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No. 171 Der K inematogi aph — Düsseldorf. U l l ägt Die Frage. ob sie dureh ein Glasprisma aueh so gebrochen werden, dass sie dahin fallen, wo sie naeh dieser ZahlenangalH- hingehören, soll hier unerörtert bleiben. Sie sind also iK'ispiels weist- gegenüber einem loten Strahle aueh nur quantitativ verseilitslen. Die grünlieh '.euehtenden liekaiinteii QuecksillH'rdampflani|H-n senden sehr viele ultraviolette Strahlen aus. die hIk-i* dureh das gewöhnliche (Jlas aufgehalten werden. Nur tjuarz und e n besonderes Uviolglas lassen sie passieren. Sie wirken au' Organismen verderblich ein. können ala-r l»ei richtiger Verwendung sehr wohl benutzt werden, um allerhand bös« Bazillen zu töten. Das Gebiet jenseits des Hot nennt inan das ..infrarote" Hierher fällt wie empfindliche Thermometer nach weisen, nur dunkle Wärmestrahlung, die weder auf Platte noch Netzhaut wirkt Die Intensität der Wärmeausstrahlung nimmt von Violett bis Kot ständig zu. erre »*ht jenseits des letzteren seinen höchsten Wert, um dann wieder ständig abzunehiuen. Die längsten Wärmewellen, welche man gemessen hat. betrugen 0 024 mm. Bei allen künstlichen Leuehtquellen kommt es darauf an. dass man möglichst kaltes Lieht erzielt Die Wärme, die die leuchtenden Strahlen zwischen Hot und Violett erzeugen, kann natürlich nicht ausgeschaltet werden. Aber es sollte keine Energie vergeudet werden, um die unnützen dunkeln Wärmestrahlen mit zu produzieren. Das ist all» rdings ein Ideal, was prinzipiell fast unerreichbar ist. weil die kurz¬ welligen Strahlen Ik-i Glühprozesscn nur mit den zuerst entstehenden langwelligen auftreten. Man muss sich »las so vorstellen, als ob ein Klavierspieler verpflichtet wäre, wenn er einen Ton anschlägt, auch sämtliche tiefer liegenden anzugeben. Wenn die Sonne zur Hälfte Licht, zur Hälfte Wärm.* spendet, so mag »las eben in ihrer Aiiigals- liegen: denn »iie Wärme und Licht zusammen sind die Kräfte, die alles Leiten wecken. W.e sich die Küntgenstralilen im ultravioletten Ge¬ biet unterbringen Hessen, so können wir »Iie elektrischen Wellen, die l>ei der drahtlosen Telegraphie ausgesendet werden. Iietreffs ihrer Länge in den infraroten Kaum ver¬ legen. Die kleinsten gemessenen Weden betragen «» mm. doch gibt n anefa rw gdanw . Wie <1 1 < chsmiache Wirh—mlrcil und die Wirme’dw einzelnen Farben verschieden ist. s»» differiert auch ihr»* Leuchtkraft. Sie ist am liedeutendsten im (leib. Langlev hat nachgewiesen, dass der Leuchtkäfer (Pyrophorus noc- tiiucus) die rationellste kleine Lampe trägt Ihr Lichtchen ist intensiv grüngelb, und es wird keine unnötige Wärme pr<sluzuTt Bei Verwendung g«*wöhidicher photographischer Platten wird bekanntlich »las Blau sehr hell. Das ent¬ spricht nicht dem Eindruck, den uns diese Farin* macht, deren Leuchtkraft viel geringer ist als die des Geil». Um dem abzuhelfen. s»*haltct man bekanntlich eine Gelbscheibe vor, welche den komplementären violetten Strahlen den Durchzug wenigstens erschwert. Die heutige Physik führt sehr viele Erscheinungen uuf Wellenbewegungen zurück. Es gelingt ihr dadurch, scheinbar getrennte Erscheinungen zu vereinigen und ihre Verschiedenheit durch klare Zahlen Verhältnisse zu normieren. Auch wir haben elektrische, Wärme-. Licht- und Röntgenwellen zu einein System vereinigt, dessen einzelne Glieder sich lediglich quantitativ zu unterscheiden scheinen. Der „Bandwurrrv-Reisende. Humoreske von Alfred Zanoni. Paris. (8chluas.) Jetzt kam mir die Sache doch „böhmisch“ vor. Was wollte er? Den Artilleristen in einem Bandwurm verewigen? Nanu, der Mann wurde auf einmal nachgerade unheimlich, und ganz ängstlich schielte ich zu ihm hiniilier Er musste es iM-merkt halten, denn «*ifrig fuhr er fort : Nun ja. Sie staunen? Ibis