Der Kinematograph (November 1909)

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< , . 149 Der Kinematograph — Düsseldorf. erwähnen will. Aber auch einfachere Aufnahmen, die bequem im Atelier hergestellt werden können, würden sicher ihre Wirkung nicht verfehlen: da konnte z. B. mit Hilfe der .Vlikropphotographie ein Film hergestellt werden, der das Infusoriengewintmel im Wassert rupfen zeigt- (gibt’s liereits. I), Red.), der die durch Teilung erfolgende Fort¬ pflanzung dieser Infusorien sichtba- macht, ins ihre Nah¬ rungsaufnahme sehen lässt, u. a. m. Warum soll nicht auch die nicht Naturwissenschaften der Medizin studierende •lugend mal zu sehen liekommen, wie die roten Blutkörper¬ chen durch die Adern rollen (in physiologischen Lalxira- torien ist das eine der bekannten Demonstrationen^ am lebenden Frosch), oder aller die .Strömung des Blattgrüns im"'lebenden Blatt lieobachten können? Von grösseren Objekten kann die leicht der Beobachtung zugängliche Nahrungsaufnahme der Schlangen m t Leichtigkeit zu einem lehrreichen und durchaus nicht schwierig herzustellenden Film verarbeitet werden, und hierbei — die Assistenz eines Naturwissenschaftlers vorausgesetzt — gleich auf gewisse lehrreiche Feinheiten Bedacht genommen werden, z. B. die typische Verschiedenheit in der Bewältigung der Beute bei harmlosen und bei Oiftschlangeu. Die Erläuterungen zu solchen Bildern müssten natürlich von faeltkundiger Seite geschrieben und von dem lietreffenden Erklärer nur verlesen werden, denn wollte man den Herren hier plein pouvoir lassen — aber das ist ja gar nicht auszudenken. — Auf¬ nahmen in dem Sinne, wie ich es hier zu schildern versucht habe, sind übrigens schon gemacht worden und zwar trotz grösster Vollkommenheit von — gewissermassen Laien. Jedenfalls ist mir bekannt, dass an einigen Universitäten die Direktoren der physikalischen Institute im Kapitel ,.Optik" selbstaufgenommene Naturfilms, das Aufbrechen einer Blütenknos|»e etc., dem Auditorium vorgeführt halten Selbstverständlich werden auth Aufnahmen aus dem Ge¬ biete der Experimental-Physik und Experimental-Uhemie w illkommen sein, aller das sind ja schliesslich alles Dinge, die sich dann von selbst ergeben, wenn erst einmal die in Betracht kommende Industrie das naturwissenschaftliche Gebiet mit in ihren Kreis gezogen haben wird. Jedenfalls würde das Interesse für die Kinematographie auch in wissen¬ schaftlichen und überhaupt in den gebildeten Kreisen durch Vorführung derartiger Naturaufnahmen nur zunehmen und zu derartigen l*rogramms wird jede Schule die Kinder nicht nur hingehen" lassen, sondern vielleicht selbst die Führung übernehmen. Neue Kino-Theater. Riga. Alexanderstr. 103 w urde das Licht- und Illusions-Theater ,.Urania" eröffnet — Rendsburg Dahier wurde Mühlenstr. 21 Lieffcring’s Biograph-Theater eröffnet. — Göttingen. Im Haust; des Herrn Döring wurde Markt 5 ein erstklassiges Kinemato¬ graphen-Theater „Eden“ eröffnet. — Frankfurt a. M. I nter dem Namen „Metropol-Theater“ ist hier ein neues Kinematographen-Theater ins Leben gerufen worden, das in der Vilbelerstr. 29 eröffnet wird. — Königs¬ berg i. Pr. Neu eröffnet Zeppelin-Bio. — Ham¬ burg. Am 30. Oktober öffnete seine Pforten das Water¬ loo-Theater. — Mittweida. Ein Etablissement zur Demonstration von lebenden Bildern wurde unter dem Namen „Wintergarten" eröffnet. — Rathenow. Neu Apollo-Theater. Düsseldorf. Der bekannte Busch-Rezitator A. Schacht veranstaltete am Dienstag, den 26. v. Mts. in der Tonhalle einen Rezitationsabend mit Lichtbildern. Die unerschöpf¬ lichen Fundgrulien sonnigen, echten Humors, die Werke Wilhelm Büschs und Fritz Reuters, bildeten den Mittel¬ punkt des Abends. Sehr anerkennenswert war es, dass Herr Schacht Busch's