Licthbild-Bühne (March 1912)

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Seite 30 L • B • B No. 12 grundsätzlishe Debatte über den Schulzverband einzutreten. In dieser drückte zunächst Herr Leichter sein höchstes Erstaunen darüber aus, daß entgegen den Berichten aus anderen Ver¬ einen längst in diesen über die Statuten des Schutzverbandes beraten worden sei, in Berlin seit der Gründung des Verbandes nichts mehr verlautbart worden sei. Bei Gründung des Verbandes sei ein Ar¬ beitsausschuß gewählt worden, den man einfach ohne Sang und Klang begraben habe. Herr Leichter fragt an, ob denn in der Versammlung vom 7. März Delegierte von Berlin gewesen seien, bezw. wann man dieselben gewählt habe Merkwürdig sei, daß nicht einmal Herr Zill eine Einladung zu dieser angeblichen Delegierten¬ versammlung erhalten habe. Im gleichen Sinne mit noch eingehenderen Argumenten äußerten sich die Herren Marbach und Rudolph. Auch Herr Zill äußerte sich zur Sache und bekannte frei und offen, daß gerade er es ge¬ wesen sei, der Herrn Winter die Hand zur Ver¬ söhnung geboten, habe, umsomehr sei er über¬ rascht gewesen. Das Tempo Winters sei kein gesundes. Interessant ist die Ausführung Zills über die in der von Winter unabhängigen Fach¬ presse gebrachte Nachricht von der solidarischen Garantieforderung des Herren Winter von Zill und Pritzkow. Herr Zill erklärt wörtlich, daß er keine Indiskretion begangen habe. Er habe auch Herrn Pritzkow sofort nach Veröffentlichung dieser Notiz gefragt, aber auch von diesem die gleiche Versicherung erhalten. Es sei doch Niemand außer ßerrn Winter und dessen An¬ gestellte dabei gewesen. (Wo bleibt da das uns von Herrn Winter telegrafisch zugesandte und von uns deshalb veröffentlichte Dementi? Die Redaktion) Herr Templiner gab sich die denkbar größte Mühe, alle diese Vorwürfe zu entkräftigen und man kann von ihm auch annehmen, daß er selbst daran schuldlos ist, ob er aber damit die Sache aus der Welt geschafft hat, muß man erst ab warten. Unter „Verschiedenes“ erhob Herr Marbach schärfsten Protest dagegen, daß die Einkaufs¬ genossenschaft „Deutschland“ den dreimaligen Programmwechsel in der Woche einführen wolle. Er werde kein Mittel unversucht lassen, um dagegen anzukämpfen. Die dadurch hervorgerufene Debatte wurde schließlich ziemlich persönlich geführt, was vom Standpunkte der Einigkeit im Groß-Berliner Verein nur zu bedauern ist. In sehr vorgerückter Stunde, es war schon 7 Uhr, schloß die Versammlung. Augur . . Mnl< Vertane 4« Kinematographen s Interessenten von Hamborg und Umgegenö. Geschäftsstelle: HQhnerposten 14. _Fernsprecher: Gruppe IV, 3419. Die Generalversammlung am 20. März 1912 wurde um 11 Uhr 45 Minuten vom 1. Vor¬ sitzenden Herrn Albert Hansen eröffnet. 1. Das Protokoll der letzten Versammlung wurde verlesen und »von der Versammlung genehmigt. Es wurde allseitig verurteilt, daß verschiedene Fachzeitungen den von uns eingesandten Ori¬ ginalbericht nicht wortgetreu wiedergegeben haben, sondern Zusätze gemacht haben und ganze Sätze entstellt veröffentlicht, sodaß die Leser dieser Fachzeitungen gar keinen rechten Begriff von unserer Versammlung und von der Stellungnahme gegen die F. I. A. G. bekommen haben. Gerade durch dies Verhalten der Fach¬ zeitschriften bat sich herausgestellt und zur Genüge gezeigt, daß diese Fachzeitschriften sich nicht für den Kinematographen-Theaterbesitzer und auch nicht für die einzelnen Lokalverbände interessieren, sondern lediglich die Interessen der F. I. A. G. vertreten haben. Ob dies für die einzelnen Fachzeitungen von Vorteil sein wird, wird die Zukunft zeigen. Es wurde hier¬ auf beschlossen, falls mit unseren Berichten wieder derartiges passieren sollte, diesen Zeit¬ schriften unsere Berichte zu entziehen. 2. Die verschiedenen Mitteilungen wurden verlesen. 3. Es hatten sich verschiedene Herren als Mitglieder gemeldet, jedoch konnte die Auf¬ nahme noch nicht stattfinden, da die formelle Anmeldung noch nicht gemacht worden ist. 4. Von Herrn James Henschel wurde in ausführlicher Weise berichtet, daß die Polizei¬ behörde den einzelnen Kinematographen - The¬ aterbesitzern vorgeschrieben hat, während der Nachmittagsstunden ein Plakat herauszuhängen: „Kindervorstellung von .... bis ... .“ Da dies eine Schädigung für sämtliche Theaterbesitzer ist, so hat die Polizeibehörde auf Antrag und mit Genehmigung der Ober¬ schulbehörde es gestattet, daß Schilder mit der Aufschrift: „Vorführrng der von der Lehrerkommission empfohlenen Films“ dafür ausgehängt werden dürfen, womit sich auch sämtliche Mitglieder einverstanden er¬ klärten. 