Licthbild-Bühne (June 1911)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Seite 10 L ■ B • B No. 26 wie bisher, vom Vorführungsraum, sondern von einer geeigneten Stelle im Zuschauerraum selbst erfolgen können. 8. Die Türen des Zuschauerraumes müssen nach außen aufschlagen und mit einem Baskül-Verschluß, wie er schon bei den Türen von Theatern und Versammlungsräumen gefordert wird, versehen sein. Im übrigen sei noch bemerkt, daß bezüglich der Ausgänge, Gangbreiten usw. auch der neue Entwurf für Kine- matographen-Theater, die nicht mehr als 200 Personen fassen, eine gewisse Freiheit läßt, sobald keine wichtigen teuer- und sicherheitspolizeilichen Inte¬ ressen verletzt werden. Bei solchen über 200 Personen treten jedoch die sehr viel schärferen und präziseren Vorschriften der Polizeiverordnung vom 2. Mai 1909 für Theater- und Ver¬ sammlungsräume in Kraft. Dor Kino Im Dienste der Wohlfahrts- Einrichtungen. „Mütter, verzaget nicht! 0 — Unter diesem Titel bringt das „Berliner Tageblatt 0 die Kritik einer Veranstaltung ln Berlin, die auch für uns von großem Interesse ist. — Wir drucken den Artikel vollinhaltlich ab. Der große Saal der „Kammersäle 0 in der Teltower Straße ist überfüllt. An der einen Sch mal wand ist die große weiße Leinwand, die allerlei Projektions- wunder verspricht. Ein neuer „Kino 0 ? Wir haben ihrer genug. Nein, etwas, was mit dem „Kino 0 die Technik gemein hat, und was man doch „Edel-Kino 0 nennen möchte. Wir sehen die Zauber¬ kunst des Kinematographen, der so oft zu Tand und Schlimmerem mißbraucht wird, im Dienste der Charitas und der Aufklärung, und wir finden, daß sie durch diesen Zweck nun erst wirklich zur Kunst erhöht wird. Diese Veranstaltung, der man in Berlin und draußen im Lande recht viele Wiederholungen wünschen möchte, geht als ein Alarm- und Propagandaruf dem „Hilfstag für Muiter und Kind in Groß- Berlin 0 voraus, der am 24. und am 25. Juni stattfindet. Man zeigt uns in einer einstündigen Vorführung eine „Wande¬ rung durch die Berliner Fürsorge 0 , und alle Raffinements der Kinotechnik dienen dazu, in den Rahmen einer kräftigen, zweckgemäß sogar sehr kräftigen Hand¬ lung die Bilder dunkler Not zu spannen und die Bilder erwachender Hoffnung und wiedergewonnener heller Lebens¬ freude. Mit .dem Auftakt „Mütter, verzaget nicht! 0 beginnt das Spiel. Wir sehen die Frau des Säufers, die die Faust des verwahrlosten Mannes spürt und ihr Heim vor dem Gerichtsvollzieher ver¬ lassen muß. Zwei Kinder nimmt sie mit heraus, ein Mädchen von fünf Jahren und einen Säugling. Das Wasser unter der Brücke lockt zu einem letzten un¬ seligen Schritt Der Schutzmann rettet sie; er weiß, wo solcher Kummer ge¬ lindert werden kann. Er führt die Frau zur Fürsorge, und diese läßt ihre Institu¬ tionen Zusammenwirken, um eine ganze Familie zu retten. Der Säugling wird im Säuglingsasyl gehegt und gepflegt. Man darf ruhig sagen: wir sehen im Lauf der Bilder, wie er in der Sauberkeit und Systematik der Anstalt gedeiht. Das größere Kind blüht auf in Kinderhort und Waldschule. Die Mutter erhält Arbeit; auch von ihrer Stirn schwinden die Kummerfalten. Dar Vater kommt in die Trinkerheilstätte. In der gebotenen Zusammengedrängtheit erblicken wir die einzelnen Stadien seiner seelischen und körperlichen Ermunterung. Nach einer sehr geschickt vorbereiteten Schlu߬ steigerung offenbart sich das wieder¬ erreichte Familienglück, und wir fahren uns ein bißchen verlegen im Augenwinkel herum, brauchen uns dieser Träne aber diesmal nicht zu schämen, weil sie nicht nur den eindringlichen Bildern gilt, sondern schließlich auch der ethischen Idee, die ihnen zugrunde liegt. Und wir scheiden doch wieder froh, weil hundert Ein Geheimnis? verraten wir Interessenten. Schreiben Sie sofort an Filmverleih « Centrale g. m.b.H. Engelke & Co. G.m.b.H. BERLIN SO. 26. Kottbuserstrasse 6 1 Fernsprecher Amt IV 3504 — an der Hochbahnstalion