Der Kinematograph (February 1910)

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No. 162. Der Kinematograph — Düsseldorf. üKoSs^JB Gerichtssaal 1 * ob. l>re*d<wi. Von aUgi-nu-im-m IrtmvMr ist «l«-r folgende Fall, welcher jüngst vor dem Amtsgericht hier spielte: Dem Kinobesit/.er Emil Mithin. U’ettinerstrasse lt> war eine Strafverfügung üIkt 3 Mark Geldstrafe zugcgangcn. weil er während seiner Abwesenheit kein« geeignete Stell¬ vertretung gestellt hatte und gegen § 33a d«*r Reichs¬ gewerbeordnung verstossen haben sollte, indem er t h e a - t r a 1 i 8 c h e Vorstellungen veranstaltet halten sollte, ohne die Schauspiel-Genehmigung zu besitzen. Hierzu hat die Dresdner Polizeidirektion unterm s. Mai llMUl eine Bekanntmachung erlassen, wonach solche Vorträge, in denen die auf den Bildern dargestellU-n Personen redend eingeführt werden, mit den ßildervorführungen nicht ver¬ bunden werden dürfen. Da letztere Bestimmung für die K i n e m a t o g r a p h e n b e s i t z e r von prinzi¬ pieller Bedeutung ist, erh«tb Mi hin gegen seine Bt-strafung Widerspruch und lieantragte richterliche Ent¬ scheidung. Zur Begründung des Einspruchs inmbte «1er Verteidiger d«»s Pet<-nt<-ii, Rechtsanwalt l>r l'itsch. geltend, dass «*s sich nicht um deklamatorische Vorträg«* als solche, sondern um Erläuterungen der vorgeführten Bilder handele. Bei der Schnelligkeit, mit der di«- Bilder in den Kinc- matographcn-Thcatcm vorgeführt würden. könnten sich «lie Besucher üher die Bedeutung d«*r Mil>ler nicht immer schnell genug inft»rmi«-r«*» ; sie l**diirfen <lah**r der Erklärung im gegenwärtigen Falle könne ca sich aller auch um th«*atra- lische Vorstellungen handeln Das Wort ..theatralisch* im Sinne der Gewerlie<mfming sei vielleicht mit theater¬ ähnlich zu verdeutlichen; theaterähnlich an seien diese Schaustellungen nicht. Zum Theater gehöre seinem nmder- nea Begriffe und seiner Geschieht«- nach «li«- I larstellung von äusseren Vorgängen und inneren Empfindungen durch die Mimik des Darstellers, durch sein«- ganze Person und die Art seines Verhaltens zur Auasenwelt. Ih-r Verteidiger hob hervor, dass sich das preussisch«* Ola-r\«-rwalt ungsgerichi und das Schöffengericht Bivslau auf den von ihm gekonn- zeichneten Standpunkt g«-stellt hätten* Er Is-antrage «li«- Vernehmung von Sachverständig«*», wovon «las Gericht jedtK-h Abstand nahm. Es schloss sich den Ausführungen des Verteidigers an und erkannt«* hinsichtlich des prinzipiellen Punktes auf Frei¬ sprechung, liess es al»er bei den .1 Mark wegen des zuerst erwähnten Verstosses bewenden. Zidt-Zatk ||(^S^5^ft -gw- Kinematographische Ansichtskarten. Das lebende Bild auf Ansichtskarten ist die neueste Erscheinung «l«-r Postkartenimlustrie, die jetzt mit Glück «las Streben v«*rwirklichu- Karten mit ls-w«-gten Szenen zu schaffen Bis¬ her ist wohl die Anzahl der Darstellungen noch gering aber man darf ann«*hni«-n. dass dies bahl anders wird, weil diese nun in Wien erhältlich«-n Karten si«-h bald grosser Beliebtheit erfreuen werden. Ihr Aeusseres unterscheület sich nur wenig von dem «1er üblichen Postkarten. Ein Ausschnitt in der Karte lässt ein schwarzes Bild ersehen, das sich verändert, wenn man einen seitlich angebrachten Nchielier langsam hin und her bewegt. Dann kommen di<< Figuren des Bildes so in Bewi-gung. «lass sie leitende Vor gänge vorzutäuw-hen vermögen. Man «larf allerdings nicht höhere Ansprüche stellen, als es l»ei dieser Art der Darst«‘llung möglich ist, weil ja nur beschränkte Mittel zur Verfügung stehen, um «l«*n Vorgang «l«*r Bewegung vor zutäuschen, der auf folgende Weise erreicht ward: Man Itetrachtet das Bild durch einen Raster, hinter dem es vorbeibewegt wird. Der Raster ist aus einer Gelatine¬ folie h«-rgi-st«-llt. auf der s«*nkrechte. schmale Linien zu ein- ander parallel aufgedruckt erscheinen. Auf einen Zenti- meter kommen 13 s«il<-hi-r Linien. Durch einen Papk*r- rn Innen wird der Rust«-r gehalten. Auf der dahint«»r