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Seite 6 Seit diesem Abend sehe ich das Licht¬ spieltheater an als eine notwendige und darum willkommene Ergänzung zu den volksbildenden Bestrebungen. DieSchuIen, denen der Anschauungsunterricht so un¬ entbehrlich ist, sollten sich dieses Mittels bedienen, der regen Phantasie des kind¬ lichen Geistes immer neue Nahrung zu geben. Die Landschaften, die Wunder der Technik, die wissenschaftlichen Ex¬ perimente, im Bilde vorführt, bleiben leichter und länger im Gedächtnis haften, als das gesprochene Wort. Selbst in den Dienst unserer Kleinsten kann sich der Kino stellen. Märchenspiele Der Wasserkäfer und seine Larve. Wissenschaftlich. (Pathe). Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Kampf ums Dasein, den wir alle tagtäglich fuhren, um uns und unsere Art zu erhalten, wiederholt sich in der Natur vieltausendfach, aber am grau¬ samsten herrscht er in jedem schilfbe¬ wachsenen Teich, in jedem Tümpel oder Pfuhl. Die Pflanze erstick ihre schwächere Nachbarin und schaft sich selbst so einen besseren Nährboden. Die großen Tiere fressen die kleinen und beide gemeinsam verschlingen die noch kleineren. Das ist das Recht des Stärkeren. Aber es gibt auch Tiere, die durch List oder be¬ sondere Fähigkeiten einen überlegenen Gegner zu besiegen wissen. Zu diesen wahren Räubern gehört der Gelbrand oder Fadenschwimmer, ein bei uns recht häufigej Wasserkäfer, dessen Leben und Treiben wir Ihnen im nächsten Bilde kinematographisch vorführen werden. (Der Film beginnt!) Der Gelbrand wird 3 4 cm groß, er ist nahe verwandt mit den Laufkäfern, von denen er wahrscheinlich abstammt; manche seiner Weibchen haben noch die für den Laufkäfer so charakteristische Riefung der Flügeldecken, während andere L • B ■ B im Theater scheinen mir selten nur zu den Herzen der Kinder zu sprechen. Was ihre Augen in spannender Erwartung im Zwielicht heimlicher Dämmerstunden von den Lippen der Großmutter lesen, das schafft Gestalten und zaubert phan¬ tastische Gebilde hervor in einer Welt so märchenschön, wie sie nur die Phantasie der Kinder und Dichter ersinnen kann. Und nun sieht das Kind diese Welt seiner Träume mit allen ihm bekannten Gestalten darinnen, den Riesen und Zwergen, dem Schneewittchen und Dorn¬ röschen, dem Rotkäppchen und dem Hänsel und Gretel. Und der Tannenbaum Weibchen und die Männchen diese Riefen verloren haben und sich so dem Leben im Wasser besser anpaßten, da ja die Riefung der Flügeldecken dem Wasser , beim Schwimmen einen stärkeren Wider¬ stand entgegensetzt. Die Larve hat keine beißenden Mundteile, sondern ein paar hohle, an den Spitzen offene Saugkiefer, welche sie dem Beutetier in den Körper schlägt. Damit s e ihre Beide aussaugen kann, muß sie diese lähmen, indem sie ihre Kiefer in einen Nervenknoten, eine Verdickung von Nerven, da zum Beispiel wo die Nerve.! der Bewegungsorgane mit dem Rückenmark Zusammenstößen, ein- schlägt. Sie hat fehlgegriffen in den Schwanz, in den ja nur ganz feine, für das Gesamtwohlbefinden des Beutetieres unbedeutende Nervenfasern endigen, und muß noch einmal zugreifen, um dann mehr Glück zu haben. Der Gelbrand wie seine Larve können nicht im Sinne des Wortes unter Wasser atmen, doch da sich ihre Atmungsorgane am Hinterende des Körpers