Der Kinematograph (April 1910)

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Der Kinematograph Düsseidort. No 173 Regulierungsmittel bei Sprechmaschinsn. Von Friedrich Webcr-Robin. Um die rein phonetische Leistungsfähigkeit der Spreehmaschinen zu steigern, bedurfte es einer Keihe mechanischer Hilfsmittel, welche liier unter dem Sammel¬ namen Kegulierungsmittel einer Betrachtung unterzogen werden sollen. Es ist hierbei keinerlei Rücksicht darauf genommen, ob die Praxis sich dieser durchweg erfinderischen Ergebnisse bemächtigt hat, denn weder die Bejahung noch Verneinung dieser Frage wäre ein obeolut sicherer Beweis für die Vollkommenheit des Gegenstandes oder für seine Unbrauchbarkeit. Es still vielmehr eine Art entwicklungs¬ geschichtlichen Bildes in gedrängter Form gegeben werden, verbunden mit der Absicht, dadurch Anregungen für neues Schaffen zu bieten. Der Hauptgedanke beim Werden von Regulierungs¬ mitteln ist die Beseitigung störender Einflüsse, wozu in erster Linie Nebengeräusche beim Betriebe der Sprech¬ maschine gehören. Die Kette von Reform versuchen dieses Gebietes eröffnet ein amerikanisches System mit dein Ziel, die Schreib- und Sprechinstrumente in Phonographen, in denen dieselben |iarallcl zur Phonograinmzylinderfläch ■ be¬ wegt werden, so zu lagern, dass die in letzterer auftretenden Unregelmässigkeiten die Arbeitsleistung des Apparates nicht beeinflussen. Diese Aufgabe sollte dadurch ihre Lösung finden, dass man das aus Schreib- bezw. Sprechspitze. Diaphragma und dem das Letztere stützenden Rahmen bestehende Instrument an einer Seite mit seinem Gestell in solcher Weise drehbar verband, wie es zum Nachgeben nach aufwärts erforderlich ist. Zugleich wird es ourcli den Zug einer seinem Gewacht entgegenwirkenden Feder so ausbalanciert, dass es sich nur mit schwachem Druck gegen die Phonogrammzylinderfläche stützt. Beim Dureh- gleiten einer Erhabenheit derselben unter der Spitze wtrden sogleich je nach Stärke des Druckes Spitze, Diaphragma und Rahmen als ein Ganzes zusammen zurückgehoben, damit <lie Beziehung zwischen Spitze und Zylinderfläche keinerlei Aenderung erleidet. Der Normaldruck bleibt also gewahrt. Dem gleichen Kopf entsprang eine Einrichtung an Phonographen zum Abheben des Schreib- und Sprech- werkzeuges von der Schreibfläche. Letztere sollen während tles Abdrehens der Phonogrammzylinderfläche in sicherer Entfernung von ihr/gehalten werden Eine dritte Auigabe liesteht in folgendem: Es ist von der Beobachtung aus¬ gegangen worden, dass bei Phonographen mit Vereinigung von Schreib- und Sprechstift an ein und derselben Membran die Stifte bis dahin durch eine Drehung der Membran abwechselnd in und ausser Eingriff mit der Walze gebracht werden. Hierbei kam häufig eine Berührung der Walze durch lieide Stifte gleichzeitig vor, wodurch die Aufnahme und Wiedergabe unklar ausfiel. Zur Beseitigung solcher Zwischenfälle ist der Gedanke veröffentlicht worden, die lieiden Stifte in einer zur Walze senkrecht gerichteten Linie anzuordnen, damit zur Verschiebung der Membran quer zur Walze nach Walil der eine oder andere Stift mit der Walze in Eingriff kommt. Gleichzeitig ist ein konisches Verbindungsrohr als weiteres Regulierungsmittel bemerkens¬ wert Dasselbe ruht frei schwingend einerseits im Sohall- rohr, anderseits in einer Aushöhlung über der Membran, tu dem Zwecke, während der Verschiebung derselben die Verbindung zwischen ihr und dem Schallrohr aufrecht zu erhalten. Dann ist eine Vorrichtung für den Rücktransport ‘ler Membran liei Phonographen oder des wirksamen Teiles von anderen Apparaten