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No. 13 L • B ■ B Seite 2B Im neuen Heim. Nur der Not gehorchend, wird fich ein Gefchäftsmann entfchließen feine Wirkungsftätte zu ändern und ein , neues Domizil zu fuchen. Solange es rgend angeht, verfucht man im alten, evtl, auch unbequemen Bau zu bleiben; wenn aber der Umfang des Gefchäfts- betriebes Dimenfionen annimmt, die eine glatte Abwickelung in den beeng¬ ten Räumen nicht zulaffen, dann muß aus der Not eine Tugend gemacht werden. Die Firma Engelke & Co. hat ln kleinen Räumen, draußen an der Peripherie Groß-Berlins ihr Verleih- Gefchäft in kleinem Umfange begründet. Die kaufmännifdie Leitung in befter Harmonie mit einer in langer Praxis bewährten Gefdiäftsführung ließen ein gutes Prognoftikum für die Entwicke¬ lung des Gefchäftes zu. Wo die Kräfte fo glänzend im betten Einvernehmen lemüht find, die Grundlage für eine rentable Entwickelung zu fdiaffen, konnte der Erfolg nichtausbleiben. Das Gefchäft nahm bald ftändig zu und ging weit hinaus über den Rahmen der I eiftungsmöglichkeit innerhalb der alten Bäume in der Kottbuferftraße. Die E ntwickelung verlangte eine belfere größere Stätte ihrer Tätigkeit und fo m u ß t e n die Firmeninhaber neue Räume fuchen, die dem weiteren Ausbau ihrer Firma nicht im Wege ftanden. Daß bei der heutigen Strömung in der Berliner Kinobranche für die neuen Räumlichkeiten allein nur die Film¬ pardon, die Friedrichftraße in Betracht kam, war klar. Das Kinohaus Friedrich- ft ’aße 235, hat auch die Firma Engelke & Co. aufgenommen und ihr eine Stätte g'fthaffen, in der ihr hoffentlich von neuem eine weitere Entwickelungsmög- lichkeit gegeben ift. Daß der Umzug ir das neue, vergrößerte Heim viele S herereien mit fich bringt, ift klar. Wir hoffen, daß jedoch alles recht bald wieder den alten glatten Weg fi idet und uns Gelegenheit gegeben ift, unteren Leiern im Bilde die praktifche Errichtung eines Verleihinftitutes gioßeren Umfanges vor Augen zu führen. Wir wünfdien der Firma in ihrem neuen Heim viel Glück und eine weitere gewinnbringende Entwicklung ihres Gefdiäftes. □ Allerlei □ Olikos, der Familienapparat. Wir erhalten ein Circular (mit der Adreffe Olikos, 34 rue de l’Echiquier Paris, dem wir besondere Beachtung widmen, weil es über eine Neuheit auf dem kinematografifdien.5 Gebiete beriditet. Der Olikos genannte Apparat ift nidit für Films, fondern für lichtempfindliche photographifche Glasplatten 6 1 /*: 9 ein¬ gerichtet. Der Apparat, in der Größe und Ausstattung des „Kinemesster“ dient zu Aufnahmen, wie zur Projektion, koftet 250 Frcs. und ift ebenso zu „drehen“, wie jeder andere Apparat. Die Aufnahme erfolgt durch temporäre Belichtung und durch Abblenden während des Auswechfelns der zu belichtenden Stellen. Diefes Auswechfeln erfolgt automatifch. Auf der vor dem Objektiv befindlichen Platte werden die Einzel¬ aufnahmen erft auf die oberfte Reihe der Platte nebeneinder 7: 8 mm groß gebracht u. zw. 7 von rechts nach links, dann fchiebt fich die Platte automatifch höher, so daß die 8. Einzelaufnahme unter die 7. kommt und nun folgen weitere 6 Bildchen von links nach rechts, wieder wird die Platte etwas von felbft gehoben und die 15. Aufnahme kommt rechts unter die 14. u.s.w. in 12 Reihen mit zufammen 84 Bildchen auf einer Platte. Die 85. Aufnahme erfolgt rechts oben auf der 2. Platte, die fich auto¬ matifch einftellt, indem die erste Platte vom Objektiv weggeleitet wird. Dies gefchieht ohne jede Unterbrechung der Aufnahmen und ohne jeden Aufenthalt von felbft. Der Apparat ift für 18 Glas¬ platten eingerichtet, fo daß alfo 1520 Einzelaufnahmen