Der Kinematograph (September 1909)

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Aus dem Reiche der Töne Fachzeltunj für Kinematographie, Phonographle und Musik-Automaten. Bezugspreis: uierteljihrlich Inland Mk. 2,10 I Anzeigenpreis: Nonpareille - Zeile 20 Pfg. sland.. 2,75 | Stellen-Anzeigen die Zeile ... 10 „ Schluss der Redaktion und Anzeigen-Annahme: Montag Abend. Zuschriften sind an den „Verlag das Klnematoeraph", Düsseldorf, Postfach 71, zu richten Alleinige Inseraten-Annahme für Frankreich, England und Belgien durch die Compagnie gdndrale de Publicity, John F. Jones & Cie. in Paris, 31 bis, rue du Faubourg-Montmarfre. No. 140 Düsseldorf, I. September 1909. Erscheint jeden Mittwoch. Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise, verboten. Kinematographie und Projektion auf der Internationalen Ausstellung in Dresden. („Iphad“) ln allen wissenschaftlichen Abteilungen der sehr gut angelegten ..Iphad“ sieht inan Kollektionen kinemato- L’raphischer Aufnahmen und auch Spezial-Aufnahmen für l’r.>jektions-Z wecke. Man erhält dadurch nicht nur einen Hinblick in die verschiedenen Werkstätten der Wissenschaft, sondern kann auch daraus das ganze Verwendungsgebiet • ler Kinematographie und Projektion kennen lernen. Die Industrie, die dem Photograplien zur Ausübung seiner Tätigkeit die nötigen Hilfsmittel liefert, ist auf der Aus¬ stellung in einem liesonderen Gebäude sehr stark vertreten, luter den Ausstellern sind natürlich die Dresdner Haupt- firmen der Photo-Industrie ganz hervorragend beteiligt. Ausser einer Legion Handkameras verschiedener Art und (•rosse finden wir natürlich in der „Iphad“ auch Kinema- tographen und Projektions - Apparate vor. Alle Firmen aufzuzählen würde zu weit führen, es seien hier in einem kurzen Ueberblick nur die hauptsächlichsten erwähnt. Die Aktiengesellschaft Heinrich Krnemann. sowie die l>cutschen Kinematographeiiwerke G. m. b. H., beide in Dresden, halten technisch vorzüglich ausgestattete Kinenia- 'ographen für Theater und Amateure, desgleichen auch Projektions-Apparate nebst allem Zubehör ausgestellt. Die Npezialfirmen für Projektions- und Vergrösserungs- Apparate: Unger & Hoffniann, Müller & Wolzig, Dresden, '.eigen ihre Leistungsfähigkeit auf diesem Gebiete. Pro¬ jektions-Apparate für alle Zwecke (Fa. Ed. Liesegang. Düsseldorf), für direkte, vertikale, episkopisoh-. mikro¬ skopische und spektroskopische Projektion, sowie Vergrösse- nings-Apparate für Fach- und Amateurphotographen in allen Dimensionen kann man hier sehen. Vom Ausland hat nur die Firma Lapierre Freres & Co., Lagny-Paris. iTojektions- und kinematographische Apparate ausgestellt, besonders reichhaltig ist das Gebiet der Zubehörteile vertreten, namentlich die Lichtquellen: Gasglühlieht. S l'iritusglühlieht, Azetylengasbrenner, Kalkliehteinriehtun- gen, elektrische Lampen. Ferner sieht man Objektive. Kondenser usw. Sprechapparate und Synchron- Einrich- tungen für Tonbildor. Obgleich sieh die Aussteller liemiiht haben, ihre Objekte so anziehend wie möglich zu gestalten, geht doch das meiste Publikum verständnislos an ihnen vorüber und bleibt höchstens liei der gelegentlichen Vor¬ führung irgend eines Apparates stehen. Zweckmässig und lehrreich zugleich für Fachleute wie Laien würde es gewesen sein, wenn man in einem Itestmderen Raume die ganze Eilt wiekelungsges-l. ich te der Kinematographie und Projektion von ihren Anfängen bis zur heutigen Ver¬ vollkommnung sehen könnte. (Wie Paul Liesegang diese Ent Wickelungsgeschichte in einein von der ..Gesellschaft zur Förderung der Lichtbildkunst“ veranstalteten Unter¬ halt ungsabend zeigte. D. R.) Obwohl die meisten Menschen Vorführungen leitender Bilder beigewohnt haben, so wissen doch viele noch nicht, wie es möglich ist. die Bewegungen des wirklichen Lebens so naturgetreu wiederzuge ben Sie stehen vor einem Rätsel und würden mit Interesse den ganzen Ent wiekelungsgang der Kinematographie ver¬ folgen. Man würde da das vor ea. 80 Jahren in Gebrauch gewesene ..Thaumatrop“ kennen lernen. Es Itesteht nur aus einer Karte, die an zwei Fäden Itefestigt ist und durch sogenanntes Zwirnen in rasche Drehung versetzt wird. Ist beispielsweise auf der einen Seite ein Käfig und auf der andern ein Vogel gezeichnet, so erscheinen beim Drehen beide Bilder als eins: der Vogel sitzt im Käfig. Dem Thau¬ matrop folgte das ..Phantoseop“ oder die .. Wunderseheibe “. Ein Apparat bestehend aus zwei auf einer Achse sitzenden Scheiben, die in entgegengesetzter Richtung gedreht werden Auf der hinteren Scheibe befinden sieh kreisförmig eine Anzahl Figuren aufgezeichnet. die vordere Scheibe hat eine gleiche Anzahl Iaieher. Stellt das Bild ein springendes l*ferd dar, das im ersten Bilde zum Sprunge ansetzt, bis in die Hälfte der Scheibe seine höchste Stellung erreicht und von da ah wieder zurückgeht, so erhält man ein lebendes Bild, denn beim Drehen Iteider Scheiben gegeneinander täuschen die einzelnen Bilder den zusammenhängenden Vorgang des I’ferdesprunges vor. Mit diesem Ap|*arat hat man sich lange Zeit beholfen, bis man im Jahre 1860 ver suchte, photographische Bilder zu verwenden, indem man einzelne Zeitaufnahmen zu einer Serie fortlaufender Bilder zusammensetzte. Als die Erfindung der Trockenplatte Momentaufnahmen gestattete, nutzte man auch diese