Achse gi*ri«*ht«*t bleiben, bis das nächstfolgende Serienbild in «li«* Muhelage gelangt ist. So wir«! «li«* Differ«*nz «l«*r Vcr Schiebung «h*s jeweilig projiziert**»! Mildes durch M«*frakti<»n aiisg«*ghehen. ohne «lass beim jfd4*siituligfii Mildwe«-hs«*l ein V «• r «i u n k e 1 n, welches liei allen Apparaten mit nur maler Hildw«*<*hsel-0«*schwiiuiigkcit unerlässlich ist, «las Mihi unterbrechen muss.“ Auf «li«*s«* \V«*is«* bleibt «las Mild kontinuierlich und doch kinetisch auf d«*r Projektionswand, wodurch KlimiiM-m mul Zitt«*rn Is-seitigt sind. Dieser unter dem Namen ..Kinehiograph“ heraus - geg<*lN*ne, von <*im*m Hamluirger Ingenieur erfunden« - Apparat wärt* also schon eine ganz auss<*ror«lentliehe Ver lM*ss«*rung des bisherigen Kinemaiographen. Nun etwas tils-r die Umwandlungsfähigkeit d«*s Kine- niatographen. Ohne an die Phantasie «*in«*s Jules Verne ap|M*llieren zu hrauehen. sondern eher auf ein«* exakte Voraustiestimmung eines Kmil Sandt (l'avete!) hauend, können wir folgend«* Krfindutigen hei der Kiin-matographic als ini Mereiche der Möglichkeit ansehen: I. Projektion in natürlichen Partien (nicht kolorierte Films). II. Plastisches Krseheineii der Milder, wie ls*i «len St«*rcoskopen. Das Prinzip «h*r Mild Wiedergabe in natürlichen Parls-n auf rein optischem Wege (von einem Dr. «l«*r Mathematik in Ausarlxütung) in Verbindung mit dem stereoskopischen Prinzip der räumlichen Darstellung von Mildern, zugleich vereinigt mit «len» kinetischen System würde «i«*n „Lebenden Photographien“ erst die lebenswahr«*