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No. 183. Per Klnematograph — Düsseldorf. Es ist kein Zufall, dass gewisse Hotelzimmer von reisenden Aufnahmeteehnikern immer wieder und wieder gewählt werden, zum Beispiel in Wien zwei gross«' Zimmer im Hot«-l National «»der noch liesM«' int Hotel goldenes Lamm. Aufnahmen, die anderswo gemacht werden, unter¬ scheiden sieh durch mangelnde Klarheit s«*hr ungünstig v«»n den hier entstandenen. Die Firma Favorite in Hannover hat einen Aufnahme¬ saal gebaut, «ler geradezu ein W inderwerk raffinierter SchalllM'giinstigung ist. — .Jed«*s Wort ist in jedem Teile diest's Rifgelbaues klar und deutlich, stark und ohne Echo vernehmbar. Die Firma Pathe frtws in Pari« hat die Form eines U-tonierten Päraboloides für ihren Aufnahtneraitm gewählt. Iler Apparat steht am engsten Teile dieser Form, «ler oder die Sprecher im nächstgelegenen Brennpunkte. Hiedurch erreicht man eine ganz lK*son«l«‘n' Deutlichkeit «1 «t Auf¬ nahmen hei Rezitationen. Andere ziehen niedrige, rechteckige Räume vor, die durch Leinwandplachen, welche vom Plafond frei und un¬ gespannt herabhängen, abgedämpft werden. Andere wieder vermeiden diesen Umstand sorgfältig und weisen l»esond«'rs darauf hin, dass •*« zur Verbesserung der Akustik ein«*s Raumes wesentlich Ix- 1 trage, wenn tler- selhc möglichst keine Vorhänge etc. enthält. Jedermann weiss, dass die Akustik ein«'s ausgeräumten, ganz l«*«‘r«'n Zimmers ein«' bessere Ist als die eines mit Möbel, Teppichen und Vorhängen vollgepfropften. — Dass dieser Umstand im gewöhnlichen ls-lx-n und lx'i Aufnahmen meist an der menschlichen Sprache besonders auffällt, hat seinen ein¬ fachen («rund darin, dass mit Spraehlauten jedermann sofort Versuche machen kann, während ein Instrument oder ein Orchester nicht so leicht zur Verfügung steht. Zudem wird eine kleine Veränderung «xler untreue Wieder- gube im Klange eines Instrumentes bhws von einem genauen Kenner desselben bemerkt, während lx*i .Sprach Wiedergaben jeder sofort sehreit: Das klingt unnatürlich! Sprachaufnahmen sind also die empfindlichsten, und Resultat«* der Versuche, welche Sprachaufnahmen ver¬ bessern, sind daher in liesonderem Masse ge«*ignet. an:' die ganze Aufnahmetechnik verh eue rnd und verfeinernd zu wirken. Und gerade bei Sprachaufnahmen hat man mit kleinen, aus der Praxis des Kanzel-Kirchen- und Theatcr- liaues gewonnenen Erkenntnissen Umgestaltung«* n des Aufnahmeraumes vorgenommen, die sich auf das lieste bewährt haben. Di«' Theater und Kirchen konnten sich allerdings nicht ganz den akustischen B«><lingungcn unterwerfen, welche zur Verbesserung der Hörbarkeit von der Theorie vor- geschrielten werden, «1a vielfach architekt«>nisehe Hinder¬ nisse oder Beschränkungen «les Raumes vorlieg an, di«' nicht mehr zu überwinden sin«.'