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No. 197. Der Kinematograph — Düsseldorf. Karotin«*. nunmehr wtzcn wir uns einfach für zehn Kcichs- pfcnnigc in einen Filmzirkus und lass- n cli ganze Chose einfach an uns vorülH-r jondeln. Giossartig. was? * » Der Kmst der lelienden Bilder wird hierzulande nicht verkannt. Die Tiersehutzgc sclls • aaft in San Francisco, Califomien. hat eine Serie lebender Bilder auf nehmen lassen, um die wohltätig«* Arlieit der <h s»*lls.*haft zu ill’ stri«*ren und Pferdeb«*sitzer zu veranlassen, ihren Tieren bessere, und zwar die richtige Behandlung angedeihen zu lassen. Der amerikanische Konsul in Saloniki (Türkei) macht amerikanische Filmfabrikanten auf den grossen Ih-darf von Films in d«*r Türkei aufmerksam. Das Land erwache «■rst jetzt und leln-nd«* Bild«*rVorstellungen sei«*n tägli«*h von Taus«*nden besucht. I>er Bedarf an Films wird z. Zt. ausschliesslich von französischen um! italienischen Firtn«*n gedeckt. Wie ich unsere Yanke«*s kenne, wird «*s nicht m«*hr lange dauern, und amerikanische Films sind in «ier Türk«*i so gut lx*kannt. als Sehnak«*n am Meeresstrand. Und die deutschen ? Dr. Bert hold A. B a e r. Philadelphia. Pa. Kunst und Schönheit im Dienste des Geschäfts. Khenso wie Kultursteige-ting und Erhöhung der B«*- diirfn'sse sind auch Kunst Verfeinerung und w ahres S« hön- lieitsempfind«*n je zwei unzertrennliche B<*griff<*. Durch unser mit Macht vorwärtsschreitendes Kulturstrelien geht eine im selben Masse sich steigernde Erhöhung der Be¬ dürfnisse. Wir Italien dadurch «*in gewisses Verständnis für wahre Kunst erhalten, ein Kchönheitsempfmden, das uns früher fremd w ar Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung, den wir allenthallien in den letzten Jahrzehnten unver¬ kennbar zu verspüren liaticn. hat seihst die untere Schicht des Volk«*s ihren Schönheitshunger, den Drang nach Kultur¬ verfeinerung erlialt«*n und davon Besitz ergriffen. Wer als aufmerksamer Beoliacht«*r sehenden Bli«*kes die Um¬ wandlungen lieobacht« t. die sich im öffentlichen Is-Iwn, Itcsondcrs in d«*n l«*tzten Jahr«*n, vollzogen hallen, ist geich¬ zeitig auch ein ständig aufs neue überraschter Zeuge d«*r praktischen Nutzanwendung «l«*r neuen Lelienathese, «lass rea'er Zweck und id«*ale Schönheitsform sich sehr wohl vereinigen lassen. De Kunst dringt immer mehr in das G:*bi«*t «k r Industrie ein. In all«*n Zweigen d« s praktischen Schaffens schreit man jetzt förmlich nach «l**m Kunst¬ gewerbler, denn das Publikum wurde allmählich sehend. J«*d«*r praktische Gebrauchagegenstand musst«* plötzlich auch ein sch«'in«*s, künstlerisches Aussehen haben. Der Techniker schafft das Ding, der Künstler verkrht ihm das schöne Aussehen, und die grosse Masse d«*s Publikums lienutzt es und hat auch g eichzeitig eine äathetische Freude daran. Um praktische Beispi«*l«* anzuführen genügt. «1er Hin¬ weis, dass liesonders auf dem Gebiete der Elektrizitäts¬ branche und Beleuchtungstechnik der Künstl«*r ein un¬ entbehrlicher H«*lfcr geworden ist. Der Techniker hat da immer noch nur di«* Aufgabe, die Urkraft der Elektrizität in s«*ine Bahnen zu lenken und d«*m Leuchtzweck entgegen- zuführen. Der Künstler aller schuf Effekt«*, an di«* man früher nie g«*daeht. Selbst die traditionell«* runde Gloek«*n- form der B«igenlam)H* mit ihrem unförmig darauf gestülpt*n Gehäuse für das Uhrwerk muss jetzt weichen. Har¬ monisch geleiteter Linienfluss der äusseren F«irm gibt jetzt der Bogenlampe das Prestige d«*s Aesthetischen. Das nächste Angriffsobj«*kt für den Kunstgewerbler auf <*lektris«*h«*in Gebiet wird in den nächsten Jahren di«* zu gewaltig«*r Entwickelung g«*langt«* elektrische Reklame- Effekt-Beleuchtung sein. Di«* ..Plakate tl«*r Nacht“, di« oftmals mit ihren tausend Irrlichtern, mit