Licthbild-Bühne (February 1912)

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Seite 16 L • B ■ B No. 7 der „Kunstwart“ nichts zu tadeln fände. Auf diesen Drucksachen tritt natürlich auch die Individualität des Künstlers zu Tage und überträgt sich zum Teil auf das Publikum, das den Film betrachtet, bringt es in die Stimmung, die zum vollen Genüße und zum rechten Verständnis der betreffenden Handlung gehört. - Doch auch der Theaterbesitzer hat es in der Hand, individuell gestaltend auf seine Reklame einzuwirken. In der Aüshängung der Plakate dem Arrangement von Re¬ produktionen und Photographien sowie der Ankündigung der Wochenprogramme, ja selbst im einfachen Zeitungsinserat sondert sich ein Kino vom andern in der besondern Richtung ab, die seinem indi¬ viduellen Charakter entspricht. In der Dekoration, der Aufmachung des Restau¬ rants, der Anordnung der Plätze — über¬ all bietet sich ein Betätigungsfeld für den I individualisierungstrieb. Und daß dieser Trieb unter den Lichtbildtheatern festen Fuß gefaßt hat, daß er sich immer mehr und mehr ausbildet, ist ein gutes Zeichen für die fortschreitende Entwickelung der Kinos. Denn ohne Ausbildung und Pflege von Individuali¬ täten ist ein Fortschritt auf der Basis des künstlerischen und geschäftlichen Ge¬ winnes heutzutage einfach unmöglich. Man denke nicht, daß der Individuali¬ sierungstrieb die Bande der Zusammen¬ gehörigkeit lockere oder das Solidaritäts- gefllhl untergrabe. Gerade das Gegen¬ teil ist der Fall. Je mehr es dem einzelnen gelingt, dasjenige zu pflegen und zu ver¬ vollkommnen, dem er sich besonders zu¬ gewandt hat, je origineller er in seinen Darbietungen wird und je mehr Wert er darauf legt, Ureigenes, noch von keinem andern Erreichtes zu bieten, desto mehr profitiert die Gesamtheit davon, desto weiter wird der künstlerische Horizont und desto aussichtsreicher zeigen sich die Absichten auf geschäftlichen Erfolg. Denn bei allen Individualisierungsbe- strebungen müssen die künstlerischen und die finanziellen Gesichtspunkte auf der einen Seite streng auseinander ge¬ halten, auf der andern dagegen in Har¬ monie gebracht werden. Um sie auf die Praxis anwenden zu können, muß diese Theorie ungefähr so formuliert werden, daß in künstlerischer Beziehung das Theater dem Publikum entgegenkommen und das letztere dadurch veranlassen muß, seinerseits wieder dem Theater in finan¬ zieller Beziehung Konzessionen zu machen. Das ist ja wohl auch der Zweck aller Individualisierungsbestrebungen. R. Genenncher. Irrtümer bei der Stromberechnung. isso kommt es, daß bei gleicher Zeitdauer der Vorführungen die Rechnung für den ge¬ lieferten Strom auffallende Diffe¬ renzen zeigt? Man weiß ge¬ nau, man führte in seinem Theater täglich während derselben Zeit Bilder vor, man schaltet die Beleuchtung zur gleichen Zeit ein und aus und soll nun auf einmal ein Bedeutendes mehr für verbrauchte Elektrizität bezahlen. Man schickt zu seinem Lieferanten, der Elek¬ trizitäts-Gesellschaft, diese ist so koulant (denn ihr Buchhalter könnte sich geirrt haben) und läßt am „Zähler“ nachsehen, doch es stimmt alles, es heißt daher: zahlen. Der Zähler! Dieses unheimliche Instrument, das von kurzer zu kurzer Zeit einpn Knax — hören läßt, ruft einem damit stets ins Gedächnis: schon wieder 10 oder 20 Pfg. Mehrkosten für den Strom. Aber erst, wenn der Zähler gar den „Knax“ erhält. Der Zähl- (eigentlich Meß-)Apparat