Der Kinematograph (December 1910)

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No. 20'J. Der Kinematoifraph - Düsseldorf. rasieren. sondern auch sämtliche Kopfhaar,- müsse. v,-g. so dass sein Kopf aussicht w»' i-ii»' Billardkugel. I fc-n häuslich-i. Empfang kann man rieh rlnnfcew. I».-Iits«-|„- Itiosrop lii-srlUrhiifl. A u t <> d af >-. IIih'Ii liranml is.-h.-s KultiirliiUI ans d.-iti finster >l.ii MiM. lalt.-r. Au <lar Pforte eines alten Herrensitzes Ix-g.-I.M ui Junker Kinla—: Tolkühn l.i> zum Wahnsinn Int . r. d-r Vcrbumtc uii.l Vog.-Ifrci.-. »ich li.-inili. il über die Crcnzc ge.ehi-lten. um Isolde, die I tan..* > in» Herzens . w'cdcrzuschcn. Ala-r »ein • •Sein*-li-j.-r träumt gerade von «l.-ni f.-rm n < I -!i.-l»t•-ii. «•I» .li-->. r l'ihhaft ig in kiin.li-. <la>> «l.-r l'ugar mit M-ini-n Kn.-.-l.t.-n <l>» Schl«.»» durchsuche. Bitterlich will <l.-r Junker a-in U-ln-n »• t.-n.-r a!> möglich verkaufen. .I.a-Ii lsol.li- weist ihn in ilir Schlafkahi».•• t in <1 naeli kurzem WideratrelM-n verbirgt sich in il.m der .lunk.-r. Kt «lli.-li haben sirl. «Im* Verfolger Kinla» verschafft. Herrisch Ix-gehrt der l'ugar die H.-rausgalx des Vcrlx.rgcu.-it. doch Isolde weist ihm liochmü-ig die Tür. und al> er vor der nach damaligen Anscliauu-igen gleichsam li.-ilie.-u Sch welle des Schlafgein-«-hs nicht ziirückschreckt. da schleud.-rt das tapf.-r.- Mädchen ihn zurück. <las> er zu Itndcu stürzt und schaumend vor Wut ülw-r die «rlitt.-ne Sei entflohen zu eilen ist de Oer I'iijm >- Mat I heuern geleitet, glücklich n und der« -eliebt.-u zu Hilfe Ide. einem Verlianiiteti und Im-ii und ihn nni-lt jetzt ver ■ .(•testioni.-rt die \rmo lial.l -iital doch iiä-lit» kann den rliang i n 11int.-rgnitid. i,-l den rn.netzten Hlieken it wird sie wohl schwach, t tiotz Kolter und drohen- relfreie sen zu halten. Ih-r streue.- I!i i milde. do.-h lauernd, lei Hei.teum.lt lsold.-s 4-rsf-l.üttern. .I■ als den V.-rl.leih des I e-liehtcn v.-i eiren Wink des Richters ein »eh und die fürchterliche Kolt -rkamiii.- des schwachen Mädchens. Kinei» dem Feuert. kI. .l.-den menschlich .üe Richter Isolde dem Henker, .l.-ni. aut ihr Vergehe i »t.-ht d. der T.kI auf d.-m Scheiterhaufen. Standhaft w ie eine Heldin Isolde den Holz-Stoas. ohne mit der Wini|«-r zu zu.-ken liisst - fesseln, dann uliergihl ein Rielit.-r die lnkul|iatin tlein Henki itti nächsten Moment lohen die Klemmen ni.-terhia-h auf untl in di-m w irl»eliHl.-» Haueh lx*ugt sieh Isnldi-s stolzi-r Nacken. und ihr . Waffenu-klirr, ein Ihircl. -treuen geritten wie <li« WiniLslireut. und die wenigen Stadt seidin-r sind überwältigt. noch ehe sie die Waffen gebrauchen konnten, als-r e» ist doeli /u spät: Isolde hat dasOpfcr vollbracht, und erschüttert knien die rauhen Kriegskiicehte vor dein la-iclmam der Heldin. I »,-r spröde Stoff ist in diesem Film meisterhaft lx-- handeli alles irgendwie Bedenklich.- s«. vorsorglich vermieden, tla.»- die li.-si.-ht igung d.*s li.ld.-s ein ästh.*tisel-'-r Ccnuss i-t und ein.* naehhaltige Wirkung nuslöst. I’ Ilse re I. i e l> I i II g e. Komisell - Hiliidf|a>t|s>uiTi in 2t> liildern. Kineinatographische Ticrliildcr sind fest immer schwierig, dopis-lt schwierig ala-r. wenn es sieh der Tiere in ganz lasstitiilute St.-lhingt-n zu I. Film hat eine l'nsumme von /-• it i aufgewandte Mühe hat vollen Erfolg . _ _ _ wenige Hüiidefilnis existieren, die so -thwc.