Der Kinematograph (December 1909)

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Nu. 104 Der K Inematograph — Dflsseldorl. Direktor lleinrirh Krneniann ist von der Internationalen Photographischen Ausstellung. Dresden 1909. in Würdigung se'ner Verdienste um die Ausstellung, eine Plakette mit I) plom verliehen worden. Wir teilten l*ereits schon nt t. dass die Firma Heinrich Ememann. A.-G.. Dresden, die ganz besonders grossartig ausgestellt hatte, die höchste Aus¬ zeichnung. den ..Ehrenpreis” für l>edeutende fabrika¬ torische Leistungen auf dem Gesamtaebiete des Kamera¬ baues und der Kinematographie erhaben hat. | @[cgsgg)8 B Beriditssaal fl | Bestrafter Ausstellungsschwindler. Das Wiener Schwur¬ gericht hat soeben einen Agenten, der i . a. wegen Heraus¬ lockung von Geld und Waren für Beschaffung wertloser Ausstellungs-Medaillen und -Diplome angeklagt war. wegen vollbrachten und versuchten Betruges zu 15 Monaten schweren Kerkers verurteilt: gleichzeitig wurde, wie die „Ständige Ausstellungskommission für die I Putsche Industrie" mitteilt, die Ausweisung des Verurteilten aus Oesterreich ausgesprochen. -gw- Vorführung hei Tageslicht. In den letzten Monaten wurden eine l'nmenge von Konstruktionen bekannt, die das Vorführen von lebenden Bildern l>ei Tageslicht oder wenig¬ stens in hellen Räumen ermöglichen sollen. Eine dieser Methoden Hessen sich Antoine und Prosper Poch kürzlich in Frankreich und in England patentieren, obwohl an der .Sache sehr wenig Originelles ist. Sie schaffen einen un¬ durchsichtigen Projektionsschirm, der am besten aus mattem oder Milchglas l»esteht. Gegen den rückwärts ange¬ brachten Apparat ist er durch einen konisch zulaufenden Kasten geschlossen, der als Dunkelraum dient und an dessen schmalem Ende in einem kleinen Raum der Apparat steht. Damit ist ein abgegrenzter Raum geschaffen, der es ermöglicht, dass die vorgeführten Bilder in voller Helligkeit auf dem Vorführungsschirm erscheinen und die Zuseher in hellen Räumen sitzen können. Diese einfache Sache hätte kaum eines Patentes bedurft. Der kinematograpn auf der Kaiserjagd. Die Reihe der kinematographischen Aufnahmen, die für die internationale Wiener Jagdausstellung bestimmt sind, ist um eine neue Serie bereichert worden. Kaiser Wilhelm weilte jüngst, wie bekannt, als Gast des Präsidenten der Jagdausstellung. Fürsten Egon zu Fürstenberg, in Donauesehingen. Er stellte sich den „Operateuren" zur Verfügung und gestattete an drei aufeinanderfolgenden Tagen die Aufnahmen der interessantesten Jagdszenen. Im Mittelpunkt der Films befinden sich der Kaiser und Fürst Fürstenberg. Die Auf¬ nahmen zeigen beide als gute Schützen; denn fast jeder abgegebene Schuss forderte sein Opfer. Sie umfassen die Begrüssung der Jagdgesellschaft durch den Kaiser, den Auf¬ bruch zur Jagd, die Jäger am Strande, der Empfang der Jagdgesellschaft durch die Fürstin Fürstenberg und die anderen Damen, das Frühstück und die Strecke. Eine besondere Aufnahme wurde der Enthüllung der Gedenk¬ tafel für den Grafen Zeppelin und dessen vorjährigen Flug über Donauesehingen gewidmet. Neue Films j ( Edison-Gesellscnatt m. b. H., Berlin SW. 48. Die Lüge. Wir sehen in diesem Bilde eine Episode au» dein deutsch-französischen Kriege. — 2 Soldaten de* deutschen Heere« verlieben sich in eine Elsässerin, ohne dass dieselbe sich für einen der lieiden entscheiden kann. — Erst als Alarm geblasen wird, ent¬ scheidet sie sich für den einen, und wir sehen, wie sie voneinander Abschied nehmen. - - Der junge Mann wird gefangen genommen. es^gelingt ihm aber, den Franzosen zu entkommen, wobei er jedoch schwer verwundet wird. — Auf dem Krankenbette diktiert er einen Brief an seine Beliebte und übergibt denselben seinem Kameraden, der ihn dem Mädchen überbringen soll. Kr begibt sieh auch nach dein Hause, aller ehe er dassellic Is-tritt. zerreisst er den Brief und wirft ihn in das < Sras. wobei er von dein Bruder de* Mädchen» bc • •baehti : wird. Er lietritt nun das Hau* und lierichtet. dass »ein Kamerad den Tod gefunden hat, um dadurch sieh (las Mädchen zu eigen zu machen. Der Erfolg ist aber nicht der gewünschte; denn die junge Braut verliert bei der traurigen Botschaft das <ledäehtnis. Währenddessen hat der Bruder die l’apierschnitzcl aufgelesen, wieder zusammengesetzt und den Inhalt des Briefes auf diese Weise erfahren. — Unheil ahnend stürzt er in das Haus, nachdem seine Schwester dasselbe eben ve.