ist alles ganz natürlich. Von den spanischen Stiergefechten, von denen ieh Ihnen noch gur nicht erzählt, von Afrika mit seinen Viktoria Wasserfällen, seinen Fluss- und Nilpferden, seinen Kroko dilen und Dia m an teil m inen, vom mondacheinglänzenden Bosporus, w ie von den ja|*anisclK*n Geishas, von den hrusili attischen Maultiertreibern, wie von »ler Schlacht von Casa¬ blanca. von den arktischen K»-gionen, wie von den Töpfern am Juan-Golf, ja selbst von Palermo. Messina mit ihren sizilialiisch«*n Schönen habe ich Bandwürmer gemacht. »Iie ebenso wie diejenigen von »len Walrossen. Seehunden. Eisbäreu und den von den Eskimos fabrizierten als wahrhaft g»-ltingcii und schön bezeichnet werden müssen. Sogar der tote Zola gab mir Stoff zu einem prächtigen Bandwurm '• „Sie, junger Mann, jetzt hören Sie aU-r auf mit Ihrem Jägerlatein' Lassen Sic sich im Institut Pasteur oder von Professor F»»rel in Zürich lichandeln. aber sprechen Sie kein Wort mehr von Ihren vermaledeiten Bandwürmern", schrie der »liek«- Rentier aus seiner Ecke dazwischen Mir hat ein solch«-s Kiest einmal wüst zugesetzt, und ich bin froh, das» ich ihn endlich kaput machen konnte Wenn SU* kein ästhetischeres Gespräch anfangen könnt n. soTTalten Sie gefälligst den Schnall«*!, verstanden!“ I»er Weitgereiste antwortete nichts. Er biss nur krampfhaft die Zähne zusammen wie einer, der sieh ver¬ zweifelt gegen das Lachen w ehrt. Bis Basel wtird»- tlic Hcis«* in tödlichem Schweigen zurückgelegt. Jeder gab sieh seinen Hefleklionen bin und nur der dicke Rentier schnaufte und pustete wie die Rigi Bergbahn, wenn sie dem Gipfel zustrebt Dann und wann blinzelte er hinüber zu dem Mann, der Mim wer wetss — auf Wochen »len App«*tit verdorben hatte. Kaum batte der Zug in der schweizerischen Grenz¬ station Halt gemaeht. »In verliess »ler Rentier mit seiner Bandwurm-Angst »len Wagen und suchte ein anderes Coupe auf, sodass ich mit dem mir sellist l>ed»-nkli<-li ver¬ kommenden Weltreisenden allein Zürich Zufuhr Wir batten kaum «lic Station verlassen, tla brach »ler Keisegenosse in ein unbändiges, nicht enden wollendes Gelächter aus. „Der hat sich v«ir mir gedrückt aus lauter Angst, er könnte von meinen Bandwürmern infiziert werden. Das ist köstlich, ha. ha!” Er liielt sich den Rauch vor Lachen. Mir kam die Sache immer kritischer vor und ich sagte ihm <li»*s auch unverhohlen: „Nu. bör«*n Sie. »*s war aueh nicht gerade t>r»|iiickli<-h als Sie sagten. Sie hätten s«-lbst vom toten Zola einen Rand wurm gemacht. Menschen mit schwachen Nerven können das nicht ertragen. Ich finde, dass Sie mir unbedingt eine Erklärung schuldig sind. Was sind Sie denn eigentlich ?" „Sie fragen noch?“ antwortete er mir hierauf, dalt»*i seinen Schnurrbart wieder zu einem .Hs ist erreicht" zwirtielnd. „Das konnten Sie doch heiaushören aus dem lH*reits Gesagten. Ich bin B a n d w u r m - R «• i s e n d e r . fabriziere Bandwürmer und verdiene viel Geld damit. Als ich den grossen Zeppelin mit seinem mich grösseren Luft¬ schiff licrumgondeln lind dann das letztere gar be: Echter- dingen explodieren sah. flugs machte ich davon wie auch von allen anderen modernen Aemplanen Bandwürmer. Selbst von Ihnen könnte ieh einen solchen drehen, wenn Sie mir dabei behilflich sein wollten." Das war mir dtn-li zu toll! Entweder war der Mensch da vor mir ein Verrückter oder er war ein Aufschneider gegen den Münchhausen sich w ie ein Waisenknabe ausnahm Herr". schnaubte ieh ihn wütend an. wenn Sie faule Witz»* machen wollen, dann suchen Si«* sich dazu einen Dummem aus. Mir kommt vor. als hätten Sie «*111 Loch im Verstand'" „Nur gemach, werter Herr Nachbar“, entgegnete er mir läch«*lnd. „ich begreife, dass Sie aufgeregt sind; aber an »ler nötigen Aufklärung will ich’» nicht fehlen lassen, voraus-