ihren ständigen konvulsivischen Zuckungen, dem ewigen, nervtötenden Blinken und den grellen B itzen und Farben Wirkungen den armen Ntrasscii|ia.s»unt«>ii , .Manoli" machen, s»*in«* Sehnerven z«*rstör«*ii un«l ihn ästhetisch lH*k*itlig«*n. sie w«*n]<*n reformiert. Da w ird der Kiinstl«*r s«*in Veto cinlegen und weitere GeschmackWigkeiten verhindern. Diese Hinweise der kirnst leriscli<-n V«*rliess«*rung d«*r äusseren Wirkung «1er elektrischen' Reklam«*- mul gesamten Bek*uchtungs-Tcchnik, die sieh bis auf den kleinsten Kon taktknopf erstreckt, sind für uns vom Kino-Theaterfach besonders wichtig, denn unser Geschäft braucht, abgeseli«*n von der notwendigen Projektionslampe, di<* Elektriztäi zur Reklame-, Front- und Innen-Beleuchtung in so erheb¬ lichem Masse, dass es nicht notwendig ist, erst auf die ungt* wühnlich hohen Str«imrechnung«*n hinzuweisen, «li<* wir zu liczahlcn ständig «las Vergnügen halien. Der Helbsterhaltungstrieii zwingt alle, stiwohl Kauf mann w'i«* auch Zwiselu*nhän«ll«*r. Fabrikant, ExjMirt«*ui und Ik'taillist dem Zug«* der Z«*it zu folgen untl dem erhöht«*ii Kunst- und Schönheitsls-tlürfnis dts allgemeinen lireit«*n Publikiinis Keehniing zu tragen. Auch in uns«*rer Th«*at«*r brauch«- ist dies«* mächtig vorwärtsschriütende Umwandlung <l«*r Kulturverfeinerung nicht spurlos vorübergegangen Während es in früheren Jahren genügt«, wenn man eil aus ganz willkürlich zusammengesetzten Sujets besteheml«- Quantum «Ier oli|igat«*n tauseml Meter Films vor den Aug« t «l«*s Publikums herunterdrehte, die kahle, nüchterne Lein wand als Projektionsfläeh«* diente, und ein längli«*ln Kaum, ganz gl«*i«*li in welcher ,.Ausstattung“, dein Piibliknu als Theater-EtabUssement angelsiten wurde, gilt heut* dem geschäftstüchtig«™ Theaterleiter di«* ..Aufmachung als di«* Hauptsaeh«*, und das mit Bt*«*ht. Was man früh« fälschlich mit „Komfort“ bezeichnete, liedeutet heut« ..Komm fort"! Das Publikum verlangt eine gewis- Haumkunst. die man ni« in engen, diini|ifig«>ii Lokal« erzielen kann: <*s v«*rlangt Luft mul Hygiene und will si« nicht mehr zusamm«*ngepfen-ht als Stückzahl, woliei «I« K«irjml«*nte als unangenehmes Sperrgut lietrachtet wini in d«*n sog«*nannten Kientopp. oder wie der Rh<*inlän«l< sagt: Ki«*npott. verfrachten lassen. Unlntlingt ist an« di«* schöne Erfindung der lelienden Photographien, die jet/ lM*n*its langsam lieginnt. die gesamte kulturelle Aufuiiit «*nt wiekelung «ies Volkes in ganz andere Baluu-n zu lenk« t zu schade dazu, um noch weiter in jenen engen und dunkl« n Lad«»nräumen, wie es !eid«*r bis jetzt noch so oft zu kon statieren ist. profaniert zu werden. Es muss liier ausdrücklich konsiatieit werden, dass Ix-sonders die deutsche Filmfabrikati«in in Bezug auf <bc Sujetfrage mit gross«*n finanziellen Opfern und viel Müh«<> un«l Nachdenken sich gewaltsam und mit Zähigkeit ciic n achtunggebietenden Platz «*robert hat, dass sie in künst¬ lerisch-ästhetischer Hinsicht bereits Bewundernsw«*ii' - leistet. Ist es doch sogar schon soweit gek«immen, dass selbst renommierteste Künstler, Mal«*r und Biltlhauer i» den Kinematograph gehen, um dort neue Kunsteimlrii«ke zu empfangen und Bilderstudien zu machen. An den Thesterbesitser nun liegt es, d«*m künstlerisch einwandfreien Kinobilde auch die entsprechende würdig«* Umrahmung zu verleihen. Mit d«*r Raumkunst liegt «*s aber noch sehr im arg« » Selbstverständlich ist jeder überladene und aufdringliche Prunk zu vermeiden. Einfach«* und harmonische Flächcn- und Lini«*nWirkung unter Vermeidung kräftiger Farl«'» kontrast«* sind erstes Haupt«*rford«*rnis. Ganz beaond«n s Interesse ist der Ausstattung der Bühne zuzuwenden, denn es ist die Fläche, die ständig durch die natürliche Sitzanordnung beobachtet wird. Hier wurde am meist«*«