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dem Reiche der Töne ^ ^ Fachzeltuns för Klnematosraphle, Phonosraptile und Musik-Automaten Bezugspreis: inertaliihrlieh Inland Mk. 2,10 Anzeigenpreis: Nonpareille - Zeile 20 Pfg. Ausland.. 2,75 | Stellen-Anzeigen die Zeile ... 10 m Schluss der Redaktion und Anzeigen-Annahme: Montag Abend. > „Vtrlag das Kinamatcjraph", PQisaldor*. Posltadi 71 Alleinige Inseraten-Annahme für Frankreich, England und Belgien durch die Compagnie gtndrale de PuWieiti John F. Jones & Cie. in Paris, 31 bis, rue du Faubourg-Montmartre. Düsseldorf, 24. August 1910. Erscheint jeden Mittwoch. Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise, verboten. Der Kinematograph als Volksbildungsmittel. Keine ändert* Erfindung der letzten Jahre war berufen, iti erster Linie ein Volksbildungsmittel allerersten Ranges 1 werden wie der Kinematograph. Mit einer erstaunlichen ( ; ' -ohwindigkeit hat ein an und für sieh nicht allzu kompli- z " iler Apparat seinen Weg über die ganze Erde gefunden und gemacht. Wenn wir heute in dem südlichen Teil i'traliens in der Stadt Albany ebenso gu. den rollenden Klm a nt reffen können, wie in de** Fried riehst raase in Berlin, -i i-t es nicht allein die leichte Handhabe des Kinemato- graphen. der er diese enorme Verbreitung verdankt, son¬ dern lediglich ist es der Bedeutung als Lehr- und Bildungs- inittel zuzuschreiben. dass der Kinematograph dort, wo er nur leise anklopfte, sofort ein offenes Haus fand. Es wer- d* >i jahraus, jahrein so viele Erfindungen getätigt, die ein- fach üliersehen werden und um die man sieh keineswegs kümmert. Die Erfindung des Kinematographen war aber von allen Erfindungen nach längerer Zeit wieder einmal «ne solche, um die man sich kümmern in u s k t e. So ist cs erklärlich, dass der Kinematograph •in Fluge die* Welt erobern konnte. Die nahezu unbegrenzt.* Bcw underungsmöglichkeit lässt ihn als ein Volksbildungs- m 'ttel erscheinen, wie ein zweites kaum erdacht werden wird. d. h. so wiedergegeben werden, dass man imstande ist. die kleinsten Vorgänge in der Xctur in vergrössertem Zustande haarscharf zu sehen. I>aher bietet er für die Menschen eine Fülle von Belehrenden und Sehenswertem Zumal für die Wissenschaft ist er von unbezahlbarem Wert, da selbst mikroskopische Vorgänge etc. von ihm aufgerangen werden können. Aber nicht allein dieses ist von Wichtigkeit, sondern auch die Wiedergaben verschiedener Teile des Handels, der Technik, des Gewerbes sowie der Industrie sind für alle Menschen belehrend um! interessant. Die Bearbeitung eines Tabakfeldes in Batia bietet ebenso viel Anregung, wie die Vorführungen der Arbeiten in einer grossen Kaki— oder Zigarettenfabrik. l)ie Montage eines Kriegsschiffes dessen Stapellauf etc. etc. bietet eine Fülle von Anregungen Und dann, der Arbeiter der am Abend auf eine neun bis zehnstündige körperliche Arbeit zurücksieht, findet in der Lektüre, da er nicht mehr über die nötige geistige Frische verfügt, keine Erholung: hier tritt der Kinemato¬ graph in sein Recht und erleichtert dem W"issensbedürftig**n und Unterhaltung wünschenden die Arbeit, sieh selbst zu !>elehren oder zu unterhalten. Nachdem dies von den arbeitenden Klassen erkannt worden war. stieg die Be¬ sucherzahl der Kinematographentheater enorm und ist zu solcher Anziehungskraft gewachsen, dass seitdem die kleinen Säle nicht mehr ausreichen, die Zahl derer zu fassen die am Abend nach getaner Arbeit Erholung und Unter lialtung suchen und zugleich eine Bereicherung ihres Wissens. W. Berger. Als Meister Edison vor etwa 15—20 Jahren mit seinem «einen Apparat herauskam. der uns beim Hineinsehen in f* Stereoskop und dup-h Herumdrehen einer Kurbel |el>«*nd*-> Bildchen zeigte, da ahnte man noch nichts von den heutigen modernen Kinematographentheatem. Aber wodurch ist nun der Kinematograph zu solch einer Bedeutung gelangt, zu einer Bedeutung, dass sich *e"»st die Direktoren des 1 YovinziaLschu 1 kollegi ums und <t *‘ r Minister der Unterrichtsverwaltung damit befassen ? Ih*r Grund ist nur darin zu suchen, dass der Kincmato- ^ph eine beispiellose Verbreitung gefunden hat und geradezu dazu berufen war. ein Volks bi ldungsmittel von unschätzbarer Bedeutung zu werden. Jede, auch die schnellste Bewegung kann von dem 1 1H*matographen festgehalten und reproduziert werden. Von Brüsseler Kinematographentheatem. Wenn man von Berlin kommt, dann staunt man über die Fülle der Cinemas in der belgischen Hauptstadt, nicht minder aber auch über die gediegene Pracht und Eleganz ihrer Inneneinrichtung. Ja, oft begegnet man sogar einem Luxus in der Ausstattung, der einem die unwillkürliche Frage auf die Lippen drängt: Ist das hier ein „Kientopp ' oder irgend ein Klublokal für die vornehmste Gesellschaft ? Je nun — man könnte auch das letztere behaupten Ich habe oft genug beobachten können, dass namentlich auf dem Boulevard du Nord manches Lieht bi ldt heater zu einem distinguierten Rendezvous geworden ist. Man