Licthbild-Bühne (October 1911)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Seite 22 L • B • B No. 41 □ tacUMM«' □ Pathö frirei In Berlin. Die Führung der Berliner Filiale des Hauses Pathl fröres erführt eine be¬ merkenswerte Veränderung. Der von Anfang an dem Berliner Hause vor¬ stehende Leiter, Direktor DOrkel, ging nach Paris, um sich dort ein Jahr lang im Stammhause zu betätigen und gleichzeitig Erholung von der anstrengenden Berliner Geschäftstätigkeit zu suchen. Die Herren Horeau und Haller haben für Berlin Prokura erhalten. - Dem scheidenden Herrn Dürkel geleiten allseitig die besten Wünsche mit nach Paris und gleichzeitig hat man die Zuversicht, daß auch mit den Herren Horeau und Haller das an¬ genehme Arbeiten mit dem Berliner Hause Pathä seinen ungestörten Fortgang findet. Auszeichnung. Der Firma Heinrich Ernemann A.-G. für Camera-Fabrikation in Dresden ist auf der »Exposition de l’Quest“ in Frankreich die höchste Auszeichnung, ein »Diplom^ d’Honneur* zuerteilt worden. Sohornstelnelnsturz bei der Firma Heinrich Ernemann A.4)., Dresden. Auf dem Dresdner Fabrikgrundstock der Heinrich Ernemann A.-0. für Camera- Fabrikation war vor wenigen Tagen ein seltenes Schauspiel zu sehen, das Tau¬ sende von Neugierigen aus der Um¬ gegend angelockt hatte. Es galt den alten Schornstein durch sogenanntes Ab¬ brennen niederzulesen, da ein Sprengen des beschränkten Raumes wegen nicht möglich war. Die Aufgabe war eine technisch äusserst schwierige und inte¬ ressante. Der Sockel des Schornsteines wurde etwa 1 m über dem Erdboden durch sorgfältiges Herausnehmen ein¬ zelner Steine bis über die Hälfte seines Querschnittes unterminiert und das Mauerwerk durch starke Eichenbalken abgesteift, die hernach mit Hilfe von Petroleum und Teer in Brand gesetzt wurden. Nach etwa einer halben Stunde waren die Stützen verkohlt, der Schorn¬ stein neigte sich langsam und stürzte unter donnerndem Krachen, in drei Stocke zerbrechend, der Länge nach zu Boden. Eine riesige Staubwolke wirbelte auf und als sie sich verzogen hatte, ragten nur noch einige Stücke des Sockel¬ mauerwerkes empor, während der Schaft in seine einzelnen Teile auseinanderge¬ fallen war. Schon vor der Umlegung des alten Schornsteins war eine gewaltige neue Esse, ca. 50 m hoch, auffcefübrt worden, dts durch des bedeutenden Erweiterungs¬ bau der Firma Ernemann und die damit Hand in Hand gehende Vergrößerung der Kraftzentrale erforderlich wurde. Das neue Gebäude wird wiederum mit den modernsten Einrichtungen auf dem Gebiete der Metall-Bearbeitung und Massenfabrikation ausgestattet, wodurch eine weitere erheblibhe Steigerung der Leistungsfähigkeit genannter Firma er¬ zielt werden soll. pie Nachfrage nach Ernemann Fabrikaten war in den letzten Jahren eine so stetig steigende, daß die bisherigen umfangreichen Fabrikräum¬ lichkeiten in Dresdeh und Görlitz schon wieder nicht mehr ausreichen. Wie wir hören, soll das neue: Gebäude für weitere ca. 300 Arbeiter Platz bieten. Eine neue Projektionslempe. Bekanntlich nutzen die Projektions¬ lampen, welche für kinematographische Apparate benötigt f werden, nur einen geringen Teil der Beitungsspannung im elektrischen Lichtbjgen aus. Die übrige Spannung muß dufch einen Vorschalt¬ widerstand vernichlet werden, bedeutet also für den KinÄnatographenbesitzer einen großen Verlast. Eine gewöhn¬ liche Projektionslfmpe arbeitet mit 4ö Volt Lichtbogejhspannung und be¬ nötigt, wenn sie güte Bilder projizieren soll, 40 Amp. Stromstärke. Die Lampe selbst gebraucht dann nur 40 Amp. mal 45 Volt = 1800 Watt. Wenn aber ein Strom von 110 Volt Spannung zur Verfügung