Der Kinematograph (July 1909)

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No. 134. Der KInematograph — Düsseldorf. der lud b wochen t liehen Programmw^ekae) eingeführt liat, scheint mit Erfolg zu arltoiten. I>as ..Neue Theater' in der Fr.edrichstras.se weicht endlich einmal etwas von .der in aller Welt beliebten Norm al> Es wurde in einer Ka|»elle der grauen Schwestern, aber an geweihter Stätte eröffnet Aeusserlüh ist davon nichts zu sehen. Die Architektur der Kapelle tritt im Innern jedoch deutlich genug hervor. Dieses lern grossen (Jetriebe eigentlich schon fcrnliegemie stille Haus hat in Herrn A. Düse «len Mann gefunden. «l«-r sich mit IVeude «ler schwierigen Aufgalie widmet, den Charakter seines Theaters mit dem der Kapelle zu vereinigen. Der anheimelnde Kaum ist mit «len geringsten Mitteln sehr geschmackvoll un«! dezent ausgestattet. Die Bilder werden mit Uelterlcguiig von Herrn Düse selbst erklärt Hie und da begleitet Frau Düse in freier improvisierender Weise Dramen und Reisebilder auf dem Piano. Das Programm, die Musik, der gesprochene Text, «lie Ausstattung «ler ehemaligen Klosterkirche, «las alles gibt «lieseni Theater einen höchst merkwürdigen ernsten und feierlichen Charakter — wie ihn «ler (Jroas- städter im Durchschnitt weder su« ht noch liebt. Die — ich möchte fast sagen moralische Tendenz des Theater« st»>sst durchaus nicht ab. da häufig genug «las fröhlichste Lachen der Kinder «lie Räume «lurchaallt Moralisch hat Herr Düse entschieden gesiegt, denn er hat sein Stadt viertel, vielleicht «las kirchentreueste Düsseldorfs, mit dem (Jetlanken auszusöhnen vermocht, «lass in «-iner ehemaligen Ka|x-Ue der grauen Schwestern ein Kmotheater eröffnet weiden durfte. Die Lehrerinnen haben ihm klassenweise ihre Schulkinder zugeführt und «lie J .Ingens haben ihm ihre Pistolen untl Dolche abgeliefert, weil er ihnen im Bihle gezeigt hat, welches Unheil «ler unvorsichtige (Jebrauch von Waffen mit sich bringen kann. Möge der Lohn, «len Herr Düse verdient, an der Kasse un«l nicht im Himmel gezahlt werden. Der ,,Welt-Biograph" am Wehrhahn ist ebenfalls ein U*i «ler Jugend »ehr beliebtes Theater Man glaubt hier oft in eine Schule hiiunngeruten zu sein untl liegreift nicht, «lass die Schulbehörden Stilist sich eines so geeigneten Rildungsmittels wie des Kmematographen nicht syste¬ matisch zu Unterrichtszwecken bedienen. | tgSSgg)]| Aus der Praxis | (äSflgg)]| Neue Kmotheater. Stuttgart. Im Saalneuhau des Kaiser Wilhelm-Theaters wurde ein Kmematograph eröffnet. — Strassburg i. Eis. Erstes Strassburger Kine- matographen Theater Hilber & Stahl, (Joklschmiedgasse - Barmen. M. Senff & Co.. Kommandit-tJesellsehaft für kmematographische Untemehmimgen. — Berlin. Paul Scholz. ('hausseestr. 