-lislungarcii-li. originell in jedem Kmzelhil,:. witzig in liild und Wort und photographisch hervorragend sind, wie gerade dieser Film. Als la-ste Inhaltsangalx- mögei« die eiiuu-lnen lut.-rtit.-l dien«-n: .Eine Empfehlung au die Cnädigstc" i Itali. lösche Zwergspit z<-); ..Unten Ap|a-tit" (Echter Pudel): ..Ein Rekord breche r" (Wert 3 «mmi Mark): Französisch, Bulldogge i; ..Ein lau.. Haupt'’ i Deutsche Dogge); ..Nur ein Viertelst ündcli.-n" (Finnisch«- Spitz.. ); „Kendel" (Sibirischer Wind l.niid): „Ein < Irosslx-tricb" ; „Coro und August" ( Seidenspitze) : „Anno Dazumal" , I h-uts. In- Boxer); „Pudehtärriach.-s" „Ich spiele nicht mehr mit": „Kh.-glii.-k : „Ein Konservativer" <Eng lieh.- Bulldogge): „Des Ha.is.-S Hüter" lBernhardiner): . Hai» eheus Kreund"; „Fido" (Der klein»',- Affen)linaclier der Welt). tändelt. undr.-s ii-llllld gek,»tel. t-ls 1Gerichtssaal || Zwei lo-rh-ht seid schrill ii ii gm zur l.ustbarkeltssteucr Kreslaiier Kinos. Die am H. Mai d». .1- in Kraft getreten,- Lust harkoitsst.. orduung enthält für den Kincmatogr-aphenhctrieh überaus harte B4-stiinimutgen. Kür Eintrittskarten i-n Werte von 2« l’fg. aufwärts ist «lä- übliche Billett steil« r zu zahlen, wie sie fiir Tll.-iit er.\"urietes ete. eingeführt ist. Kür tlie billigeren Plätze wird ausserdem n«M-h ein»* naeli dem Baum des l.okals berechnete Pauschalsteuer gefordert, wodurch gerade die B.-srtzcr kleinerer Kinos hart getroffen werden. Einige IiiiIm-ii sich daher bereits ziisamni.-ng.-tau. um die Reehts- gültigkeit der Lust liarki-it»steuer-Ordnung im Verwalt imgsst reit - verfahren auzufechten. Der Bezirks-Ausschuss heschiiftigt »ich augeiihliekli.-h noch mit d.-r Entscheidung der Angelegenheit. Der Kinols-sitzerin S.rali Pfl. di** auf d*-r Xicolaistrassc ein im wes.-ntlieh.-n von einfacheren i.rutcn frcpi.-ut ierle» Kino la-treibt. war als Pauschalst euer pro Tag .li<- v o r II.- g i u u il--r Vorstellung zu entrichtend.- Summe \ .ui z. <■ h n Mark auferl.-gl worden. Sie hatte au.-li die hohe Ahgalx- eine Z-it lang bezahlt, hlieli aller gegen Mitte August iin Rückstand mit ihren Zahlungen und In-zahltc sechs Wochen lang nichts. Sie erhielt darauf eilen Strafbefehl über «30 Mark, ferner sollte sie die hiiiterzogenen Betrage iu Höhe von zusammen 42<» Mark noch Machzahlen. Sie erhob natürlich Einspruch und erklärt.- in d.-r Schüffengcrirl.tsv.-rliaiKlIung. dass die Zahlung der geforderte» |uö<> Mark ihren Wirtschaft liehen Buin iM-dcutcii würde. Vach Abrechnung aller Sjx-scii erziele sie durchschnittlich .-inen Reingewinn von vier Mark pro Tag. Wenn sie also noch zehn Mnrk täglich Steuer zahlen solle, so müsse sie tägiieh bare 0 Mark direkt zusetz«n Das tiros ihres Publikums bevorzuge die 20 Pfg.- Plütze. deren Preis sie auf I!» Pfg. herabgosetz.t habe, um ihr.- Kund schaft vor der Billettsteu.-r zu Ix-wahn-n. Ih-r Verteidiger erklärt« «lass die Anfechtung der Breslauer Lustbarkeitssleiier-Ordnung vorausMichtlich erfolgreich sein werde, denn in Eisl.-hen seien ganz, ähnlich abgefasxte Bestiinmungen elx-nfalls fiir ungültig erklärt worden. Die Besteuerung des Kinos in der von den Breslau.-.- Be¬ st immuiigen g.-handhabt.-t Weis.- verstoaae gegen die .-leinen, and.-ti < Irundsätz.-, die man bisher lx-i d.-r Abfassung von Stcucrbe- slimmuiigen lieobarhtet hulx-. Sie s<-i geradezu eine dop|x>lte, denn da die Pauscluiisteuer nach dem Ruuiiic des ganzen Lokals bcrechlH-t w.