Der Kinematograph (November 1910)

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No. 201 Der Kincmatuttraph — Düsseldorf. tlii'HtiTH. und mit dem gk-iclu-n R»-»-ht wie dit B»-z<ieliiiung ..Lirlit- spiel«*" könnte man «li»* Rezi'ii-Iinuug ul» „Tlii'atw" verbieten. I *111111 muss Iitiii t noch lnwliti't werden, «ins* die ljrhtn|iii'li'-l!. tu. Ii. II. «len Ausdruck ..Liclit»pi«-k*" dnr»-hii'i» nielit aufg»-hracht Imt. Aus «len friiliereti Xumitn-rti. de» ..KineniitogrnpS' und anderer Fachzeitschriften ergibt sielt \ ielttielir. d iss gli-iclie und ähnliche llezeieliniiiu!eii liier iuid (In s<‘Ikiii früher gchinin-ht wurden, tintl zwar sowohl von Schriftstellern, als aili'li in der Praxi» von l.iel't hildtlu-ntem. Irgend etwa» Originelles kann der Bezeichnung Lielitspi»-!»- unseres Krachten» aul keinen Kall ziigchilligt werden. Trotzdem mag es vielleicht ab« unlauterer W»-ttbeworb aufgefasst werden, vielleicht auch als uncrlnuhte Hat «Hum; gemäss § 820 d»-s Bürgerlicllcll Gesetzbuch-. imgesehen werden «ler Naniensehutz • I«-» | 12 «I»*» Hurgcrlicl»-n <iiw'tzburl's kommt iiberhau|>! nicht in Kraue wenn ein Kin<*mat»>graphfiitl<.f&tcr sich vielleiclit gl«-i<-hfnll» am Xoll«slorf|ilntz unter der B<-z<‘icl<iiiing ..Lichtspiele•• mcderlaaMen wollte. Xur in solchen und ähnlichen Kiillen. wo wirklieh Verwcchse liingcn Vorkommen könnten, würde <-s sich vielleicht um eine miss, krauchlii'hc Benutzung <lc» Xaniens „Lichtspiel»-" handeln. trotz«lem ■•s nicht einmal ganz zweifelsfrei ist. «>l> sei »st Ix-i solcher Sachlage die Benutzung einer d«*rartig allgemeinen B Zeichnung ohne indivi- <liialisi»*r»*nd»*u Zusatz als unlautenT \YVttlx-w»*rl> tngtwhi'n wert len kann. l>a. soweit uns Ix-knnnt. <l»-rartig»> l'instiin<l«- nicht vorlauten, dürfte die Warnung d«*r Li«ht»pi»-l»-t 1 . in. h. II. »'in Schlag m- U a-- i sein. Zum Kapitel Lustbarkellssteucm. K- dürfte nacligerad«- all¬ gemein Is-kannt sein, dass die Höhe der Ln; t lw>rki*its»tcucr-Ord- mingen in vielen Städten im Deutschen Keicl»«* Grund zu wolil- lx*r«*chtigt«*n Klogcn aus den Kreisen der I ;«*werl**tr«*ibendcn, vomchinlich alx*r der KinematogTaphcnh«**it7.<-r, Veranlassung gegeben hat. Mancher l’nteriiehu er ist durch dk* unerschwingliche Höhe <l»-r Ahgalx-n an «len Itettelstah gebracht worden. Li'i«ler haben di»- in jiingst«*r Zeit sich immer lautet erhebenden Hcschwerden an dii- höchsten Instanzen keinen nennenswerten Erfolg gehabt. Es ({eilt damit wie mit «ler Bekämpfung der Fleisch not zuerst werden «lie zahlreichen Hittschriftcn «ler Keihe nach ciitgcgcn- geuommen und Abhilfe in dieser »wler j«-i»er Form versprochen, dann ist für eine geraum»* Weil»- „in nll»-n Wipfeln Kuh", uni endlich nach wiederholter nach<lrückli«-hen-r Klau« < <-n lk*sch«-id zu erhalten. «•» werde ein«- Hmps-t»- ülx-r «li«- js«-schild«»rteii Misstätule veranstalt» t weiden. Also Hrln*l>iing»*n anstcllen mit s»»l»-h einem s«-hwerfü llig arheit »nd«-n Apparat ! Sind «lies«- t tut glücklich Is-i-ndet und «lie Klauen ab« b»*r»*chtigt anerkannt, so muss schliesslich etwas -»«- .eheht-n. um «lie t.» mü*»-r der Ix-drängten Stantsl»»4j.