22, hat ein Kinemattigraphen-Theater eröffnet. — Annaber g, Sa. Otto Köhler untl Carl Wild haben in der Gr. Kirchgas.se 4 einen Kristall-Kino- Salon eröffnet. Darmstadt. Olvmpia-Kinemato- graph Brand & Co. K a 11 «> w i t z (Sehles.). Stern- Kino-Theater. Inh.: Carl Kowoll. t Brand in einem Kinematographen-Theater. Auf «ler landwirtschaftlichen Ausstellimg in Fulda ist das Femando'sche Kinematographen-Theater aus Offenbaeh während der Abendvorstellung durch Feuer, durch Kurz¬ schluss entstanden, mit der ganzen Einrichtung, allen Apparaten, Filius usw.. völlig zerstört worden. Die Loko- mobile drehte zu explodieren. jedoch im letzten Augenblicke öffnete ein Angestellter tles Theaters die Ventile, dadurch weiteres Unglück verhütend. Benachbarte Schaubuden wurden v«im Feuer ergriffen und ebenfalls eingeäschert. Das Publikum vermochte sich noch rechtzeitig ohne liestmdere Schwierigkeiten zu retten. I 'er Schaden wird auf ülier 50 000 Mark geschätzt, «ler durch Versicheruni nur wenig gedeckt sein still. Flensburg. Das Konkursverfahren iilier «las Vermöge i «les Kinematographenhesitzerx Friedlich Croissier hier wurth- aufgehoben. Lieguitz. Herr Sthacht. «I«-.' Besitzer des Lichtbild Theaters Bismar«-khalle. hat am Ring ein neues, vornehn ausgestattetes Lichtliild-Theater eröffnet [| ^S0^^1fÜereinsnachrichten | Di* Propagandatätigkeit des Zweckverbandes. |li<< sehr umfangtviclw' schrittlieh«- lYopttgatula »Isis Zuwk vorhantles s»>wu- »Ai»' tii.slu'rig<-n Versammlungen in Düssekhirt Hamburg. Hrtislaii, Hannover. Is-ipzig und NürntsTg sieiiert.-n dei V*'i-tiaii(|e fortgeaetat nc»u- Mitglic»l«-r. (ik'ichz.-itig war l*-i dieser Pro|iagaiuiatütigk< »t frtt^strll worden. dass man mit «h'it Zielen und Zweck»'!» dos V -rbaiui - \ i. la»-h ntK-b ui» tu g.-uugond bekannt war «»der von gt'giwriwh-r Seit entaprrehend beeinflusst wurde. Aus Zuxchrifteu ergab sie «. »la- mau «ti»' Begrün-; Zweck'»*rl»an»l. Filmk-iht'rvcrti ngung. Fi ln kouventioii und Veiviuigung von FiltnverU-ihcrn häutig mit» iiiand- verwi-eiiselt'- und sei daritiu nochmals lextg»-stellt, dass lk-i Zweck verband Deutscher KÜH'niatographcn Iiueresw'nt» u eine V* i einigiutg von Thcaf»'rbt»aitaeru. Fihii'crh-ili.-rn «uul Fabrikanten «tar st< llt. Es ist nicht seine Aufgals-, »ti«< Interessen d.-r einen *«l< Hiidoron »iruppc. soweit sie nicht gk-i>-iier Art *n»d. ns-hr »4 weniger zu vertreten. In welcher Weise man zuweileit das Wort ..Zweckverltaiul misHbräiH-tdieh benutzte uu»l d ultirch «lein üauacn schadet«, dum- naetistelu-nde Zeilen aus einem Kri«-ft* bezeuge'»; ..Im Itesitz«' «t«'s Kiuutsclin-ibcu* des v«'r- inigt»-ii Pilmfahi kant»-u gestatt»' ich mir. Ihnen «ti<- ganz » rgols-n«- Mitt<-ibmg zu maeiieu. «lass ieli inieli zunächst nicht dazu verstellen kann. di<- u Vorgelegte Erklärung zu unterschreibt n. weil ich init-h liistu r in . nicht mit Sicherheit davon hals- »iberaeugeu können, wcli-h. Ziel»' «l»'r üwtH-kvcrbiuid zuxt»-u«-rt. Soweit i»-h illo Sache llt ' hlirkott kann, bestellt »ler Zwcckvcrtuuul ans Filmtabrikant»-u. F-Ii Xerk'ihern und Kiuematographenbexitaeru, welche aneli zulilni Fibuverh'iber sind. Kr wird dalit'r in crxtr-r Linie b»'str»-bt -s in il lut<-rcs.