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Seite 8 L ■ B • B Nr. 14 man das Obst auch noch genießen kann. Mit flüssiger Luft ist man auch im Stande, Quecksilber in den festen Aggregatzu¬ stand zu überfahren. Dl« Berliner Fllm-Zeneur. In No. 11 der „Lichtbild-Bühne“ brach¬ ten wir anläßlich der Tagung der Konfe¬ renz über die Nufebarmachung des Kine- matographen zu Bildungszwecken einen Artikel unter der Ueberflhrift: „DerKine- matograph unter der Diktatur der Päda¬ gogen." Innerhalb diefesArtikels druckten wir eine Zufthrift des uns befreundeten Dr. F r i t z A u e r ab, der unter anderem ausführte: „Der Vorzenfor ift von Rang und Herkunft ein - Sergeant!" - Trofedem diele Aeußerung, wie wir als perfönliche Teilnehmer der damaligen Konferenz im Reichstagsgebäude willen, tatfäcfalich gefallen, ftehen wir doch nicht an, die Berichtigung zu bangen, daß laut Zufthrift des Berliner Polizei-Präfi- denten diefes nicht den Tatfachen ent- fpricht. Die in Frage kommenden vier Beamten find ihrer Vorbildung nach Gymnaflal-Abiturienten, während einer im Beflge des Reifezeugnilles für Prima Ernemann Stahl - Projektor „IMPERATOR“ Ünstreitbar der vollkommenste Theaterapparat der GegenwartI Kettenlos! Unverwüstlich! Ia Filmschoner! :: Prflzisionsmaschine ersten Ranges! Verlangen Sie Preisliste! r. Ernemann L&, Ms und Mn 195 . ift. - Wir fügen gleichzeitig der Theater- Abteilung des Polizei-Präfidiums, von der uns diefe Korrektur zuging, Dank für die uns gewordene Mitteilung an. Klnematograph und Theater. Im „Breslauer General-Anzeiger" lesen wir: Die Kinos wachsen in Breslau wie Pilze aus der Erde. Wenn ein derartiges Unternehmen auch einmal seinen Betrieb einstellt, so findet sich für gewöhlich bald wieder ein Nachfolger. - Die hiesigen Theater erblicken in der Existenz der vielen Kinos eine schwere Konkurrenz, da vornehmlich die ärmere Bevölkerung, die früher doch hin und wieder eine Theatervorstellung besucht hat, es jetzt vielfach vorzieht, die billigen Kinos auf¬ zusuchen. Ein hiesiger Theaterdirektor hat sich beschwerdeführend an den Ma¬ gistrat gewendet und den Antrag gestellt, gaß bei Etablierung von Kino-Unter¬ nehmen vorerst die Bedürfnisfrage ge¬ prüft werden solle. Dieses Schreiben ist zur weiteren Veranlassung dem Polizei¬ präsidenten überwiesen worden. Es dürfte sich aber zurzeit schwerlich in dieser Sache etwas machen lassen, so lange nicht ein Gesetz geschaffen wird, laut welchem die Kinos konzessions¬ pflichtig sind. - (Ob ein solches Gesetz die Absichten und Wünsche der Breslauer Theaterdirektoren erfüllen würde, bleibt abzuwarten. Schließlich kann man doch einiger Theater wegen nicht . eine ganze Branche, in der sich Millionen Kapitalien wälzen, dem freien Wett¬ bewerb entziehen.) Da« Kinderver¬ bot in München. Der Verband der hiesigen Kinema- tographenbesitzer hat an die Polizei¬ direktion und an die Lokalschulkom¬ mission eine Ein¬ gabe gerichtet, die Vorschläge zur Lösung der viel erörterten Frage des Besuches von Kinematographen- theater durch Kinder enthält. Wir entnehmen dieser Eingabe fol¬ gendes: Die Kine- matographen- besitzer haben die Ueberzeugung ge¬ wonnen, dass die gegenwätige Film¬ zensur und das zur Zeit geltende Kinderverbot in keinem Ein¬ klang zu einander stehen. Die Polizei¬ direktion zensiert die Films von dem Gesichtspunkte aus, dass die Bilder auch Kindern vorgeführt werden dürfen; die Polizei gibt also die Kinder als Grund für ihre überaus strenge Zensur an, während es doch dem grössten Teile der Kinder verboten ist, den Kinema- tographen zu besuchen. Durch diese sich widersprechenden Momente fühlen sich die Kinematographenbesitzer ge¬ schädigt, sie bitten daher, bei der Zensur der Films dahin zu entscheiden, ob diese für Kinder oder auch für Erwachsene geeignet sind. Auf diese Weise wäre es keinem Theaterbesitzer benommen, Kindervorstellungen zu geben, die na¬ türlich dementsprechender Zensur zu unterliegen hätten und die besonders noch von der Schulbehörde zu begut¬ achten wären. Im allgemeinen aber soll den Kindern der Besuch in den Kinc- matographen-Theatern auch in Beglei¬ tung von Erwachsenen verboten werden. Die Theaterbesitzer wollen dann Mitt¬ woch und Sonnabend nachmittag von 2 bis 5 Uhr Kindervorstellungen geben. Dazu bemerken die „M. N. N.“ noch folgendes: Man kann dem Vorschlag der Kinematographen - Besitzer wohl zu¬ stimmen, wenn in diesem Falle sowohl die Bilder für Kinder als die Bilder für Er¬ wachsene daraufhin kontrolliert werden, daß alles Ungehörige und Geschmack¬ lose ausgeschaltet bleibt. Die Oeffent- lichkeit hat ein lebhaftes Interesse daran, daß kleinen und großen Kindern in diesen Schaustellungen nur Bilder ge¬ boten werden, die für die Belehrung und anständige Unterhaltung in Betracht kommen. Das Genre der Schauer- und Moritatenbilder sollte nach wie vor unterdrückt werden, denn es ist gerade so gefährlich, wie die bekannte Hinter¬ treppenliteratur. Berlin. Eine Milderung der Vor¬ schriften über den Besuch von Kindern in Kindern in Kinos steht in Aussicht. Oberregierungsrat v. Glasenapp empfing dieser Tage im Polizeipräsidium eine Deputation des Bundes deutscher Kine- matographentheaterbesitzer und behandelte mit den Herren eingehend zahlreiche Kinofachfragen. U. a. ist, dem Vernehmen nach, geplant, den Kindern den Besuch der Kinematographentheater bis 9 1 /* statt wie bisher nur bis 9 Uhr abends zu gestatten. Bezüglich der Zensur wurde dem Bunde in Aussicht gestellt, daß ständig ein Vorstandsmitglied des Bundes bei ihrer Ausübung zugelassen werden würde. Ludwlgehafen.‘ Sehr strenge Vor- schrifen hat das Bezirksamt Ludwigshafen und der Stadtrat über den Besuch der Kinematographentheater erlassen. Sämt¬ liche Bilder müssen vor der Aufführung erst der Genehmigung des Polizeiin*