-» r zu I». -ruhig» n. So hals-n kürzlieh der Finatizmiiiist«-r und der Minister de» Inneni eine gemeitrsame Wrfügting erlassen, die von grundsätzlicher Ke di-uttmg zu s>«in scheint. In dxsx-r werden die Kcgü-nmgsprasüb-ntcn auf «li«- gegen «lie LustItarkeitssteuer laut pewordi>n«-n B»*sehw« rtleti hirigewiesen und zu einer sorgfältigen Prüfung aufgef«ir«lcrt. »>h «li»- Satze «ler Ahgalx-n noch für angein(*aBon *-ra«-htct wi-rtb-n können. Man sicht <-s nl»<» «-in. zu wcli-lu-n schlimitw-n Folg»-n ein»- Reihe <lmkonis«-h«*r ffc-st itntmingen in di ln bunt«»n Allcrlt-i städtischer Lustharki-itsstctu-rn geführt hals-n. Zum feix rfluss wird nun noch eine Entscheidung des < Iberverwalt ungsgoric’hts bekannt, die Ai-iidi-rimgcn in den S »-lu-rordiiiingi-u zur gebieterischen l’flielit machen wird. Der Hi-rgang ist kurz folg»-ndir: Die Gemeinde Fri<*drichsfekl»--Karl.shi>rst ls-i Kerlin erhebt ein» Lustbark«-itsst»-n»-r. «Im» auch von dem Verein für Hitidi-rnisrcmii-t» cingcfordcrt wurtlc. In dem deshalb cntsti tidenen F*rozi-ss entschied nun das Olx-r- v<-rwalt»ingsg«-ri»-lit. «ler Haiiptzwi-«-k bei d»-n von dem V»-rcin v»-ranstaltet<*n Pfcrden-mieii s«-i. die im>-h wiss»-nscliaftliehe»I Grund- siitz»-n ls-trielx-ne Pferdezucht zu fördern, als » ein höheres Inter»-sse der Wissenschaft. Die Darbietung einer l'nti-rhaltung lM-i den Ken* n«-n sei nur Nebenzweck; di»- Kennen könnten daher als Lustbarkeit nicht ls-tr-ichti-t mtd b***««*ui-rt wcrd«-n. Wird min alx-r s«-ll>st «lem l’fi-rderonncn »-in Wissenschaft lieber Zw»-ck zugesprochen, um wie viel mehr können nach jcn«*r (Ib»*rv«*rwaltüngsg«*richts- KittsclK-idiing viel»- and»<rc öffentliche Darbi«*tungen sich darauf berufen, um von «l«-r Stcu»-r lx-fr»-it zu wertlcn. Di»-s gilt namentlich von den Kin»-matographe-itb<-at»-m, ls-i «lenen ein kulturelles und wisscns«-liaftlichcs Inter»*»«.»«- obwalti-t. Sic sin«! Hilduiigsstiit teil für «las ganz»- Volk in «les Wort«-» <sl»-lst«-r Bedeutung. Auf »las Krgebnis <l«*r angcstcllti-n Krhcftungi-n iilx*r die Höhe der Lusthar- keitssteuem in .len Stä«l«»-ii und «li»- Massr»-geln «ler Legierung um Altsfi-Ilung «l«*r unleugbar vorhandenen Harten derselben darf man mit Kceht allerseits gcs|iamit sein. VVlip- Zeitz. Auf meiner Durchn-ixe sab ich in Z«-itz an <l»-n Anschlagsäuien grosse Plakat»-, welche vom M«-tro|x»I - Kino, Kramerstr.. stammten, im»! als Zugstück ..Di»- weisse Sklavin" an- z»-igtcn. I m dies Stück, ülx-r welches ja auch im Berl. Tagebl. ein Artikel erschien, mir anztiseheu, Ixtsuehte ich nhigen Kini-tnato* graph und fand, was ich Hllerdings in Z«-itz nicht erwartet hatte, ein erstklassiges Kiuotlieater. Herr Dir. Jakuhu» hat »s verstanden, s»*in Publiktun zu f«-sseltt. Der Tag tiH-ini-s Hesiteh»-» war ein Fn-itag. trotadem war «las Theater von 8-10 l'lir überfüllt. Dasselbe fasst ein-a 250 Personen und ist im Mai er. eingerichtet. Die Vorführung der Bilder erfolgt auf gros»««-r Bild fläch» ohne «-rmüdeiul»- Putisen und bietet d«-r Kino s<-üi<*u l5»-»n»-hcm «-in Programm, welches j«<deni (iroxstadtprogramni an «li<- S.