Licthbild-Bühne (May 1911)

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No. 18 L ■ B - B Seite 8 nach Kino-Blamagen hungert, herabzu- Wir haben uns die Preße eingeladen schön gewesen sei und furchtbar in¬ setzen. * und von anderer Seite aus ladet man teressant. - - Zu den inneren Feinden gehören auch sie wieder hinaus. Man arrangiert Das Ganze war im höchstens Grade gewisse Spezialisten für den Filmverleih, offizielle Kino-Preße- Vorstellungen in beschämend! Ein paar Dutzend „neuer" die Unreellität auf ihr Kaufmannsschild einem Hotelsaal und erzielt dadurch Films und darunter ein einziger, noch geschrieben haben. Sie stellen Film- Preße-Kritiker die durch keinerlei Sach- dazu alter, deutscher. Und dieser Programme nur nach dem Quantum zu- kenntnis Fachverstand getrübt sind. eine deutsche war durchaus nicht gut, sammen, nicht nach der harmonisch not- Es ist notwendig, unter anderen eine er wirkte nur durch seinen billigen, wendigen üesamtwirkung, bieten die Preßestimme aus der „Deutschen Montags- uralten Trick! achte Woche anstatt kontraktlich die Zeitung“ abzudrucken, die den bekannten Wozu also die ganze Veranstal- sechste, berechnen dem Unfahrenen Film- einwandfreien Kino-Freund Enthusiasten tung? Wer trägt die, immerhin nicht Schäden, die auf das Konto der normalen Haiis Heins Ewers zum Verfasser unerheblichen, Kosten ? Die Zeit- Filmabnützung zu setzen wären und ge- hat. schritt mit dem geistreichen Namen? hören dadurch zu den verbrecherischen Sie lautet folgendermaßen: Doch gewiß nicht! Augenscheinlich inneren Feinden, die ohne Besinnen Eine Fllmpremläro. also die Filmfabriken. Ihr Zweck Ersteren ruinieren Es ist geradezu rührend, mit welchen liegt klar auf der Hand: sie bekommen Es gibt Theaterbesitzer, die durch Albernheiten es in Berlin möglich ist, auf diese Weise sehr billig die Kritik ihre ständig schreiende und blutrünstige ein bißchen Aufsehen zu erregen 1 Da der Berliner Presse, und wenn sie Theaterfront unseren Feinden Recht versandte die „Erste Internationale dann sagen können: „Ueber den geben, die durch beschämende, freche, Film-Zeitung* (schon der Name eine neuen wundervollen Film „Die Mak- ordinäre und im Widerspruch mit der geschmacklose Reklame!) hübsch ge- kabäer“ schreiben das „Berl.Tageblatt“, deutschen Sprache ständig in Fehde druckte Einladungen, und versammelte die „B. Z. am Mittag*, die „Voss, liegenden Erklärungen der Bilder durch zu einer „Premiere* ein recht gewähltes Ztg.“ usw. usw. - - - so ist sogenannte Rezitationen uns und unsere Publikum im Hotel Esplanade. Man ihr Geschäft natürlich gemacht! Erfindung ständig so entsetzlich blamieren, i sah den Bürgermeister Reicke, den Aber die „Erste Internationale daß derartige innere Feinde sogar eine Staatsminister Hentig, sah eine Reihe Film-Zeitung“ kann gewiß sein: ein¬ große Gefahr für uns bedeuten. unserer besten Maler und Schriftsteller, mal kriecht ihr die Berliner Presse Es gibt Kino - Inhaber, die in den dazu die tüchtigsten Redakteure und gern auf den Leim, aber nicht ein dunkelsten Ecken des Zuschauerraums Journalisten Berlins. Und man zeigte zweites Mal. Und wenn die Presse Logen haben, die mit ihren zwei Plätzen diesen Herren und ihren Damen eine zu ihren weiteren „Premieren“ nicht durch Wände und Portiören einen solch Vorstellung - selbstverständlich mit mehr erscheint, oder aber — wie sie intimen Charakter tragen, daß die höchsten kaltem Büffet, Sekt und Bier! - wie es jetzt schon hätte tun sollen — be¬ weise dafür gezahlt werden. Die ln- man sie in jedem schlechtesten Kino stätigt, daß man nur äußerstes Mit¬ haber wünschen möglichst als Vorführung Berlins allabendlich zu mindesten eben- telmaß gesehen habe, so ist die Re- die langen Riesenschlager, wo es nicht sogut sehen kann. Der Redakteur des klame