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Seite 16 L • B - B Nö. 36 Theater dienen fast ausnahmslos dem Geiste der Zeit, insofern sie in dauernd sich steigender Sensationslust auf Ver¬ gnügen um jeden Preis gestellt sind. Bei den Kindern, die einen großen Teil der Kinobesucher ausmachen, fuhrt steter Besuch der Kinos zu erheblichen Stö¬ rungen der körperlichen und geistigen Gesundheit. In stflndiger Einwirkung auf die Kinder erzielen die Kinodramatik und und die Programmvielheit außer den nervösen Störungen nur Verflachung des Geisteslebens. Ein Zensurverbot aufgehoben. Der bekannte amerikanische Original- Riesenfilm: „Der Welt-Champlon-Boxer- kampf Johnson-Jeffrles“ war bisher bekanntlich für die Vorführung in Berlin verboten, ebenfalls auch drüben in Amerika, wo man anschließend an die Vorführung dieses Boxerfilms eine Störung der öffentlichen Ordnung in Hinsicht auf die durch die Niederlage des Weißen . Jeffries .hervorgerufenen Rassenkämpfe befürchtete. Die beim Bezirksausschuß erhobene Klage gegen dieses Berliner Zensurverbot führte jetzt zu einer Freigabe. Herr Rechts¬ anwalt Dr. Pick, Berlin, Belle Alliance¬ platz 4, als Rechtsvertreter der Pro¬ jektions Actien-Gesellschaft „Union“, führte als ausschlaggebendes Argument an, daß auf dem Film bei über 50000 Zuschauern nur ein Schutzmann zur Aufrechterhaltung der Ordnung zu sehen ist, und wenn dort drüben bei dem bekannten Sportenthusiasmus der sport¬ liebenden Amerikaner dieser eine Schutz¬ mann dazu genügte, so wäre bei der Vorführung des Films in Berlin absolut nichts zu erwarten, was das Zensur¬ verbot rechtfertigen könnte. Daraufhin wurde die Freigabe des Films für Berlin erwirkt. Er wird schon in der nächsten Woche im Union-Theater „Alexander¬ platz“ und „Unter den Linden“ zur Vorführung gelangen. Sedanfeier Im Kino. Die Kino-Kommission des Magde¬ burger Lehrervereins hat eine Sedan- feier im Lichtspielhaus «Panorama* veranstaltet Außer den üblichen Ge¬ sängen und Deklamationen sind den Schülern dort lebende Bilder geboten worden. Und zwar war das Gewicht weniger auf die kriegerischen Ereignisse von 1870/71 gelegt, sondern vielmehr in Gestalt einer Reise durch das deutsche Väterland den Kindern gezeigt worden, wofür und warum unsere Väter gekämpft haben. So soll in den Schülern die Liebe zum Vaterlande geweckt und gestärkt werden. - Diese Art von Sedan¬ feiern verdient aus mehrfachen Gründen weitgehendste Beachtung. Kino-Feuer In Posen. Am 28. August abends 8 Uhr Wurde die Feuerwehr durch Feuermelder nach dem Petriplatz gerufen. Dort war der auf dem Hofe stehende Vorführungsraum eines Kinematographen-Theaters mit seinem gesamten Inhalt in Brand ge¬ raten. Das anwesende Publikum konnte das Theater noch rechtzeitig verlassen, sodaß Beschädigungen vbh Menschen nicht vorgekommen sind. Gelöscht wurde das Feuer mit einer Schlauch¬ leitung vom Hydranten. Die Auf¬ räumungsarbeiten nahmen noch längere Zeit in Anspruch. Die Fahrzeuge konnten gegen 9 Uhr wieder abrücken. Kino-Feuer In Opladen. Das Weidenauer Kinematographen- Theater, das hier auf der Kirmes weilt, ist zum Teil durch Feuer zerstört worden. Kino-Feuer In Ehrenfeld bei Köln. ln einem Kinematographen-Theater in Ehrenfeld war während der Vor¬ stellung im Vorführungsraum Feuer entstanden. Das Publikum hatte glück¬ licherweise von dem Brande kaum etwas bemerkt, so daß eine