Der Kinematograph (December 1909)

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No. 154. Der Klnematograpti — Düsseldorf. »ne Kino-Theater. Weissenfels. Emil Hellmar eröffnet vor Weihnachten in Soest (Weatf.) ein Kineinato- graphen-Theater im Saale des Herrn J. Gommen. Soest, am Markt, mit dem neuen Ememannschen Stahlprojektor. — In Diedenhufen. im Saale des Restaurants zur Börse, wurde ein neues Kinematograpl en-Theater eröffnet. I>ie Vorführung liegt in den Händen des Herrn G. Friede¬ mann. ebenso die Geschäftsführung. — Oppeln. Da¬ hier eröffnete Herr Schwalbe das Oppelner (’entral-Theater für kinematographische Vorführungen. — Sorau. Herr Erdmann Mothes eröffnete Wilhelmstrasse 35 ein ständiges Theater lebender Photographien. Kinematograph- Salon. unter der Firma ,.Metropol -Thea t er''. — Biele¬ feld. Niedernstrasse 12 wurde ein neues Tonbild-Theater eröffnet. — Osnabrück. Grossestr. 3, am Neu¬ markt . wurde das Olympia-Theater eröffnet. — Grossen- liain (Sa.). Unter dem Namen . Reform-Kino-Salon und Tonbild-Theater" wurde ein ständiges Kinematographen- Theater eröffnet. Direktor ist Karl Patv — Bremer¬ haven. Unter dem Namen ..Edison-Theater" eröffnen Brummei & Bergmann am K. Dezember ein Kinemato- graphen-Theater. Döbeln. Herr Max Schmidt übernahm kauf ich den von Herrn Oskar KiessHng innegehabten Kino-Salon, Obermarkt 20. Düsseldorf. Im Theater des Herrn Dux, Friedrich¬ strasse. brach Sonntag nachmittag im Operateurraum Feuer aus. das durch Anwendung zweier Radikal-Feuerlöscher sofort gedämpft werden konnti. sodass kein grösserer Schaden entstand. Die Feuerwehr fand keine Arbeit mehr vor. -gm- Die Gesellschaft zur Förderung der Liehtbildkunsl, E. V., Düsseldorf, trat mit dem Projektionsvortrag: Andreas Hofer und der Freiheitskampf der Tiroler am 26. November im Rittersaale der städtischen Tonhalle an die Oeffentlich- keit. Der erste Wiener Andreas Hofer-Verein hatte ein Komitee zur Errichtung eines Andreas Hofer-Denkmals in Wien gebildet, dessen Protektorat S. k. k. Hoheit der Erz¬ herzog Franz Ferdinand von Oesterreich üliernommen hat (Genannter Verein lässt nun in allen deutschen Landen Vor¬ führungen veranstalten, die in Form eines grosszügig ange¬ legten Projektionsvortrags die geschichtliche Vergangenheit des Jahres 180« wiederspiegeln. Ein reichhaltiges Material wurde mit grosser Mühe zusammengetragen und illustriert den vom k. k. Oberrechnungsrat Herrn Kuck in Wien ver¬ fassten Vortrag in weitgehendster Weise. Die Veran¬ staltung des Vortrags in Düsseldorf wurde der Gesellschaft zur Förderung der Lichtbildkunst übertragen. Das zahl¬ reich erschienene Publikum fand an den vorzüglichen Licht¬ bildern, die zum Teil die Meisterwerke Defreggers in künst lerischer Vollendung Wiedergaben, grosses Gefallen und spendete dem Vortrag des Herrn Direktor Gobbers. des technischen Leiters der Gesellschaft zur Förderung der Lichtbildkunst, reichen Beifall. Viel zur Verschönerung des genussreichen Abends trugen auch die stimmungsvollen Gesangsvorträge eines Doppelquartetts bei Von der ge¬ diegensten Lichtbildkunst, dem Projekt ionsbild illustrativer Art ausgehend, sucht die Gesellschaft ihre weitgesteckten Ziele zu verfolgen. Beginnend am 16. I>ezember wird sie in dem durch den künstlerischen Ernst seiner Darbietungen riihmlirhst bekannten Düsseldorfer Schauspielhause einige vornehm ausgestaltete Märchenabende veranstalten und zwar gemeinsam mit Mitgliedern dieses Theaters. Die zum Vortrag und zur Vorführung durch Lichtbilder aus¬ erwählten Märchen sind in ihrar vornehmen Eigenart das Geschmackvollste, was die moderne Literatur und Zeichen¬ kunst auf diesem Gebiete hervorbrachte, und sie versprechen in ihrer grossartigen