Der Kinematograph (March 1910)

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No 16« Der Kincmatograph — Düsseldorf. farbige Photographien sollen schon auf dem genannten Wege erzielt worden sein. I Oer Auszug der Kinder Israels dureli das llnte Meer im Kineiualttgraplieii. Vor kurzem wurde : n den Kim- matograph -nth. at.-rn unter allgemeinem Ihifall die erste Serie «h-s a liier i kan i sehen S<-usat ionsbild<-s ,.l>as Lels-ii Mosis". biblisch«- Kpistxlfii aus diir Zeit «h-s grossen Pro plieten. vorgcfiihrt. Sie schilderte in packender Weise die Gehurt und die Errettung des Moses an den Ufern des Nils durch die Tochter Pharaos. Mit Itecht gefielen in dein iinifangreiehen Hildedie historischen Kostüme i nd die präch¬ tigen < irupiM-nzusamuienstellungcn sowie die Aufzüge der ägyptischen Krieger. Das Publikum, das so zahlreich in die Kinematographentheater strömt, hat offensichtlich grosses Gefallen an solchen Darstellungen aus alter geschicht¬ licher Zeit oder aus der biblischen (•«•schichte, besonders die amerikanischen Kinematographentheater gelien sieh unendliche Mühe, die Schaulust der Menge durc i neue Mittel immer aufs neue wieder zu liefriedigcii. Das • triginellste. das bisher auf diesem fJebiete gezeigt wordei ist. konnte man unlängst in einem New Yorker Kino schtn. nämlich «li«- Forts«-tziing der olu-n erwähnten Bihh-rreihe ■ «len Durchzug Mosis und «l«-r Kiwh-r Isrnel durch «Ins Kote Mier. dessen Wasser sich vor ihnen öffnett*n. Wie «las nun dar¬ gestellt wird, verrät ein *ensuti«»nsliistcmcr Reporter, «h-r zugleich eine genchickt«* Iteklanie für da - Unternehmen bi«*t«-t. w i«* solche im I^and«- «!«• unliegrenzten Möglich- keiten iM-kanntlieh gang und gäbe sin«l. Das R«>t«‘ Meer ist — man staune «‘in«- Bai in der Nähe von New York. In dieser Bai hat der Photograph eine rchmale Landzunge entdeckt, «fie. w«*nn KIiIh- herrscht, gan • tr«>.-k<-i« Ii«-gt. während sie. s«iluild «lie Flut eintritt. si«-h unter Wasser liefibdet. Der Photograph lx*gab sich, na -hd m er sich den Schauplatz «h*r Szene, die er darstellen wollte, ausgesucht hatte, zu Beginn «!•• • Ebbe an d«-n Strand un«l harrt«- hi«*r sechs Stunden aus. während welcher «-r zahllose Bihler auf die Platte bracht«- Als dann dt«- Samfbarre tn«-ken lag. liess er Muss und die Kind«-,- Israels Revue passieren. Die ..Flüchtlinge" konnten daruuf nach Hause gehen, während il«-r Photograph noch weiter«- sechs Stunden dablieb, um au«-h die Flut in ihrem ganzen Verlaufe zu photographieren. Die Wirkung war. als alle Photographien aneinandergereiht wurden, geradezu überraschen«!: v«»r Moses öffneten sich «lie Wasser rasch und ungestüm, während sie sieh hinter ihm mit solcher Vehemenz schlossen, «lass es den Beschauern angst und bange ums Herz wurde. -gw- Die Verzollung von Kinematographeiifilms in \merika. Durch verschiedenartige Klassifizierung l>ei «l«-r Verzollung v«»n Films, die nacn den Vereinigten Staaten von Nordamerika eingeführt werden, veranlasst, ver¬ langten die Firmen, die sieh mit der Einfuhr von Kinemato- graphenfilnis befassen, dass die Verwaltung der Union «uler die für solche Fälle vorgesehene Taxierungsstelle <li«- Be¬ stimmung treffe, ob «l«*rartige Einfuhrartikel als photo¬ graphisch«- Films verz«illt werden müssen otler