erwähnenswert. Sie bezieht sich im wesentlichen auf jene Gattung, welche durch Einwurf eines Geldstückes in Bewegung gesetzt und schliesslich auch l>ei anderen Musikwerken in Anwendung gebracht wird. Eine genaue Beschreibung des Mechanismus würde zu weit führen, es dürfte genügen, wenn die Existenz der Einrichtung unter Hinweis auf ihren Zweck liekaiiut ge¬ geben ist. Nun folgte eine liefestigungsVorrichtung für Membrankapseln. deren Wesen aus dem Wunsche hervor¬ gegangen ist. die Mittel der Wiedererzeugung von Tönen und Lauten dem Charakter derseliicn liessor als vorher anzupassen, da ein gesprochener «ider gesungener Ton anders als ein von Instrumenten herrühreiider geartet ist. Aus diesem Grunde wurde die Schaffung von Npczial- memhranen angestrebt, die in ihren Mass Verhältnissen entsprechend konstruiert sind und je nach Bedarf an der beweglichen Schall-Leitung »»gebracht werden können Die Befestigung der jeweilig in Frage kommenden Membran¬ kapsel sowie deren leichte Wiedereiitfernung erfolgt durch einen an ihrer Rückseite befindlichen Mechanismus unter¬ halb der Mündung der Schall-Leitung. Durch eine bestimmte Anordnung»weise des Leitungssystems, nach der der Sehall im annähernd rechten Winkel zur Fläche der Membran erfolgen kann, wird das Uebrige getan. Von einem er findungs beflissenen Doktor in Buenos-Aires wurde die Technik mit einer Vorrichtung beschenkt, welche eine leichte und genaue Regelung der Spannung von Nadel und Membran eines Grammophons oder dergleichen auch dann ermöglichen soll, wenn der Apparat sich im Betriclie befindet. Der Urheber hat gar keinen grossen Sprung in das Reich neuer Gedanken gemacht, sondern den bei der¬ artigen Einrichtungen schon verwendeten Gewindestift einfach in liesonderer Weise angeordnet. Der Kernpunkt der neuen Technik liegt darin, dass der Gewindestift bezw. die auf diesem laufende Mutter nach Art eines Hebels auf den mit der Membran verbundenen Teil des Stift- oder Nadelträgers wirkt. Der Gewindestift mit Mutter still hierbei aber möglichst weit entfernt von der Verbindungs¬ stelle des Nadelträgers mit der Membran liegen, denn schon eine geringe Drehung der Mutter muss genügen, um eine verhältnismässig grosse Druckändtrung an erwähnter Stelle herbeizuführen. Nicht zum mindesten wird an eine der Hauptaufgaben derartiger Apparate, nämlich an die Ver¬ meidung von Nebengeräuschen I«eim Einstellen gedacht Letzteres soll hier innerhalb weiter Grenzen möglich sein. Hinsichtlich der Druckeinflüsse möge noch bemerkt werden, dass diese eine beliebig» Einstellung der Membran, ent¬ sprechend den verschiedenen Tönen, zulassen sollen. In Betracht käme dies z. B. für die Unterschiede einer Tenor¬ oder Ifaritonstimme, Orchester- und Blechmusik etc. etc Tonstärke und Druck auf die elastische Platte stehen in einem bestimmten Zusammenhänge. Wieder ein anderes Regulierungsproblem beschäftigt sich mit der Schalldose für Maselünen zum Aufzeichnen oder Wiedergeben von Lauten und Tönen. Anlass zur erfinderischen Arbeit gab der Umstand, dass der Nadel¬ halter bei Erfüllung des eben besprochenen Zweckes mit seinem oberen Ende bogenförmige Schwingungen macht, die in Hinsicht auf die Verbindung des Nadelhalters mit der Membran die Ton- bezw. Schallwirkungen ungünstig beeinflussen. Man steuert nach der hier vorliegenden Lösung diesem Uebel durch entsprechende Längenbemessung des Verbindungsmittels, weil dadurch eine Uebertragung des bogenförmigen Weges vom oberen Ende des Nadelhalters auf die Membran nicht stattfindet. Anderseits ist hier darauf Bedacht genommen, dass die Lagerstelle des Nadel-