befinden, brauchen sie nur dieses : aus dem Wasser herauszustecken, um zu atmen. Neben der Bequemlichkeit bietet dies den Vorteil, daß sie von vorüber¬ fliegenden Vögeln, von denen sie ge¬ fressen würden, nicht so leicht gesehen werden, als wenn sie den Kopf und Ober¬ körper über die Wasserfläche erheben würde. Da die Larve, wie vorerwähnt, ihre Beute nicht frißt, sondern nur aussaugt, so muß sie recht viel fangen, um satt zu werden, doch ist sie ja hierzu von Natur recht gut ausgestaltet, so daß es ihr auch nicht schwer fällt, einen munteren Stich¬ ling in Kürze zu erhaschen. Unsere lieben Lurche, Kröten und Molche, stehen ja noch immer bei einigen Leuten in dem bedauerlichen Verruf, giftig zu sein. Seine Ursache hat das darin, daß diese Tiere tatsächlich auf dem Kopf und Rücken einige Drüsen besitzen, aus denen sie ein ätzendes Sekret absondern, wenn sie angegriffen werden, dies ist aber nicht giftig, und am allerwenigsten dem Menschen schädlich. Auch hier nutzt es dem armen Kammolch recht wenig, daß er sich seines Schutzmittels bedient, Nr. 1 strahlt Weihnachtsfreude aus und das Harmonium intoniert: „Stille Nacht, heilige Nacht “ Da hat das Kind ein inneres Erleben, und uns Große, die wir mit ihm die Weihe des Augenblicks empfinden, durchzittert die Erinnerung an ein Kinder¬ glück ... Einen Weg beleuchtet, der längst hinter uns liegt, hat das Lichtspieltheater. Ist es sich seiner Zauberkraft immer bewußt? Sollte man nicht einer großen Menge gefallen können und doch treu bleiben einem schönen Streben? denn das Wasser schwächt dessen Wirkung ab und außerdem ist die Käfer- larve so zählebig, daß sie einfach so lange festhält, bis der Molch vollständig ermattet ist, und sie ihn dann in aller Ruhe aussaugen kann. Der Gelbrand ist auch ein guter Flieger, und benutzt diese Fähigkeit oft des Nachts um einen neuen Wohnort aufzusuchen, wenn der alte «nustrocknete oder nicht mehr ge¬ lingend Nahrung bot. Dann passiert ihm gelegentlich das Mißgeschick, die Glas¬ dächer von Treibhäusern in der Nacht für schillernde Wasserfläche zu halten, auf die er dann mit solcher Wucht zu- fiiegt, daß er durch den Anprall bewußt¬ los liegen bleibt. Mancher Aquarien¬ liebhaber wird den munteren Käfer in trauriger Erinnerung haben, denn wenn er den Käfer zu seinen oft mehrmals so großen Fischen tat, in der Annahme, daß der Käfer diesen nichts tue, so fand er vielleicht am nächsten Morgen seine wert¬ vollen Lieblinge tot an der Oberfläche schwimmen. Der Käfer hatte sich mit Saugscheiben, die sich an seinen Vorder¬ beinen befinden, an der Seite eines Fisches so fest gesetz, daß ihn dieser trotz wütenden Hin- und Herschwimmens nicht los wurde und. ihm dann ein so großes Stück Fleisch zerrissen, daß der Fisch daran starb. □ Behördliches. □ Anfechtung der Rechtlichkeit der Lust¬ barkeitssteuer. - Immer stärker drängen sich die Zweifel hervor, ob überhaupt eine Rechtlichkeit zur Erhebung einer Billet- und Lustbarkeitssteuer für Kino- Theater besteht. Das Oberverwaltungs¬ gericht hat z. B. vor kurzem entschieden, daß Hindernisrennen auf der Karlshorster Bahn nicht als Lustbarkeit anzusehen sind und demzufolge auch nicht mit Billet- oder Lusibarkeitssteuer bedacht werden dürfen. — Diese Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts ist vielleicht