ob si«* als Waren zu verzollen sind, in denen Kollodium «xier eine andere Verbindung des Pyroxylins das hauptsächlich in Bv-wertung kommende Material bilde, wie es die Zollsammel- stclle entschieden hatte. Die Verwaltung uberwies die Erledigung «lieser Frage an den Kreisgerichtshof «l«*s siid- liehen Distrikt«-s von New Y«irk. Di«- Entselieidung «lies«-s Gericht«, die von «lern Richter Platt gefällt wurde, besagt dass es merkwürdig «*rs<-h«-int. dass «len UebetTeiehern solcher Films gestattet sei, sie als geschützte Photographien eintragen zu lassen, während man sie an«h-rers«“its einen Z«»ll für etwas ganz anderes zahlen lässt. Er stellte sieh in Uebereinstimmung mit dem Board of General Appraisers und erklärt, «lass di;- Films als Photographien zu verzollen sind. Weltai|sste||ung«>ii u ml Welt:iUssb-lliiiigs|trojekl«‘. Nur wenig«- Wtx-hen trennen uns von der Weltausstellung Brüssel, «len-n Tore sieh am 29. April «I .1. «l«-m fri«*dli«-h<-n Wettbewerb «l«-r Naliom-n weit öffnen werden, lind nur wenige Monat«- von dein Beginn jener grossen internatio¬ nalen K|iezial-Ausstellungcn Eisenbahnwesen. Hygi«*n«- und Kunst . die in Buenos-Aites an die Stelle der ur sprünglieb geplanten Zent«*nar-W«-Itnusst<-Ilui»g treten. Ein ■ htlir später fei«-rt Italien da fünfzigjährig«- Jubiläum der Proklamation zum Königreich, und zwar in Turin durch eine weit ang«-l<-gt«- Int«- nationale Industrie- und Gcwerlx- Ausstellung, «lie an d«-ti hcrrliclicn Ufern «l«-s Po atifgehaul werdet» soll, in Rom «lureh «-in«- Internationai«- Historische. Ar<-häologis«-he und Kiinstaiisstellung. Zugi--i«h komtnt aus den Vereinigten Staaten von Amerika die Kunde von nicht weniger als vier W«-ltausslellungsprojekt<-n! Zunächst aus New York, woselbst man die .'fuujährige Wied«-rk«-hr «l«-r Bi-sieileliing der lns«-l Manhattan «lureh die Holländer feiern will. Für ili«- «ln-i übrigen Projekte soll «li«- für Ml!.'« in Aussicht genommen«- Eröffnung <l«-s Panama-Kanals den haupfsä<-hlichst«-n Anlass bilden. Mit der Weltatis- stellung San Francisco ist la-reits der amerikanisehe Kon¬ gress la-fasst. Das kleine Sau Di<-go, da« «-Ix-nfalls gelegen!• li li «ler Vollendung des Panama-Kanals eine Weltausstellung für sieh Ix-anspruchen nu ehte. wird voraussiehtli«-h Ix-n-il- je.zt durch die gross-- Koukiim-ntin „am Goldenen Tor" zur Aufgabe des Planes gezwungen sein. En.ilieh will auch New Orleans nicht zuria-kstehen und sein«- Weitaus*!« llung liatx-n Und im Orient soll, wie die „Ständige Ausstellungs- kommission für die Deutsche Industrie" weiterhin lM-ri«-ht«-t frühestens 1911 eine Internationale Allgemeine Ausstellung in Konstantino|M-l zur Verwirklichung gelangen, während im fernen Osten die von d«-r japan sehen Regierung ur- sprünglieh fiir 1912 Ix-ubsi htigti- Grosse Japanische Aus¬ stellung in Tokio zunächst auf I9IT verschoben worden ist Auch in Frankreich, dem Lan«lc «l-r Weltausstellungen par exeellenee. wird, nachdem man den traditionellen elf¬ jährigen Turnus für 191 I verstreichen liess. immer wicd«-r «ler Plan einer neuen Weltausstellung Paris trotz vi«-l«-i • ;«-gm-rs«-haften in weitesten Kn-isen v«*ntiliert un«l hi«-rfüi «las Jahr 1920. als fünfzigjähriges Jubiläumsjahr «l«-r Gründung der drittt-n Republik, in Aussicht genommen