5. Herr Hugo Steigerwald berichtete von der Sitzung des Schutzverbandes und gab dies zu einer längeren zustimmenden Aussprache Veranlassung. Für die nächste Versammlung des Schutzverbandes wurden die Herren Hugo Steigerwald und Albert Hansen als Vertreter für unseren Verband gewählt. Weiter wurde darauf hingewiesen, daß wir, also unser geschlossener Verein mit dem, was unser Vertreter in Berlin in der slattgefundenen Sitzung für uns getan hat, auch einverstanden sind und diese herabgesetzte Beurteilung von verschiedenen Fachpressen durchaus nicht unsere Zustimmung fand. 6. Von Herrn Th. v. Rodziewitz wurde der Antrag gestellt, den Kinderbesuch ganz aufzu¬ heben. Da der Referent aber nicht anwesend war, so wurde wegen dieser Sache einfach zur Tagesordnung übergegangen. 7. Neuwahl des Vorstandes und der ver¬ schiedenen Kommissionen. I. Vorsitzende Herr Albert Hansen wurde wieder gewählt. II. Vorsitzende, für Herrn F. W. Peters wurde Herr Hugo Steigerwald gewählt. Schriftführer Herr Heinr. Ad. Jensen wurde wieder gewählt. Kassierer Herr F. Balke wurde wieder gewählt. Beisitzer, die Herren James Henschel und Erich Lichtenstein wurden wieder gewählt. Revisoren, die Herren P. H. Hoppe und H. Bockmann wurden gewählt. Auf Antrag der Versammlung wurde der neu gewählte Vorstand gleichzeitig als Mitglied der Rechtschutz-Kommission gewählt. Als Mitglieder der Aufnahme- und Wahl¬ kommission wurden die Herren A. F. Döring, A. Günther und H. Semmelhaack gewählt. 8. Unter Verschiedenes wurde von Herrn Heinr. Ad. Jensen berichtet, daß eine englische Fabrik an die deutsche Behörde zwecks Einführung eines unverbrennbaren Films sich gewandt hat. Versuche hiermit tinden auch in Hamburg statt und stehen den einzelnen Mitgliedern, welche sich hierfür interessieren, Einführungskarten, um einer Probe beizuwohnen, durch die Ge¬ schäftsstelle zur Verfügung. Da weiter nichts vorlag, so konnte die Versammlung um 2 Uhr 35 Minuten geschlossen werden. Hamburg, den 21. März 1912 Der Vorstand LA Heinr. Ad. Jensen z. Zt. SchrittfUhrer. □ Eingesandt. □ Von dem erften Vollenden des Vereins der Liditbildtheater Hannovers und Umgegend erhalten wir die Kopie eines Schreibens zugefandt, das Herr Julius Becker an die Redaktion der Winterfdien Zeitung gelandt hat: 19. März 1912. Sehr geehrte Redaktion! In Ihrer Nr. 11 vom 4. März er. ver¬ öffentlichen Sie mein an Sie gerichtetes Schreiben vom 12. März und begleiten diele Veröffentlichungen mit einigen Bemerkungen, worin Sie mir den Vor¬ wurf machen, daß ich mehr Wert aut Formalitäten lege, als auf die Zweck- beftimmung des Schuhverbandes, „Ver¬ hinderung der Monopolifierungsgefahr“ Zunächst bestreite ich ganz ent schieden, daß der Zweck der Gründunc des Schutzverbandes die Verhinderung der Monopolisierung gewesen ist. Ir dem mir heute zugegangenen Entwur der Sabungen des Schuhverbandes fteh in § 1 von diefem Zweck mit Rech nichts. Sie können sicher sein, daß ich mich mit allen meinen Kräften gegen die Gründung des Schutzverbandes ge sträubt hätte, wenn dieser Zweck weite keiner gewesen wäre, als der von Ihnen genannte. Wir haben wirklich belfere Dinge zu tun, als uns fortwährend mit der Fiag zu befchäftigen. Die lebten ift freilich mit eine Urfache gewefen, daß der Zulammenfchluß der Lichtbild- theaterbeüber, welcher ja abfolut not wendig war, fdmeller zur Taifache ge¬ worden ift, als es fonft der Fall ge wefen wäre, und wir können der Fia^ hierfür dankbar fein; aber es ift doch durchaus nicht notwendig, daß wir uns nur ausfchließlich mit diefer Filmleih - gefellfchaft befchäftigen. Es gibt ja außer ihr noch eine ganze Anzahl Film¬ verleihen Warten wir ruhig ab, was diele Gefellfchaft zuftande bringt, feien wir auf unterer Hut, und wir werden zur gegebenen Zeit ja auch die rich¬ tigen Abwehrmittel finden. Vor allen Dingen ift es nötig, daß der Schuhverband überhaupt erft for¬ mell exiftiert, damit er auch geeignete Schritte unternehmen kann. Hierzu find natürlich gewiffe Formalitäten not¬ wendig, und troh des mir gemachten Vorwurfs haben fich die Herren am 7. März ja ausfchließlich mit Formali¬ täten befchäftigt, nämlich Beratung von Statuten und Wahl eines Vorftandes, abgefehen von dem von mir nicht ge¬ billigten aggreffiven (ich bitte aber, diefes Wort in meinen Veröffentlich-