Der Kinematograph (July 1909)

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Der Klnematograph — Düsseldorf. Die Bogen-Klaviatur. Von .Max OI i t * k I. Da» ixt «las Neuest«' auf «lern Gebiete des Klavicrliauc*. Kin neues Klavier?! büre ich entsetzt ausrufen. Kein neues Klavier; nur eine neue Klaviatur oder Ti.statur; als«» eine neu«* Anordnung der Tasten. Wozu denn die seit I72t> gebräuchliche gradlinig«' Tastenreih«' ausrtten! Man hat sieh so daran gewöhnt ; es ging doeli aut ihr scirr schön! Jedt-s Kin«l erlernt si«- ohne grosse Kräften« ialtung und wird es sich gar nicht lassen träumen können, dass in Zukunft «las alt«*, brave, g«Tade Klavier soll gekrümmt werden. Bekanntlich krümmt man sich, um kleine:" zu erscheinen oder um leichter erreicht zu werden. Man macht einen Bogen, um schneller ans Ziel zu gelangen! Das klingt mathematisch paradox, «h'iui in Sexta schon l«-rnt man. dass «ler kürzeste Weg zwischen zwei Punkten «li«‘ g«*ra«lc Linie ist. Und mm kommt Herr Fred (Mutsam aus Neu-Neeland, stüsst di«' Rechnung um und hat «loch «•lien Recht, wie Gustav Wied mit seinem 2x2 .V Der Neu-Seeländer ist nämlich der Erfinder «l«‘r Bogen-Klaviatur, die nach ihm Ulutsam-Klaviatur ix-namsel ist. \Vie der Name der neuen Klaviatur andeutet, i*' «lies«' gebogen; sie erscheint als Halbkreis im Wink«*l ues zunehmenden Mondes. I)i<* einzelnen w«*iss«'n wie schwarzen Tasten sind nicht ganz so breit wie die alt«'n; sie nuu lum einen zicr- li« bereu Kindruck: scliauen schlank« r aus Durch diese Anordnung ist erreicht, dass Bass und Diskant nicht mehr so w«'it von einander getrennt, daher lieide IcichUT zu erreichen sin«!. Dem Spieler wird es bequemer gemacht heim Hervorbringen d«'r verzwickt«*n Passagen; die Oktav¬ gänge machen ihm nicht m«<hr die Schwierigkeiten wie früher. Kr kann ohne gross«*s Auseinand«'rspreiz< n der Hände nicht nur «'ine Oktave, sond«*rn sogar eine Dezime und Duodezim«* (12 Töne) umfassen. Ks wird «li«'s verständ¬ licher gemacht, wenn man sagt, dass der Spieler mit «ler- s«*ll»en Handspann«', die «>r früher zu einer Oktav« bemitigte. den zehnt«‘n und auch d«'ii zwölften Ton ansehlagen kann Ein wesentlicher Fortschritt und vom gesundh<‘itliehen Standpunkte aus ls-trächtet eine gross«- Krleieht«-rung. Auch fallen hierdurch die übermässigen Körperverrenkung«'n fort, die friih«T es notwendig machten, manchen Künstler Ix'im Spiek*n möglichst gar nicht zu heol«achten. Das ganze Spiel gewinnt an Natürlichkeit in d<-r Bewegung, obwohl das Tonvolumen mit dieser Erfindung nichts gemein hat Eine beeondere Tonschönheit wird damit nicht «'rzi«'lt. S i «• wird stets vom Fabrikat sell»st abhängen, von d«»r Konstruktion «ler Mechanik, von der Güte d«*s R«*sonanz- l»odens, d«*r der wichtigste Bestandteil tl«*s Pianoforte ist. Da es sich, wie man aus dem (Jesagt«‘n ersehen hat, nur um «■ine Abänderung der Klaviatur handelt, so kann iliese < 'liitsam- Klaviatur in «*in alt«-* Instrument eingeltaut werden, oluie Ixxleutcnde Kost«'ii zu verursachen. Wenn auch all«* Vorteil«' der neu«*n