steht, dann muß durch die Leitung die ganze Spannung von 110 Volt und 40 Amp. durchgeschickt werden, d. i. insgesamt 4440 Watt. Die aus dem effektiven Verbrauch der Lampe überschießende Spannung wird also nutzlos in den Vörschaltwiderständen vernichtet. Der Stromverlust beträgt insgesamt 2640 Watt, also viel mehr als wie die eigent¬ liche Projektionslampe selbst verbraucht. Bei 220 Volt ist dies noch schlimmer, da ist die überschüssige Spannung, welche in den Widerständen vernichtet werden muß, so groß, daß jeder vor¬ sichtige Kinematographenbesitzer sich sicher eine eigenie Maschine aufstellt, um den Strom auf eine niedrigere Spannung herabzusetzen. Die neue Conto - Projektionslampe arbeitet mit 70-80 Volt Lichtbogen¬ spannung und ergibt dann mit 20 Amp. dieselbe Helligkeit wie eine andere Projektionslampe, mit 40 Amp. die bei nur 45 Volt Lichtbogenspannung ar¬ beitet, weil die Cönta-Projektionslampe eine höhere Spannung im Lichtbogen ausnutzt. Die Conta-Projektionslampe verbraucht bei 2p Amp. und 80 Volt Lichtbogenspannimg 1600 Watt im Lichtbogen, die überschießenden 30 Volt bei 20 Amp. Stromstärke = 600 Watt müssen vernichtet werden. Die überflüssige Spannung wird in geeig¬ neten Vörschaltwiderständen gedrosselt und dient dadurch zur Beruhigung des Lichtes. Die Stromausnutzung ist also bei der Conta-Projektionslampe eine viel größere und in allen Anlagen, i>i welchen jetzt Projektionslampen mit niedriger Lichtbogenspannung verwen¬ det werden, sollte man diese Lampen kurzerhand entfernen und durch die Conta-Projektionslampe ersetzen. Die Stromersparnisse machen die Lampe in kurzer Zeit bezahlt, wie wir in einen Rechenexempel darstellen wollen. Hier¬ für soll der günstigste Fall zugrun le gelegt werden, eine Leitung mit 110 Volt Spannung. Bei 110 Volt Spannung würde eine alte Projektionslampe von 40 Amp. 4,4 Kilowatt verbrauchen, in 12 ständigem Tagesbetrieb, also 52,8 Kilowatt b< nö¬ tigen. Die Kosten pro Kilowatt mit 20 Pf. berechnet, ergeben einen Sti Öl¬ verbrauch von M. 10,56. Eine gleichwertige Conta-Projekti >ns- Lampe würde* an 110 Volt Spanrung nur 20 Amp. Stromstärke benoten = 2,2 Watt pro Stunde oder in 12 Stunden 26,4. Die Kosten hierfür mit 20 Pf. berechnet, ergeben an Gesamt- kosten pro Tag nur M. 5,26 in .<65 Tagen würde also eine Conta- >o- jektionslampe an reinen Stromko ;en 365 mal 5,28= 1927,20 ersparen, gegen¬ über dem Stromverbrauch einer ge¬ wöhnlichen Projektioslampe. Die Kohlen für die Conta-Projet ns- lampe sind nicht teurer wie die der anderen Lampen. Zu bemerken ist noch, daß das Werk der Conta-Prc jek¬ tionslampe sehr einfach ist und daß der Kohlenvorschub ganz selbst itig erfolgt. Es kann nicht Vorkommen, daß die Kohlen mal nicht recht itig vorgeschoben werden und daß dadurch Beunruhigungen entstehen. Gleichzeitig hat aber die Conta-Lampe auch eine mechanische Regulierung der l icht¬ bogenlänge. Diese mechanische l egu* lierung der Lichtbogenlänge wird in der Hauptsache nur als Anztindmccha- nismus benutzt und wird normaler Weise gamicht benutzt. Die Höhen¬ verstellung und die Seitenverstellung des Lichtpunktes ist sehr einfach und durchaus stabil angeordnet. Nähere Mitteilungen erfahren Sie bei der Herstellerin dieser Projektions¬ lampe der Reglna-Elektr. 6es. m. b. n., Cöln-Sülz. Bill. WHd Weat und Fnr East Film. Die laut Vertrag alleinberechtigte Firma zur Ausbeutung dieses Films i Osteuropa, die Düsseldorfer Fiim- Manufaktur Ludwig Gottschalk erla im Anzeigenteil dieser Zeitung Warnung, auf die wir besonders a merksam madien. eJlllt7M Die deutschen Gesetze zum S*u \w des Eigentumsrechtes und zum Sm