-it»- gestellt werden kann. Zur Auswaltl seiner Bilder fährt H«*rr Dir. Jakohus wöchentlich 2 mal tiui-li Leipzig, z. T. aiK-li na»-h Berlin tuid stellt i*r das Programm sehr geschickt zusammen. Iv» umfasst IO Kümmern, und zwar 2 Tonbilder. 2 aktuelle Bilder, 3 Dramen und 5 Humoristika. So ist jedem t ä-selitiutek Bis-hiiung g»-t ragi-ti und wirkt ein so ziisammi-n g«-st«*llt»s Programm mellt ermüd»-n<i. Ich sah u. a. „Der verliebt» Zw»-rg". „D»-r H«x-htnut“ und „Das griwst»- l'nt»-rs«H*b«)ot." I'iii seinetn Publikum in einem Programm nicht die agierenden Künstler m»-l*rei Mul»- \iirzuf »ihren, wählt Herr Jakohus möglichst Film» von v«-rsehied»-rn-n Fabrikanten. Dass «las Publikum die Sorgfalt Ix-i «ler Auswahl ilnn dankt, z» igt d»-t gute Ik-sueh und dann \»-" allem die Andacht n-sp. AuftiK-rksainki-it Ix-i Vorführung d«»r Bikler. Iet*t«-r«* konnte ich seit«*« in solchem Masstalx- ls*oba«*htcn. Viel trägt ju allerdings auch lie musikalische B<*gleitung zum guten Celing»*n «ler Vorsti-Ilmig lx*i. Dieix-Itx- wird von Klavi«*r und CJeige. den Stimmungen <l»-r Kil l»-r ang«-|>asst. üt b»-r\»»rragencler Weis«- aitsg» fiil rt. Ich l-alx- »4»*lt«*it «-in »«»> lu-rm»m-sehes. geschickt»*» Zu- samiiKiispii'l wie Ix-i «Ib-sen bei«l»-n Kunst lern gehört. J«*de Stimmung im Bikl»- »Irüekt si«-l» auch in ihrem Spi<-| «tts. Auch das Aeuss»-«- d«*s Th»-ati-rs macht » inen guten Kindriu-k. lä-r Hingang mit Kasse, in W» iss und Gold g«-halt»-n un«l mit hängenden Bhunenkörlx*n geschmückt, ist in ovaler Form ausgeführt. nimmt so nicht viel Platz fort tun! sieht d«x-h »-legant au». Zu allen dies«-n Vorzügen koii-n-.t noch hinzu, «lass Hi-rr Dir. Jakohus es verst«*ht, «*ine g«-- sehiekt»- und nicht ti-ur»- K»-klame zu machen, indem «•;• alle 14 Tag» einen Kxtrax«-hlag»-r h.erausgreift und für tli«-sen six-ziell Ki-klan - maelit. felx-r «las olx-n erwähnte Bild „Die weisse Sklavin" brauch»- ich wohl nichts zu sagen, es ist ja schon zur Genüge bekannt. Viel- leicht geb«*n alter «»big»-ZeiU-n dem einen <xl»-r and«*ren Kinoh«*sitz»'i irgend »-in»- Anregung. Hin Beweis war mir »las Metropol-K im- TI i-ater in Zeitz wied« r dafür, «lass ein gut geleitet«*» Liehtbikl- Theater s«*in ständiges, «lankhares Publikum lindet. IHe Ulms von Itutfalo Hill Film-t o., welche 30<Ki Kuss lang sind, halten in Amerika in den grossen Theatern, wie in den Kiiots «*iii«*ii gross» n Krfolg. l>i»» K»-<-bt<- w-erden fiir j«-d**n St»»at «•inzeln verkauft und die meisten Staaten halten dü-selben schon erworlx*n. Klicnso halten alle Provinzen von (änaua. Aitstralien und Neu Zeeland sielt di«*se Rechte g«*sich«-rt. Die Buffalo