Licthbild-Bühne (October 1911)

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No. 41 L ■ B ■ B Seite 10 □ VissnsdiaftlUics □ „Urania-Lichtspiele“ in Berlin. In die Geheimnisse der belebten Natur führte ein neuer Vortrag im Wissenschaftlichen Theater der Urania, der Herrn Dr. Wilhelm Berndt zum Ver¬ fasser hat und kürzlich zum erstenmal in Szene ging. Besonders mit Hilfe der Kinematographie hat die Wissenschaft im Laufe der letzten Jahre erstaunliche Erfolge hinsichtlich der Enthüllung mi¬ kroskopischer Vorkommnisse im Pflanzen- wie im Tier-Organismus erzielt. Bis in die geringsten Einzelheiten ließ sich auf dem Film das Wirken der Lebenssäfte erkennen, die in der Pflanzenzelle ihre ständigen Rotationen ausführen. Be¬ sonders deutlich tritt diese Bewegung an den grünen Chlorophyll-Körnern hervor. Dio Bewegung und den Kreislauf des Blutes zeigte der Redner an den Auf¬ nahmen eines menschlichen, frisch dem Körper entnommenen Bluttropfens. Deut¬ lich waren die weißen und roten Blut- kö oerchen zu erkennen. An dem Bei¬ spiel eines Krebses demonstrierte Herr Dr. Berndt die Bedeutung des Herz¬ muskels, dessen Bewegungen auf dem Film ebenfalls deutlich erkennbar waren. Im zweiten Teile des Vortrages wurde der niemals rastende Kampf von Leben gegen Leben behandelt. Die auch im Körper des Menschen vorhandenen kleinen Lebewesen lernte man als Be¬ wohnerin des Mäusedarms und der Ftoschkloake kennen. Mit fabelhafter Geschwindigkeit wälzen sich diese Infu¬ sorien zwischen den Speiseresten hin¬ durch und findeif hier ihre Nahrung. Es folgten Aufnahmen von den Bluts¬ tropfen eines mit Seuchenerregern infi¬ zierten Tieres. Das verderbenbringende Wirken dieser furchtbarsten Feinde höheren Lebens war genau zu erkennen. Auf dem nächsten Film sah man als wohltuenden Gegensatz, wie sich der animalische Organismus seinen Feinden entgegenstellt. In einem mit dem Er¬ reger einer Geflügelkrankheit infizierten Tropfen Hühnerblut verkleben durch Ausscheidungen der weißen Blutkörper die Krankheitskeime und gehen infolge¬ dessen zugrunde. Der letzte Teil des Vortrages brachte hochinteressante Ein¬ blicke in das Liebesieben der Fische. Von dem Anknüpfen der zarten Be¬ ziehungen zwischen Männchen und Weibchen bis zu den vollendeten Eltern¬ freuden führte eine Serie ausgezeichneter Films. Sonderbar mutet das besorgte Verhalten des männlichen Fisches der Brut gegenüber an, wählend die Fisch¬ mutter unverkennbar kannibalische Ge¬ lüste zeigt. Am Schlüsse seines Vor¬ trages zeigte Dr. Berndt an dem Beispiel des Seeigeln die feinsten mikroskopischen Vorgänge der Entwicklung des Eies. Reicher Beifall wurde dem Redner für seine interessanten und lichtvollen Aus¬ führungen zuteil. Arnstadt. Ein drittes Kinemato- graphentheater wurde am 1. Oktober eröffnet. Dasselbe hat in der Erfurter¬ straße in dem bisherigen Pinthus’schen Laden sein Domizil. Bramen. Herr Robert janson, In¬ haber des Reform - Theaters, eröffnet in Delmenhorst bei Bremen im Spiegelsaale des Hauses Langestr. 35 das zweite Reform-Theater. Colmar. Die Eröffnung des Central- Kinematographen findet Anfang Oktober statt. Draadan. Karl Kulczar hat das Imperial-Lichtspieltheater in Weinböhla- Dresden käuflich erworben. Erfurt. Am 30. September fand die festliche Eröffnung des „Licht¬ spieltheaters Preußischer Hof“, Direktion Otto Homann-Webau, statt. PHONOMSZT* DAS ERSTE und EINZIGE GEIGEN-PIANO mit wirklichan Violinen und Rosahaarbopen. VIOQlNfl VON ERSTEN == KÜNSTLERN glflnzend begutachtet, von Fflraten bewundert. Die Viollnen-Vorträge werden auf dem Klavier dezent begleitet. Letzteres epielt bei Ver¬ wendung von Phonoliezt-Rollen auch allein. Ludwig Hupfeid A.-G., Leipzig Peftereetr. 4 :: fiupfeld-Haue. Filiale Hambupg Qr. Bleichen 21 (Hnpfeld-Haus) Generalvertr. Berlin Karl Braun, Friedrlchstr. 16 (Passage)