Der Kinematograph (December 1910)

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Aus dem Reiche der Töne Fochzeltun) (Br Kinematographie. Phonographle und MusIK-flutomaten Bezugspreis : uigrteljihrlich Inland Mk. 2,10 I Anzeigenpreis: Nonpareille - Zeile 20 Ptg Ausland.„ 2,75 | Stellen-Anzeigen die 2eile ... 10 m Schluss der Redaktion und Anzeigen-Annahme: Montag Abend. ?ui<tirif1en lind an den „Verlag dei KlnemjtoQreoh", PDseeldori, Pesltedi 71, zu ricMe Alleinige Inseraten-Annahme für Frankreich, Enalard und Belgien durch die Compagnie gdndrale de Publicity, John F. Jones & Cie. in Paris, 3t bis, rue du Faubourg-Montmartre. No. 206. Düsseldorf, 7 . Dezember 1910. Erscheint jeden Mittwoch. Wir tnwlieu wiederholt auf folgendst. t.uftncrksalu: Kleine Anzeigen werden nur dann auf¬ genommen, wenn bei Aufgabe der Betrag mitgesandt wird. Für . m^.aiti«.- ,vi /. i«. n .-t «i. r I’ ei« für i-ine'2 mm hohe Zeile i«|er ileren Kaum 90 Hfg.. für Mteilengesuehe und -angelnde IO Pfg. Offerten werden nur weiterbefön>rt, wenn fiir die Weitergalte eine lO-Pfg.-Marke beigefi'ipt ist. Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise, verboten Oie Anfänge der Bewegungs¬ photographie.*) Von F. Paul I.iesegang in Düsseldorf. Als im Jahre IK32 das Lelx-nsrad an zwei Stellen fast gleichzeitig erfunden wurde, ruhte die Kunst des Photo¬ graphieren» noch im Dunkel: die Bilder, die man mit dem Instrument zeigte und in Bewegung versetzte, mussten gezeichnet werden. Professor Stampfer in Wien, der eine der Erfinder, schaute zwar schon weit voraus; er emp¬ fand zunächst den Mangel eines Verfahrens, das die Bewegungen der Natur in ihren einzelnen Momenten fixieren könne. In der Abhandlung über seine strobo¬ skopischen Scheiben (1833) führt er aus: „Bei den gleich¬ förmigen Bewegungen und bei Maschinenbewegungen findet sich die richtige Zeichnung ohne Schwierigkeit; selbst wenn eine solche Bewegung im Perspektiv erscheint - —, kann nach d< n Grundsätzen der Projektionslehre die richtige Zeichnung erhalten werden. Grössere Schwierigkeiten hin¬ gegen treten bei den ungebundenen und scheinbar reg~l losen Bewegungen ein, die einzelnen Bilder so herausteilen, dass sie den eigentümlichen Charakter derselben richtig darstellen; z. B menschliche Handlungen das Gehen und laufest von Menschen und Tieren, indem z. B. der Lauf einer jeden Tiergattung etwas Eigentümliches uat, die Bewegung an der Kleidung eines im Gange oder im Laufe in-griffenen Frauenzinm ers. an den Zweige i und Aestcn der Bäume, durch einen schwachen oder stärkeren Wind hervor- g'hraeht, die Bewegungen des Rauches, des fliessenden Wassers und noch viele ander«-. Da sich solche Bewegungen in der Natur in ihren einzelnen Momenten nicht fixieren lassen, wodurch «-igt-ir li.-li die richtigen Bilder «-rhalten werden könnten, so müssten letzten- nach sorgfältiger Be¬ obachtung der Natur in die gehörige Anzahl gleicher Zeit monientr eingeteilt und die Zeichnungen diesen Momenten entsprechend entworfen werden Es ist klar, dass sich auf diese Weis«- nicht nur die v«*rsclii«tU‘iiartigsteii Bew«-gungcn an einzelnen Gegenständen an Menschen und Tieren, sondern auch ganz«- Werkstätt«*n in vollem Gange, ja selbst länger daiM-mde zusammengesetzte Handlungen als theatralische Szenen und «lergl., «ler Natur gemäss dar¬ stellen lassen." — Ist das nicht gewissen nassen eine Vor¬ ahnung des Kinematographentheaters ? Sechs Jahn- später ich ist 71 «Jahre her) wurde der Welt die Erfindung der Photograph i«- verkünd«-) In ihren An¬ fängen aber war dies«* Kunst noch so unb«*liolf«Mi, dass mau sich zunächst darauf beschränken musste, den blossen Ge¬ danken an ihre,'Verwendung zur Herstellung stroboskopischer Bilder zu fassen. Der erste, d«-r <lk*s«-ii Gedanken nie«l»-r legte, vielleicht ülx-rhaupt aussprach, war Plateau . der andere Erfinder d«-s la-bensrades, das er Phaenakist iskop nannte. In einer Veröffentlichung vom Jahre 1S49 (also vor «I Jahren), worin er die Kombination von Lehensrad und Stereoskop bespricht, führt «-r aus: .Nur gibt es eine aber ljedeut«-iid«- Schwierigkeit, die nämlich, di«- Figuren so zu zeichnen, dass sie genau «lie vom SU-n-osktip verlangte Relation besitzen. Indes könnte man sie überwinden, wenn man ein, auch von Herrn W h e a t s t o n e erfundenes Verfahren anw«*ndete. l T m ein Paar von Zeichnungen zu erhalten, welch«-» im Stereoskop die Vorstellung nicht von einer blossen Perspekt ive in Strichen, sond«-rn von einem Gegenstand mit gewölbten Formen, wie einer Bildsäule zu geben vermag, uud zwar mit Schatten und Lichtem, hat Herr W h e a t s t o n e den Gedanken gehabt, mittels der Photographie auf Papier zwei Bilder des Objektes hervorzubringen, währen«! dabei sukzessiv das Daguerreotyp in zwei so verschiedene Stellungen gebracht i=t, «lass «lie lieiden Bilder die erforderliche Relation zueinander besitzen. *) Aus Ed« rs* Jahrbuch für 1910