Der Kinematograph (October 1909)

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No. 145 Der klnematovnnh — Düsseldorf. aber, welche von Ed. Liesegang leihweise erhältlich sind, tragen natürlich nicht wenig 7.ur Erläuterung der trotz wissenschaftlicher Genauigkeit recht verständlich gehaltenen Ausführungen Moedebecks bei. Soweit das BiIdermaterial die Versuche aus früheren Jahrhunderten l>etrifft, Italien wertvolle Holzschnitte und Stiche aus der aeronautischen Sammlung des auf diesem Gebiete als Autorität angesehenen Verfassers gedient. Für die neuere Geschichte standen natürlich photographische Aufnahmen in überaus grosser Zahl zur Verfügung, doch wurde nur das lieste und manches auch in Fachkreisen nur wenig liekannte hiervon ausgewählt. Es versteht sich, dass der Vortrag mit einer Schilderung des grossen Werkes und tler Erfolge des Grafen Zep|>elin endet. Die Lebensgeschichte dieses liekanntcstcn Mannes der Gegenwart schildert ein zweiter Projektionsvortrag ,,L T nser Zeppelin“, dessen Herausgabe des belehrenden Zweckes wegen vom Grafen selbst ausdrücklich gebilligt und durch Hergabe von Bildern aus der Familiengeschichte wirksam unterstützt wurde. Interessant ist ferner die vom Verfasser, Major Ehester, nach Mitteilungen von Teilnehmern gcgeliene Darstellung der Krtegserlelmisse des Grafen, welche Kunstmaler Zimmer ebenfalls auf Grund authentischer Quellen durch allein 1« s|ieziell für die Projektion entworfene Zeichnungen illustrierte. Der zweite Teil des Vortrages führt in die Konstruktion des starren Luftschiffes ein und schildert an Hand guter, zum Teil seltener photographischer Aufnahmen das anfängliche Miss¬ geschick und die glücklichen Erfolgt des Grafen. Bemerkens¬ wert sind verschiedene Flugbahn-Projektionen, deren Origi¬ nale Zeppelin dem Major Ehester für diesen Vortrag zur Verfügung gestellt hat. Abermals ein neuer unverhrennharer Film. ln der letzten Zeit wurden 2 Arten von unverbrennbaren Kinc- matographenfilms herausgebracht, deren einer von dem deutschen Chemiker Dr. Eichengrün stammt, der das f'ellit, einen dem Zelluloid ähnlichen Stoff erfand, der sich für Films verwenden lässt und den Vorzug liesitzt, unverbrenn¬ bar zu sein. Später kam die Firma Lumiere mit einem Film, der aus gehärteter Gelatine fabriziert wurde und ebenfalls den Flammen zu widerstehen vermag, nämlich insoweit, dass er nicht aufflammt. sondern verkohlt. Nun kündigt auch die Kodak-To. an. dass in ihren Lalxiratorien ein neuer unverbrennbarer Film hergestellt wurde, der beim Besehen dein Zelluloid gleicht. Er hat alter einen Geruch nach Tetrachlor-Kohlenstoff, verbrennt, in eine Flamm" gebracht, langsamer als die gewöhnlichen Films. Hält man den Film zwischen die Spitzen einer ßogenlani|>e. so brennt er, wie Kincin Weely ausführt, nicht an. Nur die Stellen, an denen der Lichtbogen üliersprang, werden durchgebrannt und durchlöchert. Bei sehr grosser Erhitzung schwillt der Film auf. schmilzt und wird schliesslich ge¬ schwärzt, er entzündet sich aller seihst bei einer Tempe¬ ratur von 400 Grad C nicht. Man darf annehmen, dass er bald in den Handel kommen wird, nachdem er sich als feuersicher erwies. Ueber die Herstellung ist man noch im Unklaren. G. W-r. -s- Das englische Kinematographen-Gesetz. Ih r Text der die Kinotheater in England betreffenden neuen Gesetzes¬ vorlage ist anfangs Oktober von der Regierung veröffentlicht worden Nach dem neuen Gesetz dürfen Kincmatographcn- vorstellungen, zu denen entzündbare Films verwendet werden, nur dann gegelien werden, wenn die Vorschriften des Staatssekretärs genau beachtet werden. Zu diesen Vorschriften gehört unter anderem, dass die benutzten Räume für derartige