We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.
Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.
5- Jahrgang 1912 Heft No. 19. Der Abonnementeketrag betrifft für DeutaehUud (durch da« Poatzeltunge- amt)und Österreich-Ungarnvierteljlhr- lich Mk. 1,60 bei freier Zustellung, für das Ausland Mk. 2,20. Einzelnummern 30 Pfg. ..r Verlag: Lichtbild-Bühne Bcrltn 80. 1t, MldiactktafotraM« 17. T«l IV, 11453. Chefredakteur: Arthur Melüni. BERLIN, den 11. Mai 1912. Dar Insertlonaprele betrügt 16 Pfg. pro 6 gespaltene Zeile. '/< Seite IM,- Mir., •/* Seite 60,- Mk., •/• Seite M, - Mk. */i Seite 18,- Mk., •/•• Seite 10,- Mk. Die Lichtbild - BUhne erscheint Jeden - Sonnabend. - LJ 1 . Das Kesseltreiben beginnt. er äußere Feind hat die Schlacht¬ ordnung aufgestellt, um ge¬ schlossen gegen uns anzu¬ rücken. Von überall her melden Helfer im Streit, um gegen uns Front zu machen. Man umzingelt uns von allen Seiten, damit das Aschenbrödel im öffentlichen Recht, der vogelfreie Kinematograph, unter der Wucht der gleichzeitigen Angriffe zusammenbrechen soll. Der Aufruf unserer Feinde, im Feldzug gegen den Kinematograph zu helfen, ist nicht ungehört verhallt. Von allen Lagern strömt es in die Schlachtlinie, die sich jetzt ordnet und an Buntheit nichts zu wünschen übrig läßt. Vom dümmsten Schutzmann und Gendarm bis zum geistvollsten Literaten u nd Dramatiker setzt sich die Phalanx zusammen. Es wird eine bunte Schlacht werden, und jetzt schon machen sich Weine Vorpostenplänkeleien bemerkbar, die das allgemeine Kriegsgeschrei ein leiten. Aus dem Abgeordnetenhaus heraus, wo unter dem Schutze der Immunität der Abgeordnete Kopsch, Mitglied der Volkspartei, es sich nicht versagen konnte, mit beleidigender Geringschätzung vom „Kientopp“ zu sprechen. Er war nicht imstande, seine Anklagen gegen uns be¬ gründen zu können; es genügte, wenn er uns mit schmähenden Worten angriff, denn es gehört jetzt zum guten Ton, wenn man über den Kinematograph möglichst geistlos schimpft, weil die Schlachtparole allerorten lautet: Nieder mit der lebenden Bilderseuche! Kopsch hat „Ki-Ko bei Kroll“ in Berlin (Kinemakolor) gemeint und die ganze Kinematographie getroffen. Die Direktion von Kinemakolor verteidigte sich und begann zum Ueberfluß noch die Ge¬ schmacklosigkeit, merklich von uns ab¬ zurücken; gab also Kopsch in seinen Ansichten über den bösen Kinemato- graphen (mit Ausnahme von Kinemakolor) recht. Wir wissen also jetzt, daß wir selbst in eigenen Reihen versteckte Feinde haben. Das macht beim kommen¬ den großen Kesseltreiben nichts aus; wir gehen doch als Sieger hervor, denn viele Andere melden sich freiwillig, die uns helfen wollen. Auf der gegnerischen Seite haben sich unter andern, die Behörden einen Ehrenplatz an bevorzugter Stelle ge¬ sichert, um uns vernichten zu können. Sie wollen uns unter anderm dadurch klein kriegen, indem sie es abzielen auf die empfindlichste Stelle, und das ist das Portemonaie. Der Geldbeutel soll uns durch Steuern geschwächt und vollständig geleert werden. Man scheut sich nicht, den Zweck der Steuern zu mißbrauchen. Anstatt Verordnungen und Gesetzes¬ paragraphen benutzt man den Steuer¬ zettel. Hier in Berlin hat man ein klassisches Beispiel. Das aufblühende Schöneberg, die Nachbarstadt der Kino- ondor-Film Ges. m. b. H. BERLIN SW. 48, Friedrichstraße 235 Telefon Nollendorf 450. 01 eioi Telegramme Kondorfilm. Wirkliche Sorgenbrecher sind unsere gerrischten Programme mit Schlager. » Sie machen den Preis - wir tun den Rest. «