. Sie können daher auch nicht als Vorbild dienen. Allein bei Aufnahnterüunten spielt d«*rlei keine Rolle und es wäre sehr zu wünschen, wenn man sich zu einem kunstgerechten Neubau mancher derartig ver¬ pfuschter Säle entschlösse. Es ist hiebei nicht nur die Distanz (Echobildung) der Wände voneinander, die Form des Raumes (Nachhall!), sowie die Höhe desselben (Deckenreflexion) zu berück- sichtigen, s«>ndem es muss auch die Möglichkeit der Dämp¬ fung der .Schallkraft eines solchen Raumes vorhanden sein, und dies ist in neuester Zeit durch g«*spannte Fäden oder Iträhte mehrfach mit grossem Erfolg versucht worden. Diese Drähte werden nämlich durch die Schallwellen in Mitschwingung versetzt und entziehen dadun'h der Luftbewegung am Weg«' zum Plafond sowie zurück einen Itedeutenden Teil ihrer Kraft, sodass du* Reflexion sehr schwach und unwirksam wird, respektive in Praxis direkt aufgehoben erscheint. Das System, gespannte Drähte oder Fäden zur Vcr- Itesserung der Akustik anzuwenden, rührt angeblich von Ingenieur Engert her, der es im Chemie-Hörsaale der technischen Schule in South-Kensington und in der Kajx-I • des Keble-College in Oxford zuerst angewendet halten so',: Nach Rombert soll es aber bereits ein uralt«‘s Volksmitt I sein, dessen man sieh seit undenklichen Zeiten in den Kirchen Irlands und neuestens auch in Paris bedä-ic Unseres Wissen» existieren derartige Vorrichtungen in «1, r Kirche von Saint-Fin-Barre in Irland, in der Asyltim Hill <'ongregational (’hurch in Hertford. in «ler neuen Kirche von Not re Dame «les Chanips auf dem Boulevard Mont Puma» in Paris, in d«-r Madelainekirche ebendaselbst, sowie im Amsterdamer Industriepalast (Palys vetor Volkyt). u «lern jetzt vortreffliche Konzerte abgehalten werden. Die einzelnen Stahldrähte oder Baumwollfädcn, die rund drei Millimeter dick sind, werden kreuz und <pt«'r in Maschen von ca. 12 Millimeter Weite und 2 M«'t«*r Höhe über «I. n Instrumenten (resp. Köpfen der Zuhörer) gezogen un«l «las Resultat hängt sehr von «ler«l«*n Drähten erteilten Spannung ab. weshalb sie eigene Spannvorrichtungen U*sitzcn müsst :, Das lx*ste Resultat sollen jene I>rähte altgeben, die geznpn «xler angeschlagen «*in«*n T«m «*rzeugen, wie etwa ein«' ti« Klaviersaite. Gegenwärtig hat eine der ersten deutschen Sehall- plattenfabrikcn tli«'s«*s Verfahren zum erstenmal in unserer Industrie angewandt und man «larf neugierig s«‘in. welche Resultate sich hieraus für die Technik der Aufnahme < r- geben wer«len. Vem«*hm« n nach soll.-n die neuen Platt, n über alh's Erwarten gut un«l deutlich ausgefallen sein. Notizen. Max Boehine .V Co.. Aktiengesellschaft. Ilippoldiswalil«'. hat einen nur fiir Händler bestimmten Nachtrag zum letzten Hauptkatalog herausgegeben, «ler «lie HämII r- preisliste enthält und auch bereits «len Neuerung« n (\ r- nickelte Werke. aufklapphan*r Deckel etc.) Reehn cig trägt. Betreffs «ler Lieferung konischer, umklappbarer Tonarme hat sieh Vem«'hmen nach di«*««* Firma «len Usnm cii der Lindstroem-A.-G., Berlin, angeschlossen und leistet j«*dt (Garantie für jede Eventualität, die sich aus «len schwebenden l*rozess«'n ergeben könnt«'. Wie uns *li«‘ Wiener Generalvertretung mitteilt, ist in Kürze «las Er¬ scheinen ein«« neuen Modells der .Starktonschalldos«* /■« gewärtigen. Verwinden Sie bei grammephonlschen Vor- 5156 führungen Burchard Start ton sind die lautesten der Welt. Leihprogramm allerletzt« Neuheiten, für 1. u. 2. Wehe l*-i 2 Mal wochent Ic he'" Wechsel (evtl. Vertragsahs. hluss) zu mieten gesucht. Gefl. 0»- mit äusserster Pi-eisnotierung unter L L 5861 an den Kineni®