dahin und die Kosten sind un- so schnell wieder hell wird, der Kino- einladenden Blattes las stotternd eine nütz ausgegeben. Der Gedanke von Inhaber weiß den Grund und mißbraucht höchst banale Begrüßungsrede ab, in „Filmpremiören“ an sich ist sehr gut dadurch die Erfindung, den Stand und der er selbst das wiederholte, was und verdient die wärmste Unter- das Vertrauen der Behörden. - Das andere vor ihm oft genug gut und Stützung. Aber die Herren Veran- Alles sind wahre innere Feinde. treffend gesagt haben. Dann schurrte stalter sollten sich die Sache nicht so Wir können uns freuen, daß unsere das „Premiörenprogramm* ab. Zu- ungeheuer leicht machen, sie sollten Mauserung soweit vorgeschritten ist, daß nächst ein sehr mäßiger Pariser Film, der wirklich etwas gutes bringen, sollten wir den Hof und die Presse gewonnen uns vergeblich für Algier interessieren zeigen, daß sie vorwärts wollen und haben. Also muß doch unsere Erfindung sollte, weiter ein paar der jämmer- daß sie von ihrer „Branche“ etwas etwas wert sein. Sie ist so groß und liehen, bis in die Fingerspitzen ver- verstehen. Sie sollten auch, vor ge- 5o schön, daß sie zwar durch alle unsere logenen, sentimentalen und überaus ladenem Publikum, der „FUmfreiheit“ ’ n " e ' en und äußeren Feinde nicht unter- kitzlichen italienischen historischen , ein wenig zu nützen versuchen, sollten drückt oder gehemmt werden kann, es ist Films. Ein kitschig getönter Pariser! zeigen, wieviele vorzügliche und in- aoer doch notwendig, ständig wachsam Film zeigte uns Yara, eine der heiligen teressante Films, die man überall in ZU8em - Stätten Japans, ein weiterer italienischer der Welt sieht, durch die Kleinlidi- speziell das Wohlwollen und die zu Film gab Ansichten des „größten keit und PhUistermoral der Berliner oeanspruehende Anerkennung der Presse, Klosters der Welt“, Photos, die in jede Zensur unserem Publikum vorent- 9 na«?| e Großmacht, sollten wir uns Kunstgeschichte recht gut, aber für den halten werden. Und sie sollten, last ziem - h er 7 a,ten ' Wir haben sie schon Kino ganz und gar nicht geeignet sind. not least, wenigstens den Versuch Hem» b • der 8 anz ® n Linie, weil die Bleiben: ein amerikanischer Einbrecher- machen, die so sehr nachhinkende und " 7 er lS hte r 8 tatter zu uns kommen film, der erträglich war, und ein deutscher deutsche Kinoindustrie — und sei' es .“«wunderung unsere Dar- Film - „Das verkehrte Berlin* -, der durch Zwang - etwas aufzurütteln! seh .n ngen J nncrhalb de8 Theaterrahmens unter Anwendnng des Rückwärtstrlebs* - Dann mögen sie sich das „Büffet“ wir c’niu u Crffl,, t uns mit Stolz, und das Publikum amüsierte. Nur war gerne ersparen. WohiwAii!" b . estrebt 8e,n » uns dieses er durchaus nicht „neu*: er wurde * Hanns Heinz Ewero. sollten hl?« 1 er Pre88e zu erhalten, schon im Januar in den „Lichtspielen* Die Zahl unserer äußeren und zu um if« * 8ein » dtß 8ie rocht oft allabendlich gezeigt. inneren Feinde ist eine so eminent lernt unH ’ u ?, 8 , er Publikum kennen Dann kam das „Büffet* und die große, daß sie in allen Kreisen ihre wir haben 111 ! 8 !? 11 ^ lrku ngskrei8 studiert, Pause - kein Mensch konnte ver- Vertreter hat und bald ein förmlich Zahl von 1 oi üj, n eine 801611 große langen, daß man sich den zweiten Spezial-Adreßbudi notwendig macht, wir bald diüifk^rS? 11 Theatern > daß Teil auch noch ansehen sollte. Die Schonungslose Kritik und ständige lieh und an Bühnenkunst räum- Herren Berichterstatter gingen, nach- Wachsamkeit, verbunden mit Abwehr- Statt de*«* Jjfdurch überflügeln. dem sie — aber natürlich! — auf maßregeln, sind die Mittel, um uns und einen profu« aoer bat man jetzt den Leim gekrochen waren, und unsere Branche zu schützen und . zu taktischen Fehler gemacht: schrieben für ihre Blätter, daß es sehr fördern. A. M.