ver- schiebbaren Kartonfläch«- sind übereinander in zart«*n Konturen «li«- einz«‘lnen Bewegungsphasen d«-r Figuren gezeieluwt. «li«- dann als lebendes Bikl erscheinen sollen. Du tli«*se Figuren bi Ulet- elx-nfaUs jius s«*r kr«*«-hten. schwarzen Strichen bestehen, «li«- durch helle senkrechte Zwischen¬ räume getrennt sind, werden sie lieini V<»rül**rführen an den s*-iikn*cht«*n Linien d«-s Rasters einen Moment ausge- füllt. Dadurch erscheint «lie «-rste. «lann die zweite um! du- dritt«* R«‘wegungsphas«' des Hildes, die, rasch nach¬ einander g«-schen. (len Eindruck «ler Bewegung machen. Bisher gibt es erst Bihlt-r aus 3 solch«*» Phasen. Würden mehr solch«* lk*wegungsdetails vorhanden s«*in, «lann wäre «ler Eindruck noch U-sser. Radfahrer, s«*haukeln«le Kinder. FV«-htcr. Klavierspieler und allerlei Figuren sind bis jetzt in di«*ser Ausführung als leinende Bilder erschienen, die ganz origin«*ll wirken || CsSBgg) || Firmennachrichten || GsSBSSg) | Berlin. Neu «-ingetragen wurde di«* Firma ,fohann«*s Oschatz und als Inhalier der Kaufmann Johannes Oschatz. Kaufmann in Steglitz. Geschäftszweig ist Handel mit photographischen um! I*r«»jekti«»nsartikeln. Geseliäftslokal ist Markgrafenstr. 25. Berlin. Mit 20 immi Mk. Stammkapital hat sich hier «lie Firma ..l’sa** Kineraatographen-Theater-Betriebs-( Je- s«-lls«haft mit ls*schränkt«-r Haftung gebildet. Gt*schäfts- fiihrer ist der Kaufmann Adolph Falk in Charlottenburg Pirna. l’els-r «las Vermögen «l«*s Kaufmanns and MitIs-sitzers «l«*s Dedrophon-Theaters Ott«» Wilhelm Himp«*l hier, wurde «las Konkursverfahren eröffnet. Konkurs¬ verwalter ist Rechtsanwalt Dr. Flachs. K«»nkursford«*rungen sind bis zum 14. Februar liiloaiidas Königliche Amtsgericht in Pirna anzuin<*ld«-n. Neue Films Ecllpte. In den Aloen. (Von Anneey oaeh ('hamonix.) I liescr wunderschöne Film führt uiis in <li<- herrlichen Ho<-lial|>cii Savoyens, io «las Arletal, «la-s von d«*m König <l«-r Schweizer Bern«-, dem Mont Blanc U-hensw-lit wird. In bunter Reihe wechseln di«> «-ntzüokeiulcn Isrndsehaftshikler, wahrend in« der Zug entlang an «h'in toseoden Flusse Kier vorbei nach «h-i.i reizet,den ('hamonix trägt. Ein treuer Diene r. Meiers halten ihr Mh»agsschläfch.*n warum soll mm nicht .l*-an sich mit der hübsche«: Zofe Marie w as <!ut«-s gönnen 7 Sie hat «-inen gut«*«: Kaffee gekocht, und nun sitzen die Is-iden im t «arten und l»t-n<‘hm«*n sieh wie d«*r gnt-dige H«*rr und «li«* gnädig«- Krau. Aber ab«-r ti«*rr Mt*ier ist früher <-rwa«-ht wie sonst, «-r iila-rraseht dus Pärchen. - und nun kommt «t*-r Krach! Jean muss fort auf tl«-r St«-ll.-! t ! nd wut- und raehi-sclmau- ls-nd *i«>lit t-r ah. - Kr hat auch schon Meinen Plan gemacht. «in«i als Herr Mci«-r ins (ö-sindcvcrmietungshurcau kommt, spi«-lt «•r ihm dort, und nachher nis-h all<-rlei Isis«- Streiche. Zuletzt ats-r. naelKh-m d«-r arm«- H«-rr M«*i*-r sogar «las Opfer «-iut-s von Jetu» angi-stifteteu l «-Is-rfaUes geworden ist, rett«-t ihn di«-ser aus d«-n Hündi-n der ang«-t>li<-h«-ii Räuber und wirtl wüster in (inaden ange¬ nommen. Mari«- und Jean ala-r lacln-n sieh ins Kätistehen Ein Streifzug durch Sumatra. Wir hata-n Oeing«»heit, « inen Blü-k in das lads-ii und Treiben d«-r Ein- gelmn-nenla-i-ölkeruiig Sumatras. einer hoHäitdiseheu Kolonie, zu tun. Wir «ehe«» die Malaii'iifrau«*»» ihren Markttag al»halt«-n und das Treila-n in i-int-m Kingehorenenviertel einer Küstonstadl Besomlers inl<-r«-Hsaut ist als-r ein Schwerttanz. d«-r uns von «-inigen malaiiselH-u Kriegi-rn vorgeführt wirtl. Ih-n Schluss dieses luM-liin- ten-ssai»t«*n Films bildet der liesueli eines alt«-n, zerfallenen Hindu t«-in|N-ls, dessi-n schone Fresken aus der Ha-ligionsgi-schieht«' der Hiixlu mit wunderbarer Schärfe wü*dergegeben sind. K i u fi ine r K a - «-. H«-rr Fritz isst g«-m Käse; bes««iiders ala-r einen sidclit-ii. der ehr scharf riecht. Auch h«*ut«- hat cs ziun Nachtisch ein«-i» Käse gegeben, v«»r dettaen Gerüche Frau, , w ohn und