-rdc. so treffe sie auch die tciircrcn PDtzn-ihcn. für deren Besuch scholl die Billettsteuer erhoben werde. Es sei daher Freisprechung der Angeklagt.-n gehoten:. ventueli müsse die Kntseheidung bis zum definitiven Austrag.- des Verwalt ungsstn-it prorg-sscs ausgesetzt werden. I>as Cericht war indessen and.-r.-r Ansicht, es erachtete die Ang,-klagte der St.-iierhint -rzichung für schuldig, setzte als-r die Strafe auf 42 Mk. herab. I K-r Versitzende führte in seiner Bcg-iindung aus. dass von einer Krdross.-hmgsst.-uer gar keine R.atc s**in könne, denn die Angeklagte lialx« ja nur d«*n Satz von 2» Pfg. für den billigsten Platz, bcibehnltcn brauchen, wodurch die Steuer auf das Publikum Khgewiilzt worden und die pauschalst euer weggefall.-u wäre. Wo es sich um ein Vergnügen liatide.e. gewöhne sich das Publik.im .-rfaliruiigsgeiniiss sehr gut au kleine Aufsciiliige. Auch der Kiiiwatid der dop|x-lten Besteuerung sei h.nfällig. «hi <ler Raun de» l.okal.-s uiebi ix-st.-u.-rl werde, sondern t.sligli.-h al> Mit»» zu- Rereehming «l.-r Paus.-haMeiierdi.-tie In einer anderen Verliaed- lung vor dem Schöffengericht war die gleiche Kitiolx-sitzeriu ai. geklagt. migesti-iii|M-lte. Ix-zw nicht versteuerte Eintrittskarten fiir ihn- Vorstellungen verwendet zu liabcn. Es handelte sieh dalx-i um di«- auf I!» Pfg. h.-rahg,-setzten Eintrittskarten, zu denen noch I Pfg. als ZiiMchlag für das Programm hinziikain. Die Drümle, die Krau Pf. z.u dieser Pr.-isn-itiening v«*raiilasstcn. gehen aus der vor¬ stehend geschilderten \'«-rhandltuig hervor. \m I. Dktolx-r ds. .1«. kam nun ein städtischer Kontrollhcamtcr und forderte (in Ahw.-s.-u- Itcit der Bicitzerin) von il.-m Kino-Portier ein Billett, das er mit 2« Pfg. bezahlte. Ihvs Billett wer natürlich img.-steiii|M-lt und Krau Pf. erhielt wegen dieses und noch zweier anderer zur Anzeige ge¬ kommenen l'elx-rtn-t ungsfalle ein Strafman.hit ldx-r !in Mk. Sie ford.-rt.- ri.-hterli.-hi- Entscheidung uii.l machte in der Verhandlung durch ihren Vetleidiger geltend, -lass sich am Eingang zu ihrem Etablissement eine Tafel mit der Aufschrift „Kntn-c l!l Pfg." I»-- finde. Die dureh die Stenerverordming bedingte Preissteigerung habe viele Kincmatngvaphen d«*r Existenz.»öglirlikeit IxTimbt. Für j«*de /.iu i.lerhandliing s.-i«-n vom Magist.»«t st«*t s di*- höchst.*n ülx-rhaupt zulässigen Strafen aug.-s.-tzt wurde... Es sehwelx- übrigens ein Verfahren Kieliner und < ienns«eri geg.-n den Mugis'i-at in gleicher Angelegenheit, der Verteidiger Ix-antragt. daher Auss.-tz.ung der Eiitscheidiiug bis zum Austrag d«-s genannten IVnzesses gegen den Magistrat. Kalls das Cericht indessen diM-l, zu einem l'rtcilc kommen solle, so bitte er zu erwägen dass die Straftat nicht von uer Ange¬ klagten selbst, sondern von ihrem Angestellten begangen worden sei. Das I leri.-ht hielt tlie Schuld der Angeklagten mir in ein. m Falle fiir erwiesen und verurteilte sie unter Berücksichtigung d.-r ange¬ führten mildernden Umstündt- zu 3 Mk. I leldstrafe. -n. I.ukal-Vcrhund der KlncniNtegraphen-lntcresscnlcii ton IIhiii- luirr und I ingcgi-ud. Ceschäftastelle: llubo, r|«>st, ii X«.. 14. I! >• rieht von der 21. Mitglieder versa in in I u ii e am Mittwoch, den 21 llez.. im V e r h a n d s I o k a I e. Der I. Vorsitzende Herr A11x■ rt Ilausen eröffnet.- um II Uhr 25 «lie Versammlung. Das Protokoll wurde vom Schriftführer verlesen und von d.-r Versammlung genehmigt. Die verschiedenen Eingänge, sowie die MiMeilung von d.-r OberHchulbeliörde, das» von den Neu-