Licthbild-Bühne (May 1911)

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Seite 8 L ■ B ■ B trat, langten am Kontinent die ersten Süd¬ polaufnahmen an. Es ist dies der Beginn einer neuen Aera: Die antarktischen Re¬ gionen auf dem lebenden Bilde. Die Aufnahmen, allerdings erst etwa 2500 Meter, stammen vom Photographen Pontieg der Südpolexpedition des Kapitäns Scott, wurden von der »Terra Nora“ vom Winter¬ quartier der Expedition in Viktorialand nach Neuseeland gebracht, und die Firma Gäümont wird deren Kopien auf den Markt bringen. Es ist zu bemerken, daß die Entwickelung der Negative ebenfalls im fernen Süden erfolgte. Dar Kino und das Auga. Ein hervorragender Mediziner äußerte sich über die lebende Photographie wie folgt: »Jedem Beobachter muß es klar werden, daß die Bilder auf der Leinwand in dem Maße das Auge ermüden, wie die tanzende und flimmernde Bewegung der¬ selben zu- oder abnimmt. Colorierte Bilder strengen das Auge noch mehr an, die ermüdendsten sind Reisebilder, bei denen die Wirkung der schnellen Be¬ wegung von Dampfern oder Zügen hin- zukommt. Geradezu gefährlich für das Auge ist es, wenn der Film nicht genau in seine Führung paßt und seitlich hin und her wackelt. Dennoch übt dieses billige Vergnügen eine große Anziehungs¬ kraft aus und man sieht Kinder, aber auch Erwachsene so lange im »Kino* sitzen, wie es ihre Augen nur aushalten können. Wird ein solches Vorgehen wiederholt, so kann eine Irritierung der Pupille, eine Netzhautentzündung ent¬ stehen oder große Kurzsichtigkeit ein- treten. Uebertreibt man aber nicht, so kann selbst bei Kindern nur eine ge¬ wöhnliche Ueberanstrengung des Auges konstatiert werden. Gut beleuchtete Bilder, bei denen auf gleichmäßige Be¬ wegung geachtet wird, bei,guter Ven¬ tilation des Zuschauerraumes, werden daher auf das Auge der Erwachsenen wie der Kinder von keiner anderen Wir¬ kung sein, wie jede andere theatralische Unterhaltung. F-x. Feuer. Das an der Marktstr. in Ober¬ hausen (Rhpr.) belegene Kinotheater ist vollständig ausgebrannt Ferner entstand am Sonntag, den 14. Mai in B e u t h e n O.-Schl. im Grand-Kinemato- graph am Boulevard infolge Selbstent¬ zündung eines Films ein kleiner Brand. Der Materialschäden ist bedeutend. Der Projektionsapparat wie eine Anzahl Films sind verbrannt; bezw. stark beschädigt. „Dantes Göttliche KomBdls“. Der Film »Dantes Göttliche Komödie" ist in Karlsruhe von der Polizei ver¬ boten gewesen. Auf die eingereidite' Klage hat das Verwaltungsgeriiht die Freigabe des Films verfügt. Der Film wird darob im Reeidenzkino jetzt täglich vorg6fflhrt Chemnitzer Maifeetumzug* In verschiedenen Kinotheatern in Chemnitz wurde ein Film vom Chemnitzer Maifestumzug gezeigt, wie im vorigen Jahre schon. Das Bild war ein Zugstück. Auch für die Kinder, die den Zug wenigstens im Bilde sehen wollten, an dem Vater und Mutter, größere Geschwister und Bekannte mit teilgenommen hatten, während sie selbst in der Schule waren. Aber da machte die Polizei selbst einen dicken Strich durch den Plan. Unter Strafandrohung für jeden Fall der Zuwiderhandlung forderte sie von den Kinobesitzem, daß während der Vorführung des Maifest¬ umzuges die Kinder ausgewiesen werden. Polizisten in Zivil kontrollierten die Kinos. Es ist zum Lachen! Frankfurt a. M. Die Projektions- Aktien - Gesellschaft »Union 0 , Frankfurt a. M., die den Vertrieb des ersten Monpolfilms nach Deutschland lancierte, vermietet während der Sommermonate den bekannten Original-Boxermatchfilm »Jack Johnson - jim Jeffries“ wochenweise zu jedem annehmbaren Gebot. Kino-Feuer in Beuthen. Am 15. Mai, abends um 