Der Kinematograph (March 1910)

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No. 168 Der Klnematograph — Düsseldor f. nur auf ein»-, wenige Millimeter betragende Breite in ihrer Ausdehnungsfähigkeit beschränkt waren Die Arme können Ix-ispU-ls weise über Kreuz und stemartig angeordnet werden. Ih n V<»r/.ug verdient eine Form. Ihm welcher i i den Schall trichter die Sehwingungen von * Kreisringfläehen ein treten, denn diese summieren sich und tieeinflusscn in kräf tiger Weise den Schreibstift. Es ist hier wie saust auch die Formenwahl eine Frage, die nach den jeweiligen Umständen und nach den Zwecken, denen der Apparat dient, :u beur¬ teilen ist. Ferner kommt lickanntlich die Grös-e des Appa¬ rates ülH*rhaupt und schliesslich auch die Grösse des Schall¬ trichters in Betracht. Ein Fachmann, welcher mit tierartigen Krfindungsprinzipien selbständig Versuche anstellen will, kunn nach den vorliegenden Vorschlägen im wesentlichen aus den Grundgedanken schöpfen und diese als Ausgangs¬ punkt für die verschiedenen anzustellenden Experimente benutzen. Es ist eine alte Welt Weisheit, dass wenn zwei dassellte sehen oder tun. es mich lange nicht •lasseilte ist. Dann erscheint mir die Arbeit eines Bussen auf diesem Gebiete erwähnenswert. ln seiner Begründung geht er von der Fähigkeit der Membrane, die Töne verschiedener Höhe mit richtiger Kraft und Klangfarlx- aufzuzeichnen oder wiederzugeben aus, indem er diese in erster Linie als von der Stimmung abhängig erklärt. Diese Stimmung als einer der ersten Aufgalx-u beim Bau der Apparate erfordert Itekanntlieh entsprechende Auswahl der Grösse und Stärke des Materials, die richtige Befcstigungsweise der Membrane «xh-r deren Aufspannung mit Zuhilfenahme eines federnden Stiftträgers, ferner die Regulierung de* Druckes vom Sprech- bezw. Aufnahmestif' auf die Hatte oder Zylinderoberfläche. Sie hat schon manchem Fachmann schwere Sorgen bereitet. Ik-r Buss,- lässt die Membrane nun aus einem festen Material herstellcn und mit bieg¬ samen und dehnbaren Bändern versehen, während gleich zeitig die Schalltöne eine geeignete Vorrichtung besitzen, um di« genannten Bänder mehr «sler weniger zu s|>annen und dadurch die Stimmung der Membrane zu bewirken. Da letzteres nur durch die mehr «sler weniger gross»- Spannung der biegsamen, elastischen Bänder geschieht.• während »ler steile Teil derselben ohne Bedeutung bleibt, so kann der Durchmesser des letzteren nach seinen Angaben mög¬ lichst gross gehalten werden, denn die Stärke des wieder¬ gegebenen Tones nimmt mit der Grösse tler arbeitenden Membranoberfläche zu. Seine Membrane kann entweder aus zwei »»der aus mehreren Stoffen bestehen, nur muss ein fester dabei verwendet werden, also lkeispielswei.se Hart¬ gummi usw . während der andere, hauptsächlich für die Stimmung in Betracht kommend«» Teil der Membran«- aus luftdichten Geweben, Gummi und d«-rgi. Ix-stehe.i kann B«-dingung hierbei ist nur genügende Biegsamkeit un«l Dehnbarkeit des Materials. Membranen «lieser Ar. können sowohl als Schallgetier wie auch als Schallnehmer mit dem gleich guten Resultate verwendet werden. Kr sagt uns ferner, «lass lx-i Schallgeltern tler Stiftträger, welcher auf dem festen Material der Membrane l»efestigt wird, nicht nur die Mitte dersellieii, sondern U-inahe die ganze zur Arbeit bestimmte Mcmhraiioherfläche in Schwingung versetzt, was eine stärkere Wiedergal»«' des Schalles, die Beseitigung von Nebengeräuschen oder «loch zum mindesten eine sehr starke Abdämpfung derselben zur Folge hat. Bei Schall- nehmem wird nach Verwendung dieser neuen Membrane erhofft, dass sie nur die wirklichen und alleinigen Sehwin- ungen des aufzunehmenden Schalles altsolviert und auf¬ zeichnet. ^ Die Leistungsfähigkeit der Membrane soll n«»eh gesteigert werden, wenn man diesellie ls-i den Ix-kannten Einrichtungen mit zwei oder mehreren gleichzeitig arlx-iten- den Membranen anw-endet. Es ist in solchem Falle zur richtigen Wiedergabt« und Aufzeichnung der ganzen Ton¬ skala zweckmässig, jeder Membrane eine aml«-re Grösst« zu erteilen und