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Der Kinematograph (October 1910)

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Der Klnematograph — Düsseldorf. gesündigt. Man mache nicht den Einwand, dass während der Vurstellung der Zuschauerraum verdunkelt ist, also die Biiluie doch nicht zur VVirku tg kommen kann, denn nach Beendigung des Bildes wirkt die kahle, nüchterne, weisse Wand in gröblichster Weise profan und absolut ' 11 usionsraubend. Al»er auch die Ausschmückung der Biilmc in der allenthalben sonst üblichen Manier ist nieht der richtige Weg, der eingeschlagen werden muss, um dem Kinobilde die notwendige Umralunung zu bieten. Diese Umrahmung muss während eh r Vorführung wirken, damit das eigentliche Bild nicht ohne jeden Halt frei in «ler Luft schwebt. Di«* Notwendigkeit di«*ser Ford-rung erhellt daraus, «lass z. B. irgend in Geinäld«* auch nur dann erst zur künstlerischen Wirkung kommen kann, wenn es von einem Rahmen umgehen ist. Dieses Prinzip der < lesamt Wirkung hat man lx-i uns schon lange unbewusst empfunden, ohne bisher «lie Amv«*n<Iungsm«'»gliehkeit im dunklen Theaterraum gefunden zu haben. ,.Kunst und Schönheit im Dienste «ies Geschäfts!“ Dies ist die Parole, nach der «1er h«*ufcig<* mtideme Thcater- k*iter die Regie zu führen hat. Hinweg mit «len selbstge- malten Plakaten, den engen, stickigen Räumen, «ler ab- iwhreckonden Hässliehk«*it des Innern l»*i eingeschalteter Beleuchtung. Wir müssen alls«*itig dem Schönheitshunger und der Kunstsehnsucht des Volkes endlich naehkommen, wenn wir als Vertreter und Verbreiter einer modernen Kultur- Erfindung nicht rückständig und von dein Verständ¬ nisvollen ais Vandalen <i«*s guten Geschmacks bezeichnet, werden wollen. Licht und Luft, das ist die Forderung «h*r Z«*it. si«* bedeutet gleichzeitig Zufriedenheit un«l Glück Ilen ideak*n Bestrebungen d«*r Menschheit näh«*r kommen, bringt gleichzeitig au«*h die sicherst«» Anwartschaft auf die Sympathie <l«*s allgemeinen Publikums, und «las bedeutet in unserer Theaterbranehe: <>«*ld! Artur M e 11 ■ n i. Tür**n sitzen untl seinen Mokka sciilürf«*n könnt«* — «las Caf« «I«* Paris. Heine ganze Bauart zeigte «len echt französischeu « Imnikt.-r «i«*s Gmpin*. und vien* französisch«* Provinzialstädte besitzen noch heute derartige Lokale. I>as t’af«'* de Paris wurde «leim auch «ler Sainin<*lpunkt <l«*r französisch«*n Offiziere und abends könnt«* man "dort sogar den Präfekten, den citoyen lliaire und amiere Grössen «ätzen s«*h«*n. Als Mainz später Bundesf«*stung wurde, änderte sieh das Bild, österreichische und preussische Offiziere spielten hi«*r Billiml: auch «leneral Fürst Esterhazy und der Prinz-Ooux «*rneur von Holstein erschienen bisweilen mit ihn*n Damen. In «l«*n fHf**r Jahren sass hier manch« Stunde Hi«*h r«l Wagner und wartet«* auf den alte«» Schott, «l«*r ihn aus seinen G«*l<hiöt«*ii ls*fr«*i«*n sollt«*. Dann kam«*n wieder französische Offizi«*r«*, als*r diesmal nicht als H«*rren und Sieger, sondern als G«*fang«*iic, indessen ihren Absinth im Caf«* d«* Paris Hessen si«* sieh trotzaltrdem schmecken. Das letzt«* Drittel cles viTgangi'iien Jahrhunderts zeigt«* «las laiknl als Hochburg «i«*s Karn**vals: während in <i«*n mit«*r«*ii Käunu-n au «i«*n «Irei l.nni|H'iitag«*n <!>•* t««llst«* Mask'-nfreihi-it h«*rrseht*. tagt« in den t»ls*r«'ii Käum«*n «las Ivotnit«*«* nn«l s'ieht«* «lie Sekts««rt«’n aus. die auf d«*r gross***« B«*«kmte zürn Ausschank komm«*n sollten. V*«r einigen Jahren wur«l«* «las alt«* historisch«* Caf«* ni«*dergi*l«*gt mul an tiessen .Stell«' ein grösstiwltis<*li«*s Restaurant errichtet, al»*r «las alt«« Oliiek hatte sieh von iliui gewendet. Das Restaurant musst« Irak! g«*HchloaK<*n werden, und lieut«* hält in «l<*n iioclit'lcgaiilcn Käum«*n, «lie s«*ll>st in den letzten Jahren no«*h vi«'l Luxus g«*s«'li<'it hals-n. «in Kinnnatograph seinen Einzug. Ein /«•iehen «ler Z it ' An dn* Stelle «l«*s faf«'*k<>iizcrt* di<* l'nl«*rhaltimg iliireh l.iehtspieh*. neben «lern prunkvollen neuen Rtadtth«*ater ein «*benso iiMHl«*rii«*r Kino. Das bisherig«* Tlialiathi-ater hat «ti«- Räume in Anspruch genomoien, und sein durch s«*in«* A«*linliehk«*it mit «l«*in greisi-i« Graf«*» Zep|S'lii, «lern Heki «l«*r neu«*st«*n Zeit. |H«pulärer Inhalier genannt „Lord Pfeffenniinz". wird in sein«*r «li«* Illusion des Natm spiels v««n» Ih«p|M*lgiiiig«*r unterstreii'!i«*n«leii l.iiftsehiftcrunifomi «l«*r Zufall cs will. werden vielleicht a«l«* «*it* «H'st «ilt«'M ... ciii'iuil in den Räumen lebendig, «lie «fort verkehrt. wird vi«*ll«*iclit sogar Xa|s>l«*on dort erschein«*» im«l vom v«*rii «alerten «■t*s«'linia«*k «l«-t Jahrhunderte Kenntnis nelimi'ii. d«*r seiie Plan«* wandelt«-. V««n« Caf«* de Paris zum Cinthna «le Paris. J. L -s- London. Die glänz«*nil«* Entwiekhmg der kin<-mat«>:_i.> phtsehi-ii Industrie hat in d«*n l«*tzt«*u Monaten zu «*in«*r iils-nm stark«*» OriiiKluug v«rtt Kino-«ieselkshafteil Anlass g«*gelH*n, di« in d«*r K«-g<*l iils*r ein Aktieukapit «I verfügen, das iib« r «l«*n W«•«t d«*r Objekte weit hinausg«*ht. Dass «I« durch friih**r«si«*r siai(«'r ent*