Licthbild-Bühne (January 1911)

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Seite 8 L • B • B No. 2 Herr von Jagow und die Kinematographie! er Polizeipräsident von Berlin wird in allernächster Zeit eine neue Polizei-Verordnung, betreffend die Feuersicherheit usw. der Berliner Kinematographen-Theater erlassen. Zur Zeit finden im Berliner Polizei-Präsidium die diesbezüglichen Konferenzen statt. Sowohl im Interesse des Publikums, als auch unserer ganzen Branche, ist es mit ganz besonderer Freude zu begrüßen, daß Herr Oberregierungsrat von Glase- napp, der Dezernent der Berliner Theaterabteilung, es für richtig befunden, Leute vom Fach, die einen Ruf genießen, zu den Beratungen mit hinzuzuziehen. Es ist dies ein Beweis dafür, daß unsere behördlichen Organe immer mehr ein- sehen, daß sich Polizei-Verordnungen, die in weitgehendster Weise eine so große Industrie betreffen, wie die Kinemato¬ graphie schon heute ist, nicht einfach vom grünen Tisch herunterdiktieren lassen, sondern, daß wenn von einer Behörde Gesetze von so großer Tragweite er¬ lassen werden, zweifellos hierbei der Rat von erprobten Fachmännern gehört werden muß, damit bei Vermeidung aller unnötigen Schärfen das Allgemein-Inte- resse gewahrt bleibt. Soweit wir orientiert sind, nehmen zur Zeit an den Beratungen teil: Herr Oskar Messter, von der Firma „Messter’s Projektion.“ Der Direktor der Berliner Union- Theater, Herr Siegbert Gold¬ schmidt, und drei Operateure von der „Freien Vereinigung der Kinematographen* Operateure“ resp. der Operateur- Loge“. Wir hoffen, daß als Extrakt dieser Beratungen eine Polizei-Verordnung zu Tage gefördert werden möge, welche in jeder Weise die Interessen der Behörde, also des Publikums, als auch die unseres Faches voll und ganz gerecht wird. Wir möchten nicht verfehlen, zu bemerken, daß wir außer dem Vertrauen, daß wir der Theater-Polizei entgegen bringen, ganz besonders auf die oben genannten Herren Fachleute rechnen, welche sich schon so oft als Bahnbrecher der Kine¬ matographie bewährt haben. Auch möchten wir nicht verfehlen, an dieser Stelle Herrn Oberregierungsrat von Glasenapp unseren ergebensten Dank im Namen der gesamten Kine¬ matographie dafür auszusprechen, daß er gewillt ist, unseren Fachinteressen in so weitgehender Weise entgegenzukommen. „Der Wunsch ist der Vater des Ge¬ dankens,“ und deshalb möchten wir doch dem Berliner Magistrat und der Berliner Stadtverordneten - Versammlung den guten Rat geben, sich in Punkto ,,Lust- barkeitssteuer“, wo nach den bis jetzt bekannten Resultaten derVorverhandlungen der Berliner Magistrat den Beweis er¬ bracht hat, daß er von unserer Branche absolut nichts versteht oder verstehen will, sich an dem Verhalten des Ber¬ liner Polizei-Präsidiums ein Beispiel zu Die Muskelbewegungen bei den Athleten. Medizinisch. - (Pathe). Meine sehr geehrten Herrschaften! Unsere gesamte Muskulatur dient der Bewegung des Körpers und seiner Organe. Dine Eingeweide werden zum Teil will¬ kürlich ohne unsere Absicht durch Muskeln bewegt, welche sich an sie an- legen. Das Herz ist selbst nur ein Muskel, der durch seine Zusammen¬ ziehungen unser Blut bewegt. Die Muskeln, welche der äußeren Arbeit des Körpers dienen, gruppieren sich um das Knochengerüst, da-; ihnen einen Halt verleiht. Die-“ Muskeln sind willkürlich beweglich, durch Nerven stehen sie mit dem Gehirn in Verbindung. Im nächsten Bilde zeigen wir Ihnen nun die Tätigkeit einiger charakteristischer Muskeln des Oberkörpers. (Der Film beginnt!) . Jeder Muskel wirkt durch Zusammen¬ ziehung, soll der Arm gebeugt werden, so muß ein an dessen Innenseite be¬ findlicher Muskel zu.'ammengezogen werden, es ist dies der Biceps oder zweiköpfige Armmuskel, der nach seinen zwei Ansätzen seinen Namen hat. Die Arme sind durch den Schultergürtel mit dem Oberkörper verbunden. Ein wichtiger Muskel, der zum Hoch¬ heben des Armes dient, ist der Delto- idens oder Deltamuskel. Soll der Arm gestreckt werden, so muß ein an dessen Außenseite befindlicher Muskel, der Triceps oder dreiköpfige Muskel zu¬ sammengezogen werden. Die Rückenmuskulatur dient in der Hauptsache der Geradehaltung des Ober¬ körpers, bei Erschlaffung der Rücken¬ muskulatur tritt eine krumme Haltung ein. Selten hat ja ein Mensch so stark entwickelte Muskulatur wie dieser Athlet, denn dazu gehört sphwere Arbeit oder Training. Bei Nichtgebrauch verkümmern die Muskeln, und da zu einem gesunden Körper auch gute Muskulatur gehört, so ist man eifrig bestrebt, den Körperbiu durch Sport zu heben. Der Sport bildet meistens nur einzelne Muskelgruppen aus, so werden beim Rudern hauptsäch¬ lich nur die Muskeln des Oberkörpers und der Arme in Anspruch genommen. Wird ein Muskel angespannt, so ver¬ dichtet er sich und ist dann deutlicher sichtbar. Ein Muskel von recht eigen¬ artiger Form ist der große Sägemuskel, der durch seine vielen Ansätze ein säge¬ artiges Aussehen hat. Beim schweren Heben wird die gesamte Bauchmuskul.itur stark angestrengt, und so kommt es nicht I selten vor, daß Leute mit schlecht ent- ! wickelten Bauchmuskeln bei Ueberan- I strengung derselben einen Bruch be¬ kommen. • In der heutigen modernen Zeit, wo | der Daseinskampf außerodentlich hohe ; Anforderungen an Körper und Geist | stellen, ist es dringend notwendig, daß | sich speziell der arbeitende Mensch, der sich ja nur durch die Gesunderhaltung seines Körpers die Möglichkeit erhält, diesen ewigen Daseinskampf mit Erfolg | durchkämpfen zu können, auf das leb¬ hafteste interessiere i muß, wie man j durch vernunftgemäße Lebensweise und | Methoden sich einen absolut gesunden ! und kräftigen Körper erhält oder schafft. ' Dazu gehört vor allen Dingen, daß die Muskulatur des Körpers in vernünftiger