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Der Kinematograph (March 1910)

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No. 166 Der Kinematograph — Düsseldorf. Aus dem Reiche der Töne Die Grammophon - Platte oder -U/alzc. Betrachtet man aU I>aie oder Fachmann die liespicltc Walze txl«»r Platte des (Grammophons mit Aufmerksamkeit, so wird das Auge unwillkürlich durch die verschiedenartigen Zeichen, die denselben aufgeprägt sind, gefesselt Man sieht Striche. Punkte, Dreiecke. Quadrate in bun cm Durch¬ einander. die durch die Lupe betrachtet, mit zarten Linien verbunden sind und in ihrer (Gesamtheit «»in Tonstiick »»präsentieren. Es regt sich unwillkürlich in dem Beschauer der Wunsch, eine «lerartig bespeit«» Platte oder Walz«» auch o h n e Zuhilfenahme des Grammophons ablesen zu können Versuch«» sind du/.u schon gemacht, vor äufig mit negativem Resultat, wie wohl auch nicht andt»rs zu erwarten war. Untl «loch Italien die Versuche zu Feststellungen geführt di<» die Möglichkeit in si.-h tragen, auch von «1« n Walzen und Platten die Zei« hen ebenso zu entziffern, wie die Schrift der Telegraphen- oder Stenographenzeichen. Beim Tele¬ graphen ist dies unschwer, da di«»s«»r ganz bestimmte Zeichen wiedergibt, schwieriger schon b«»i de.» S «»nographi«». die, abgesehen von den verschiedenen Systemen, auch mehr «sler weniger eine ander geartete handschriftliche Individualität zeigen. Die letztere prägt sich bei den Walzen und Platten noch mehr aus. weil hier der Schall der Töne nach f«»st«»n Regeln auf die Walze respektive Platte übertragen wird. Spricht ein und dies«*ll*e P«»rson in d«*n Aufnahme- Appa-at zweimal dieselben Worte hinein, so ergibt Platt«» txier Walze schon eine abweichende Zeichenschrift, da sich die geringst«» Abweichung im Klang der Stimme durch anders geartete Wellen un«l Zei«»h«»n erkennbar macht. I)i«ser Kontrast in der Aufzeichnung «»rhöht sich, wenn es sich um ein Gesang-od«»rMusikstück handelt, das je nach dem Empfinden, dem pianisieren oder dem fortisieren. andere Zeichen bildet. Trotzdem geben Walzen oder Platten das gleiche Stück wieder, mit «len» Unterschied, dass die Klangfarbe und «lie Charakteristik d«»s Künstlers genau nach «1er geheimnis¬ vollen Zeichenschrift aufgezeichnet und wiedeigegeben wird. Die Zeichen der Platte oder Walze sind also analog den Handschriften, die ja so vc's<»hi«»d«»nartig sind, als «»s Menschen gibt; und doch liegen hier bestimmte Buchstaben vor, die die (Grundlage ties Schreibens bilden, und tr«»tz ihrer Versehiedenartigkeit d a ss el be zum Ausdruck bringen. Diese Erkenntnis und Feststellung muss daher auch auf die Zeichen und Figuren der Grammophonsehrift Anwendung finden. Allerdings erweitern sich hier die Schwierigkeiten, da es sich hier nicht nur um Buohstalx»n dreht, sondern auch um Töne, derer« Klangfarbe in Verbindung mit dem Wort oder Zeichen sich stets anders gestalt«»t. Trotz alledem ist bereits festgestellt, dass einzelne Laute di«»s«»lben charakteristischen Figuren zeigen. Das a z. B. ist durch ein Dreieck erkennbar, das allerdings in den verschiedenartigsten (»«»staltungen der Platte oder Walze einverleibt wird. Es ist rechtwinkelig und ungleich, aber immer als Dreieck erkennbar, so dass man «len Faden erhalten hat, um weiter zu forschen. J; Die Schwierigkeiten, die bei diesem Studium zu iilier- winden sind. grenz«»n ans Ungeheuerliche. Als (Grundlage «lienen zwei gleiche Platten oder Walzen ein und desselben Tonstücks, von denen eines spielt, das zweite aber durch die Lupe verfolgt wird ^ Da es sich bei beiden um «lie gleiche Reproduktion handelt, so sollte man meinen, dass nun ein „Ablesen“ leicht erfolgen könne. Aber weit gefehlt. Es kann nur teilweise das Ton¬ st iick verfolgt werden, und dann werden Vergleiche mit anderen Platten gezogen, di«» vermeintlichen Resultat'' aufgezeichnet, trotzdem aber nach woehenlangen Prüfungen und Mühen wenig Positiv«*s f«»stgest«»llt ,I«»denfalls wird auch «li«»s«» Forschung ni«»ht erlahmen ; was die (Gelehrten weit zu ergründen sucht, pflegt sie mit eiserner Konsequenz zu verfolg«»», und eine I/ösung des Rätsels zu finden, die uns «li«» Platten un«l Walzen auf g«»lx»n, wird auch für weitere Kreise nicht ohne Interesse sein Notizen. Ilie kommende Osterzeit erfordert schon jetzt für den tüchtigen Kinobesitzer Vorbereitungen in bezug auf ent- spreehende Programm-Darbietungen. Aus dem Anlass wird das in tli«»s«»r Nummer liefindliehe Inserat der „Int. Kinematographen- und Lieht-Effekt-Gesellschaft“, Berlin, von besonderem Interesse sein. Die offerierte Tonbild- Serie: ..Christus' nach der gleichnamigen Oper von Anton Rubinstein bietet in ihrer gewaltig«»» und hnchkÜ!iHt]crisch«‘n Massenwirkung glänzenden Anlass zur Entfaltung wirkungs- voller Reklame un«l bietet (Garantie für ein«»n ständigen, ununterbrochenen Massenbesuch während der Charwoche SYMPHONION- SCHALLPLATTEN mit Saphirstift, also ohne Nadelwechsel spiel¬ bar, vom Rande aus anfangend. Doppelseitig be¬ spielt, 25_cm groß. Nach Auswechslung den Schalldose auf allen Sprechapparaten • bei Automaten nach Abänderung des Schallarms und der Auslösevorrichtung zu verwenden, asr Im jeder einschlägigen Handlung zu haben. Bezugsquellen weist nach die Symphonionfabrik Aktiengesellschaft -j— Leipzig-Gohlis --— Rheinisch -Westfäl. Films-UßM-u. Tausch-Institut Düsseldorf, RlOSterW. 59. Kluppsitz-BönKß in moderner, tauberer Ausführung liefern Opel & Kühne, Zeitz. Verlangen Sie unsere Preisliste. Verlangen Sie Tausch- und Leihbedingungen. liUligste Preise. Prompte Bedienung. 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