Licthbild-Bühne (August 1911)

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Seite 8 L ■ B ■ B Nr. 33 seine Einkäufe zu beschränken. Er habe kontraktliche Verpflichtungen, denen nach- zukommen er verpflichtet sei. Herr TOrk hält die Resolution eben¬ falls für unpraktisch, da in kurzer Zeif doch jeder nach seinem Ermessen han¬ deln werde. Herr Hansen betont, daß, wenn hier etwas beschlossen werde, es auch ge¬ halten und ausgeführt werden müsse. Herr Engelke berichtet, er sei mit einem Herrn, infolge des Telegramms der Clnes, bei dem hiesigen Vertreter derselben gewesen. Leider hätte er diesen nicht angetroffen, und von dem Personal erfahren, daß dieses von nichts wisse. Herr Zlll erklärt zu der Mitteilung ermächtigt zu sein, daß Herr von Pranken¬ stein bereit sei, falls die Versammlung es wünsche, über die Absichten der Ge¬ sellschaft Aufklärung zu geben. Herr Benin spricht zu dem Antrag: Eine Deputation nach Paris zu senden in ablehnendem Sinne. In Paris sei nicht mehr zu erfahren als hier. Er hält auch den Weg der Resolutionen für falsch, die selten irgend eine Wirkung e Hielten. Wenn man die Ursachen, die zu einer Umgestaltung der heutigen Film- bezflge geführt haben, feststelle, so können diese nur in der Ueberproduktion ge¬ funden werden. Und falls die Fabri¬ kanten jetzt Wandel schaffen wollen, dann ist jeder Protest vergeblich. Nach allem, was er der heutigen Debatte ent¬ nommen, sei die Monopolisierung oder Centralisierung beschlossene Sache. Die Leidtragenden sind allein die Verleiher, die er, aus seinen Erfahrungen nicht ganz frei von Schuld erklären kann, denn die Monopolfilms haben den Monopol¬ gedanken außerordentlich beeinflußt. Herr Kindlar, Frankfurt a. M., ist an¬ derer Meinung, er behauptet, daß nur der Theaterbesitzer über das Ohr ge¬ hauen werden soll. Inzwischen ist Herr v. Frankenstein in Begleitung des Herrn Bluen erschienen. Herr zlll stellt den Antrag während der Ausführungen des Herrn v. Frankenstelr^ die Vertreter der Presse auszuschließen. Dieser Antrag wird abgelehnt! Herr v. Frankenstein will seine Er¬ klärungen nur unter der Bedingung ab¬ geben, daß während derselben nicht Herr Böcker den Vorsitz führt. Der letztere habe ihn beschuldigt, das Ehren¬ wort gebrochen zu haben, ohne Beweise hiervon zu erbringen, worauf Herr B. Herrn v. F. persönlich das Ehrenwort gab, dies nie behauptet zu haben. Herr Hansen-Hamburg wird mit dem Präsidium betraut. Herr v. Frankenstein. Er habe in der Kinematographie vielerlei durch¬ gemacht und sah, daß es so nicht weiter gehen konnte. Die Bestrebungen der Fabrikanten eine Convention und die Rückgabepflicht der Films durchzuführen waren die ersten Etappen um Wandel zu schaffen, kamen aber nicht zum Ab¬ schluß. Dafür erwuchsen für diese neue Uebelstände durch Ueberproduktion, die Creditzugeständnisse. Da aber eine Einigung derselben, ebenso wenig wie die der Theaterbesitzer zu erzielen war, so übernahm die ihnen bekannte Gesell¬ schaft die Vermittlung. Nicht ein Mono¬ pol sondern eine Centralisierung liegt unserer Absicht zu Grunde. Daß jeder groß angelegte Plan Fehler zeitigt ist er¬ klärlich, diese sind auch von uns ge¬ macht. Diese sind in dem Expose ent¬ halten, das als Anklage gegen mich benutzt wird, aber längst überholt ist. Daß ein Unternehmen dieses Umfanges eine Reserve auferlegt, brauche er nicht zu erklären; diese Reserve müsse er ln Grenzen heute noch inne halten, doch Wichtige Mitteilung! Einladung! Hm Montag, den 21. August, mittags 1 Uhr, findet im plänlen -Thsatsr, 11 Berlin! linier den Linden 21, eine Spezial-Vorführung des I. Monopol-Films der großen „ftsta Nielsen“-Serie: Der schwarze Traum statt. Vorausgebend gelangt das Referat zur Besprechung: „Die Zukunft der Filmfabrikation.