Panik ver¬ mieden wurde. Man ließ das Theater räumen und die inzwischen gerufene Feuerwehr löschte den Brand. Der Vorführer hatte mehrere Brandwunden erlitten, so daß er sich in ein Hospital begeben mußte. Kino-Feuer in Memmingen. Im Kino-Theater „Zentral“ brach abends während der Vorstellung gegen 10 Uhr im Apparateraum infolge Un¬ vorsichtigkeit des Operateurs ein Brand aus, dem sämtliche Films, die Apparate usw. zum Opfer fielen. Infolge der intensiven Rauchentwicklung in dem Zuschauerraum, der vollbesetzt war, entstand dort eine Panik. Türen und Fenster wurden hinausgeschlagen und alles rettete sich in wilder Hast. So¬ weit bis jetzt bekannt, sind größere Unfälle dabei nicht vorgekommen, da¬ gegen erlitt der Besitzer bei den Lösch¬ versuchen erhebliche Brandwunden im Gesicht. Der Schaden ist sehr be¬ trächtlich. Nouos von Edison. Der berühmte amerikanische Erfinder Thomas A. Edison, dem die Welt so viele und bedeutende Neuerungen zu verdanken hat, ist vor einiger Zeit von einem englischen Blatte über die Zu¬ kunft und über die Bedeutung der Kunst der „Lebenden Büder“ befragt worden. „Der Kinematograph“, sagte Edison, hat für die Belehrung der Massen dieselbe Bedeutung wie die Malerei. Was für eine Vorstellung hat z. B. ein Kind von einem fremden Lande, auch wenn es der Lehrer noch so lebendig schildern mag? So gut wie gar keine! Heute kann die Geo¬ graphie am besten durch den Kinemato- graphen gelehrt werden. Fremde Länder und Völker, Gewohnheiten und Sitten des Landes, die Beschäftigung und Arbeitsweise der Bewohner, überhaupt alles Wissenswerte über Land und Leute kann der Kinematograph zu un¬ auslöschlichem Eindruck verdichten, so daß es ewig im Gedächtnis haftet.“ Uebrigens arbeitet Edison selbst an der Vervollkommnung der Apparate. Insbesondere will er die . Vereinigung des Grammophons mit dem Kinemato- graphen so ausgestalten, daß fast nichts mehr zu wüns&en übrig bleiben soll. Eine ähnliche Erfindung hat übrigens vor einiger Zeit schon ein Franzose gemacht. Edison glaubt ferner an die Möglichkeit plastischer dreidimensio¬ naler Bilder, die nach seiner Meinung vielleicht imstande sein würden, das Theater ganz zu ersetzen. Berlin. Das Kinematographen-Theater in der Potsdamerstr. 14, von dem wir schon in voriger Nummer berichtet haben, ist von der Deutschen Kinematographen- Gesellschaft m. b. H. in Frankfurt a. M. eröffnet worden. Berlin. Am 2. September wurde am Köllnischen Fischmarkt No. 6 unter der Direktion Karl Flickei & Adolf Jahn das Kino-Theater „Alt-Berlin* eröffnet. Viele Jahre lang waren diese Räumlichkeiten eine früher sehr beliebte Singspielhalle. Berlin. — „Reform-Lichtspiele“. -- Eine Lichtspielbühne „für Kunst und Unterhaltung“ eröffnet am 9. September in der Englischen Straße 26 am Bahnhof Tiergarten ihre Pforten. Das sorgfältig gewählte Filmprogramm wird von dem Klaviervirtuosen und Kapellmeister Hendrik Svevenderson musikalisch illu¬ striert, dem zur Wiedergabe von Tou- bildern und Opernszenen Gesangskünstler zur Seite stehen. Buer. Die am hiesigen Altmarkt 'stehenden Altdiek- und Brederbrock* ' sehen Wohnhäuser werden abgebrochen. An deren Stelle wird Herr, Ruhrländer ein großes Geschäftshaus bauen, > .welchem Herr R. ein Kinematographen- theater eröffnen wird. . Friedland bei Neustrelitz Der Hof¬ besitzer Gustav Funck wird auf seine an der Kaiserstraße gelegenen Qrundstu