7 Uhr, ent¬ stand im »Grand Kinematograph am Boulevard“ während der Vorführung Feuer durch die Inbrandsetzung eines Films. Die polizeilicherseits in Kinos ge¬ troffenen Vorsichtsmaßnahmen bewährten sich aufs beste. Das Publikum wurde durch die Notausgänge zum Hinterhaus hinausgeleitet, und die Räumung des Lokals geschah in solcher Ordnung, daß nicht ein einziger Unfall vorgekommen ist. Die durch einen Feuermelder herbei¬ gerufene Feuerwache löschte den Brand in kurzer Zeit; beträchtlicher Schaden ist nicht entstanden. Kino-Feuer In Oberheueen. Das an der Marktstraße liegende Kine- matographentheater wurde am 15. Mai morgens ein Raub der Flammen. Wie das Feuer entstanden ist, konnte noch nicht ermittelt werden, da das Theater um diese Zeit noch geschlossen ist. Auch das über dem Theater liegende Stockwerk ist vollständig ausgebrannt. Fouer. Im Vorführungsraum des Tonbild- Theaters »Metropol“ in Dessau entstand am 20. Mai abends Feuer. Sämtliche vorhandenen Films sind ein Raub der Flammen geworden. Qofibrllchor Brand In alnam Londoner Fllmlager. In dem Kinematographenftlmgeschäft von Williamson in der Charing Croß Road im Londoner Westend brach am 17. Mai abends ein Feuer aus, das bei der Masse des brennbaren Materials im Gebäude schnell einen gefährlichen Umfang an¬ Nr. 21 nahm. Riesige Flammen schossen aus den Fenstern, und das zahlreiche Personal in dem viele Stock hohen Hause befand sich in größter Gefahr. Diejenigen Per- sohen, die sich im ersten Stock befanden, sprangen auf die Straße und wurden von der dort versammelten Volksmehge auf¬ gefangen; darunter befanden sich mehrere Frauen. Bald sah man eine Anzahl ent¬ setzter Frauen an den höheren Fenstern erscheinen, doch gelang es rechtzeitig, sie durch Zurufe vom Herabspringen ab¬ zuhalten, bis die herbeirasende Feuer¬ wehr sie retten konnte. Eine Frau im obersten Stock kletterte auf dem Gesims entlang nach einem Nachbargebäude, das sie glücklich erreichte. Schließlich ge¬ lang es der Feuerwehr, des Brandes Herr zu werden; die unteren Stockwerke sind völlig ausgebrannt. Gegen die drohenden Lustbarkeits- eteuern. Am 16. Mai fand in Gera eine Ver¬ sammlung des Deutschen Bühnenvereins statt, in der Herr Dr. Otto Brahm, der sehr verdienstvolle Kunstförderer und eifrige Bekämpfer aller kunstfeindlichen Bestrebungen, einen hochinteressanten und glänzenden Vortrag über das Thema „Kunst und Lustbarkeitssteuer* hielt. — Der Redner führte so treffliche und zahl¬ reiche Beweisgünde an, die gegen die Einführung einer Lustbarkeitssteuer sprechen, daß nian nur wünschen könnte, alle Verfechter dieser kultur- und kunst¬ feindlichen Steuer mögen den Inhalt dieses Vortrages, der übrigens vollinhalt¬ lich in der Berliner Vossischen Zeitung vom 16. Mai abgedruckt ist, zur Kennt¬ nis nehmen. Kein Umrollen der Filme mehr. Unter No. 19148/1910 wurde ein englisches Patent von Josef Gaßner und Herbert Victor Barnes in Johannisburg am 15. August v. J. angemeldet, das am 9. Februar d. J. angenommen wurde. Danach ist es nicht mehr notwendig, die Films umzurollen, sie laufen vielmehr „endlos“ zwischen Condensor und Ob¬ jektiv durch den Apparat. Die Länge des Films ist beliebig, nach dem Ende kommt gleich wieder der Anfang an die Reihe. Dadurch wird die Aufsicht des Operateurs über den Apparat (das Licht ausgenommen) erspart und die Erfindung eignet sich somit besonders auch zu automatischer Vorführung von Licht¬ bildern z. B. in Schaufenstern. Unter dem Apparat mit Lampenkasten und dem kleinen Motor befindet sich ein doppelt so großer Kasten mit seit- lieber Oeffnung zum eyentuellän Hinei®'