-lassen hat. — Er eilt ihr nach. Wir sehen dieselbe nun im Dämmerzustände umherirren, woliei ihr der Beliebte einmal an einem Brückenpfeiler, dann in einem Gebüsch erscheint, .iedesmal. wenn sie zufassen will, versehwindet da» Trug welcher tief in Felsen eingebettet liegt. In dem Wahne, ihr Bräutigam befinde »ich auf dem Grunde des Sees, stürzt sie sieh in das Wasser. In demselben Augenblick erscheint auch ihr Bruder an dem See. springt ihr nach tmd rettet sie vom Tode des Ertrinkens. Unterdessen ist der (Jeliebte wieder genesen, und während sie zu Hause die Annäherungsversuche des Kameraden ihre» Bräutigam* trotz ihrer Krankheit zurückweist, erscheint derselbe plötzlich. Sie glaubt erst abermals nur eine Vision zu halten, alter als sie fühlt, dass er in wahre* Gestalt vor ihr steht, kehrt ihr auch die Besinnung wieder. Als die Wahrheit nunmehr zutage tritt, stürzt sich der Geliebte auf seiner Kameraden und er wird aus dem Hause ver- I)rei Küsse. Ein niedliches junges Mädchen hat auf der laindstrasse eine Beitaratur an ihrem Auto Während der Chauffeur mit der Beitaratur l>cHchüftigt ist, kommt ein anderes Auto angi fahren, und der Führer desscllien. ein junger Mann, leistet dem Utiatiffcnr Hilfe. Da sieh (las junge Mn.lrh.-i Itei ihm altsolut nicht für die Unterstützung liedankt. ranlit er ihr plötzlich einen Kuss, schwingt sieh auf sein Auto und fährt davon. Das Schicksal will es nun. dass diese beiden jungen Leute an den •seilten Abend zu ein und derselben Familie geladen sind. I >ie (lastgeber halten jedoch Pech: denn nach einem Streit zwischen dem Hausmädchen und der Köchin verlässt das erste re den Dienst. — Das junge Mädchen kommt nun auf den Gedanken. Is-i il rer Gastgeberin aus Scherz selltst das Hausmädchen zu spielen und dadurch den jungen Mann zu necken, der nichts von ihrer Anwesenheit in diesem Hati.ie weis». Der l'lan gelingt grossartig, d. h. für den jungen Mann, denn er sieht plötzlich da» junge Mädchen, welches er am Tage geküsst hatte, als Zimmermädchen im Hause seiner Gastgeber wieder. — Als junger Lebemann ist es ibm ja erlaubt, ein niedliches Hausmädchen zu küssen. — Er tut es und bekommt so Kuss Xr. 2. Die Angelegenheit wird immer verwickelter, als nach dem Diner bei den allgehaltenen Amüsements plötzlich dieselbe I >ame erscheint, die das Hausmädchen gewesen zu sein scheint, unseren jungen Helden aber mit vollkom¬ mener Kälte I»»handelt. - Er weis» nun nicht, woran er ist. und als (las junge Mädchen bei den Spielen versucht, ihren Zukünftigen im Spiegel zu sehen, indem sie rückwärts gellt, in der Hand eine leuch lende Kerze haltend, will er das Bätsel lösen. Es gelingt ihm und dadurch eriiält er Kuss Xo. 3. Ein Duel l mitten in der Luft. Zwei junge Eisen- arlteiter lieben ein liültsclies Mädchen. Der eine macht ilir einen Heiratsantra ' und wird zuriiekgewiese t. gerade als der andere sie aufsucht. Der zurückgewiesene Freiei geht in eifersüchtiger Wut davon und schwört Bache. Auf einem Ball der Eisenarbeiter u :.l der angetrunkene, abgewiesene Liebhaber mit dem Mädelien tanzen, er wird alter zuriu-kgewiesen. weil sie den Tanz bereit» dem anderen versprochen liat. T>cr angetrunkene Freier will aber nicht ver sichten und kuniint mit dem begünstigten Tänzer in Streit, bis ge¬ meinsame Freunde vermitteln. Am nächsten Tage treffen sich die beiden Männer bei der Arbeit auf einem Wolkenkratzer, und der abgewi(»sene Freier greift seinen Xebenbuhler in einer höchst gefähr liehen Stellung an. letzterer wird rückwärts gedräi.gt, während der erster«- da» Gleichgewicht verliert und in die Tiefe stürzt. I)cr Ite- günstigte Liebhaber winUohnraächtig und so finden ihn seine Ge¬ fährten. Der Abgestürate wird nach dem Hospital gebracht, wo er den anderen des Mordversuchs beschuldigt. Dieser wird in dem Hause des Mädchens verliaftet und vor seinen Anschuldiger gebracht Während dit»M»r Zeit verschlimmert sich der Zustand des Verletzten aller derart, das» er einsieht, dass er sterben muss, und er zieht seine Anschuldigungen zurück. Vor seinem Ende fügt er die Hände der Liebenden zusammen und dann verscheidet er. Wilhelm, der Zettelanschläger. Wir sehen einen Mann, welcher nach des Tages Artieit heimkommt und sich zu Bette l«»gt, nachdem er einige kräftige Züge aus der Flasche getan liat. Kr beginnt zu träumen und sicht sich selbst, wie er mit Eimer und Pinsel zur Arbeit geht. Er klebt einen Zettel an und sieht zu seinem Erstaunen, dass das Bild lebendig wird, ein hübsches Mädchen lieginnt vor seinen Augen zu tanzen. Dieser Erfolg veranlasst den Mann, drei weitere Zettel anzuldcl>cn, auf welchen eine gute Supp empfohlen wird. Sofort wird das Bild lebendig um. der Mann erhält einen Topf Suppe. Nun klebt unser Freund drei weitere Zettel an. einen sehr bekannten, Alkohol empfehlend, und augenblicklich