Licthbild-Bühne (December 1911)

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Seite 16 L • B • B No. 52 Ober die Beseitigung der auf dem Qebiete des Kinematographenwesens zutage ge¬ tretenen Mißstände treffen wollen. Es werde der Erlaß einheitlicher Sitten-, feuer- und sicherheitspolizeilicher Be¬ stimmungen für die sämtlichen Kine- matographentheater in den thüringischen Staaten angestrebt. Berliner Etablierungsfieber. Die starke Vermehrung der Kine- matographentheater in Groß-Berlin hat an den zuständigen Stellen zu Erwägungen geführt, ob die Errichtung solcher Theater nicht der Konzessionspflicht unterworfen werden, und die Errichtung von der Be- dürfnisfrage abhängig gemacht werden solle. Die Baupolizei wird in Zukunft bei der Errichtung solcher Theater er¬ höhte Anforderungen stellen, da die Bauart vieler Kino-Theater zu Bedenken Anlaß gibt. — Die Zahl der Berliner Kino-Etablierungen wächst erfahrungs¬ gemäß immer im letzten Kalender-Viertel¬ jahr, weil die Hochsaison vor der TQr steht. Zahlreiche Schließungen zu Beginn des Sommers gleicht ein Ueberhandnehmen der Kinos wieder aus. — Dies sollten sich die kurzsichtigen Behörden be¬ herzigen, ehe sie „Maßnahmen“ ergreifen. Linden bei Hannover. Gegen die Auswüchse der Kinoreklame hat jetzt auch der 7. Lindener Bürger¬ bezirksverein in seiner letzten Stizung energisch Stellung genommen, desgleichen S ?gen die Schmutz- und Schundliteratur. er Verein wird bei der Zentrale bean¬ tragen, auch die übrigen Bürgervereine für die Angelegenheit zu interessieren. Mit Genugtuung wurde anerkannt, daß sich auch die Lindener Stadtverwaltung den Bestrebungen nach dieser Richtung hin angeschlossen und zu energischen Maßnahmen gegen die marktschreierischen Reklamebilder der Kinos gegriffen hat. Ungarische Filmtitel Bedingung. Der Oberstadthauptmann von Budapest bat an die Besitzer der Kinematographen- theater eine Verordnung erlassen, in der aiigeordnet wird, das die Titel und die erläuternden Texte der Films, außer der deutschen oder einer fremden Sprache, auch in ungarischer Sprache projiziert werden müssen. Die Films sind bis zum 15. Januar mit ungarischem Text zu ver¬ sehen. Zuwiderhandelnde werden mit Entziehung der Lizenz bestraft. Der boykottierte Heiligabend. Die in Berlin kleinste Operateur- Organisation, welche sich anläßlich einer vor Wochen stattgefundenen Nachtver¬ sammlung durch wahrheitsentstellende Angaben über die soziale Lage der Kino-Operateure unliebsam bemerkbar gemacht hatte, hat kurz vor Weihnachten durch den Ausschuß der Gewerkschafts- Kommission in der Form eines öffent¬ lichen Aufruhrs am Heiligabend zu boykottieren versucht. Wir drucken den im „Vorwärts“ erschienenen Aufruf hier ab: Die in den Kinematographen-The- atern beschäftigten Angestellten sind gezwungen, das ganze Jahr hindurch Tag für Tag, auch Sonn- und Feier¬ tagen, sich den Theaterbesitzern zur Verfügung zu stellen. Nur zwei Tage im Jahr bilden hierin eine Ausnahme, es sind dies der Karfreitung und Bu߬ tag; in den wenigsten Fällen kommt noch der Heiligabend hinzu. Da nun dieses Jahr der 24. Dezember auf einen Sonntag fällt, so ist aus diesem Grunde mit einem Theater¬ schluß gar nicht zu rechnen. Nun besteht unter den Angestellten der sehnlichste und auch wohl berechtigte Wunsch, den 24. Dezember für sich frei zu bekommen, um den Abend im Kreise ihrer Familien zu verbringen. Da bereits in einem hiesigen Verein der Theaterbesitzer die Heiligabendfrage erörtert wurde und, weil ein Teil von ihnen an vorangegangenen Jahren an¬ geblich an diesem Tage besonders gute Geschäfte gemacht haben wollte, trat eine Einigung ein, am 24. Dezember ihre Geschäfte offen zu halten. Um nun den Angestellten dennoch zu dem für sie so sehnlichst erwünschten freien Abend zu verhelfen, appellieren die¬ selben an die organisierte Arbeiterschaft Berlins, am 24. Dezember die Kine- matographen-Theater nicht zu besuchen, damit die Theaterbesitzer sich veranlaßt fühlen, wegen schlechten oder keines Besuches ihre Geschäfte zu schließen. Ohne an dieser Stelle uns über den Wert oder Unwert der Theateröffnung am Heiligabend uns zu äußern, können wir unser Mißfallen über die versuchte Boykott-Erklärung nicht unterdrücken. Auf dem Wege der friedlichen Verständi¬ gung sind stets die besten, beide Teile befriedigenden Erfolge zu verspüren. — Wir haben es natürlich nicht unterlassen, eine Umfrage bei einer großen Zahl von verschiedensten Berliner Kinotheatern, die in den einzelnen Stadtvierteln liegen, zu halten, und erhielten als Antwort, daß durchgängig die Kasseneinnahmen am Boykotttage fast um das Doppelte höher waren, wie am Heiligabend des Vorjahres. Trotzdem der diesmalige 24. Dezember auf einen Sonntag fiel, wo naturgemäß sowieso mehr Kasseneinnahme zu er¬ warten war, ist doch unzweifelhaft zu erkennen, daß die beabsichtigte Wirkung des Boykotts nicht eintrat. Einige Kino¬ besitzer, welche die Absicht hatten, am Heiligabend zu schließen, haben die Idee nicht verwirklicht, da inzwischen der nur böses Blut erregende Aufruf erschienen ist. Bestohlene Films. ln voriger Nummer unserer Zeitung brachten wir eine Notiz, nach der ein Angestellter der Film-Handels-Gesell¬ schaft in Berlin, Kurfürstenstr. 149, mit 15 Films und 30 Mark durchgegangen sei. Die Firma teilt uns mit, daß sie die Films inzwischen wiedererlangt hat, der Baarbetrag dagegen verloren ist. Es ist jedenfalls erfreulich, daß die Firma vor größerem Schaden bewahrt blieb. Lichtspiele in Stettin. Die unerfreulichen Zustände, von denen wir in voriger Woche bezüglich der in Stettin gut renomierten „Lichtspiele“ be¬ richteten, haben sich inzwischen etwas geklärt. Wir erhalten von der Direktion die Mitteilung, daß das Theater nur einen Tag wegen der angeblichen Ueber- Alleiniger Fabrikant: Oscar Burkhardt, Frankfurt a Flrmenechllder-, LIchtechMder- und Schaukasten-Fabrik. -- Wiederverkäufen« höchster Rabatt' -