-«'u d«-r Kiliiifabrikauteii Äml Filmverk itu-r zu vertivi- Als Beweis tnerfiir möchte ich anfuliren. »la— nur von meiin Vt-rk-iher L»-ihb»slitignug-n aufoktroiert werden sollen, luu-li weleb ich durch Annahme der Filmscudiuig mich verpflicht»*. ein Jahr Im - «lie FiliiLs von ihm zu leihen un«l da« Leihverhält uis erst nach di»-- 1 Z»-it nach voraufgcgaugctu*r 1 ( jährlicher Kuudigiuig g»-löst w*-r»l- kdni'o Auf uu-iu»‘u Kins|irueii »lag*-g»-n wtrnle nur erklärt, »la— <i>■ Bedingungen vom Zweckverband b»s»chk)sst»n seien. Der Zw«s-k verband liat also den Zweck verfolgt »uul verfolgt ihn vi»-lleieht i»"' «li»- Kiiu'iuatograplu-uhcsitzcr »ler Cnadc otl»-r l'ugnade »l»-r Fib verleifier auszulit'fern. Würde «ler Zwookverhaml mit soleio '* Bt-dmgimg»«n dtm-lulringeu. so m»isst«‘ii »li»' Thcaterfs-sitzer st< allen moglic)i»-u Seluuul von th'iu V»-rl»-'li"r in »lie Haiui «irüek. i» lassen und ein Verleiher wäre imstande, »ln- Tl:»-aterts-sitzer ständig zu töten. Mir ist ein Kall bekannt, wo ein Thcatecbeaitaer sieh »>ii»' r gr*»ss»-r*-n Herliiu-r Firma gegenüber zu eiiu'r längeren Kmutig»' 1 ; trist ver|ifli«-hU'te und aitsserdem 400 Mitrk Kaution g»-stellt hatte Die Films wurden als-r immer schlechter, sodaxs di» Vorhin«!' abgt-briH'lu-u wer»l«-n musste und »b-r gute Ma in war nun s»-uu 400 Mark Kaution kis. Will d*-r Zw-et-kverbaud etw»»s 11ut»-s tun. »laun stillte er - • auch «ler Thoaterls-sitzer anuebineu und vor alU-n Dingen dalun wirken, «lass die Schiuutzkonkurrcnz hest'itigt wird, wie sie hier vorhandi-u ist. wo zwei Kapitalisten zwei gross»' Säl»- mieteten und mm «lie kleinen Kinos «ladur«-h tot zu machen suchen, »h»-- durch Austeilung von Fr»'ikart»-n uml VoraugskarU-n (für Kn»» 1 5 lfg.) den vorhaiuk-ticn («•schäften die Kundschaft entzieh' Viele kloiiu- Th»-ater liegen aber mehr im Interess»- der Fabrikant' 1 * und Verleiher als zwei bis drei grosse. Hochachtungsvoll F. Y." Aus «lieseu Zollen ergibt sieh zur (»enüge, dass der Herr Bi" 1 Schreiber FUmkonvent i»ui imd Zweckverhaiul in «tuen Topf mul dürft»' hierzu di<- 1‘ropaganda »t»-r Fihnfabrikiuiteu Veranla" *"- g»<boten liabeii. . Es ist feriu-r aus vorsn-h<<iul»-u Zeilen zu entnehmen, dass irg' " ein Fihnverleihinstitut, gkäelizeit ig .Mitglied des Zwi-ekyerba» 1 « '• d»-n Namen «hwaelbeu missbräuehlieh benutzte, tun bei seinen R " ent lei heru einen entsprechenden Druck bei Fest k'giutg d«-r I ' 1 ' ausübeu zu können. I Es sei ab»*r ausdrücklich benu'rkt. dass sieh »h-r Zweck'«-rl«»'^ bisher niemals mit der Festaetzmig von Filinieihpreiseu befasst'- un