mit einer Ladung ge¬ macht werden können, er befitjt außer¬ dem einen Zähler der Platten, fo daß der Aufnehmer frei über fein Platten¬ material disponieren kann. Auch laffen fich eventuell nur 3 oder 4 Platten in den Apparat einftellen. Beim Heraus¬ nehmen der Platten aus dem Apparat in der Dunkelkammer hat man diefelben nur der Reihenfolge nach zu numerieren. Die Entwicklung und Fixierung gefchieht wie bei anderen photographifchen Platten. Das Kopieren auf Positivplatten erfolgt wie das Papierkopierverfahren. Die 1520 Einzelbilder koften demnach etwa M. 3.— Negativ und Pofltiv. Niagara-Attraktion, das Pariser Weltkino. Im Pariser Künftlerviertel Monmartre foll ein Unternehmen erflehen, wie es feines Gleichen kein zweites auf der Welt gibt, mit einem Weltkino im Mittelpunkt. Das Etabliffement ift ein vierstöckiger Bau mit Glasdach, 6000 Quadratmeter umfaffend, und foll außer einem riefigen Kinotheater, das auch befonders von der Straße aus zu be- fuchen fein wird, Reftauration, Ballfaal, Variete und Ausftellungen auf den Gallerien erhalten. Von 25 Meter hohem Fellen wird der „Niagara-Wafferfall“ herabftürzen, fo dem Kino ftets frifche Luft zuführend, auf dem Wafferfall ver¬ kehren fpiralförmig bewegte, ficher be¬ teiligte Barken, an Fontaines lumineuses vorbei, dicht vor dem Kino haltend, ein Scheinwerfer aus dem Turm wird feine farbigen Lichtftrahlen nach allen Richtun¬ gen des Monmartre fenden, Panoramen von Rio de Janeiro, von der Brüffeler Ausftellung, dienen als Entree zum Kino, an das Bars, Cafe, Schütjenhalle etc. fich anfchließen. Jeder Befucher des Etabliffements kann das Kino und den Ballsaal betreten, doch follen beide auch für fich allein von der Straße aus zu¬ gänglich werden. Das Unternehmen wurde mit einem Stammkapital von 750 000 Francs begründet, das Entr6e wird 1 Franc betragen. Das Kinotheater wird in folcher Ausdehnung errichtet, daß es bei nur halbvollen Häufern einen Reinertrag von 100 000 Francs ergeben foll. Es hat bei dem ganzen Unter¬ nehmen die führende und Hauptrolle. Das Kino im Theater. So fehr das Theater unter dem Ueberhandnehmen der Kinos leiden foll, es fdieint heute ohne Kino nicht mehr zugkräftig genug zu fein. Die „L. B.B.“ hat bereits berichtet, daß das Berliner Refidenztheater an einen Unternehmer verpachtet wird, der das Kino im Theater verwirklichen will. Das Londoner Kri- terion-Theater ift ihm zuvorgekommen. Dort wird unter dem Titel „98,9“-ein Stück aufgeführt, in deffen drittem Akt das Theater zum Kino wird. Der Titel ift fchon gut gewählt, er erweckt all¬ gemeines Interesse, man zerbricht fich den Kopf darüber, was er heißen oder bedeuten foll und man ift nicht klüger, auch nachdem man das Stück gefehen hat. Ein junger Mann faßt den Ent- fchluß, eine Schöne zu freien, „ob fie will oder nicht“. Er wird ihr vorgeftellt, doch fie mag ihn nicht leiden. Sie hat die Abficht, eine Villa zu mieten, um fie als Malatelier einzurichten. Der junge Mann erfährt dies und kommt ihr zuvor. Als er wieder mit der jungen Dame zufammenkommt, behauptet er, das Recht zu haben, fie als feine Braut zu betrachten. Denn er hat die Villa eingerichtet, dann aber abgefchloffen, den Schlüffel aber Hecken laffen und am Tor ein Plakat angebracht, wonach die Dame die Villa nur betreten könne, Operateur erstklassig und zuverlässig, welcher speziell mitNitsche-, Path6- und B u d e r u s - Apparaten gearbeitet hat, sucht in einem besseren Theater des Rheinlands, Schweiz, auch Ausland (jedoch nicht Bedingung) sofort Stellung. Offerten erbeten unter B. Z. 1880 an die Lichtbild-Bühne, Berlin SO. 16, Michaelkirchstr. 17.