Der Kinematograph (October 1909)

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Aus dem Reiche der Töne Fflchzeltuns für Kinematographie, Ptionojraphle und nuslk-Autcmaten. Bezugspreis: uierteliihrlich Inland Mk. 2,10 I Anzeigenpreis: Nonpareille - Zeile 20 Ptg. sland.. 2,75 I Stellen-Anzeigen die Zeile ... 10 m Schluss dar Redaktion und Anzeigen-Annahme: Montag Abend. Zuschriften sind an den „Verla« des Klnemetoflreph*', POsseldoH. Posltedi 71, zu richten Alleinige Inseraten-Annahme für Frankreich, England und Belgien durch die Compagn e gdndrale de Publicity, John F. Jones & Cie. in Paris, 31 bis, rue du Faubourg-Montmartre. No. 145. Düsseldorf, 6. Oktober 1909. Erscheint jeden Mittwoch. Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise, verboten. Die Rückgabepflicht der Filmbilder. I)er fibenuw flotte Verkehr in den Kinematographcn- t lieatem, mit dem die jetzige Wintersaison eingesetzt, kamt als Beweis gelten, dass das grosso I’nItlikum noch immer den Vorführungen guter Bilder das lebhafteste Interesse entgegen bringt. Dieses an und für sieh günstige Zeichen stellt anderer¬ seits im grellen Widerspruch mit dem nicht wegzuleug¬ nenden Umstand, dass flies scheinbar so gesunde Unter¬ nehmen an einer schleichenden Krankheit leidet. Die Fabrikation steht auf einer Höhe, die sie noch nie erreicht hat. die wöchentlich, täglich erscheinenden Neuheiten sind von einer Schönheit, wie sie der Kinematograph noch nie wiedergespiegelt hat und doch geht durch die Reihen der Fabrikanten ein elegischer Zug. der das Vorhandensein einer Gefahr für dieselben erkennen lässt. Zum Ausdruck kommt diese in einem Schriftstück, flas 28 Fabrikanten dieses Industriezweiges, unter denen wir keine einzige Firma von Bedeutung mtssftn, und diese Tatsache ist d a s hocherfreuliche des Rundschrciltcns, worin diese anfragen. ob als wirk¬ samste Massnahme die F.inführung der Riickgaltepflicht der Films zu empfehlen sei“. Bevor ein endgültiger Ent- xchluss gefasst werden soll, möchten die Fabrikanten die Ansicht der Konsumenten kennen lernen, und richten die Frage an jene: I. Oh der Konsument im Prinzip die Einführung der Rückgabenflicht für nützlich hält, nach welcher Frist die Films dein Verkehr wieder entzogen werden müssten. Die Klarheit dieser kurzen Fragen heimelt jeden an, der der Kinematographie wohlwollend gegenüber steht, *ue drückt bestimmt und deutlich aus, woran die Kine¬ matographie krankt, was ihr nottut. um Zustände zu be¬ seitigen, die für die Folge immer greller zutage treten müssen. Die Frage an sich ist nicht neu. sie wurde schon oft »'•stellt, doch wurde sie stets wieder zurück gehalten, weil der Tnteressenkreis der hieran lieteiligten Faktoren sich uneinig war, in welcher Form und nach welcher Frist die Rückgahepflieht ermöglicht werden könnte. Dass der Rück- gahepflieht die Mehrzahl der Interessenten sympathisch gegenübersteht, ist nicht wegzuleugnen, da die fortgesetzte Anhäufung abgespielter Filmbilder eine unverkennbare Gefahr für alle Beteiligten in sich schliesst. Ks ist nicht zu verkennen, dass die Art des jetzigen Vertriebe« der Filmbilder diese Gefahr von Woche zu Woche steigert. I>ie Rivalität der Firmen ist auf eine Grenze angelangt, die nicht überschritten werden darf, wenn nicht die Existenz einer ganzen Reihe von Firmen gefährdet sein soll. Ihn dem vorzubeugen, hat man den Zweck verband begründet. Er Ix-steht aus Fabrikanten, Verleihern und Theaterbesitzern, also aus den divergierendsten Ele¬ menten der Branche, die alle ganz verschiedenartige Inter essen verfolgen. Der Fabrikant stützte sich bisher auf die Presse, die im allgemeinen diesem wohlwollend gegenüber stand, da es doch diesei ist. der dein Ganzen durch seine Eigenart den Stempel der Originalität aufdrückt, und durch seine Erzeugnisse die Kinematographie auf ihre jetzige Höhe geholten hat. Diese vermag er nur im guten Einvernehmen mit der Presse zu behaupten, die unparteiisch als das Binde glied zwischen Fabrikanten und Konsumenten funktio¬ nieren soll. Soweit wir dieselbe beurteilen, und das Urteil der Presse dürfte hierbei nicht zu leicht genommen werden dürfen, hat diese* ihn* Pflichten den Fabrikanten gegenüber treu zu erfüllen gesucht, und schon vor .fahr und Tag darauf hingewiesen, dass die Anhäufung alter Filmbilder eine Ge fahr für diese heraufbeschwören muss' Unser Blatt stand hierbei in erster Reihe! Alter unserer Warnung wurde nicht Gehör gegeben man verkannte dieselbe. und stützte sich auf Elemente die gerade aus alten Bildern ihre Existenz aufhauten und damit der Fabrikation schwere Wunden geschlagen hats-n Es entwickelte sich ein Leihverkehr, der die Grenzen des Erlaubten ülterseliritt und damit die Theaterliesitzer in Mitleidenschaft gezogen hat. Der Konkurrenzkampf der Verleiher nahm Dimensionen an. die zuerst den Verkehr der Theaterbesitzer mit den Fa¬ brikanten unterbunden halten, und in dein Altsatz der Bilder Stockungen hervorriefen, die nicht nur nicht beseitigt werden konnten, sondern immer verhängnisvoller geworden sind Die unter den Theaterbesitzcm herrschende Konkurrenz drückte den Oesehäftsgewinn herunter, und trieb diese