weniger bekannte Schöpfungen, wie „Von Hernach“, „Die kühne Müllerstochter" etc. wählte; von Reuter gab er uns „Hanne Niitte’s Abschied vom Paste; (Aus „Ut niine Stromtid“) sowie eine kleine Ausles«' aus dm „Läuschens“. Auch die Mixlerne kam zu Wort. Rideain is mit 2 Satyren, die eine. ..Der Höhenflug", philosophisch; n, die andere. „Der Illegitime", heiteren Inhalts; A. O. Wel- r mit „Die kleinen Stiefelchen“ und Bahr mit der „Modern' u Einrichtung". Von den Lichtbildern fielen besonders eini Illustrationen zu Fritz Reuters Werken durch künstlerischen Geschmack auf. Sehr erheiternd wirkten die Bilder zur „Modernen Einrichtung“. Mit dem Erfolg des Abeii'i- mit dem idealen w.e pekuniären, dürfte der Vorträgen !<• zufrieden gewesen sein, denn das erschienene Publikum w ,r ebenso zahlreich wie beifallsfreudig. G. St. obr. Dresden. Die Kinematographie ist berufen, naturgeschichtlichen Unterricht ergänzend und belehn I zu wirken. Die in ihr schlummernden Möglichkeiten hat jüngst bei uns die Rezitatorin Valerie Waiden u den Dienst der Volksbildung und Jugenderziehung gestc Sie veranstaltete im Vereinshaus einen rezitatorisch-kii ;- inatographischen Abend, der von etwa IOOO Personen besucht war. Die Vorführungen des Kin.i besorgt«* Zi\ il- ingenieur K a d e. Die Bühne stellte den Herbst itn Waide dar In dies«m Rahmen spielten sich reizende kineina - graphische Szenen ab, zu denen Frl. Waiden rezitier" vom Spatz, der Eintagsfliege, Lehen der Bit nen und Ameism, Vögel im Nest, vom Hirsch. Hasen und Spinne. Freundschaft zwischen Mensch und Haustier usw Dazu sang Fräulein Ottermann passende Kinderlieder, die der Piam-t Karl Pretzsch begleitete. Der Erfolg war ein dur> h- schlagender: das Publikum spendete reichen B«*ifall und all¬ gemein war der Wunsch nach Wiederholung dieser Abende, die sich in allen deutschen Städten ohne Schwierigkeit • m- richten lassen. -b- Hamburg. In dem neu erbauten Riesenpra«;htIwiu, dem Bieberhaus, schräg vis-ä-vis dem Hauptbahn!"'!, soll, wie ich höre, ein Kinematographen-Theater eröffnet werden, doch ist vor «1er Hand noch nichts davon zu Ix¬ merken. -1. Köln. Die Firma .Welt-Kinematograph' hier, Schildergass«', errang auf der Luftschiffbau-Ausstellung ..Ha" in Frankfurt a. M. für die vorzügliche Aufnahme des Vogel¬ fluges den zweiten und den dritten Preis. Dieser Erfolg i*t um so erfreulicher, als eine grosse Konkurrenz des In- und Auslandes auf der Ausstellung vertreten war. Bei du -er Aufnahme handelte es sich um den fortgesetzten Flug des Vogels, aus der seine verschiedenen Schwingungen, Fliigel- schläge usw. genau ersichtlich sein mussten, wenn eine solche in «len Dk*nst tler Wissenschaft gestellt werden sollte. Auch dieser hervorragende Erfolg ist wieder einmal ein beredtes Zeugnis, welch weites Tätigkeitsfeld für die Kinemato¬ graphie noch vorhanden ist. Minsk (Russland). Das im Zentrum der Stadt gelegene Kinematographen-Theater von Stromer ist vollständig niedergebrannt. -1. Oberhausen. Im hiesigen Metropoltheater ist vor einigen Tagen während der Wirstellung im Operationsraunt durch Kurzschluss ein Brand aungebrochen, der in kurzer Zeit vier Films vernichtete. Das Publikum wurde von dem Brande kaum etwas gewahr, da er von den Angestellten schnell gelöscht wurde. Der Besitzer des Theaters will nun das Elektrizitätswerk für den entstandenen Schaden ver¬ antwortlich machen, weil trotz wiederholter Reklamationen der schadhaft gewordene Zähler nicht durch einen neuen ersetzt worden ist. Die Feuerwehr traf, als alles vorüber war, ««rat ein. Trotzdem es nichts mehr zu löschen g®“’ w urde das Dach des Gebäudes und der Operationsrauin ihr mit Wasser überschwemmt, wodurch noch maoe Gegenstände verdorben wurden. Ein Protest des Besitzer