auf eine andere Tonreiht- zu stimmen. Die Einzelmembranen können ja bekanntlich durch mehrere in ein und derselben Wellenfurche stehende Stifte jede für sich oder durch einen gemeinsamen Stift alle zusammen in Schwingung versetzt werden. Im zweiten Falle hält es dt-i IVhels-r als zweckmässig, die Vt-rbindung zwischen den ein zelnen Membranen und dem gemeinsamen Stiftträger ii anderer Weis«- zu bewirk«-!», wie «lies bisher geschehen ist um alle Vorzüge der olx-ii Ix-schrieIx-nt-n stimmbaren M«-m brane zu erzielen. Bei Plattensprechmaschinen mit pen«l«-l artig sieh Ix-wegenden Stiftträgern sollen die einzeln«-! Membranen nicht mit ein und d«-rsell»en Stellt* «les gemein samen Stiftträgers verbunden werden, sondern mit ver schiedenen Punktendesselben. Die Proport ionul-Verhältnis-, müssen zur Erzielung richtiger Besultat«- ausprobit-r werden. Je nach Verschiebung tler erwähnten Betestigungs stellen tler Membrane oder des Stiftes werden die Wirkung«-' an Klangfarlx-, Stärke und tiergleichen verschieden au« fallen. Auch die praktische Verwertung dieser Idee in Dienste der Aufnahmeapparate von Ph«»to-Ph«>nographei mit einer od«-r insbesondere mit mehreren stimmbarei Membranen ist wohl «>hne Schwierigkeiten möglich, nui müsste in diesem Falle an Stelle des Aufnahmestiftes ei: Beflekt«»r irgend welcher Art Ix-tätigt werden. Damit hätte ich eine Grup|x- von Neu«-rungt-n lx-tra«-htet, der i«-h alsbald eine weitere in ähnlicher Weise anschliessen werde Wo ein Austausch der Neuerungen uud Erfahrungen hinsichtlich solcher Fragen erwünscht ist. wird solch«-! sicherlich an dieser Stelle Baum finden und nicht zum min desten geeignet sein, di* unbestreitl»ar guten Frücht« einer g«-genseitigen Wrständigung zu zeitigen. Notizen. re- Eine gewaltige Neuheit bei Pullte freies. Wie wir eben in Erfahrung bringen, winl das Haus Pathe frerc- in allerkürzester Zeit mit einer Neuheit auf dem .Marki¬ erscheinen. die inslx*s«»ndere lierufen scheint, den Sprech m&schinen di«-s»-r Firma, den Pathephonen den Weg in den Schulunterricht zu ersehliessen. Es hand«-lt sieh um «ii- Erfindung eines Franzosen, namens De Pezzer, die »-- gestattet, gleichzeitig mit «ler Vorführung «-iner Sehallplatt auch deren Text vom Apjtarate ahzulescn und, so weit di«- i'lierhaupt möglich ist. den Gegenstand, von dem gesproch -t (und gelesen und gehört!) winl. auch in Biidform dem Avg< vorzuführen. Welche Bedeutung diesem Verfahren n Unterrichte, der mögliehst alle Sinne «ies Studierenden zu lx-s«-häft igt-n trachtet, zukommt, ist t*hne weiteres k'ai Der Apparat spricht z. B. c h i e n, der Text st reifen zeigt die deutsche (oder englische «xler italienische) Ueberaetzung H u nd , der Bildstreifen stellt den Hund dar. «ler Schiil« hört, liest und sieht als«» zu gleicher Z««it und kann eventuell noch tnitsohreiben und mit sprechen. Obwohl dies alles ohne weiteres möglich ist wird man doch vor einer allzu weit gehenden Ausnützung aller geistigen Kräfte in pädagogischen Kreis«*n eben«-’ zuuäelist al*»«‘h«-n als von der früher liblichen rein ein scitigen Schulung durch da* Ochsen, Büffeln (Buch!) od«-r Vorträge (Gehör) oder Demonstrationen Auge). Wit wir erfahren, dürft*« zunächst eine Art künstlicher Berlit schule geschaffen werden. Obwohl die Firma Pathe frercs im Besitze mehrerer Synchronlauf-Patente ist, liess sich d«x Ii für den vorliegenden Fall keines anwenden. Man musst- vielmehr zu folgendem Hilfsmittel greifen. Ein Pathephon und ein Telegraphens«-hreiber wurden synchron gestellt und sobald das Pathephon ein Wort erschallen liess, tippt* eine musikalisch geschulte Hilfskraft das Wort auf d< n Telegraphenstreifen. Sobald eine Platte abgespielt war. wurden die Worte aus der Morse Telegraphenschrift in gewöhnliche Typen übertragen und die entsprechenden Bilder «larunter g«*setzt. Zur Darstellung von Tätigk«-it«-n sollen künftig statt der ruhenden Bilder kinematographiscl»' Films verwendet werden. Die ersten, demnächst erscheinen den Apparate werden voraussichtlich aber noeh überhaupt keine Bilderstreifen besitzen.