Anschaulichkeit und der feinen Intimi¬ tät der Schilderung einen Abend, an dem Gross und Klein manches schlichte und manches kühnere Phantasiegebilde nicht nur sehen und hören, sondern miterlelien wird. Wenn die Gesellschaft zur Förderung der Lichtbildkunst die Kine¬ matographie und deren Förderung vornehmlich zu pflegen gedenkt, so ist es um so anerkennenswerter, dass sie sich zunächst einen soliden Kontakt mit der gediegensten Kunst unserer Zeit zu verschaffen wusste und zu festigen weiss. Denn gerade die Fühlung mit der modernen Kunst ist es, die dem lebenden Lich:bild und seiner Förderung fehlt . Güttingen. Vor eir iger Zeit brachte diese Zeitschrift eine Uebersicht über die kinematographischen l>art)ietungen der letzten Jahre in unserer Stadt Darin war u. a. auch gesagt, dass für ein erstklassiges, feineres Unternehmen hier noch Platz w r äre. Daraufhin richtete ein Herr Kurz aus Bamberg hier ein derartiges Institut am Marktplätze, in der Nähe der Hauptpassage ein, das sich heute schon, nach der kurzen Zeit seines Bestehens, des lebhaftesten Zuspruches, auch der besseren Kreise unserer Stad erfreut. Das unter der Firma ..Edentheater“ erstandene Kinemato- graphen-Theater ist fast täglich abends ausverkauft Die Direktion hat die Absicht, in kurzer Zeit noch ein zweites Unternehmen hier zu eröffnen. K. Hirschberg. Herr Hugo Priesse übernahm das Bahn¬ hofstrasse 56 gelegene Kinematographen-The&ter. F. X. Meister l.at in Weiden in Bayern unter dem Namen Uentraltheater ein modern eingerichtetes Kinotheater er¬ öffnet . -s- Das Filnigesehäft in England. Trotzdem d e Kino¬ theater in England in den weitaus meisten Fällen glänzende Geschäfte machen, ist die Lage der englischen Film'abri- kanten im allgemeinen keine beneidenswerte. IJiese haben in England mit der zunehmenden Konkurrenz der aus¬ ländischen Fabrikanten zu rechnen, die teilweise den ge¬ samten Weltmarkt beherrschen, während d.e englischen Fabrikanten im Auslande nur schwer Fuss zu fassen ver¬ mögen. Der Absatz englischer Films ist zur Zeit in Gross¬ britannien ein grösserer, als er je zuvor war, doch kommen nur ein ; ge wenige Erzeuger dabei auf ihre Rechnung; die Mehr¬ heit dersellien ist vielmehr auf den Verkauf in Amerika und auf dem Kontinent angewiesen. Das Geschäft mit Amerika nahm bis zum Sommer dieses Jahres einen befriedigenden Verlauf, dann aller stockte es vollständig und es hat sich gezeigt, dass die europäischen Interessenten den Kampf mit den grossen amerikanischen Syndikaten auf die Dauer nicht aushalten können, wenn sie nicht einmütig Vorgehen. 'Es heisst zwar, dass einige Fabrikanten auf dem Kontinent eine gemeinsame Agentur in den Vereinigten Staaten er¬ richten werden, aber solange die Stammhäuser diese Agentur nicht längere Zeit finanziell unterstützen und dazu besteht keine grosse Neigung - wird sich auch diese Idee nicht ver¬ wirklichen lassen. Nicht viel liesser liegen die Absatz¬ verhältnisse für den englischen Film auf dem Kontinent. Es hält keineswegs schwer, Vertreter zu finden, doch stossen diese in vielen Fällen auf Schwierigkeiten. Der Absatz ist nicht so glänzend, wie sich die Vertreter gedacht haben, bald lässt das Interesse der Verkäufer nach und die Fabri¬ kanten sind schliesslich froh, ohne einen pekuniären Verlust davon zu kommen. Natürlich gibt es manche Ausnahmen, alier wie gesagt, eine grosse Anzahl der von den englischen Fabrikanten ernannten Vertreter hat. hauptsächlich aus Mangel an ausreichenden Betriebsmitteln, nicht den Absatz erreicht, den man erwartet hatte. Mittweida. Robert Walther hat seinen Anteil am Wintergarten-Kino Herrn Gustav Nieliel käuflich über¬ gehen. Die Firma lautet nunmehr: Gustav Niebel und Bernhard Walther.