Bill. Pawnis- Itill Film-Co. Ix-fasst sielt nun mit d«*m Wrkauf «ler au» sehliessli«-h«*n Be«-ht»- für «lie europäischen Län<l< r und ist ausser Zweifel, «lass «l«*r Film, welcher den „<»ld seo.lt“ (Col. William F. Codv) und sein»- wunderbare -WiId -W»-st Vorfi.hrungen wiedergiht. in Kiir<»|<a dt*nsellx*n, wenn nielit noch einen gröss«*ren Erfolg hab-n wird wi»- in Amerika. Es ist viel«* Jaltre her. seit Buffalo Bill mit seiner Schau in Europa war und «la -r sieh nun in seinem Rain-h- zurückgezogen hat. wo er den Best sein«*» la-bens verweilen will, wertlcn «lie Films, in welchen er der H»*kl ist und mit welchen er vom Publikum Ahsel»i»-«l nimmt, gewiss grttsses Interesse erwecken, j [i ^^r|rFirmennachriditen llässelilort. Tonbil«ltheater-G<*sellsehaft mit beselträttkt--r Haftung. Die Prokura d«*s Herrn Alfrtxl Werth ist erloschen. Freihurg i. Bn-isgau. Mit 20 OüO Mk. Stammkapital bildete »i- I hier «lie Firma Breisgauer Filmzentrale. Freihurg i. B., Gesellsehat' mit tx-schränkter Haftung. Gegenstand «l«*s fnterni-hmens ist d»-t Ankauf von Films zum Zwecke d«*s Verleihen» utul Weiterverkam- (iesehaftsführi-r ist «ler Kaufmann Herr Franz Steierz. IlMinhtirg. Di»- Firma Elite-Tlieater Martin R«*dlieh ist geaiid»-n in Martin Redlich. Elite-Theater. Lichtspielhaus. |css)ssbT~ ^ eue | [B3cgs |; Iteiitsehe Mutoskop- und KliiKraph-Lesellsi-halt in. h. H. M <• > lernt p h o t «> g r n p li i e r «* n. H»*rr Meyer kommt, durch d" Tätigk«*it eim*H Photographen ang«*sp«»mt. auf die Idee, selbst Photograph zu werden. Die Enügnisse und Hindemiss»*. die sieh ihm dalx-i in tlen Weg stellen, schildert tmser Film in so launige Weise, dass <*s überflüssig erscheint. m«*hr darüh«*r zu sagen «!*• 1 »ieser Film «larf in keinem Sehlager-I*r«>grainin fehlen. Die grösste Fähre Deutschlands. Der Stn-I« sund. eine Meerenge von 3 km Breite, trennt die Inael Bügen von Pommern. Vom Bahnhof Stralsund fährt der Zug zum Huf»-n und hält an der Ahfahrtsstelle «ler Trajekte na«-h Alteföhr. Wir sei»»-« dort «lie ri«*sig«*n Trajekt schiff«*, «lie meluvrc Eisenbaltnwagg" 11 * (B—H) aufnehmen, um sie in Alteföhr an den noch Sassnitz fahrend 1 ' 11 Zug anzuhäugen. Ohne dass «lie Passagii-re umsusteigen hraiieht-n. »ir«l mit dienen Fähren «ler Verkehr von Stralsunil n*»*' 1 »l»-r Insel Bügen \erniitt»-lt. In den Jahren 1889 1897 baut- der Stnat den gewaltigen Hafen von Sassnitz, der auch gröss«*ren Schüfen ein«-n sichern! und bequem»*« Ankerplatz bietet, und zu ihm die Eisenbahnlinie durchgeführt im Anschluss«* an die neu«* l’"-' 1 ' Verbindung Srssnitz Tr»-Il»-Is»rg. die als Mittelglied d»-r Sehnejh zugv »-rbindung B»*rlin Stockholm einen «ler kürzesten un«l sehne|h st»-n l'»*lx-rs»s-wege zwischen I)euts«'hland und Schweden dsrstellt- Seit 1909 wird der Betrieb durch sehenswerte, ausserordentIn' 1 ' stark gebaute, 113.8 m lange Trajektschiffe, «iie 8 I)-Wagen »xl<' r IB Güterwagen aufnehmen, aufrecht erhalten, so dass auch dort den