Der Kinematograph (September 1909)

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No. 140. Der Klnematograph — Düsseldorf. Die Kolarkamcru gehörte seinerzeit gewissermassen zum Handwerkszeug des w<ihlausstuffieiten Photographen und die Firma Liesegang, deren Spezialität u. a. die Anfertigung dieser Apparate war. hat im Laufe der Jahre viele davon gebaut, häufig solche mit einer K »ndensierungslinse von einem hallten Meter Durchmesser, wozu dann ein riesiger Spiegel gehörte. Der Heliostat selbst hat schon ein schönes Alter hinter sieh, wurde er doch 1 «Mit» von dem italienischen Arzt und Mathematiker Giovanni Alfonso horelli erfunden. Alter auch die praktische Verwendung des Heliostaten zu Projektionszweeken liegt weit zurück: l738 konstruierte der Berliner Arzt Lielterkühn das ..Sonnenniikroskop“, ein früher viel benutztes Instrument, mit dem kleine Objekte vergrössert und als Lichtbilder zur Darstellung gebracht werden. F. Paui Liesegang. | tSSBegfH Aus der Praxis fl ES9flBg) a | Neue Kinotheater. Bischweiler, Eis. Der Photo¬ graph Baunter hierselbst wir«l einen Kinematographen ein- richten. Berlin. K. Kudolph. Dirksenstr 4«. eröffnet Mitte Sept. Ott in der Münzstr. > ein Biograph-Theater. — Rathenow, Brubg. Kaufmann Pree aus Branden¬ burg wird hier Fehrbellinerstr. 41 demnächst ein neues Kinematographen-Theater eröffnen. Berlin. Bas Tnion-Theater. Das neue, von der All¬ gemeine Kinematographen Theater-Gesellschaft in Frank¬ furt a. M. geschaffene, am Alexanderplatz gelegene Union- Theater entspricht einem fiihlliaren Bedürfnis der Reichs¬ hauptstadt. Bisher hatten derartige Darbietungen von Ton und Bild kein richtiges Heim für das vornehme Ibiblikum. Die zahlreichen Kinematographen-Theater sind zum Teil recht klein, zun» Teil recht primitiv eingerichtet. Die olien- genannte Gesellschaft hat es verstanden, in mehreren grossen Städten des ln- und Auslandes grosse, dezente Theater zu schaffen, welche ausschliesslich den kinematographischen Vorführungen gewidmet sind: sie hat weder Mühe noch Kosten gescheut, um mit dem neuen Unternehmen in Berlin ein der Weltstadt würdiges Etablissement zu schaffen. Das Beste vom Besten wird hier geboten werden, und jeder Besucher wird nur vollständig zusammengesetzte Pro¬ gramme zu sehen bekommen. Das etegante Theater, für dessen Leitung die Gesellschaft eine bewährte Kraft in der Person des Direktors Siegbert Goldsehmidt gewonnen hat, Ix-sitzt eine Fassungskraft von ca. soo Personen. Das l’nion-TLeater hat zwei Eingänge, ein Portal am Alexander¬ platz, das in grossen Zügen in ägyptischem Stile gehalten ist. und ein zweites Portal, das von der Neuen Königstrass« aus zum Theater führt. Zu beiden Seiten des Hauptein¬ ganges erbelien sich massive Obelisken, deren Spitz«*n hohl aus <4las gebildet sind, ln diesen Hohlräumen befinden sich Quecksilbcr-Dampfbogenlampen. Die (Hx-Iisken selbst sind mit Goldmosaik bekleidet, und enthalten Bronzeschau¬ kästen, in denen Altzüge der hauptsächlichsten Novitäten des jeweiligen Programms ausgestellt werden. Die Sockel dieser Obelisken sind mit Marmor bekleidet. Aus gleichem Materiale liestehen die Paneele im Vestibül. Rechts und links vom Aufgang, welcher geschmackvoll mit Velourteppichen belegt ist, sind zwei Sphinxen aufgestellt. Die Wände sind durch ornamentalen Schmuck sowie durch Spiegel ttnd Beleuchtungskörper reich verziert. Die Decke liesteht aus Spiegelkassetten, auf deren Kreuzungen lOOkerzige Osram¬ lampen eine nie g«*sohene Lichtfülle verbreiten. Vom Eingang Alexanderplatz aus gelangt man in ein grosses Foyer, in welchem für eine bequeme kostenlose Garderoben¬ ablage für ca. »MM» Personen ges«irgt ist. Nachzahlungen aller Art fallen beim Union-Theater weg. Theati-rpmgramme und