“ - Interessante Winke für Theaterleiter. Es wird dringend um vollzähliges und pünktliches Erscheinen gebeten. Hochachtungsvoll Tel: 1, 7370 ff iv, ii453 Hrtbur Mellini M IV, S2S0 Impresario für die „flsta Nie1sen M -Serie. W0T BMohten 8h die nsaosts Nummsr rfsr „LtehtMM-BOhns.“ sei er nicht gebunden sachliche Er¬ örterungen zu scheuen. Zunächst kaufe die Gesellschaft billiger ein, sie sei dabei verpflichtet, innerhalb eines Jahres ein gewisses Quantum abzunehmen, jedoch nur von guten Sujets. Bei dieser Wahl müsse Rücksicht .auf die Provinzen genommen werden, da die Censur verschieden ge- handhabt werde. Nun seien Zweifel laut geworden, daß die Fabrikanten sich dem Monopol angeschlossen. Sie werden mir die Namen erlassen, die Tatsache aber stehe fest! Sie will nun womöglich mit Gruppen von Theaterbesitzefh ver¬ handeln, und diesen jede Gewähr geben, daß dieselben nicht nur ein gut zu¬ sammengestelltes Programm, sondern auch billiger als bisher üblich bedient werden sollen. Die Organisation hat gar keinen An¬ laß die Theaterbesitzer zu Obervorteilcn, sondern sich seiner dauernden Kund¬ schaft zu sichern. Der Einwand, die Gesellschaft werde schließlich auch die Theater monopolisieren sei ein Unding, denn gerade die Leihpreise sollen mit den Theaterbesitzern gemeinsam fest- gestellt werden, diese selbst aber am Gewinn partizipieren. Sogar den Bund wolle die Gesellschaft kräftigen, durch Zuwendung eines Prozentsatzes der Zah¬ lungen ihrer Vereinigungen. Damit schaffen wir neue Zustände. Ferner erhält jeder Theaterbesitzer sein Programm, ob 1., 2. oder 10. Woche genau wie er es verlangen darf. Es könnte ja nun der Einwand erhoben werden, daß sind alles Versprechungen, nachher wird uns doch die Gurgel zu¬ geschnürt. Dagegen können Sie sich ebenso, wie wir mit unseren Verträgen mit den Fabrikanten, schützen, diese ver¬ traglich festzulegen sind wir gern bereit. Die Filmverleiher sollen ebenfalls nicht ausgeschaltet werden, wir brauchen auch diese, um sie in unser Haus mit einzu¬ bauen. — Nicht als Hausknecht oder Packer, wie uns schon zum Vorwurf ge¬ macht, sondern als Mitarbeiter, zum Wohle der Gesamtheit. Es ist bedauer¬ lich, daß nicht alle Verleiher kaufmännisch geschult sind, daraus ergeben sich Miß- stände, die der Abhilfe bedürfen. Wir haben 10 Filialen in Deutschland vor¬ gesehen, die wir nur mit zuverlässigen Verleihern aus unseren Reihen besetzen möchten. Dann werden auch die Ver¬ leiher ebenso wie die Theaterbesitzer durch die Gesellschaft Vorteile erringen. Das wäre mit kurzen Worten das, was ich Ihnen zu sagen habe. Herr Hansen dankt Herrn von Franken- _und auch Herr Zlll f für die Er¬ möglichung dieser Aussprache. Herr Wßhllng. Mir erscheint Herr n Frankensteln als ein Weihrauch Er verspricht gute Bilder, bittge Preise, schöne Programme. Ich wflr Die Titelseite bedeutet Kapital I