Vorstellungen konzessioniert sind. Die Konzessionen, die von den Grafschaftsbehörden erteilt werden, gelten im allgemeinen für die Dauer eines Jahres, und die Behörde lx-hält sich freie Hand vor, ob sie liei einem Besitzwechsel des Theaters die Konzession auf den Nachfolger ütiertragen will. Bewerber um eine Konzession müssen ihren Antrag wenigstens sielien Tage vor dem Beginn der Vorstellungen einreichen, und zwar ist dafür eine Gebühr von 1 Pfd. Nterl.. wenn es sich um eine Jahres¬ konzession handelt, und eine Abgalie von 5 Schillinge, wenn es sich um eine Konzession für einen Monat und darunter bandelt, zu zahlen. Wenn der Besitzer des Theaters Apparate benutzt od.-r benutzen lässt, die den behördlichen Anforderungen nicht entsprechen, wird eine Geldstrafe bis zu 4<)OMk.und 1 JO Mk. Zuschlag für jeden Tag. an dem mit der Benutzung der lieanstandenden Apparate fort gefahren wird, verhängt: ausserden kann die Konzession zurückgezogen werden. Ein Vertreter der Polizei hut das Recht, die Etablissements zu jeder Zeit zu betreten. Das Gesetz wird, wenn es vom Parlament genehmigt, mit dem Beginn des neuen Jahres in Kraft treten. || tsaeegiU Firmennachrichten [ Heinrich Ernemann A.-ti., Dresden erhielt auf der Internationalen Photograplüschen Ausstellung als einzige Kamcrafnln ik die hiicliste Auszeichnung, den Ehren¬ preis für bedeutende fabrikatorische Leistung auf dem Gesamtgebiet des Kamerabaues und der Kino matographie zuerkannt. Ebenso erhielt die Firma auch von dem Sächsischen Photographen hund di« ..K rone-Medaille" in Silber, die höchste der von diesem zu verleihenden Auszeichnungen, die einzig« Kamer.ifahrik. die bisher diese Auszeichnung erhielt. Krefeld. Die Firma Rheinische Film-Zentrale Peter Matthey hier wurde im Handelsregister gelöscht. Nürnberg. Der Weltkincmatograph ist h. handel- gerichtlicher Eintragung an das Film-Verleihinstitut Mn\ Kullmann übergegangen, nicht an M. Krüllmann, wie dun h ein Versehen der Setzerei in No. 144 bekannt gegcl» ■ worden ist. || Zick - Zack |j |] Kaufleute in die Parlamente! Gegenüber dem unbere« !i- tigten Uebergewicht des grossagrarischen Elements in unseren Volksvertretungen endlich auch für eine genügende Vertretung des Gewerbes, des Handels und der Industrie in den gesetzgebenden Körperschaften zu sorgen, ist eine so offenbare Notwendigkeit, dass sich ihr eigentlich niemand versehliessen kann. Es ist darum liegreif lieh, dass dieser Ueberzeugung jetzt auch ein angesehener Vertreter des Kaufmannsstandes in der Zentrums|iartei. der Abgeordnete Tahenslv. Ausdruck gegelien hat. Er führte (müh dein Berichte der „Germania“) auf dem Vertretertage des Ver¬ bandes der Windthorstliünde Deutschlands aus: „Was die Parlamente anlange, so müsse im Interesse des Mittel¬ standes dafür gesorgt werden, dass liei den Wahlen mehr Vertreter des Kaufmannsstandes in die Parlamente ent¬ sandt werden. Wäre der Kaufmannsstand dort bisher schon besser vertreten gewesen, so würde es heute keinen Hansa-Bund geben“. Iliest« Ausführungen, die, wie der Berichterstatter der „Germania“ hinzufügt, stürmischen Beifall fanden, zeigen gleich denen, dir der bekannte Zentrumsabgeordnete Müller-Fulda vor kurzem in der „Kölnischen Volkszeitung" veröffentlicht hat, dass die sachliche Berechtigung der vom Hansa-Bunde vertretenen Forderungen allmählich auch in den Kreisen, die il* nl ursprünglich zweifelhaft gegenüberstanden. anerkannt wird. Lebende Bilder zur Identifizierung. Durch den Kine- matographen Personen massenhaft für bestimmte Zwecke zu photographieren, wurde kürzlich in New- York von de« Polizeikommissionär Woods vorgeschlagen. Er einpf»' 1 * alle nach den Vereinigten Staaten kommenden Einwanderer