Gardemlx-sind für die Besucher frei. Im Hintergrund des Foyers, in welchem die Wiener Ku|>cllc des bekannten Konzertmeisters Eduard Brasch vom k. k. Strauss-Orchester ihre Weisen erklingen lässt, liefindct sich ein Buffet mit Erfrischungen aller Art. Der gross«- Theatersaal hat eine künstlerisch gemalte < lasdccke. Die Bühne, welche ca. 13 in breit und 10 ni hoch ist, ist durch Plastiken und Figuren reich verziert. Die Sitzgelegenheiten sind äuss«-rst liequem, untl bestehen zum Teil aus gepolsterten Fauteuils. Im Hinter¬ grund« <l«-s Saales hallen di« 1 dezenten Logen ihre Anordnung gefunden. Die Wände des Theatersaalcs sind s«>wohl mit Beleuchttingskörpern aus Bronze als auch mit Gemälden geschmückt, welche eine Reise durch die Welt veran¬ schaulichen. Die gesamten Ausstattungen sind aus den Ateliers «ler Firma John, Xegendank & Co. hervorgegangen. Was dem neuen Uniontheater la-sondere Popularität ver schaffen dürfte, sind seine volkstümlichen IVeise. welche, von 30 Pfg. aufwärts, allen Gesellschaftsklassen d«-n Besuch ties Theaters ermöglichen. Direktor Si«‘gbert Goldschmidt welcher als Fachmann und Inhaber «I«*s Paradc-Theatcr- in weiten Kreisen wohlbekannt und g«*schätzt ist. gedenkt die neue Bühne Anfang Septemlx-r mit ein« m erstklassigen Programm zu eröffnen V’ i k t o r H a p p r i e h. Dortmund. Aenderung d«*r Lustbarkeitasteuer ist hier eingetreten und zwar sollen von jetzt ab die Kinemato- graplmntheater nicht mehr Lustbarkcitssteuern sondern Billettsteuem zahlen. Hamburg. Klcttx Gesellschaft sgarten, Wexstr. projektiert den Umbau der Parterre räume zu einem Kinematographen-Theater. kattouitz. Durch die kürzlich von der Regierung genehmigte neue Lustbarkeitasxeuer für Kattowitz sollten «lie Kinematographenls-sit/.er auf K Mk. für die Vorstellung veranlagt werden. Das war den Besitzern zu viel und sie erhoben geg«*n «lies«- hohe Steuer dadurch Einspruch, da-* sie ihr Personal — 28 Personen — entliessen und lx*sehl«iss«-u. nur an drei Tug*-n in der Woche Schaustellungen zu gels-n Die neue Steuer wurde hierauf auf (I Mk. für die Vorstellung ermässigt. Eine weitere Ermässigung soll in Aussicht stehen. Direktor Bulten-Baeekers. «ler sieh sowohl in Thi-aO-r kreisen, als auch bei dem kirnst liebenden Publikum als Autor und R«-gisseur beliebter Bühnen einen Namen ge¬ macht hat, ist durch sein geschicktes Arrangement von Kunstfilms auch in der Kinematographie tx-kannt geworden. Derselbe hat st-ine Beziehungen zu de»- Firma, welche bisher seine B. B. Kunstfilms hcrausgebracht hat, gelöst und mit einer bekannten, ersten und ältesten deutschen Firma ein Arrangement getroffen. s<xlass für die nächste Saison di- 1 bearbeiteten Neuheiten in B. B. Kunstfilms durch «lies«- Firma veröffentlicht werden, wodurch den Konsumenten die Gewähr gegeben ist, dass «lie Films neben «len kiinst Wischen Eigenschaften int Arrangement «ler Handlung auch in der Photographie und d«-m Material einwandfrei un«l vor allem auch haltbar sein werden, denn der Ruf «ler Firma, welche für diese Films nur Eastmanmaterial «er¬ arbeiten wird, bürgt uns dafür. Wir Italien also Aussicht schon in der nächsten Saison neben «len französischen Kunstfilms «n-hte deutsche Kunstfilms, welche liesoudei* auch die deutsch«« Geschichte und die deutsche Literatur behandeln, vorführen zu können. Lehranstalt fiir bildmässige Photographie. (Petzval Institut) Wien, Wildpretmarkt 1. An der Lehranstalt werden im klimmenden Wintersemester ausser den bereit* I«-kannten Amateurkursen mehrere neue Kurse abgeh« Iten werden, dt«» bestimmt sind einer grösseren Interessenspli « 11 R«»chnung zu tragen. Wir lassen hier einen Auszug * a ' dem Lehrprogramm folgen. Apparate und Chemikalie**" künde für Photomanufakturixtcn. Kreide- und Pasta«"