Erfindung ül>erzeugen, so dürft«' si«> — um «las alte System zu verdrängen — noch der Zukunft harren, <>h «li«> klavierspi«'lt'nde Menschheit, «li«‘ bisher mit den g«'ra<l«'n Tasten sich immer auf ganz gutem Fusse stand, sie v«»ll und ganz anerkennen wird. Einzelne her v orr a gende Konzertpianisten halx-n Ix-rcits kundgegclx'ii. nur noch die Clutsam-Klaviatur zu benutzen; aber schliesslich hat di«**«' kleine Künstlerschar nicht die Macht, ein ganzes V«»lk. die gesamte klavierspielende Welt, umzustimmen und ihr «li«‘ Liel>e zum alten System zu nehmen. Der Kinematographie, vielmehr dem Kinotheaterbesitzer kaiui es sohliesslioh gleich s«'in. ob s« in Pianist auf gelx»gen«T «x!«t gerader Klaviatur spielt ; für ihn ist nur ausschlaggebend, dass er richtig spielt und Phantasie besitzt. Notizen. Welche Automaten siml steuerfrei? l>er Oberstaats¬ anwalt «l«*s Königlichen Kammergerichta, Berlin SW tis Charlottenstr. 77. hat eine Verfügung «in die H«'rr«‘n Land¬ räte, Ober- und Ersten Biirg«*nn«'ister erlassen, aus der genau zu ersehen ist. welche Spielautomaten nunmehr frei und welche verbot«*« sind. Die Firma Lenzen & Co. Crefeld, hat dü*se Verfügung vervielfältigt und stellen d«'ti Herren Automatenhändlem Abschriften zur Verfügung. Lesbar«* Texte für Phonographen. l»as Patent bureau von J Bett & (’«».. B«>rlin. t«'ilt uns mit: Die kleinen Sprachf«*hler. «li«‘ fast einem jeden Menschen anhaften, werden l»ei «ler phonogruphischen WKsiergalx* von gesungenen Vortragstücken tux'h mehr hervorgehoben un«l oft kann man infolged«*Hsen kaum die betreffenden Wort« verstehen. l T ni dieses zu vermeklen, lui: ein Paris«'r, namen- de IVzzer, einen Apparat erfunden, «l«*r. gh-iehzeitig mit «lei Phonographen arlx>it«'nd. d«'ii Zuhörern d«'ii momentan vorgetragenen Text lcslxir vor Augen führt. D»*r Text ist auf einem Streiten Papier gedruckt, der dur< li eine R«»tl Vorrichtung an einem F«'nsi«T vorlx-igeführt winl und s<* jedes einzelne Wort nach «lern anderen erscheinen lässt Das Schwierige l»ei «1 «t Erfindung wo- die Zurichtung «h- T«'Xtstw*ifens. damit d«*rs«'llx' synchron mit dem Phono¬ graphen arbeiten könnt«'. Zu <li«*s«'ni Zwecke wurde eine musikalisch gebildete Person an «*in«'ii Telegraphenappara' gesetzt und alsdann «I«t Phonograph in Gang gesetzt. •!«• nach den aus «lern Trichter hervorsehallenden T«"»n«'n tippt«- die lx'treff«'n<l«' Person auf den Tast«*r d«-s Telegraphen wodurch auf einem fortlaufenden Papierstreifen einzeln«' Töne und ihre Intervalle markiert wurden. U«'lx*r «l«*n «li* «•inzeln«'n Töne bezeichneiwlen Strichen d«-s Telegraph«'!« wurden dann die betreffenden korrespondieremlen Text- warte ges«'hri«'lx*n und s«i das synchrone Text band für den Ph«>nograph«'n hergestellt. Grosses Kino-Theater Muk. von Terpitz AWachsmuth & f j ] Berlin W., Rülowstrasse 58 vhl ' sämtliche mtifUiu » r ar ■M' . 9 SehWMhktram I «7" Starkstrom Telephonstation. Isolier-Rohr-Drihte Glocken, Fassungen - Lampen ^7/ } Elemente etc. I Schalter-Sicherungen H>u»t-Ulil9|: Stark- u. Sohwaohttr , ksIMlti.