für Gleichstrom ist eine Meß- und Registriermaschine für die verbrauchten Wattstunden. Er besteht aus einem kleinen Motor ohne Eisen, dessen Schnelligkeit daher stets genau im Verhältnis steht zu der Intensität des Stromes, der hindurch geht. Bleibt nun die Spannung eine konstante, so bewegt sich dieser Motor im Verhältnis der Stromstärke in jener Leitung, an deren Anfang der Zähler eingeschaltet' wird. Das ist die Regel. Wie sieht es aber in der Wirklichkeit aus? Die Kraft dieses Motors wird durch einen magne¬ tischen Hemmer aufgehoben, bestehend aus einem stetigen Magneten, zwischen dessen Gabeln sich eine mit dem Motor verbundene, durch diesen gedrehte Scheibe bewegt. Diese Arbeit hat also der Motor zu leisten, sie beansprucht seine Kraft. Je nach der magnetischen Stärke der beiden Pole der erwähnten Gabel, wechselt nun die Arbeit des Motors; jede geringste Ursache, die nun eine Abnahme oder Zunahme der Wirk-' samkeit des Magneten hervorruft, beein¬ flußt daher auch die Tätigkeit des Zählers nach der einen oder anderen Richtung, er kann also schneller oder langsamer den Verbrauch anzeigen, wie er tatsächlich erfolgt. In diesem Falle funktioniert also der Zähler nicht richtig. Man lasse sich nicht durch den Ein¬ wand abspeisen, daß diese irreguläre Anzeige des Verbrauches mit den Un¬ regelmäßigkeiten des Stromes Zusammen¬ hänge, daß ein schnellerer oder lang¬ samerer Verbrauch vorhanden sei, denn der Strom treibt nur den Motor, dieser dreht die Scheibe zwischen den Polen des Magnets, der mit dem Strom nicht in Verbindung steht. Entsteht nun im Motor oder außer¬ halb desselben z. B. auf der Leitung, Kurzschluß und zwar ein momentaner, an der Leitung oder an den Apparaten nicht wahrnehmbarer, so kann derselbe, weil er die Stärke der Führung des Zählers plötzlich verändert, die Unregel¬ mäßigkeit des Anzeigers zur Folge haben. Jedesmal, wenn man die Lampe an¬ brennt, entsteht durch das Berühren der sofort wieder auseinander zu ziehenden Kohlen ein solcher Kurzschluß und jedesmal läuft daher der Zähler Gefahr, eine Störung zu erleiden. Ein gestörter Zähler kann aber nicht richtig funktio¬ nieren und sollte daher nicht zur Be¬ rechnung der Wattstunden dienen. Dieser Fehler der Elektrizitzähler ist bekannt, man hat durch Versuche, den i Magnet anders anzubringen, die Mög- ' lichkeiten einer Störung zwar verringert, aber nicht behoben. Es sind also die existierenden Zähler unverläßlich, doch haben die Stromlieferanten kein anderes Mittel zur Kontrolle des Verbrauchs. Jeder Stromkonsument müßte daher wissen, daß seine Stromrechnung auf die Anzeigen eines unverläßlichen Zählers hin aufgemacht sind und darauf be¬ stehen, daß bei Abnahme der Mar¬ kierungen des Zählers auch jedesmal dessen Motor und Magnet gewissenhaft geprüft werde. Sind diese wirklich in Ordnung, so muß man die unvermeid¬ lichen Differenzen eben mit in Kauf nehmen, der Konsument kann aber ver¬ langen, daß sein Stromverbrauch nicht durch einen Zähler markiert werde, der durch irgend welche Störungen nicht richtig funktioniert. Ob dies der Fall ist, ersieht man — falls man es nicht fachmännisch zu beurteilen vermag — aus den Differenzen in den Rechnungen bei gleicher Inanspruchnahme des Stromes. 3 Kino "Einrichtung □ « evtl, gebrauchte liefert ^ zu billigsten Preisen k rm schlüsselfertig rs 3 A. GrUnthal, □ r% Berlin, Kommandantenstr. 15 . nj Telefon i I, 2636. q